Autorin: Stefanie Jentzsch |
Muttermilch ist Mutterliebe in flüssiger Form.
Durch die Muttermilch spreche ich zu meinem Kind.
Mutterliebe ist:
den Kaffee kalt zu trinken.
Mutterliebe ist:
nachts stundenlang auf einer Seite zu verharren.
Mutterliebe ist:
Schlafmangel in Kauf zu nehmen.
Mutterliebe ist:
das Kind bei Fieber 4 Std. an der Brust nuckeln zu lassen.
Mutterliebe ist:
sich wie Lara Croft aus dem Zimmer zu schleichen, damit das Kind nicht aufwacht.
Mutterliebe ist:
wie Lara Croft zum Handy auf der anderen Bettseite zu gelangen, ohne dass das Kind aufwacht.
Mutterliebe ist:
sich wie Lara Croft aus dem Wasserbett zu manövrieren, ohne dass das Kind aufwacht.
Mutterliebe ist:
das Essen kalt zu essen oder gar nicht zum Essen zu kommen.
Mutterliebe ist:
Rückenschmerzen in Kauf zu nehmen.
Mutterliebe ist:
das Kind den ganzen Tag bei Fieber zu tragen.
Mutterliebe ist:
statt Coldplay den ganzen Tag Kinderlieder zu hören.
Mutterliebe ist:
das Kind zu beruhigen, auch wenn man das EINE Mal im TV was interessantes schauen möchte.
Mutterliebe ist:
bis zur Erschöpfung auf allen Vieren durch die Wohnung zu krabbeln (auch vor anderen..).
Mutterliebe ist:
im Haushalt, scheiß drauf, mal was liegen zu lassen!
Mutterliebe ist:
das Kind nie schreien zu lassen, Tränen lügen nicht.
Mutterliebe ist:
sich selbst nochmal neu zu begegnen und in Augenschein getretene Probleme zu lösen (z.B. Wut).
Mutterliebe ist:
das Kind, so wie es ist, anzunehmen und sich selbst auch, beide mit den Stärken und Schwächen.
Schon immer habe ich meine Riesen-Brust ‚gehasst‘.
Heute bin ich meiner Brust unendlich dankbar. Sie hat uns in so vielen Momenten geholfen.
Nahrung; Nähe; Trost – das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.
Was ist für euch Mutterliebe?
Autorin: Stefanie Jentzsch, Februar 2017
Foto: archangeldeb via photopin (license)
Und wo verläuft da die Grenze zur Selbstaufgabe als Mutter? Bzw die Grenze ab der meine Akkus sukzessive immer leerer werden?