„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten 

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Mehr Milch bilden: Gutes Entleeren ist das Geheimnis

Abgepumpte Milch
Du fragst dich, wie du deine Milchbildung effektiv anregen kannst? Die Antwort ist einfacher, als du vielleicht denkst. Das wichtigste Prinzip lautet: Entleere deine Brüste regelmäßig und so gründlich wie möglich. Hier erfährst du, warum dieses einfache Prinzip so wirkungsvoll ist und wie du es richtig anwendest.

Überblick

Wie funktioniert die Milchbildung nach der Geburt?

Die Bildung größerer Mengen reifer Muttermilch startet in den ersten Tagen nach der Geburt durch den Wegfall der Schwangerschaftshormone, die von der Plazenta gebildet werden. Diese hormonelle Phase ist der Grundstein für deine spätere Milchproduktion. Sobald sich dieser anfängliche Prozess etabliert hat, übernimmt ein anderes System die Kontrolle: die lokale Steuerung

Diese Umstellung ist völlig natürlich und zeigt, dass dein Körper perfekt darauf programmiert ist, dein Baby zu versorgen. Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn sich die Milchbildung nach den ersten Tagen anders anfühlt.

Was bedeutet „die Nachfrage regelt das Angebot“?

Nach der hormonellen Startphase übernimmt die lokale Steuerung die Kontrolle über deine Milchbildung. Das bedeutet: Die Nachfrage regelt das Angebot. Je leerer die Brust ist, desto schneller produzieren die Brustdrüsenzellen neue Milch nach. Werden die Brüste häufiger und gründlicher leer gemacht, bedeutet dies, dass das Baby in 24 Stunden mehr Milch bekommt.

Viele Mütter verstehen unter „Nachfrage“ das häufige Anlegen ihres Babys. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist nicht, wie oft dein Baby an der Brust ist, sondern wie viel Milch tatsächlich aus der Brust herausgeholt wird.

Dein Körper ist darauf programmiert, etwas mehr als die Milchmenge zu produzieren, die regelmäßig benötigt wird. Je mehr Milch entfernt wird, desto schneller wird neue Milch nachproduziert. Je voller die Brüste sind und je weniger entfernt wird, desto langsamer produziert dein Körper.

Warum ist gründliches Entleeren so wichtig?

Leer machen, leer machen, leer machen – das ist der Schlüssel zur erfolgreichen Milchbildung anregen. Gründliches Entleeren der Brust sendet deinem Körper das Signal: „Hier wird viel Milch gebraucht, produziere schnell mehr!“

Wenn deine Brüste sehr voll sind und nicht entleert werden, interpretiert dein Körper das als geringeren Bedarf. Die Folge: Die Milchproduktion wird gedrosselt. Das ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der verhindert, dass dein Körper unnötig Energie für die Milchproduktion verschwendet.

Das gute Entleeren funktioniert sowohl durch effektives Stillen als auch durch Entleeren per Hand oder Abpumpen, idealerweise auch mit zusätzlicher Handarbeit. Wichtig ist, dass die Brust wirklich gut geleert wird und nicht nur oberflächlich stimuliert wird.

Wie schnell sie voll werden und wie oft sie in 24 Stunden geleert werden sollten, um die Milchbildung anzuregen, ist davon abhängig, was deine Brüste für eine Speicherkapazität haben. 

Wie unterscheidet sich Dauernuckeln vom echten Milchtransfer?

Hier liegt ein häufiges Missverständnis: Dauernuckeln ist nicht gleichbedeutend mit effektivem Milchtransfer. Dein Baby kann stundenlang an der Brust nuckeln, ohne dabei nennenswerte Mengen Milch zu trinken.

Beim Dauernuckeln bekommt dein Baby kaum Milch aus der Brust. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z.B. suboptimales Anlegen, gehemmter Milchspendereflex, geringe Milchmenge, falsches Saugmuster, orale Restriktionen und natürlich auch eine Kombination von mehreren Faktoren.

Beim Dauernuckeln nutzt dein Baby die Brust hauptsächlich zur Beruhigung und zum Kuscheln. Das ist völlig normal und wichtig für die Bindung. Für die Anregung der Milchbildung ist jedoch entscheidend, dass dein Baby auch tatsächlich trinkt und dabei die Brust entleert.

Du erkennst effektives Trinken daran, dass:

  • Du dein Baby schlucken hörst
  • Deine Brust nach dem Stillen weicher wird
  • Dein Baby zufrieden und satt wirkt

Praktische Tipps zur Anregung der Milchbildung

Optimieren der Anlegetechnik und der Stillposition: Achte darauf, dass deine Brustwarze weit hinten im Mund des Babys liegt und das Saugen nicht schmerzt. Nimm eine bequem zurückgelehnte (intuitive) Stillposition ein und entspanne dich bewusst, um den Milchfluss zu fördern.

Häufiges und effektives Stillen: Lege dein Baby mindestens 8-12 Mal in 24 Stunden an. Achte darauf, dass es dabei auch wirklich trinkt und nicht nur nuckelt.

Brust wechseln: Biete deinem Baby beide Brüste mehrmals pro Mahlzeit in kürzeren Intervallen an (Wechselstillen). So wird der Milchspendereflex schneller und öfter ausgelöst und die Brüste besser entleert. Dein Baby wird zum Saugen angeregt und bekommt in kürzerer Zeit mehr Milch.

Zusätzliches Abpumpen: Wenn dein Baby die Brust nicht gründlich entleert, pumpe nach dem Stillen noch einige Minuten ab und entleere die Brüste zusätzlich währenddessen und auch danach noch mit den Händen.

Auf Hungerzeichen achten: Warte nicht, bis dein Baby weint. Frühe Hungerzeichen sind erhöhte Aktivität, Bewegungen der Gliedmaßen, Schmatzen und andere Geräusche oder Suchbewegungen.

Geduld haben: Die Anpassung der Milchmenge dauert 2-3 Tage. Bleibe konsequent bei regelmäßigem Entleeren der Brust.

Fazit

Die Milchbildung anregen ist einfacher, als viele Mütter denken. Das wichtigste Prinzip lautet: Entleere deine Brüste regelmäßig und so gründlich wie möglich. Nach der hormonellen Startphase übernimmt die lokale Steuerung, bei der die Nachfrage das Angebot regelt. Dabei geht es nicht um stundenlanges Dauernuckeln, sondern um den tatsächlichen Milchtransfer aus der Brust. Je konsequenter du deine Brüste leer machst, desto zuverlässiger wird dein Körper die benötigte Milchmenge produzieren. Vertraue auf diesen natürlichen Mechanismus – dein Körper weiß genau, was zu tun ist.

Häufige Fragen

Wie oft sollte ich stillen, um die Milchbildung anzuregen?
Das ist von deiner Speicherkapazität abhängig, mindestens 8-12 Mal in 24 Stunden. Wichtig ist jedoch, dass die Milch dabei auch fließt und die Brust gut entleert wird.

Kann ich durch zu häufiges Stillen meine Milchbildung überanregen?
Zu häufiges Stillen ist eigentlich nicht möglich, da dein Baby nicht zum Trinken an der Brust gezwungen werden kann, wenn es keinen Hunger hat. Überschüssige Milch wird jedoch produziert, wenn mehr entfernt wird, als dein Baby benötigt, zum Beispiel durch zu häufiges oder zu gründliches Pumpen oder durch das regelmäßige Auffangen von auslaufender Milch aus der zweiten Brust, das weit über den Bedarf des Babys hinausgeht.

Hilft viel trinken bei der Milchbildung?
Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, aber übermäßiges Trinken steigert die Milchmenge nicht, sondern kann sogar zu einer verringerten Milchmenge führen, weil die Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren gesteigert wird. Trinke nach deinem Durstgefühl.

Wann sollte ich zusätzlich abpumpen?
Wenn dein Baby nicht ausreichend zunimmt, die Brust nicht häufig genug und gründlich entleert oder wenn du die Milchmenge gezielt steigern möchtest. Pumpe dann etwa 60 Minuten nach dem Beginn des letzten Stillens ab und entleere die Brüste auch zusätzlich danach noch mit den Händen.

Hast du eigene Erfahrungen mit der Anregung der Milchbildung gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren und hilf anderen Müttern mit deinen Tipps! 

Regine Gresens, IBCLC, August 2025
Foto: book via Canva Pro

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Regine Gresens

Seit 40+ Jahren Hebamme, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Berufspädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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Regine Gresens

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