Bereits 8 Mal geteilt!
Oft wird Müttern dazu geraten, ihr Baby vor und nach dem Stillen zu wiegen, um zu ermitteln, wieviel es gerade an der Brust getrunken hat und ob es genug Milch bekommt.
Aber lässt sich durch Testwiegen – also Wiegen vor und nach einer Stillmahlzeit – wirklich feststellen, ob das Stillen gut läuft? Darum geht es in diesem Beitrag.
Warum Testwiegen kein gutes Mittel ist, um festzustellen, ob das Stillen gut läuft.
Es gibt drei Gründe, warum das keine so gute Methode ist.
Erstens: Testwiegen bereitet Stress
Testwiegen bereitet Dir Stress und wenn Du gestresst bist, wird Dein Milchspendereflex nicht so gut ausgelöst, d. h. Dein Baby bekommt später Milch aus den Brüsten oder sie fließt einfach nicht so gut.
Also, Stress generell – egal ob Anspannung, Schmerzen, Ängste, usw. – all das hemmt Deinen Milchspendereflex und reduziert die Menge, die Dein Baby aus der Brust bekommt.
Und auch für das Baby ist es stressig, wenn es mit hungrigem Bauch erst einmal auf die Waage gelegt wird, bevor es trinken kann. Und auch wenn es anschließend satt und zufrieden ist und vielleicht sogar eingeschlafen ist und dann noch einmal von Mamas warmen und weichem Körper weggenommen und auf eine wackelige und harte Waageschale gelegt wird.
Der zweite Grund ist: Babys trinken unterschiedliche Mengen
Trinkmengen variieren, das heißt: Babys trinken nicht immer gleich viel. Sie trinken mal mehr und mal weniger. Je nachdem, wie voll die Brust gerade ist, wie lange die letzte Stillmahlzeit her ist und ob sie jetzt Durst haben oder Hunger haben oder nur müde sind und einschlafen möchten oder sich beruhigen möchten.
Es ist sehr unterschiedlich und eine einzige Mahlzeit zu testen mit Wiegen vorher und nachher, sagt überhaupt nichts darüber aus, was bei allen anderen Mahlzeiten im Laufe des Tages geschieht.
Und das Dritte ist: Waagen sind ungenau
Körperwaagen sind gar nicht so genau, wie sie den Eindruck erwecken möchten.
Auch wenn bei Waagen mit Digitalanzeige auf etwa 10-gramm-genaue Angaben des Gewichts angezeigt werden, ist es so, dass das Messergebnis auch ein bisschen davon abhängt, wo genau auf der Waage wird das Baby platziert und ob es sich gerade bewegt.
Und es ist schon vorgekommen, dass eine Mutter festgestellt hat, dass das Baby nach dem Stillen – und obwohl es gut getrunken hat, was man ja hören und beobachten kann – weniger gewogen hat als davor, obwohl es getrunken hatte.
Es kommt auch hin und wieder vor, dass eine Waage ein falsches Ergebnis anzeigt.
Also daran erkennt man: Mit Testwiegen lässt sich nicht wirklich gut feststellen, ob beim Stillen alles gut läuft.
Darüber hinaus nimmt ein Baby vom Wiegen auch nicht besser zu. Wenn Du also Sorge hast, dass Dein Baby nicht genug Milch bekommt, dann sollte immer geprüft werden, woran dies wahrscheinlich liegt und dann gezielt daran gearbeitet werden, diese Ursache zu beheben.
Wenn Dir dieser Beitrag gefallen hat, abonniere doch gerne meinen YouTube-Kanal! Drück dort auch am besten gleich auf die Glocke! Dann wirst Du informiert, wenn bei YouTube neue Videos von mir veröffentlicht werden.
Ich wünsche Dir eine gute Stillzeit.
Autorin: Regine Gresens IBCLC, März 2021
Foto: Micah Sittig
Dir gefällt dieser Beitrag? Dann pinne ihn in die Welt hinaus!
Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke!