Dr. Nils Bergman, der renommierte schwedische Neonatologe hat in seiner Klinik in Durban, Südafrika, „Kangaroo Mother Care“ als optimale Entwicklungsförderung von Frühgeborenen erkannt und praktiziert.
Er erklärt in diesem Video die Wirkung von Haut-zu-Haut-Kontakt (HHK) auf Körper und Seele von menschlichen Neugeborenen.
Und hier ist die Übersetzung des Video-Transkripts:
„Mein besonderes Interesse gilt der ersten Stunde – den ersten sechs Stunden -, die unsere soziale und emotionale Intelligenz beeinflussen.
Das ist der Kern meiner Forschung: Babys, die Haut an Haut liegen, sind messbar um ein halbes Grad wärmer. Sie haben einen höheren Blutzuckerspiegel. Sie atmen besser, aber vor allem sind sie wach und lebendig.
Diese Lebendigkeit und Wachheit hat eine wichtige Dimension. Sie öffnen die Augen und verbinden sich mit der Mutter.
Das Erste ist, dass das Baby geboren wird und bei der Mutter bleiben muss. Und es bleibt bei der Mutter auf der Haut.
Die Haut der Mutter unterscheidet sich von der Haut des restlichen Körpers und ist dazu bestimmt, der Ort zu sein, an dem ein Baby geboren wird. Und wenn das Baby geboren wird und hierher kommt, ist es dort zwei Grad wärmer. Und das Baby bekommt seine Wärme von dort.
Die Mutter muss ihr Baby nur halten und lieben.
Wenn ein Baby geboren wird, möchten wir Müttern und Vätern unter anderem sagen, dass das Baby seine Mutter kennt, ihren Geruch in der Gebärmutter und ihren Geschmack im Fruchtwasser. Der Klang von Mama sagt mir, dass ich sicher bin.
Wenn ich jetzt geboren bin und Mama da ist, weiß ich, dass ich immer noch sicher bin.
Wenn das Baby geboren wird, insbesondere wenn es ein Frühchen ist, legen wir es sehr eng an den Körper, sodass es sich fast wie in der Gebärmutter anfühlt. Diese tiefe Berührung wirkt direkt auf die emotionale Verarbeitungseinheit des Gehirns und gibt der Amygdala das Gefühl, sicher zu sein.
Es ist sehr wichtig, dass Eltern schnell lernen, diese einschließende Berührung zu üben.
Extrem frühgeborene Babys werden sich in Situationen befinden, in denen der Hautkontakt aufgrund der technischen Voraussetzungen zu schwierig sein kann. Das Baby muss möglicherweise einen großen chirurgischen Eingriff über sich ergehen lassen. Die Mutter war möglicherweise selbst krank usw.
Und ja, nach Wochen der Trennung fängt man einfach wieder von vorne an, holt den Rückstand auf. Was man dann tut, ist, den Verlauf zu optimieren. Wir können einige dieser Schritte Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre später nachholen.
Die Menschen, denen das Baby ausgesetzt sein sollte, sind diejenigen, die in den nächsten zwei bis drei Jahren innig, emotional und eng mit ihm verbunden sein werden. Ich nenne das Teil der Bindungsumgebung, denn jetzt lernt das Baby, dass es jemanden gibt, dem ich vertrauen muss.
Diese Bindungsumgebung kann die Großmutter oder jede andere Person umfassen, die die engagierte, konstante Bezugsperson sein wird. Eine primäre Bezugsperson ist das Wichtigste für das Gehirn des Babys, es muss nicht die Mutter sein. Die Mutter könnte sterben, das passiert in meinem Land leider, und dann eine andere primäre Bezugsperson.
Dem Baby wird ein Wechsel der primären Bezugsperson nicht schaden. Die primäre Bezugsperson kann ein- oder zweimal wechseln, aber sobald man mit der Weitergabe des Päckchens beginnt, und es keine primäre Bezugsperson mehr gibt, dann ist es die primäre! Zwei Jahre, fest verbunden. Babys beginnen zu dekompensieren.
Wir müssen positiv denken und wissen, dass Babys, die einen schwierigen Start hatten, keineswegs zum Scheitern verurteilt sind. Wir sollten positiv denken, aber es kann harte Arbeit sein und erfordert viel zusätzliche Unterstützung. Je früher diese Unterstützung erfolgt, desto besser ist der langfristige Verlauf.
Deshalb haben wir Ergotherapeuten und Logopäden. Je früher sie mit der Unterstützung bei Defiziten, Schwierigkeiten und Problemen beginnen können, desto besser ist das langfristige Ergebnis.
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