„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Warum es nicht egal ist, wie Dein Baby geboren wird

Autorin: Diane Wiessinger, IBCLC |
Eine Fahrt zu einem fremden Ort mit fremden Gerüchen.
Helles Licht, geschäftige Menschen, betäubende Medikamente.
Ein gewaschenes, angezogenes Baby, das nicht bei Mama bleibt.

Nach so einem Start würde jedes andere Säugetier sein Junges ablehnen.

Für uns Menschen bedeutet es, dass die meisten Mütter heute ihr Neugeborenes mit ihrem Verstand begrüßen müssen, nicht mit ihrem Herzen.

Nicht der beste Start für ein Muttersein voller Vertrauen.
Nicht der beste Start für das Stillen.
Nicht der beste Start für die Liebe.

Fremder Ort, fremde Gerüche, helles Licht, geschäftige Menschen

Auch wenn Dein Kopf für die Geburt ins Krankenhaus möchte, Dein Körper möchte Zuhause bleiben.

Säugetiermütter suchen sich zum Gebären einen Ort, der sich richtig anfühlt, richtig riecht, intim und ruhig ist. Einen Ort, den sie selbst kontrollieren, nicht einen, an dem sie Kontrolle abgeben.

Denke daran und wähle eine Hebamme, die Dir hilft, unerwünschte Störungen und unnötige Prozeduren von Dir fern zu halten.

Prüfe ALLE vorhandenen Möglichkeiten für die Wahl des Geburtsorts, eingeschlossen Geburtshäuser und Hausgeburt.

Periduralanästhesie

Die meisten Säugetiere brauchen die Empfindungen bei einer Geburt.

Wenn Dein Körper die Geburt nicht spürt, ist die Kette der Ereignisse gestört, die zu einer befriedigenden Mutterschaft führt.

Eine Periduralanästhesie (PDA) beeinflusst auch das Baby.

Es kann sein, dass es Dir, bis zu einen Monat lang, keine normalen Signale gibt und dies kann wiederum beeinflussen, wie Du auf seine Signale reagierst.

Alle Säugetierbabys – auch die Menschenbabys – sind bei der Geburt fähig, die Zitzen der Mutter zu finden und dort anzudocken.

Nach einer PDA kann diese Fähigkeit Deines Babys beeinträchtigt sein.

Wenn Du Dich für eine PDA entscheidest, solltest Du Dich nach der Geburt um gute Unterstützung beim Stillen kümmern.

Erkundige Dich, ob an dem Geburtsort Deiner Wahl rund um die Uhr, an 7 Tagen in der Woche, Stillberaterinnen IBCLC zur Unterstützung bei Stillschwierigkeiten zur Verfügung stehen.

Eine PDA verhindert die Ausschüttung Deiner körpereigenen Endorphine – Hochgefühl auslösende Hormone – die auch bei Deinem Baby während der Geburt angenehme Gefühle erzeugen.

Wassereinlagerungen (Ödeme) durch viele Infusionen bei einer langdauernden PDA können dazu führen, dass Deine Brustwarzen und die Warzenhöfe nach der Geburt sehr anschwellen.

Dein Baby hat dann möglicherweise Probleme, die Brüste gut zu erfassen und Deine Milchproduktion kann verspätet eintreten.

Wie häufig wird an dem Geburtsort Deiner Wahl Flaschennahrung zugefüttert?
Gibt es eine Milchbank mit gespendeter Frauenmilch, falls Du selbst nicht genügend hast?

Mach Dir nicht so viele Gedanken um Deinen „Liebeskanal“!

Eine natürliche Geburt ist weder ein medizinisches Ereignis, noch eine Ursache für furchtbare Schmerzen.

Sie geschieht von selbst, wenn sich die Gebärende in eben der Weise bewegt, die sich für sie richtig anfühlt, während sie die Wehen spürt und sich selbst als diejenige in Kontrolle erlebt.

Suche Dir eine Hilfsperson, die Dich dabei unterstützen wird, nicht eine, die Dir sagt, wann „es Zeit für deine PDA ist“.

Wenn Deine Freundin begeistert von ihrer PDA war, frage sie, wie ihr erster Monat als Mutter verlaufen ist.

Informiere Dich über die Auswirkungen der heute üblichen Routinemaßnahmen auf die Geburt und das Stillen.

Ein sauber gewaschenes, angezogenes Baby

Dein Baby erwartet, Dich zu riechen, Dich zu spüren und bei Dir zu bleiben.

Dein eigener Körper erwartet, Dein Baby zu riechen und zu spüren.

Wenn einer von Euch beiden sofort gewaschen und angezogen wird, können Eure Instinkte gestört oder sogar verloren werden.

Lass Deine Geburt – genau wie Deine Stillbeziehung – zu etwas werden, auf das Du mit tiefem Stolz und Freude zurückblicken kannst.

Lass Dir und Deinem Baby diesen wichtigen Anfang nicht durch Mythen und Missverständnisse wegnehmen.

Aber als Erstes musst Du noch eine wichtige Aufgabe erledigen.
Fang an zu lesen, um Dich bestens zu informieren!

Original: „Why Your Baby’s Birth Matters“ von Diane Wiessinger, MS, IBCLC, 2007
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2013
Foto: Sean Dreilinger via photopin cc

 

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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19 Kommentare

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  1. Ich habe genau das gemacht, was sich richtig anfühlte und was ich brauchte: ging in ein Krankenhaus, verlangte eine PDA, weigerte mich, mich zu entkleiden, in eine Wanne zu steigen, zu essen, zu trinken, zu laufen, mich hinzuhocken, auf die Seite zu legen. Ich kämpfte wie eine Löwin für die Geburt, die FÜR MICH die richtige war: liegend, auf dem Rücken, in einem Bett, zugedeckt. Kämpfte um Schmerzmittel, die das Ereignis für mich erst schön machten. Brachte mein Kind problemlos auf die Welt, ohne Hilfe. Stillte sie problemlos, ohne Hilfe. Der erste Monat als Mutter? Wunderschön. Nur überschattet von dem Geburtstrauma, von dem Kampf den ich Kämpfen musste. Gegen ‚Natürlichkeit‘. Für Menschlichkeit. Würde. Respekt.
    Übrigens wird hier kein Kind direkt nach der Geburt gewaschen oder angezogen, sondern IMMER auf den Bauch gelegt, das ist Standard.

  2. Ich finde diesen Artikel und auch den darüber das die Geburt Schuld ist für eine schwierige Stillzeit sehr gefährlich.

    Während meiner Schwangerschaft habe ich hier oft gelesen und erhoffte mir eine natürliche Geburt.

    Leider ist das nicht immer möglich. Meine Tochter war leider nicht mehr gut versorgt und so musste in der 37. Woche eingeleitet werden. Geboren wurde sie mit nur 1900g.

    Ich mache mir furchtbare Vorwürfe, das ich sie nicht richtig versorgen konnte, das ich eine PDA brauchte weil die künstlichen Wehen so schrecklich waren, das ich sie nur für 10 Minuten halten konnte bevor sie in den Inkubator kam und davon gefahren wurde… ich bereue all das zutiefst und es macht mich schrecklich traurig daran zu denken das uns das niemand zurück geben kann.
    ABER! Ich bin gleichzeitig unglaublich dankbar dafür das wir in einem Krankenhaus waren wo alle richtig und schnell reagiert haben. Wären die Umstände anders gewesen, ich bin sicher, dann wäre meine Tochter jetzt nicht gesund und bei mir.

    Lasst euch nichts einreden. Egal wie ihr eurer Kind bekommt, ihr könnt trotzdem eine gute, liebevolle Beziehung zu ihm aufbauen und meistens klappt es mit dem Stillen trotzdem. Und ganz ehrlich, selbst wenn es nicht klappt, Säuglingsnahrung ist kein Gift. Weiter Kind wird damit auch gesund wachsen und euch genauso lieben wie wenn es gestillt würde.

    Ich stille meine Tochter trotz 10 Tägigem Aufenthalt in der Säuglingsstation, und trotz keinerlei Hilfe beim Stillstart seit 6 Monaten voll.
    Es ist nicht immer leicht, aber es funktioniert.

    1. Liebe Julia,
      es tut mir leid, wenn Sie sich durch Artikel wie diesen persönlich angegriffen fühlen und sich nun selbst Vorwürfe machen.
      Denn das müssen Sie nicht. Der Beitrag ist nämlich überhaupt nicht als Kritik oder Schuldzuweisung gemeint. Eine Gebärende hat heutzutage leider wirklich nicht immer die Wahl, sondern muss manchmal medizinischen Maßnahmen zustimmen, die ihr von den Fachleuten „empfohlen“ werden.
      Es ist andererseits gut, dass es heute für Geburten, die nicht reibungslos laufen, medizinische Möglichkeiten, wie Einleitung, PDA, Kaiserschnitt etc. gibt.
      Und auch eine Geburt, bei denen eine PDA oder ein Kaiserschnitt nötig wird, kann eine tolle Erfahrung sein und muss nicht zwangsläufig zu Problemen nach der Geburt führen. Das kann ich nicht nur aus meiner Erfahrung als Hebamme, sondern auch aus der Erfahrung bei der Geburt meines eigenen Kindes sagen. (Es war nämlich auch nicht meine Traumgeburt, sondern eine abgebrochene Hausgeburt, die dann in der Klinik mit PDA, Wehentropf, Saugglocke, Dammschnitt und sehr großem Blutverlust endete. Und ich bin trotzdem immer noch froh, dass ich diese Hilfen bekommen habe und habe mich deswegen noch nie schlecht oder schuldig gefühlt, weil ich wusste, ich habe mein Bestmöglichstes für eine „normale“ Geburt getan.)
      Der Artikel soll vielmehr mahnen und aufklären, dass viele der heute bei Geburten üblichen und leider zunehmendem medizinischen Eingriffe nicht wirklich nötig und eben auch nicht harmlos sind, sondern oft noch weitere medizinische Eingriffe nach sich ziehen (die sogenannte geburtshilfliche Interventions-Kaskade) und insbesondere das Stillen in der Anfangszeit massiv erschweren können, so dass hier auf jeden Fall zusätzliche Unterstützung und oft auch eine Menge Geduld und Durchhaltevermögen erforderlich sind.
      Es ist doch toll, dass es bei Ihnen beiden trotz des ungünstigen Starts und mangelnder fachlicher Unterstützung seit sechs Monaten funktioniert. Darauf könnten Sie sehr stolz sein und einfach damit aufhören, sich selber Vorwürfe zu machen.
      Beste Grüße,
      Regine Gresens

  3. Ich finde diese Pauschalisierung gefährlich.

    Es ist nicht alles schwarz und weiss. Ich hatte eine wundervolle Kaiserschnitt Geburt in einem liebevollen Krankenhaus, habe mein Kind sofort nachdem der Apgar Wert ermittelt war nur mit einer Windel bekleidet auf meine nackte Brust gelegt bekommen und wurde danach mit meinem Mann 2 Stunden in ein Ruhezimmer gebracht mit einer Krankenschwester wo wir uns kennenlernen durften, viel gekuschelt haben und auch das stillen sofort und problemlos geklappt hat.

    Auch den ganzen restlichen ersten Tag war der Kleine dauernd bei mir und wurde erst nach 12 Stunden und nach meinem Einverständnis für eine weitere Untersuchung 30 Minuten von mir getrennt.

    Man kann unmöglich vorher wissen wie die Geburt wird.

  4. Wir Frauen sind einfach scheisse! Ständig machen wir uns runter und jeder weiß es besser etc. Würden Männer Kinder kriegen, würden sie sich wahrscheinlich gegenseitig auf die Schulter klopfen und sich feiern, ganz egal wie das Kind auf die Welt gekommen ist! Wir Frauen müssen natürlich alles zu Tode analysieren, und leiden und uns quälen und es gibt angeblich auch nur einen Weg um eine ganz natürliche Beziehung zum Baby zu haben: die natürliche Geburt! (Laut Artikel)
    Und Frauen wie mich, die sich eh schon Vorwürfe machen etwas falsch gemacht zu haben oder unfähig zu sein weil es einen ungeplanten Kaiserschnitt gab, bekommen jetzt noch unterschwellig mitgeteilt, dass der Start schon so doof war, dass es wohl auch alles jetzt eh schon gelaufen ist.

    Es hat bei mir mehrere Monate gedauert mich nicht mehr als „versager“ zu fühlen und heute kann ich sagen: wir sind alle toll! Mütter mit Kaiserschnitt, Mütter mit natürlicher Geburt, Mütter mit PDA ganz egal! Wir ALLE haben die 9 Monate Schwangerschaft gemeistert und unser bestes gegeben! Herzlichen Glückwunsch, WIR sind fabelhaft! Wir haben einen Menschen geboren! Fertig, aus!

    Und BTW ich konnte mein Baby von Anfang an stillen und tue es heute noch (sie ist 13 Monate). Und das man jetzt aus der ollen stillerei so ne Wissenschaft draus macht nervt mich auch, weil es viele auch echt verunsichern kann. Einfach anlegen und sich kein Kopp machen. Und falls es nicht klappt, gibts eben andere Möglichkeiten! Fertig, aus!

  5. Also hier wird deutlich beschrieben dass nur stillen das einzig wahre ist und alles andere schlecht… Alles was nicht natürlich ist ist schlecht… Wenn es so wäre, dann wäre mein Baby schon vor der Geburt gestorben… Ich hatte nämlich eine Steißlage und einen Blasensprung 5 Wochen vor Geburtstermin, also ich wüsste nicht wie man das ohne Krankenhaus hätte machen sollen???? Ich bekam dann einen Not Kaiserschnitt und stillen funktionierte bei mir von Anfang an nicht… Nur 5-10ml 2x täglich… Da wäre mein Baby spätestens verhungert, hätte es den Blasensprung im eigenen Heim überlebt… Also soviel zu Krankenhaus und stillen… Klar ist natürlich besser aber wenns nicht geht dann geht’s nicht und finde es schlimm das hier nur die eine Seite verherrlicht wird….

    Und noch was… Mein Kind hat keine einzige Allergie, ist kerngesund, vom Gewicht her super im Mittelfeld, und schlief mit 2 Monaten schon 12! Stunden durch nachts, von 21 bis 9 Uhr, jeden Tag. Kein unnötiges schreien, nur wenn er Hunger hat, ansonsten zeigt er nur an und das wars. Ihm ist egal wie laut es ist, egal wie alles riecht, wie hell oder wie dunkel, egal welche Lage etc er schreit nie. Rundum ein glückliches Kind. Und jetzt sagt mir bitte nochmal einer dass die Lebensweise schlecht ist.

    1. Ich finde den Artikel super und bin erstaunt, was ich dann für Kommentare darunter finde.

      Den Artikel als persönlichen Angriff zu verstehen ist sehr schade. Ich glaube nicht, dass die Autorin gemeint hat, dass Geburtsmedizin in bestimmten Situationen nicht hilfreich sein kann. Ich selbst entbinde in einigen Tagen in einem Krankenhaus und das einzige was mir Sorge bereitet, dass ich dort nicht in Ruhe gelassen werde, da ich nur Geburtshilfe in Anspruch nehmen möchte. Ich kann mich total mit dem Artikel identifizieren und empfinde ihn als bestärkend.

      Tut mir sehr leid für dich, dass der Artikel dich so stark getriggert hat und es tut mir auch leid, dass du nicht stillen konntest.

    2. Wenn du das Gefühl hast dich hier so rechtfertigen zu müssen, so muss wohl etwas schlechtes an deiner Lebensweise sein. ,,Ihm ist das und dies egal…“ Es gibt viele Menschen mittlerweile denen alles egal ist..Fastfood? Egal! 10 Jahre Pille ? Egal!20 Kilo in der Schwangerschaft zugenommen? Egal! Beziehung scheisse? Egal, mit Baby wird alles besser! Erst BIS zur Schwangerschaft SICH bessern und dann an ein Kind denken. Wenn man das nicht macht…nun ja, kommt alles so wie es bei dir kam.

  6. Das Leben ist ein so großes Wunder..
    Für mich war Krankenhaus die schlimmste Vorstellung. Ich bin ein Mensch, der seine Ruhe braucht um mich zu öffnen und keine fremden Menschen um mich, die einen so demütigen. Zwei Tage lang ging die Geburt, bis mir die Hebammen gesagt haben, ich muss ins Krankenhaus für einen Kaiserschnitt. Das war das allerschlimmste und ich habe einfach aufgegeben, weil sie nicht mehr an mich geglaubt haben. Sich dann gegen die Krankenhausroutine zu wehren, ist wirklich unter den erschöpfenden Umständen fast unmöglich. Unter Vollnarkose kam dann meine kleine Sternguckerin. (Sie hatte bis zum Schluss einen kräftigen und ruhigen Herzschlag) Und dann kam sie gleich in die Kinderklinik, wegen Unterzucker glaube ich. Und ihr Herz hatte nach dem Schnitt kurz nicht geschlagen. Naja, jedenfalls im Großen und Ganzen lief viel schief und viel gegen die Natur und gegen meine Natur, aber die Hebammen dort in der Kinderklinik und auf meiner Station haben uns beiden dann sehr geholfen mit dem Stillen und ich habe meine Tocher sofort angenommen und über alles geliebt. Habe einfach auf Gott vertraut und losgelassen. Es gab dann mit nichts irgendwelche Probleme. Sie ist 18 Monate und ich stille sie immer noch. Die ersten sechs Monate habe ich sie voll gestillt und sie war ein sehr glückliches, ausgeglichenes, pummeliges Baby. Ich denke, dass vieles im Kopf passiert. Und man einfach loslassen und auf Gott vertrauen muss. Dann hat das ganze drum herum keine Macht. Kopfsache. Oder auch Herzenssachen 🙂 Wir Frauen, wir Menschen, bekommen durch das Vertrauen in Gott eine unglaubliche Kraft. Das hab ich vor der Geburt alles nicht gewusst und nicht verstanden. War unglaublich wütend auf alles, was mit Krankenhaus zu tun hatte. Und als Mensch allein ist man dem völlig verloren ausgeliefert und machtlos. Habt keine Angst vor den Gewalten der Natur! Unter seiner Liebe sind wir alle sicher.

  7. Hallo, danke für die tolle Seite. Ich habe bei meiner Geburt eine PDA bekommen. Grund war eine SS über die 42. SSW hinaus und ich wurde 3 Tage eingeleitet. Durch die PDA sollte ich mich auch etwas ausruhen können. Ich war wie gelähmt, dabei wollte ich doch was spüren… Ich bekam einen Wehentropf, da die PDA die Wehen hemmte… Die Herztoene wurden schlecht und ich bekam eine Spritze, damit sie wieder steigen, ich zitterte am ganzen Körper und es war grausam, ich dachte mein Baby könnte sterben… Fast wäre es ein Kaiserschnitt geworden, den hätten sie in Vollnarkose gemacht. Als alle den OP vorbereiten und nur die Hebamme da war, kam mein Baby, es brauchte wohl die Ruhe… Da wusste ich, warum die Geburt zuvor so schlecht lief. Die Hebamme sagte „Jetzt schaffen wir das“, ganz toll!!! Sie hat keinen Arzt gerufen, sondern das Kind alleine geholt. Diese waren sehr erbost darüber, ich bin ihr bis heute dankbar… Sie hat mir mein Baby auch gleich gegeben, ich konnte es gleich riechen und stillen… Der Anfang des Stillens war aufgrund der Atmosphäre im Krankenhaus schwierig, aber es wurde immer besser und jetzt stille ich 3 Jahre. Es ging nochmal gut aus das Bonding, dennoch meine nächste Geburt verläuft anders, im Krankenhaus nur noch mit einer Beleghebamme meiner Wahl, aber auch ein Geburtshaus oder eine Hausgeburt kommen in Betracht. Und bestimmt keine PDA mehr. Lieber eine Vorbereitung und Vorfreude auf eine selbstbestimmte und schöne Geburt. Und sollte sie auch schmerzhaft sein, ich habe keine Angst mehr davor, niemals möchte ich wieder das Gefühl der Ohnmacht haben und den Gedanken mein Baby könnte sterben… Eine PDA sollte man sich ganz gut überlegen!!! Es ist nicht einfach so, dass einem die Schmerzen genommen werden und man eine schöne Geburt hat… Es ist ein Gefühl des Unwohlseins, der Fremdbestimmung, die Geburten enden häufiger in Notkaiserschnitten… So hat man mir das im Krankenhaus damals nicht erklärt, lediglich dass ich mich besser entspannen kann… Hätte ich die ganzen Nebenwirkungen für mich und das Kind gewusst, hätte ich das nie getan! Eine PDA ist nicht harmlos…! Ich kämpfe bis heute damit… Zur Schmerzbewaeltigung würde ich vorher andere Dinge probieren und mich besser selbst und nicht nur von Ärzten informieren lassen…

  8. Ich wollte von Anfang an in ein Geburtshaus und nicht in eine Klinik aus Angst bei kleineren Schwierigkeiten direkt mit der Keule der Medizin entmachtet zu werden. ..Ich hatte durch den super Vorbereitungskurs das richtige Handwerkszeug zum Wehen bearbeiten erlernt. Die Geburt selbst war unglaublich.. einzigartig.. unvorstellbar schön … meine „PDA“ waren zwei Hebammen und mein Mann die gut zugeredet haben und mich fokussiert auf das Ziel hielten.
    Das war meine erste Geburt und ich möchte sie um nichts auf der Welt anders erlebt haben.
    Ich war durch Schwangerschaftsdiabetes übrigens auch Risiko Schwanger und habe mit Ernährung und Sport mein Zucker in Schach gehalten.
    Ich kann nur sagen lasst euch nicht einschüchtern, hört auf euer Herz. In meiner Familie gab es alles.. Nur keine Geburten ohne Medikamente oder gestillte Babies.
    Die letzte natürliche Geburt hatte meine Großmutter!
    Die Angst vor Schmerzen sollte kein Grund sein nicht natürlich zu entbinden. Das Ereignis ist es einfach wert.

  9. Warum man im KH entbinden sollte?
    Weil im Falle eines Notfalles alle Möglichkeiten offen stehen und sehr schnell verfügbar sind.
    Weil manche Hebammen leider auch Mütter für Hausgeburten annehmen bei denen ein hohes medizinisches Risiko besteht (alles schon erlebt bei unsren Patientinnen, inklusive Kind das während Hausgeburt bei Komplikationen verstarb, Mutter war Risiko-Patientin, Hebamme hatte sie trotzdem angenommen)

    Stattdessen sollten sich Mütter einfachmal erinnern, das sie erwachsene Frauen sind, die auch im Krankenhaus ihre Entscheidungsgewalt nicht an der Pforte abgeben.

    Man kann sich’s zu einer Geburt auch im KH schön machen, gedämpftes Licht, Betreuung durch den Arzt so wenig wie möglich, eigene Musik (es hilft auch, sich vorher schon den Kreißsaal anzuschauen, so das einem der Raum vorher nicht komplett fremd ist), dass man das Kind direkt nach der Geburt nackt auf den Bauch kriegt ist eh mittlerweile normal, ihr entscheidet, wie lange, ihr braucht euch das Kind nicht wegnehmen lassen, ihr braucht das Kind auch nicht baden lassen wenn ihr nicht wollt und könnt auch sonst Dinge verweigern die ihr nicht wollt. Ihr könnt nach geglückter Geburt alle aus dem Kreißsaal schicken udn die Zeit größtenteils ungestört und zu dritt genießen, wenn ihr das deutlich sagt.
    Bei einer ambulanten Geburt könnt ihr wenige Std. nach der Geburt auch schon nach Hause gehen, der einzige kleine ‚Störfaktor‘ ist vielleicht die Fahrt heim, aber auch das kann man sich schön gestalten.

    Also traut euch, eure Geburt im KH so zu gestalten, wie IHR sie wollt aber geht ins KH, denn auch wenn es bei Hausgeburten lt. Studien weniger Komplikationen gibt: Es gibt sie trtozdem und wenn man derjenige ist, den’s betrifft, dann ist jede Statistik wertlos und man wird sich IMMER fragen, ob schwere Schädigungen oder Tod des Kindes nicht doch zu vermeiden gewesen wären.

    Natürlich gibt es auch im KH Geburten die nicht gut laufen und es kommt zu Tragödien.
    Aber wenigstens kann man dann davon ausgehen, das alles versucht wurde und das ganze nicht nur deshalb so schlimm ausging, weil man wertvolle Minuten auf den Rettungswagen oder Kindernotarzt warten musste.

    1. Dem kann ich leider aus eigener Erfahrung nur zustimmen! Wir hatten eine absolut tolle und komplikationsfreie Schwangerschaft, alles war völlig unauffällig, bis auf die Geburt. Im Nachhinein vermuten die Ärzte eine vorzeitige Plazentaablösung unter der Geburt, weshalb unser kleiner Sohn irgendwann kein Blut mehr in seinem kleinen Herzen hatte, welches er hätte pumpen können… Dank eines absolut großen Gottes und einer kompetenten Ärztin wurde Noah direkt reanimiert und mit Bluttransfusionen versorgt und wir dürfen ihn heute im Arm halten und uns an einem gesunden, quietschfidelen Zwerg freuen! Das hätte zu Hause nicht funktioniert…

    2. Ja, es gibt wirkliche Notfälle. Und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sterben diese bei Hausgeburten oder sind dauerhaft geschädigt. Und es ist genau so richtig, dass diejenigen, die das betrifft, nicht durch Statistiken zu trösten sind.
      Andererseits kreieren manche Krankenhäuser ihre Notfälle auch selbst, imdem zwanghaft eingeleitet wird, indem die Frauen eben nicht angehalten werden, sich eine angenehme Position für ihre Geburtsarbeit zu suchen oder gar durch welche Massnahmen auch immer ‚ans Bett gefesselt werden‘.
      Denn
      ‚Stattdessen sollten sich Mütter einfachmal erinnern, das sie erwachsene Frauen sind, die auch im Krankenhaus ihre Entscheidungsgewalt nicht an der Pforte abgeben.‘
      stimmt so leider nicht.
      Die Krankenhäuser haben ihre Routinen und ihre bevorzugten Abläufe und frau muss sehr sehr sehr sehr willensstark sein, um ihre – manchmal nur einfachen – Wünsche und Vorstellungen durchzusetzen. Und wer ist das schon bei einer Geburt?
      Die Klinik in meiner Stadt schimpft sich babyfreundlich. Sie haben eine Geburtswanne, mit der sie ganz doll angeben. Heißt das, dass frau in die Wanne darf, wenn sie wünscht? Und vorallem, da drin gebären darf? Nicht unbedingt. Meine Hebamme hat mich in eine Entspannungswanne in einem anderen Raum geschickt. Die Wanne im Kreisssaal stand nie zur Diskussion, den sie ‚macht nur Rückenlage auf dem Bett‘. Ich musste ‚mal auf’s Klo müssen‘, um vom Bett wieder runter zu dürfen und wurde dann vollgemotzt, als ich bei ihrer Rückkehr auf dem Geburtshocker saß. Im Endeffekt habe ich aufgegeben und mein Baby in der Schildkrötenposition raus gepresst – mit Hilfe eines riesigen Dammschnittes (logisch bei der Position), der gleich noch ein Blutgefäß erwischte (was lange nicht versorgt wurde), mich wegen dem Blutverlust zur ersten Nacht getrennt vom Baby auf der Überwachungsstation verdammte und für viele Wochen danach wahnsinnige Probleme bereitete (und immer noch manchmal schmerzhaft ist).
      Und mein Baby war sehr gesund und prächtig. Danke Krankenhaus für den Notfall, in den die Mama verwandelt wurde.

      Ja, das Zimmer ist hübsch angemalt, es gibt Seile, eine Wanne, Bälle und Hocker und ein Bett, dass sich in alle Möglichen Positionen verstellen lässt. Doch was nutzt das, wenn die Hebamme nach Schema F von anno dazumal agiert und man schon eine Überfrau sein muss, dagegen anzukommen? Eine schriftliche Geburts-‚wunsch‘-liste war vorhanden und wurde komplett ignoriert – im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dadurch erst Recht unten durch zu sein. Übrigens haben mir nicht nur die Hebamme, sondern nachher auch die Schwestern (mit einer Ausnahme) den Aufenthalt im Krankenhaus zur Hölle gemacht – leider konnte ich nicht sehr schnell wieder raus, meinem Zustand sei Dank.

      Ein Glück hatte ich: Mein Baby hat sich als mustergültiger Säugling erwiesen und ist noch jetzt, 15 Monate später, eine begeisterter Mamamilch-Fan.

      1. So kann es kommen, bei einer Freundin auch (sie hat allerdings zusätzlich noch PDA und Wehentropf bekommen).

        Ich hatte im „all-inklusive-Hotel-mäßigen“ KH (anderes KH, andere Stadt als die Freundin) eine super Geburt, ich habe nur eine Hebamme und eine Hebammenschülerin und (zum Nähen des Risses) nach der Geburt einmal kurz eine Ärztin (die im Gegensatz zum Mediziner beim Dammschnitt der Freundin klasse Arbeit geleistet hat) gesehen. Ich durfte mich in den nicht ganz zwei Stunden (zwischen Ankunft und Kind in den Armen halten) frei bewegen, habe Vorschläge (keine Anweisungen!) erhalten und konnte in der Wanne gebären.
        Nachdem wir zu müde waren noch in der Nacht nach Hause zu fahren, haben wir etwas gegessen, ein paar Stunden im KH geschlafen und sind dann (fast ambulant) nach Hause, wo meine Vor- und Nachsorge-Hebamme gewartet hat.

    3. Es gibt leider noch immer Krankenhäuser in Deutschland, in denen die Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen denken, dass ihre Routinen wichtiger als die Wünsche und das Wohl von Frauen während der Geburt sind. Eine Freundin war in einem solchen Krankenhaus: sobald sie ankam, Zugang legen, dann Dauer-CTG und etwas später (gegen den Wunsch der Freundin und ohne Hinweis) Dammschnitt (der so schlecht zugenäht wurde, dass sie sich ein paar Monate später nochmal operieren lassen musste).
      Ich war in einem anderen Krankenhaus, hatte die ganze Zeit eine Hebamme und/oder Hebammenschülerin an meiner Seite, durfte mich bewegen wie ich wollte, einzige Routine war einmal nachschauen und gelegentlich CTG (mit dem ich herumlaufen konnte). Die Ärztin habe ich erst gesehen, als sie meinen Riss genäht hat.
      So kann ich jeder Frau die Geburt im Krankenhaus nur empfehlen, bei den Erfahrungen meiner Freundin nicht. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich die Geburt im (an das Krankenhaus angeschlossenen) Geburtsraum versucht. Das ist für jemanden wie mich, der Ruhe (aber auch die Sicherheit des „großen medizinischen Apparates“ im Hintergrund) braucht, ideal.

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