„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Sanftes Abstillen nach über drei Jahren

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Von Kathi |

Hallo,
ich bin Grundschullehrerin, 28 Jahre alt. Mein Sohn ist 3 1/4 Jahre alt und geht seit September in den Kindergarten. Er ist mein erstes Kind. Wir wohnen in Bayern.

Das Stillen hat von Anfang an gut geklappt. Es war die ersten zwei Wochen schmerzhaft, hat sich dann aber eingespielt.

Mein Sohn hat sich allgemein sehr gut entwickelt, war bei allen Untersuchungen überdurchschnittlich groß und überdurchschnittlich weit entwickelt, sowohl körperlich, als auch sprachlich. Gegessen hat er seit er vier Monate alt war, weil er es unbedingt wollte. Er war auch meistens ein guter Esser.

Wie viele von euch wahrscheinlich auch, hätte ich anfangs nicht gedacht, dass ich so lange stillen würde. Ich hatte gedacht etwa ein Jahr zu stillen. Ich habe aber gemerkt, dass es meinem Sohn sehr gut tat und er hat es sooo oft gebraucht.

Er schlief immer nur an der Brust ein, auch zu den Zeiten, als er noch Mittagsschlaf gemacht hat. Das hat er aber seit einem Jahr nicht mehr gemacht.

Er wollte auch tagsüber sehr oft an die Brust, egal wo wir waren. Das hat mich teilweise schon gestört, weil andere Leute davon irritiert waren. Nachts hatte ich das Gefühl, dass er einen ganz leichten Schlaf hat und ständig aufwacht, damit er an die Brust darf. So wollte er teilweise alle 20 Minuten ran.

Etwas stutzig war ich, als er mit zunehmendem Alter nachts immer öfter an die Brust wollte, anstatt weniger.

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich das Problem angehen soll, habe alles mögliche ausprobiert, viele Leute gefragt. Alle sagten mir: „da musst du abstillen, sonst lernt er das nicht.“ „Schlaf einfach ein paar Nächte woanders, Papa regelt das schon.“ usw… mit alldem habe ich mich aber nicht wohl gefühlt. Das abendliche Einschlafen hat mit dem Stillen auch so entspannt geklappt, ich wollte es gar nicht verändern.

Deshalb habe ich beschlossen zunächst nur nachts abzustillen, denn das störte mich inzwischen wirklich. Mir haben meine Brustwarzen weh getan und ich war einfach müde, konnte kaum mehr den Tiefschlaf erreichen.

Ich habe mit meinem Sohn immer wieder besprochen, dass ich bald nachts nicht mehr stillen möchte. Habe ihm erklärt, dass es mir unangenehm ist und er es nur noch abends darf.

Ich habe mir einen günstigen Zeitpunkt herausgesucht, nämlich die Weihnachtsferien, weil ich da Zeit hatte das in Ruhe anzugehen. Sollten die ersten Nächte schlimm werden, wäre es egal gewesen. Außerdem konnte ich ihn so ein paar Wochen auf die Veränderung vorbereiten.

Nacht 1: Er stillte abends wie immer zum Einschlafen, meldete sich nach 2 Stunden. Ich erklärte ihm wieder, dass er nachts nicht mehr stillen soll. Er beschwerte sich ungefähr 15 Minuten und schlief dann mit Kuscheln und Singen ein. Er wachte diese Nacht ca. 3x auf. Bisher immer 10x mindestens!

Nacht 2: Der Protest wurde kürzer, die Abstände größer.

Nacht 3: Kurzer Protest, nur noch 2x wach.

So wurde es jede Nacht ein Stück besser. Nach 5 Nächten wachte er nur noch ein Mal auf, protestierte nicht, sondern kuschelte sich einfach an mich. Durch meinen Anschubser hatten wir endlich herrliche Nächte!

Ich habe nach dem nächtlichen Abstillen einige Wochen zum Einschlafen gestillt. Dann habe ich zunächst mehrere Abende mit meinem Sohn im Tragetuch getanzt, weil er dann plötzlich auch mit Brust nicht mehr gut einschlief, es war dann natürlich auch weniger Milch da. Er wollte dann von selbst gar nicht mehr unbedingt an die Brust. So hat er gelernt, ohne Brust einzuschlafen und hat immer seltener danach gefragt.

Wir gingen also innerhalb von 2 Monaten von „nachts mindestens stündlich stillen“ bis „mit Singen und Kuscheln einschlafen und durchschlafen“.

Und das alles ohne Drama, ohne viele Tränen. Er hat dadurch gemerkt, wie groß er schon ist und ist ganz stolz auf sich, wie gut er jetzt schläft. Nun war ich die erste Nacht nicht bei ihm und auch mit Papa hat es wunderbar geklappt.

Ich erzählte meiner Schwägerin davon, die ihre 2-jährige Tochter noch stillte und die gleichen nächtlichen Probleme hatte, wie ich vorher. Sie machte es genauso und der Verlauf war sehr ähnlich.

Mein Tipp: Vertraut auf euer Bauchgefühl. Trefft Entscheidungen für euch selbst und nicht für andere. Wichtig ist, dass man sich selbst sicher ist, wohin man möchte. Dann fällt es einem nicht schwer das durchzuziehen. Ich bin von meiner Art des Abstillens jedenfalls sehr überzeugt und begeistert und hoffe, dass noch mehr Mütter damit Erfolg haben werden.

Liebe Grüße, Kathi Kaufmann

Originalbericht einer Mutter, März 2021
Foto: Ben Grey

Liebe Kathi,
vielen Dank für Deinen Bericht. Ja, es ist eigentlich immer so, dass das Abstillen einfach und ohne viele Tränen verläuft und nur einen kleinen Anschubser braucht, wenn es zum richtigen Zeitpunkt für das Kind erfolgt.
Ich wünsche Euch weiter alles Gute,
Liebe Grüße, Regine Gresens

 

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Regine Gresens

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
Regine Gresens

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4 Kommentare

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  1. Bei uns war es ähnlich. Ähnliches Alter. Mit dem Unterschied, dass meine Kinder nachts ca. 3x stillten. Einschlafstillen wollte ich auch nicht weglassen. Erst ab 3 Jahren. Ich sagte meinem Kind, dass es „Mimi“ (Milch Milch phonomatopoetisch lautmalerisch silbenverdoppelt) bekommt, wenn es hell ist. U wenn es dunkel ist nachts, dass ich da schlafen muss. Es war auch kein Problem für mich in Krankheits-Phasen oder in Entwicklungschüben vor dem zweiten Lebensjahr mehr zu stillen. Aber ich bin doch froh, dass ich Kinder hatte, die 3 Stunden oder 4 Stunden am Stück nachts mindestens geschlafen haben. Länger als 2-5 Tage zu oft zu stillen nachts, das ist ja Folter. Und da tun mir alle Frauen wirklich leid, bei denen das so ist. Da müsste mehr Unterstützung und Verständnis her. Und viel mehr Bildung und positive Einstellung zum Stillen! Besonders von pflegerischem medizinischem Fachpersonal. Aber auch von Männern, zB in der Geburtsvorbereitung. Und von der Großeltern-Generation. Die Lösung ist eben nicht abstillen. Das bringt auch nicht unbedingt ruhige Nächte od. leichteres Einschlafen. Im Gegenteil.

  2. Bei uns (Sohn, 3 Jahre und 8 Monate) lief es ein bisschen ähnlich, aber er ist wohl doch noch ein “härterer Fall” 🙂 Auch ich hatte irgendwann, um die zweieinhalb Jahre rum, langsam wirklich keine Lust mehr auf nächtliches Stillen. Ich habe es mit der 10-Nächte-Methode versucht, und das hat auch geklappt. Allerdings waren die ersten ein, zwei Nächte schon sehr hart und er hat bis zu einer Dreiviertelstunde wirklich stark geweint. Ausserdem habe ich die Prozedur mittlerweile schon einige Male durchgezogen, da es immer wieder Phasen wie Krankheit, Reisen etc. gab, wo ich das Gefühl hatte, da braucht er die Brust nachts für eine Weile mal wieder, und wenn das vorbei war, musste ich es ihm wieder abgewöhnen. Aber es kommt jetzt tatsächlich immer öfter vor, dass er abends nach einer Weile Einschlafstillen sagt, er möchte jetzt alleine einschlafen (also ohne Brust, aber bei mir), und das tut er dann auch. Es erfordert schon eine ganze Menge Geduld und Ausdauer, aber irgendwann wird auch er die Brust garnicht mehr brauchen!

  3. Hach danke liebe Regine und liebe Mama für den Erfahrungsbericht. Ich bin gerade drauf gestossen, als ich für Mamas in meinem NOW!-Programm nochmal nach ermutigenden Links zum Weiterlesen beim Thema “Abstillen” suchte. Das werde ich gleich dort verlinken.
    Liebe Herzensgrüsse, Tabea

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