„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Wie wir Milch bilden

Autorin: Diane Wiessinger | 
Die Brüste von Müttern, die Flaschennahrung geben, platzen nicht. Das liegt daran, weil wir aufhören Milch zu bilden, wenn keine Milch entnommen wird. Wenn eine Frau nur einmal am Tag stillt oder abpumpt, hat sie nur ganz wenig Milch.

Wenn sie 5mal am Tag stillt, hat sie viel mehr. Wenn sie 10mal am Tag stillt, hat sie sogar noch viel mehr Milch.

Je öfter die Brüste entleert werden, desto mehr Milch bilden wir.

Okay, wenden wir uns dem unweigerlichen Vergleich zu.

Stell Dir eine Kuh vor! Eine Kuh, die dreimal am Tag gemolken wird, gibt pro Tag mehr Milch als eine Kuh, die nur zweimal am Tag gemolken wird.
(Bauern beschränken die Melkzeiten nur deshalb auf zweimal am Tag, weil sie die Lohnkosten für die Melker begrenzen müssen, nicht um die Produktion zu maximieren.)

Und ein Baby, das nur ein paar Mal am Tag an der Brust trinkt, wird keine sehr große Milchmenge stimulieren.

Häufigeres Stillen bringt unsere Brüste zu einer höheren Produktion.

Nun stell Dir eine Kuh vor, die den ganzen Tag an eine Melkmaschine angeschlossen ist. Aber stell Dir vor, es wäre eine sehr schlechte Melkmaschine, die nur ganz kleine Mengen Milch entnimmt oder nur ganz langsam.

Diese Kuh würde nur noch sehr kleine Milchmengen produzieren, selbst wenn ständig Milch entnommen würde.

Für eine gute Milchproduktion muss die Milch effizient entnommen werden.

Was geschieht bei einem Baby, das sehr oft an der Brust ist, aber nicht effektiv trinkt?

Genau wie die ineffiziente Melkmaschine, kann es den ganzen Tag damit verbringen, zu „stillen“ und dabei trotzdem nicht die Brüste leeren … oder seinen Magen füllen. Und wenn es nicht genug Milch entnimmt, bilden wir nicht genug Milch.

Schlecht trinkende Babys führen zu geringen Milchmengen.

Wir bilden dann gerade am schnellsten Milch, wenn sich unsere Brüste am leersten anfühlen. Wir bilden dann gerade am langsamsten Milch, wenn sich unsere Brüste am vollsten anfühlen.

Also, was passiert, wenn wir mit dem Stillen warten, bis „sich unsere Brüste gefüllt haben“?

Wenn wir die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verringern wir die Anzahl der möglichen Brustentleerungen pro Tag. Und das bedeutet: weniger Milch.

Unsere Brüste immer voller und voller werden zu lassen, führt schlicht und einfach dazu, dass die Milchbildung immer langsamer und langsamer wird. Und das bedeutet: weniger Milch.

Die Milch oft zu entnehmen und effektiv zu entnehmen, sind das Signal für unsere Brüste mehr Milch zu bilden.

Was ist am frühen Morgen, wenn wir uns am vollsten fühlen und das Baby am meisten schluckt?

Nun, es hat sich viel Milch angesammelt – das ist es, was das Baby trinkt – aber unsere Milchproduktions-Rate ist in diesem Moment ziemlich niedrig.

Und später am Tag, wenn das Baby anscheinend dauernd trinkt und wir das Gefühl haben, als wäre keine Milch mehr da?

Dann ist nicht viel angesammelte Milch in den Brüsten und das Baby hat sie schnell geleert, aber die Rate unserer Milchproduktion ist wahrscheinlich auf ihrem Höhepunkt während des gesamten Tages.

Manche Mütter sind frustriert, wenn sie häufiger pumpen und bei jedem Pumpvorgang weniger Milch gewinnen.

Das ist verständlich, aber wenn sie vorher zum Beispiel alle 4 Stunden 60 ml hatten, also insgesamt 360 ml in 24 Stunden, haben sie nun, sagen wir 45 ml alle 2 Stunden und damit insgesamt 540 ml in 24 Stunden.

Die Gesamtmenge in 24 Stunden ist größer und darauf kommt es an.

Häufiges Stillen und effektives Stillen.
Das sind die Schlüssel zu einer guten Milchbildung.

Original: „How We Make Milk“ von Diane Wiessinger, MS, IBCLC, 2006
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2013
Foto: GuilleDes via photopin cc

 

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Brüste bilden dann am schnellsten Milch, wenn sie am leersten sind.

Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke! 

Regine Gresens

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
Regine Gresens

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Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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13 Kommentare

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  1. Genau an diesem Punkt stehen wir beide momentan. Unsere Stillerfahrung ist ein auf und ab. Aber nachdem ich den Artikel gelesen habe, ist mir klar, dass meine Sohn mittlerweile 4 Monate nicht effektiv trinkt. Ab dem Nachmittag bis abends zu Bett gehen habe ich zu wenig Milch. Er bräuchte die doppelte Menge von dem, was ich ihm bieten kann. Wir stillen bis zu 12 mal am Tag. Da ich noch pumpe, kann ich Muttermilch in der BES zufüttern oder in der Flasche von meinen Mann. Wie kann ich das stützen, dass er es macht oder kann ich nachhelfen nach dem Stillen? Außerdem hat er Phasen, in denen er andockt und immer wieder wegzieht und die Brustwarzen schnalzen lässt.
    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    1. Hallo Raffaela,
      ich kann hier im Blog, auf Facebook oder per Mail keine persönlichen Fragen beantworten und auch keine Tipps geben.
      Hier steht mehr zu den Gründen, warum das so ist.
      Für individuelle Ratschläge zu Deiner Situation empfehle ich eine persönliche Stillberatung, zum Beispiel bei Deiner Hebamme oder bei einer Stillberaterin.
      Kontaktdaten von Stillberaterinnen IBCLC in der Nähe findest Du hier:
      http://www.bdl-stillen.de/stillberatungsuche.html
      https://www.stillen.de/laktationsberatung-finden/
      https://verzeichnis.still-lexikon.de/
      Und hier Stillgruppen und ehrenamtliche Stillberaterinnen:
      https://www.lalecheliga.de/stillberatung/lll-stillberaterinnen
      https://www.afs-stillen.de/fuer-muetter/eine-stillberaterin-finden/
      Im Rahmen einer persönlichen Beratung können die Ursachen geklärt und Lösungen gefunden werden, die für Deine Situation passen und Dir weiterhilfen.
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  2. Kann ich meine Milchproduktion auch wieder steigern?!
    Meine kleine ist 6 Wochen alt.
    Ich hab von Geburt an gestillt.
    Dann bekam ich wunde Warzen und damit einhergehend einen Pilz in der Brust, der sehr geschmerzt hat, weswegen ich oft eine Stillmahlzeit gegen ein Fläschchen ersetzt habe. Hab hin und wieder mit einer Handpumpe abgepumpt, aber das würde mir zu anstrengend.
    Nun war ich nach 2 Wochen Quälerei endlich beim Arzt und habe eine elektrische Pumpe bis der Schmerz in der Brust weniger wird.
    Nun habe ich festgestellt, dass meine rechte Brust die Milchproduktion fast komplett eingestellt hat und die linke auch nur noch 50 ml gibt.
    Hab ich die Chance durch die elektrische Pumpe und Anlegen meiner Tochter die Milchproduktion wieder anzuregen?! Abstillen wäre für mich echt der Horror! Ich möchte unbedingt weiter stillen!

    Lg

    1. Liebe Sandra,
      ja, das ist sogar nach dem völligen Abstillen möglich – es wird Relaktation genannt.
      Hier sind ein paar Infos dazu:
      Wie Du das Stillen (wieder) in Gang bringst
      Und hier ist ein Erfahrungsbericht einer Mutter:
      Von der Brust zur Flasche und wieder zurück – meine Relaktation
      Wie Deine Chancen stehen und wie Du optimal vorgehen kannst, klärst Du am besten mit Deiner Hebamme oder einer Stillberaterin, die Dich dann auch dabei unterstützen kann.
      Viel Erfolg und liebe Grüße,
      Regine Gresens

  3. Hallo! Bin gerade auf die Seite gestoßen und sehr dankbar. Aber was genau meint nun effektiv trinken? Mein Kind ist aktuell gefühlt ständig an der Brust, aber nach fünf Minuten spätestens hört es wieder auf oder nuckelt nur noch ohne zu schlucken oder schläft ein….
    Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar!!!!!

    1. Hallo Maike,
      vielleicht helfen diese Beiträge:
      Bekommt mein Baby genug Muttermilch?
      10 Tipps, damit das Stillkind besser zunimmt
      Wenn die Tipps nicht weiterhelfen, empfehle ich eine persönliche Stillberatung bei einer Stillberaterin vor Ort, damit mit einer ordentlichen Diagnostik festgestellt werden kann, was los ist, welche Gründe dahinter stecken und mit welchen Maßnahmen die Situation am besten geändert werden kann.
      Alles Gute und liebe Grüße,
      Regine Gresens

  4. Ich danke für diese seite, ich bin immer soooo unsicher gewesen, wenn mein sohn (15 wochen) nach dem eigendlichen“essen“ wieder an die brust wollte.
    Natürlich habe ich ihn gelassen-wobei immer die frage aus der umgebung kam: wird er denn noch satt?
    Ja er wurde satt aber er wollte meine nähe, geborgenheit spüren…
    ich war jedoch immer unsicher ob das auch stimmt was ich den leuten da erzähle, nun weiss ich jedoch das es genau so ist wie ich es empfand

    ich hätte jedoch gerne gewusst warum mein sohn immer so hastig trinkt und dann nur noch nuckelt, so ausgehungert sollte er eigendlich nicht sein können…
    vielleicht kann mir das auch noch jemand erklären

    1. Liebe Jana Stoecker,
      das Baby passt sich beim Trinken immer dem Milchfluss an.
      Wenn beim Milchspendereflex viel kommt, trinkt es hastig, und wenn kaum noch etwas kommt, nuckelt es eben nur und schluckt nur selten.
      Zunehmen, Verschlucken und das Gesicht verziehen
      Wie Babys trinken
      (PS: Übrigens, Babys an einer Flasche hastig trinken oder sich verschlucken, bedeutet das nicht, dass sie so hungrig sind, sondern dass die Nahrung zu schnell aus dem Sauger läuft.)

  5. Und was mache ich in dem Fall….?? Mein Kleiner ist 6 Wochen alt…
    Er trinkt alle 3 stunden aber nicht effektiv genug. Fängt dann immer zum Weinen an…
    Und das endet somit meistens in ner zusätzlichen, zwar kleinen, aber PRE Babynahrung…
    Was ich aber nicht möchte. Habe aber immer das Gefühl, er mag sich nicht mehr anstrengen… Der erste Hunger wird 5 Minuten lang an der Brust gestillt und dann mag er nicht mehr weiter trinken ist aber immer noch hungrig… Weiß nicht mehr weiter…
    Wäre über eine Antwort sehr dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen. Tanja Pock

    1. Liebe Tanja Pock,
      ich rate Ihnen schnellstmöglich einen persönlichen Beratungstermin bei einer Still- und Laktationsberaterin IBCLC in Ihrer Nähe zu vereinbaren, um die Ursachen für den Milchmangel und/oder Saugschwäche zu erkennen und adäquate Lösungswege zu überlegen. Wenn der Kleine an der Brust nicht satt wird und zu wenig Muttermilch da ist, sollte PRE-Säuglingsnahrung nach Bedarf zugefüttert werden, während aber gleichzeitig auch daran gearbeitet wird, die Milchmenge zu steigern. Alles Gute, Regine Gresens

  6. Ich finde es in einer Stillseite immer wieder erschreckend, dass immernoch von leer getrunkenen Brüsten gesprochen wird. Genau das ist es, was Müttern Angst macht. Warum werden nicht neuere Therorien preisgegeben und den Müttern erklärt, dass die Brüste nie leer sein können und eine stetige Produktion stattfindet.????

    1. Natürlich ist die Brust nie komplett leer getrunken, im Sinne von „knochentrocken“.
      Aber die Produktionsrate in den Milchdrüsen ist auch nicht gleichbleibend und stetig, sondern passt sich daran am, wie voll oder leer die Brust gerade ist. Wenn sich die Brust nach dem Stillen leer anfühlt, läuft die Milchproduktion auf Hochtouren. Und je voller sie wird, desto weniger aktiv wird in den Drüsenzellen neue Milch produziert. Auch wenn sich die Brust noch nicht wieder voll anfühlt, ist schon wieder Milch darin enthalten und ein hungriges Baby sollte auf jeden Fall wieder angelegt werden. Andererseits gibt es aber auch Fälle, in denen das Baby fast unentwegt an der Brust liegt, aber eben nicht effektiv trinkt.

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