„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Wir haben nicht auf unser Bauchgefühl gehört

Von einer Mutter |
Am 23.03.14 ist unser Sohn auf natürlichem Wege gesund geboren, wir waren sehr glücklich.

Im Krankenhaus wurden wir gut gepflegt, mein Mann war auch die ganze Zeit bei uns.
Wir legten an, sobald sich unser Sohn rührte. Er trank und schlief. Wir weckten ihn mit Ausziehen, Streicheln, Seite wechseln…

Er verlor 10 Prozent seines Geburtsgewichts bis zum Entlassungstag. Aber da hatte ich dann auch den Milcheinschuss, also kein Problem.

Daheim nahm er auch in den ersten Tagen zu, dann aber nicht mehr und das Drama begann…

Unsere Hebamme drängte uns nicht zum Zufüttern, schlug es aber vor. Ich legte weiterhin an und holte eine Milchpumpe, um zu schauen, wie viel Milch kommt.

Und wir sollten unseren Sohn vor und nach dem Stillen wiegen, damit wir sehen, wie viel er trinkt. Das taten wir.

Ich fühlte mich schrecklich an der elektrischen Pumpe und bei der Wiegeprobe kam sogar manchmal raus, dass er nach dem Trinken weniger wog als vorher…

Tja, dann fütterten wir zu. Ich nahm Bockshornklee und wir gingen zum Osteopathen. Beim Osteopathen war alles im Ordnung.

Natürlich hatte ich nach dem Wiegen und Abpumpen einen Heultag. Aber mein Mann unterstützte mich, wo er nur konnte. Er kochte oder holte alles Essen, was ich wollte, und trug unseren Sohn zwischen dem Mahlzeiten, wenn es sein musste sogar die ganze Nacht, nur damit ich mich ausruhen konnte.

Aber wieso nahm unsere Sohn erst zu und dann nicht mehr? Milch war ja erst genug da gewesen, aber wo war sie hin? Diese Fragen beschäftigten mich sehr.

Ich wollte nicht so leicht aufgeben. Also legte ich erst an und danach bekam unser Sohn die Flasche und das nach Bedarf, egal wo wir gerade waren. Ich hatte also immer meine Thermoskanne mit Wasser und etwas Pre-Nahrung dabei, überall.

Im Nachhinein vermuten wir, dass die Milch zurückging wegen Stress. Wir hatten Besuch in der ersten Zeit daheim. Leider wollte jeder das Baby halten und ich hatte es auch erlaubt, wollte es aber eigentlich nicht.

Irgendwie haben wir uns als Eltern von unserem Bauchgefühl abbringen lassen. Das wird mir immer leid tun!

Unser Sohn hatte nach vier Wochen Zwiemilch-Ernährung zugenommen. In diesen Zeitraum habe ich mir eine Stillgruppe gesucht und bin auch auf Ihre Seite gestoßen, die mir sehr viel Mut gemacht hat.

In der Stillgruppe konnte ich mich mit Leidensgenossinnen austauschen. Das machte mir Mut nach und nach die Flaschen wegzulassen, um ausschließlich stillen zu können.

Auf Ihrer Seite Berichte und Tipps zu lesen, bestärkte mich sehr das Richtige zu tun. Eine sehr gute Freundin, die selber gestillt hat, hat mich auch dabei unterstützt und mit ihren Erfahrungen jederzeit beraten.

Die meisten Bekannten haben mich gefragt, wieso ich mir das antue. Aber ich tue mir nichts an, das habe ich auch nicht. Ich wollte gerne stillen, weil diese innigen Momente einfach toll sind und es das Beste für mein Kind ist. Natürlich war es manchmal sehr anstrengend.

Nach und nach waren die Flaschen weg und mein Sohn wurde nur gestillt und wird es heute mit neun Monaten immer noch (mittlerweile zusätzlich zur Beikost) und auch weiterhin, so lange er will.

Es tut mir immer noch leid, dass ich mich manchmal so beirren hab lassen, vor allem von dem Wiegen. Ich habe fast nicht mehr an meine natürliche Fähigkeit geglaubt, mein Kind ernähren zu können.

Dank der Unterstützung von meinem lieben Mann, meiner Mutter, einer sehr guten Freundin, der Stillgruppe und Ihrer Seite habe ich geschafft, unseren Sohn mehr als vier Monate ausschließlich zu stillen.

Er liegt gerade neben mir und nuckelt im Schlaf.
Familienbett und Stillen bekommt er jetzt, so lange er es will.

Originalbericht einer Mutter, Dezember 2014
Foto: Andi Bharata via photopin (license)

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Neugeborenes

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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7 Kommentare

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  1. Hallo. Wenn ich das lese, könnte ich richtig sauer werden. Warum meine manche Menschen, sie hätten die Weisheit in Sachen Baby und Stillen gepachtet. Ich bin heute froh, dass ich mich nicht habe beirren lassen. Ich habe meine heute 14-jährige Tochter fast 3 Jahre gestillt und das war die beste Entscheidung für sie und mich. Mein Umfeld hat damals auch mit totalem Unverständnis reagiert, aber mir war das egal. Ich bin nach 19-jährigem Warten mit 44 Jahren Mutter geworden. Aus meiner Sicht sollte jede Mutter das für sich entscheiden. Das ist meine Erfahrung.

  2. Bei uns war es ähnlich, von Anfang an haben wir dazufüttern müssen. Wir haben alles erdenklich Mögliche versucht. Mittlerweile ist mein Sohn 2 und wir stillen immer noch. Es half mir sehr, mich irgendwann von der Suche nach dem Grund zu befreien.

  3. Hallo, ich hatte genau die gleichen Probleme und habe auch alles genommen, als auf einmal die Milch ausgeblieben ist. Nur meine Kleine wollte keine Flasche haben. Dann habe ich versucht zu löffeln und bechern. Aber ich hatte keine Chance. Es hat lange gedauert, dass sie ein bisschen aus der Flasche genommen hat und dann habe ich den Grund für meine Probleme gefunden: es war die Pille (Stillpille), die ich genommen habe, dass meine Milch ausgeblieben ist. Die habe ich sofort abgesetzt und weiter alles andere genommen, was der milchbildung hilft und da kam die Milch relativ schnell wieder. Nun ist sie 7 Monate und wird immer noch gestillt. Mittags und abends bekommt sie jetzt noch Beikost dazu…

  4. Hallo Tofu,
    Bei uns gab es am Anfang ähnliche Probleme und unsere Rettung war das Brusternährungsset!
    Es ist zwar etwas umständlich, aber nach circa einer Woche war die Milchproduktion so gut angeregt durch dieses Set, dass wir dann ohne Hilfsmittel und ohne PreNahrung ausgekommen sind. Heute, 9 Monate später, stillen wir neben der Beikosteinführung immer noch.
    Ich hoffe Euch hilft dieses Set auch.
    LG

  5. Ich wünschte, ich könnte auch so einen wunderschönen, positiven Bericht mit Happy End verfassen.
    Der Anfang unserer Geschichte war ungefähr gleich. Ich hatte nicht viel Besuch, den haben wir uns für später aufgehoben. Aber nach den vier Tagen Einleitung wollte ich nur noch nach Hause. Stattdessen kam meine Tochter in die Phototherapie wegen Gelbsucht und wegen einiger unfähiger und gemeiner („Aha, Sie lassen also Ihr Kind tatsächlich verhungern!“) Schwestern, mussten auch wir zufüttern.
    Und das tun wir heute noch. Ich habe das Gefühl, dass die Milch immer weniger wird. Beim Pumpen kam eh noch nie mehr als 20ml heraus und Bockshornkleesamen, Power Pumpen, Malzbier und Co haben rein gar nichts bewirkt.
    Morgen kommt mein Brusternährungsset an. Weiter weiß ich dann auch nicht mehr, wenn das nicht klappt. Ich hab mittlerweile das Gefühl, dass mein geliebtes Baby und ich nur noch Misserfolge teilen und einfach beide frustriert sind, weil es nicht klappt. Sie weint. Ich weine. Dabei hätte ich so unendlich gerne gestillt.

    Es ist aber sehr, sehr schön, dass es Leute gibt, bei denen es geklappt hat, trotz Stress 🙂
    Alles Liebe!

    1. Bei mir war es anfangs auch nicht genug Milch. Es lag wahrscheinlich an Stress und Pfefferminzbonbons. Wenn man stillen will, sollte man um Pfefferminze und Salbei einen großen Bogen machen, das hätte ich auch gern früher gewusst.

      1. Es ist immer die eine Nachmittagsmahlzeit, die nicht klappt. Dann wird die zweite (meist die rechte) Brust angeschrien und erst beruhigt, wenn man Baby ins Tragetuch steckt und ein bisschen herumläuft. Ist das Brustschimpfen? Ich weiß es nicht… Es klappt nicht, zu stillen, es klappt nicht mit dem Brusternährungsset. Wir haben es vier Tage versucht „durchzusetzen“, aber es endete nur in Tränen beiderseits. Stattdessen versuchen wir die zweite Brust nun ein paar Mal und wenn’s wirklich nicht geht, bekommt sie die Buddel und nach dem Wickeln wird auch die Brust noch getrunken.
        Ich hab Angst, bald überhaupt keine Milch mehr zu haben. Aber nach fast 4 Monaten hab ich auch nur noch wenig Hoffnung, irgendwas verändern zu können. Es wäre schon toll, wenn wir alles auf nur zwei Flaschen reduzieren könnten, aber unsere Stillberaterin vor Ort weiß auch nicht mehr weiter.
        Na ja, vielleicht wird’s ja beim zweiten Kind irgendwie besser. So viel Zeit, alles mögliche auszuprobieren wie jetzt, hat man dann ja nicht mehr…

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