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Autorin: Diane Wiessinger |
Auch wenn Du Dein Baby nur einen Tag stillst, ist es das beste Geschenk, das Du ihm geben kannst.
Stillen ist fast immer die beste Wahl für Dein Baby.
Wenn es für Dich momentan nicht wie die richtige Wahl erscheint, können diese Richtwerte vielleicht helfen.
Wenn Du Dein Baby nur für ein paar Tage stillst, bekommt es Dein Kolostrum oder Deine Neugeborenenmilch. Voll mit optimalen Nährstoffen und Antikörpern, hilft sie Deinem Baby sein Verdauungssystem in Gang zu bringen und versorgt es mit seiner ersten – und angenehmsten – „Impfung“.
Stillen gibt Deinem Baby bei weitem den besten Start und hilft Deinem eigenen Körper ebenfalls sich von der Geburt zu erholen. Warum nutzt Du nicht die Tage im Krankenhaus, um Dein Baby durch das Geschenk des Stillens auf das Leben vorzubereiten?
Wenn Du Dein Baby 4 bis 6 Wochen stillst, hast Du ihm durch die kritischste Phase seiner Säuglingszeit geholfen.
Gestillte Neugeborene werden viel seltener krank oder müssen ins Krankenhaus und haben weniger Verdauungsprobleme als künstlich ernährte Babys. Nach vier bis sechs Wochen hast Du wahrscheinlich auch mögliche Stillunsicherheiten der ersten Zeit überwunden.
Setz Dir ernsthaft zum Ziel einen Monat zu stillen, wenn Du irgendwelche Fragen hast, ruf eine Stillberaterin oder eine Laktationsberaterin an, und Du wirst anschließend in einer besseren Position sein, um zu entscheiden, ob das Fortsetzen des Stillens für Dich das Richtige ist!
Wenn Du Dein Baby 3 oder 4 Monate stillst, ist sein Verdauungssystem bereits viel reifer geworden und es wird viel besser in der Lage sein, die fremden Substanzen in künstlicher Säuglingsnahrung zu tolerieren.
Wenn es in Deiner Familie bereits Allergien gibt, würdest Du sein Risiko für Allergien reduzieren, indem Du noch ein paar Monate wartest, bevor Du irgendetwas außer Muttermilch zu seiner Ernährung hinzufügst.
Wenn Du Dein Baby 6 Monate stillst, ohne ihm zusätzlich andere Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten zu geben, wird es weniger leicht allergisch auf Flaschennahrung oder andere Nahrung reagieren.
Die amerikanische Akademie für Kinderheilkunde (AAP) empfiehlt etwa bis zum Ende des 1. Halbjahres zu warten, bevor feste Nahrung angeboten wird. Zu diesem Zeitpunkt ist sein Körper wahrscheinlich in der Lage mit ein wenig anderer Nahrung fertig zu werden, ob Du nun abstillst oder weiterstillst.
Stillen für mindestens 6 Monate hilft eine bessere Gesundheit des Babys während seines ersten Lebensjahres zu sichern. Stillen für mehr als 6 Monate reduziert das Risiko für Mittelohrentzündungen und Krebserkrankungen in der Kindheit und Dein eigenes Risiko für Brustkrebs.
Und ausschließliches, häufiges Stillen während der ersten 6 Monate, verhütet eine neue Schwangerschaft zu 98 %, solange Deine Monatsblutung noch nicht wieder eingesetzt hat.
Wenn Du Dein Baby 9 Monate stillst, wirst Du erleben, wie es mit dem wertvollsten aller Lebensmittel – Deiner Milch, die schnellste und wichtigste Entwicklung seines Lebens vollzieht. Du kannst sogar beobachten, dass es aufmerksamer und aktiver ist als Babys, die die Vorteile der Milch ihrer Mutter nicht erhalten haben.
Abstillen kann in diesem Alter recht einfach sein .., aber Stillen ist es auch! Wenn Du so früh noch nicht abstillen möchtest, stell sicher, dass Du erreichbar bist, um zur Beruhigung zu stillen sowie einfach nur zur Ernährung.
Wenn Du Dein Baby 1 Jahr stillst, kannst Du die Kosten für Flaschennahrung einsparen. Sein einjähriger Körper kann wahrscheinlich die meisten Speisen, die in Deiner Familie auf dem Speiseplan stehen, verarbeiten.
Viele der gesundheitlichen Vorteile, die Dein Baby durch dieses Jahr Stillen erhalten hat, werden sein ganzes Leben weiter bestehen. Es wird beispielsweise ein besseres Abwehrsystem haben und wird viel seltener eine kieferorthopädische oder logopädische Behandlung benötigen.
Die amerikanische Akademie für Kinderheilkunde (AAP) empfiehlt mindestens 1 Jahr zu stillen, um die normale Ernährung und Gesundheit Deines Babys zu gewährleisten.
Wenn Du Dein Baby 18 Monate stillst, wirst Du es weiterhin mit der Nahrung höchster Qualität und allerbestem Schutz gegen Krankheit versorgen, in einer Phase, in der andere Babys gehäuft erkranken.
Dein Baby ist wahrscheinlich ebenfalls gut an die Speisen des Familientischs gewöhnt. Es hatte Zeit eine stabile Bindung zu Dir aufzubauen – eine gute Basis für seine wachsende Unabhängigkeit, und es ist alt genug, dass Du mit ihm gemeinsam den Abstillprozess gestalten kannst, in einem Tempo, mit dem es zurecht kommen kann.
Der ehemalige US-Gesundheitsminister sagte: „Es ist ein glückliches Baby … das mit 2 Jahren noch stillt.“
Wenn Dein Kind sich abstillt, wenn es selbst soweit ist, kannst Du sicher sein, dass Du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse Deines Babys in einer natürlichen, gesunden Art und Weise befriedigt hast.
In Kulturen, in denen es keinen Druck zum Abstillen gibt, tendieren die Kinder dazu wenigsten 2 Jahre zu stillen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deutlich während der gesamten Kleinkindzeit zu stillen.
Deine Milch liefert Antikörper und andere schützende Substanzen, so lange Du weiterstillst, und Familien mit gestillten Kleinkindern stellen oft fest, dass ihre Ausgaben für medizinische Hilfe viele Jahre lang geringer sind als bei ihren Nachbarn. Mütter mit langer Stillerfahrung haben ein geringeres Risiko Brustkrebs zu entwickeln.
Kinder, die lange Zeit gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein und benötigen seltener zur Beruhigung den Daumen oder eine Schmusedecke.
Das Stillen kann helfen, Euch beide durch die Tränen, Wutanfälle und die Stürze der Kleinkinderzeit zu führen und hilft sicher zu stellen, dass irgendwelche Krankheiten leichter verlaufen und besser behandelt werden können. Es ist ein Allzweckwerkzeug für Mütter, auf das Du nicht verzichten wollen wirst!
Mach Dir keine Sorgen, dass Dein Kind für immer stillen wollen wird. Alle Kinder stillen sich irgendwann ab, egal was Du tust, und es gibt mehr gestillte Kleinkinder als Du Dir wahrscheinlich vorstellen kannst.
Ob Du nun für einen Tag oder für mehrere Jahre stillst, die Entscheidung Dein Kind zu stillen, wirst Du niemals bereuen müssen.
Und wann auch immer das Abstillen erfolgt, denke daran, es ist ein großer Schritt für Euch beide. Wenn Du Dich entscheidest abzustillen, bevor Dein Kind soweit ist, geh unbedingt ganz allmählich und mit Liebe vor.
Original: „What if I want to wean my baby“ von Diane Wiessinger, MS, IBCLC, 2000
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2002
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Ich stille meinen Sohn (2 Jahre und 3 Monate) immer noch, aber nur zum Einschlafen.
Er ist selten krank, vielleicht mal ein Schnupfen, hat bisher keine Allergien und ich bin froh, dass ich als Ersatz keine Flasche oder Nuckel geben muss.
Mein Umfeld und auch die Familie reagierte damals schon entsetzt, als ich noch mit 1 Jahr stillte, deshalb rede ich nicht mehr darüber. Mittlerweile fragt auch niemand mehr, denn in unserer Gesellschaft scheint es „normal“ zu sein, möglichst schnell abzustillen.
Wir stillen weiter, bis er bereit ist abzustillen.
Faktencheck:
Die WHO empfiehlt zwei Jahre oder mehr (nicht notwendigerweise das gesamte Kleinkindalter):
„WHO and UNICEF recommend:
– early initiation of breastfeeding within 1 hour of birth;
– exclusive breastfeeding for the first 6 months of life; and
– introduction of nutritionally-adequate and safe complementary (solid) foods at 6 months together with continued breastfeeding up to 2 years of age or beyond.
Quelle: http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs342/en/
Hallo,
Ich stille meine kleine nun seit 8,5 Monaten voll da sie vom angebotenen Brei maximal 2-3löffel ist und dann nicht mehr möchte.
Die Flasche nimmt sir auch nicht.
Hätte kein Problem sie weiter voll zu stillen, nur nimmt sie nicht gut zu.
Geburtsgewicht lag bei 3480g, 51cm. jetzt mit 8,5monaten 70cm und 6700gramm. das ist doch nicht genug? ?
Bitte helfen Sie uns!
Danke
Hallo Isabel,
dazu kann und will ich aus Gründen der Haftung und der Qualitätssicherung meiner Arbeit nichts sagen, ohne Dich und die Kleine zu sehen und noch viel mehr über Eure Situation zu wissen. Aus meiner Sicht ist hier eine ernsthafte Einschätzung nur durch eine persönliche Beratung möglich.
Wende Dich dazu bitte am besten an Deine Hebamme, Deinen Kinderarzt oder eine Still- und Laktationsberaterin vor Ort.
Kontaktdaten von Still- und Laktationsberaterinnen in Deiner Nähe findest Du hier:
Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC
Ausbildungszentrum Laktation und Stillen
Verband der Still- und LaktationsberaterInnen Österreichs IBCLC
Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen IBCLC
International Lactation Consultant Association
Mit freundlichen Grüßen,
Regine Gresens
Ja finde es auch sehr schade, dass hier nach über 2 Jahren immer noch keine Beiträge zum Thema abstillen reingestellt wurden. Dazu sollte doch solch eine Seite dienen.
Liebe Nadine,
hier gibt es Beiträge zum Thema Abstillen:
Und bei einer Suche nach dem Stichwort „Abstillen“ lassen sich noch etliche weitere Beiträge und Erfahrungsberichte zum Thema finden.
LG, Regine Gresens
Hallo!
Ich sehe das ähnlich. Die Website ist toll und hat mich durch die letzten 8,5 Monate stillen begleitet. Danke dafür. Meine Tochter wird mit 1,5 Jahren in die Krippe gehen, weil ich wieder arbeiten muss. Ich überlege daher sie vorher abzustillen, um ihr diese beiden grossen Veränderungen nicht auf einmal zuzumuten. Ich habe auch gerade den Artikel zum abstillen in der Nacht gelesen… Da steht, erst mit 12 Monaten. Nun ist es so, dass ich mein Mädchen momentan fast stdl stille nachts und sie bei Verweigerung des Busens schreit wie am Spiess. Ich würde auch gerne mal wieder schlafen, mehr als 45 Min am Stück… Warum darf ich dieses Prozedere nicht schon mit 9 oder 10 Monaten machen? Sie wurde lange getragen, auch jetzt noch teilweise und schläft im Familienbett. Ausserdem würde ich mir auch wünschen, dass hier mehr zum Thema abstillen zu lesen wäre…
Danke jedenfalls für die Seite und die liebevolle Begleitung! Vielleicht klappt das ja mit den zusätzlichen Themen auch noch
Liebe Manu C,
klingt für mich so, als ob Deine Kleine erst noch das Einschlafen ohne Brust erlernen muss. Mein Buchtipp dazu: „Schlafen statt Schreien“ von Elizabeth Pantley.
Alles Gute,
Regine Gresens
Ich finde es sehr schade das es hier nirgends einen Beitrag gibt, wo man Tipps dafür bekommt wie man am besten abstillen kann. Z.b. was gebe ich dem Kind als Ersatz zur Muttermilch gerade Nachts wenn es wach wird. Ich habe nun einige seiten durch sucht und nichts zum Thema gefunden und meine Hebamme weiß auch keinen Rat mehr…Vielleicht nehmt Ihr euch diesem Thema mal an wäre schön sonst ist diese Seite einfach klasse. ganz liebe Grüße
Liebe Carmen,
Danke für den Hinweis. Geplant habe ich solche Beiträge durchaus schon. Allerdings bin ich bisher noch nicht dazu gekommen, sie zu erstellen. Aber das werde ich dann mal demnächst machen.
Bis dahin, schau doch mal hier: Füttern mit Muttermilchersatz
Liebe Grüße,
Regine Gresens