„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten 

„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

Warum drückt mein Baby, aber es kommt nichts?

Neugeborenes Baby mit rotem Gesicht drückt sichtbar, spannt den Bauch an, liegt auf hellem Untergrund.

Dein Baby drückt und presst, spannt den Bauch an und macht dabei laute Geräusche, aber es kommt kein Stuhlgang?

Das verunsichert viele Eltern, besonders wenn das Baby dabei unruhig wirkt.

Die gute Nachricht: Dieses Verhalten ist bei stillenden Babys völlig normal und hat meist keine besorgniserregende Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Wieso drückt mein Baby, wenn nichts kommt?

Das Drücken und Pressen deines Babys ist ein natürlicher Reflex auf die Darmtätigkeit. Dein Baby muss große Mengen Muttermilch durch sein Verdauungssystem bewegen. Dabei entstehen Darmgeräusche und -bewegungen, auf die dein Baby reflexartig reagiert – es drückt und spannt den Bauch an.

Das Besondere dabei: Oft ist noch gar nichts im Enddarm zum Rausdrücken da. Dein Baby reagiert einfach instinktiv auf die Aktivität in seinem Darm, obwohl sich noch kein Stuhlgang gebildet hat, der ausgeschieden werden könnte.

Mediziner bezeichnen dieses Verhalten oft auch als kindliche Dyschezie, das ist eine Störung der Koordination der Verdauungorgane ohne organische Ursache.

Warum verändert sich die Verdauung nach einem Monat?

Nach etwa einem Monat stellt sich das Verdauungssystem deines Babys um. Diese Veränderung ist ein natürlicher Entwicklungsschritt und zeigt, dass sich die Verdauung deines Kindes an die Muttermilch angepasst hat.

Vollgestillte Babys müssen nach dieser Umstellung nicht mehr täglich Stuhlgang haben. Es ist völlig normal, wenn der Stuhlgang nur noch einmal pro Woche oder sogar seltener kommt. Das bedeutet nicht, dass dein Baby verstopft ist – es ist einfach ein Zeichen dafür, dass die Muttermilch so gut verwertet wird, dass weniger Reste übrig bleiben und dass der Darm nun auch schon eine größere Menge Stuhl halten kann.

Wie kann ich sicher sein, dass alles in Ordnung ist?

Achte auf diese Zeichen:

  • Dein Baby hat regelmäßig nasse Windeln.
  • Es nimmt normal an Gewicht zu.
  • Es ist insgesamt munter und entwickelt sich gut.

Solange diese Punkte zutreffen, besteht kein Anlass zur Sorge. Auch seltene Stuhlentleerungen sind bei vollgestillten Babys völlig normal.

Woran erkenne ich, dass es keine Verstopfung ist?

Wenn dann endlich Stuhlgang kommt, erkennst du sofort, dass es keine Verstopfung war. Der Stuhl eines vollgestillten Babys ist flüssig bis breiig – niemals fest oder hart. Außerdem kommt meist eine große Menge auf einmal, die eine normale Windel oft nicht mehr auffangen kann.

Du kennst das Prinzip aus deiner eigenen Erfahrung: Bei breiigem Stuhl musst du nicht drücken, er kommt von alleine. Genauso ist es bei deinem Baby. Wirklicher Stuhlgang bei stillenden Babys kommt ohne großes Pressen.

Was kann ich tun, wenn mein Baby drückt, aber nichts kommt?

Ehrlich gesagt: Du kannst sehr wenig dagegen tun – und das ist auch völlig in Ordnung. Der Nahrungsbrei muss sich auch bei deinem Baby seinen Weg durch den gesamten Verdauungstrakt suchen. Dieser Prozess braucht Zeit und dein Baby wird dabei immer wieder mal drücken.

Das ist ein natürlicher Vorgang, den du nicht beeinflussen musst oder sollst. Dein Baby reguliert seine Verdauung selbst.

Wann sollte ich mir Sorgen machen?

Solange dein Baby ausreichend nasse Windeln hat, normal zunimmt und sich insgesamt gut entwickelt, brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Wichtig ist: Wenn der Stuhl kommt, sollte er flüssig bis breiig sein, nicht fest oder hart. Das bedeutet, es handelt sich nicht um eine Verstopfung. Diese Zeichen zeigen dir, dass mit der Verdauung alles in Ordnung ist.

Selten gibt es Fälle, in denen es sinnvoll ist, ärztlichen Rat einzuholen:

  • Der Stuhl ist hart oder köttelig.
  • Dein Baby hat Schmerzen beim Drücken.
  • Es hat sehr wenig nasse Windeln.
  • Es nimmt nicht gut zu oder wirkt insgesamt schlapp.

In solchen Fällen kann eine Untersuchung klären, ob es mehr Nahrung benötigt oder doch eine andere Störung vorliegt.

Fazit

Das Drücken und Pressen deines Babys, obwohl nichts kommt, ist ein weit verbreitetes Phänomen bei stillenden Babys. Es handelt sich um natürliche Reflexe auf die Darmtätigkeit, nicht um ein Problem, das gelöst werden muss.

Nach dem ersten Monat verändert sich die Verdauung vollgestillter Babys, und seltener Stuhlgang wird zur Normalität. Solange dein Baby gesund zunimmt und nasse Windeln hat, kannst du entspannt bleiben.

Häufige Fragen

Ist es normal, dass mein Baby beim Drücken rot anläuft?

Ja, das ist völlig normal. Babys können sich beim Drücken sehr anstrengen und dabei rot werden, ohne dass etwas nicht stimmt.

Wie oft sollte ein vollgestilltes Baby nach dem ersten Monat Stuhlgang haben?

Nach dem ersten Monat kann es völlig normal sein, wenn vollgestillte Babys nur einmal pro Woche oder sogar seltener Stuhlgang haben.

Soll ich meinem Baby bei der Verdauung helfen?

Nein, das ist nicht nötig. Die Verdauung regelt sich bei gesunden, stillenden Babys von selbst. Dein Baby braucht keine Hilfe dabei.

Bewegung, viel Hautkontakt und Geduld sind das Beste. Auch ein liebevolle Babymassage oder ein warmes, entspannendes Bad kann deinem Baby gut tun. Achtung: Abführ-Zäpfchen, “Fieber messen”, Klistiere oder Stuhlweichmacher sind hier überhaupt nicht angezeigt und können dem Baby sogar schaden, z.B. indem sie den Darm verletzen oder konditionieren. Also, Finger weg von diesen vermeintlichen „Hilfen“.  

Woran erkenne ich echte Verstopfung bei meinem Baby?

Echte Verstopfung würde sich durch harten, festen Stuhl zeigen. Bei voll gestillten Babys ist der Stuhl jedoch immer flüssig bis breiig, daher ist Verstopfung sehr selten.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2025
Beitragsbild: KI-generiert mit DALL·E (OpenAI)

Hast Du eine Frage zum Stillen, die ich in einem Video beantworten soll?
Dann schreib sie gerne mit dem Hashtag #FragStillkinder in die Kommentare!

 

Dir gefällt dieser Beitrag? Dann pinne ihn in die Welt hinaus!

Baby drueckt
Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke!

 

In dem Video-Online-Kurs “Einfach Stillen” bekommst Du von mir alle Infos zur Vorbereitung auf das Stillen.
Mehr erfahren!

Bild von Regine Gresens

Regine Gresens

Seit 40+ Jahren Hebamme, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Berufspädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

Bild von Regine Gresens

Regine Gresens

Seit 40+ Jahren Hebamme, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Berufspädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Stillkinder-Newsletter

Trag Dich jetzt hier ein und erhalte die neuesten Tipps und Infos für eine angenehme Stillzeit und ein entspanntes Leben mit Baby.

Ich versende meinen Newsletter 2-4 Mal im Monat. In jedem Newsletter hast Du die Möglichkeit, Dich wieder auszutragen. Deine Anmeldedaten, der Versand und statistische Auswertungen werden über ActiveCampaign verarbeitet. Hier findest du weitere Informationen zum Datenschutz.

Warte kurz, bevor Du gehst!

Dir hat der Beitrag gefallen? Trag Dich in den Newsletter ein und Du erfährst etwa alle zwei Wochen, was es hier Neues gibt!

Ich versende meinen Newsletter 2-4 Mal im Monat. In jedem Newsletter hast Du die Möglichkeit, Dich wieder auszutragen. Deine Anmeldedaten, der Versand und statistische Auswertungen werden über MailerLite verarbeitet. Hier findest du weitere Informationen zum Datenschutz.