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Nein, häufiges oder langes Stillen macht die Brustwarzen nicht wund. Denn die Brustwarzen sind für das Stillen geschaffen.
Sie werden nur wund, wenn das Baby nicht richtig angelegt ist oder falsch saugt und auf die damit einhergehenden Schmerzen nicht reagiert wird.
Deine Füße werden auch nicht wund, wenn Du viel läufst. Denn die Füße sind dazu da, um damit zu laufen.
Wunde Füße bekommt man vom Laufen nur durch nicht passendes oder ungeeignetes Schuhwerk. Befrag dazu einmal einen Wanderer oder einen Langstreckenläufer!
Wenn die Schuhe aber drücken, werden die Füße beim Laufen sehr schnell wund.
Genauso schnell werden die Brustwarzen wund, wenn das Baby nicht gut angelegt ist.
Und das Wundsein wird immer schlimmer, wenn die drückenden Schuhe immer weiter getragen werden oder das Baby immer wieder schlecht angelegt wird und die dabei entstehenden Schmerzen nicht beachtet werden.
Bei Naturvölkern in heißen Gebieten nahe des Äquators und bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, tragen die Mütter ihren Nachwuchs bekanntlich fast ununterbrochen am eigenen Körper und stillen ihn dabei durchaus mehrmals in der Stunde.
Häufiges Stillen – tatsächlich auch mehrmaliges kurzes Stillen innerhalb von einer Stunde – wird deshalb auch von Anthropologen als das natürliche Stillmuster von Menschen angesehen. Wie könnte es dann sein, dass häufiges Stillen wunde Brustwarzen verursacht?
Auch langes Stillen ist kein Problem für die Brustwarzen, vorausgesetzt das Baby ist gut angelegt und saugt normal.
Also lass Dir bitte von niemandem erzählen und glaube auch nicht selbst, Deine Brustwarzen müssten sich erst ans Stillen gewöhnen oder Du hättest wunde Brustwarzen, weil Du zu häufig oder zu lange anlegst, sondern nimm die Warnung Deines Körpers ernst und optimiere zuallererst Deine Stillposition und Deine Anlegetechnik.
Und wenn Du damit keine schnelle Besserung erreichst, wende Dich baldmöglichst für eine professionelle Stillberatung an eine Stillexpertin in Deiner Nähe.
Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Jan. 2013
Foto: Vermin Inc via photopin cc
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Ich finde fairer Weise sollte ergänzt werden, dass sowohl die Brustwarzen als auch die Füße bei einer Belastung von 0 auf 100 sehr wohl schmerzen können und auch wund werden können.
Egal, wie toll das Baby angelegt ist und saugt oder wie super die neuen Schuhe sitzen:
Laufe ich sonst NIE längere Strecken, müssen Fuß und Schuh sich erstmal aneinander gewöhnen. Es kann wunde Stellen und/oder Blasen geben.
Haben Brustwarzen bis zur Geburt des Kindes ein verborgenes Dasein in einem BH verbracht, darf die Haut durchaus mal „autsch“ sagen, wenn da pötzlich alle zwei Stunden heftig dran gesaugt wird.
Die „Autsch-Phase“ sollte aber nur ein paar Tage dauern, sonst läuft etwas falsch.
Viele Grüße
Christine Niersmann
– 25 Jahre Erfahrung in Wochenbettbetreuung
Nun ja, das sehe ich etwas anders. Empfindlichkeit, okay, die kann es in den ersten Tagen geben, aber heftige Schmerzen dürfen nicht sein und wunde Brustwarzen auch nicht.
Das Problem ist ja eben gerade, dass die Mütter (und auch ihre Mitmenschen) Schmerzen beim Stillen erwarten und die Zähne zusammenbeißen in der Hoffnung, dass es nach ein paar Tagen besser wird. Besonders beim ersten Kind können sie auch nicht unterscheiden, was „normale“ Empfindlichkeit ist und was Schmerzen sind, die nicht toleriert werden sollten. Leider hat das aber meist zur Folge, dass die Brustwarzen schon nach kurzer Zeit richtig wund sind und die Schmerzen natürlich noch mehr werden.
Dagegen müssen wir als Hebammen unbedingt mehr unternehmen, sonst ist es kein Wunder, wenn Mütter, trotz hoher Stillmotivation, heutzutage vorzeitig abstillen.
Empfindlich und unangenehm bei starker Beanpruchung: ja, richtige Schmerzen: nein.
Die Brust bereitet sich schon in der Schwangerschaft auf die Stillzeit vor, ohne dass wir Frauen aktiv etwas dafür tun.
Füße hingegen wissen nicht, dass sie morgen schon einen Marathon laufen sollen. Logisch, dass sie dann schmerzen … 😀