„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Beißen beim Stillen

Frage:
Ich stille mittlerweile 16,5 Monate (Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht!). Momentan ist es aber sehr unangenehm.

Mein Sohn stillt und plötzlich beißt er so zu, dass es mich direkt schreckt – heute das erste Mal, dass ich sogar geblutet habe.

Ich sage ihm immer wieder ruhig, er darf das nicht, mir tut das weh, und ich weiß, dass ihn wahrscheinlich selber dir Zähne einfach schmerzen – aber kann ich noch irgendwas anderes tun?

Es schmerzt einfach nur und er merkt mittlerweile, dass es mich schreckt und beginnt zu weinen…

 

Antwort:
Ja, es ist leider so, dass so gut wie alle älteren Stillkinder – vor allem während des Zahnens – vorübergehend auch beim Stillen hin und wieder in die Brust beißen. 

Natürlich erschrickst Du, wenn dies zum ersten Mal geschieht, weil es sehr weh tun kann und Du überhaupt nicht mit einem solchen Schmerz rechnest.

Diese Phase des Beißens geht aber in der Regel auch wieder vorbei, spätestens wenn die Zahnungsbeschwerden nachlassen.

Oft helfen Kühlen, Veilchenwurzel* und homöopathische Osanit-Kügelchen* oder Dentinox-Gel* gegen die Zahnungsbeschwerden.

Ansonsten hilft in dieser Zeit leider nur, auf der Hut zu sein und Geduld.

Denn das Kind beißt normalerweise nicht, während es noch aktiv saugt und gerade trinkt, sondern erst dann, wenn keine Milch mehr fließt oder es fast am Einschlafen ist.

Kurz vor dem Beißen zieht es seine Zunge im Mund unter der Brust zurück, da es sich sonst ja selber beißen würde. In diesem Moment muss es dann sofort von der Brust gelöst oder mit einem Finger zwischen seinen Kiefern am Beißen gehindert werden.

Damit Wunden auf dem Warzenhof oder den Mamillen vom Beißen schneller abheilen können, kann es hilfreich sein, einige Zeit aus einer anderen Richtung anzulegen (also zum Beispiel an der rechten Brust von rechts, statt wie bisher von links und umgekehrt) oder jedes Mal die Richtung zu wechseln.

Wasch Deine Brüste, auch die wunden Brustwarzen, mindestens 1-2mal täglich mit warmem Wasser und einer milden, pH-neutralen Seife und trockne sie anschließend mit einem sauberen Handtuch ab, um die Bildung eines gefährlichen Biofilms zu vermeiden, in dem sich Krankheitserreger vermehren und die Wundheilung behindern können.

Zusätzlich kannst Du die Wunde mehrmals täglich nach dem Stillen mit hochgereinigtem Wollfett*, Multimam-Balsam, -Kompressen* oder einer anderen Wund- und Heilsalbe behandeln.

Falls Dein Baby nicht beißt, aber seine oberen Schneidezähne schmerzende Abdrücke auf dem Warzenhof hinterlassen, lies bitte noch mal hier: Schmerzen beim Stillen durch Zähne.

Ich wünsche Dir baldige gute Besserung und angenehmes Weiterstillen, so lange wie es Dir und Deinem Kind gefällt.

Regine Gresens, IBCLC, April 2021
Foto: Thomas Ricker

Hier ist auch noch ein ausführlicher Artikel von meiner Kollegin Anja C. Gaca: Milchzahn versus Mamille: Beißen in der Stillzeit.

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

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