Bereits 105 Mal geteilt!
Von einer Mutter |
Hallo ihr Lieben,
nur allzu gerne möchte ich euch auch von meinen Erfahrungen berichten.
Zum Anfang muss ich gleich mal sagen, dass ich viel zu spät auf diese Seite gestoßen bin, obwohl ich so viel im Internet geguckt habe, bis mir die Augen ausgefallen sind. Nun, sei es wie es sei…
Ich bin seit Januar dreifache Mama. Mein erster Sohn kam vor knapp 5 Jahren auf die Welt.
Für mich war immer klar – ich werde stillen. Dass sich das so schwierig gestalten würde?
Nach einem sekundären Kaiserschnitt und erfolgloser Einleitung wegen mangelndem Fruchtwasser hatte ich noch 4 Stunden im Aufwachraum zu kämpfen (Betäubung ging zu hoch, ich konnte nichts mehr bewegen und hatte Atemnot), bis ich endlich mein Baby in die Arme schließen konnte.
Die Klinik, in der ich entbunden habe, pocht sehr darauf, dass am besten am ersten Tag direkt schon ein Liter Milch kommen muss, mit allen Mitteln. Da wird gepumpt, an den Brüsten rum gewirtschaftet und einem einfach keine Ruhe gegönnt.
Ich bin dann am dritten Tag gegen ärztlichen Rat nach Hause, ich hab die Manipulation nicht ausgehalten.
Nun, was soll ich sagen? Ich bin eine Milchkuh! Mein Milcheinschuss ging mit starken Ödemen einher, meine Brüste waren tonnenschwer, an die Brustwarze war kein Herankommen.
Mit Stillhütchen schlug sich mein Erster tapfer, allerdings wollte er lange nicht ohne trinken. Ich hatte sie einmal vergessen, nach viel Geschrei ging es dann ab da auch ohne.
Aber ach, ich hatte so oft Entzündungen, ständig hohes Fieber, harte Knubbel, offene Warzen und keiner wusste Rat. Tonnen Quark und Retterspitz halfen nichts.
Ich habe unter Tränen gestillt und verstand einfach nicht, warum sich meine Brüste nicht an den Bedarf anpassten. Ich habe meine Hebammen so oft gefragt, doch die rieten mir immer nur wieder zum Abstillen. Sie waren total ratlos und wussten nicht mehr weiter.
Nach 4 Monaten gab ich auf. Das Schlimmste war, dass ich nicht abpumpen konnte. Ich hatte stets so volle Brüste, aber beim Abpumpen kam einfach keine Milch raus.
Nun ja, mein Kleiner war auch mit der Flasche zufrieden. Ich selber fühlte mich machtlos und enttäuscht.
Mein Zweiter kam etwa drei Jahre später, die Geburt ging hier normal los, aber mein Muttermund war nicht willens sich zu öffnen, also musste er nach drei Tagen Kampf auch per Kaiserschnitt geholt werden.
Ich ging das mit dem Stillen ehrfürchtig, aber bestimmt an. Mein Ziel war es zu stillen.
Auch hier hatte ich wieder das Problem: viel zu viel Milch für nur ein Baby, kiloschwere Brüste zum Milcheinschuss und anschließend eigentlich immer pralle Brüste.
Meine Hebammenpraxis hatte zwischenzeitlich eine neue Hebamme. Die kam dann mit dem rettenden Vorschlag: Salbei-Tee. Ich trank also 8 Monate lang literweise Salbei-Tee und zur Abwechslung auch Pfefferminz, gepaart mit Phytolacca Globulis.
Oh, mehr als 3 – 4 Tassen Salbei- oder Pfefferminztee am Tag sollten es besser nicht sein. Denn auch Kräutertees sind Arzneimittel und können genau wie diese bei einer Überdosierung gefährliche und unangenehme Nebenwirkungen haben.
~ R. Gresens
Ich hatte etwa einmal in der Woche einen Milchstau mit Entzündung, aber die ließen sich jeweils mit Quark gut in den Griff kriegen. Auch meine Brustwarzen wurden dieses mal nicht so oft wund.
Entspanntes Stillen ist anders, aber mein Sandwichkind und ich, wir hielten 8 Monate durch.
Eine Stillberaterin hier vor Ort rief nie zurück …
Fakt ist, Bauchschmerzen haben alle gehabt, starke Blähungen und alle drei wachsen zu schnell, weil sie so oft tranken/trinken.
A propos: Auch in dieser Stillzeit war kein Gedanke darauf zu verschwenden abzupumpen. Ich probierte es zweimal und gab dann die Pumpe her, sie war für mich nicht zu verwenden.
Manche Mütter bekommen tatsächlich keinen Milchspendereflex an der Pumpe, wahrscheinlich aus psychischen Gründen, weil eine Pumpe eben nicht das Baby ist. Dann ist es aber meist trotzdem möglich, die Brüste per Hand zu entleeren – so wie früher.
~ R. Gresens
Bei meinem dritten Sohn, der nun 7 Wochen alt ist und mir die heiß ersehnte normale Geburt schenkte (innerhalb von 7 Stunden war er da), hab ich mich vorher so viel belesen und nach Berichten gesucht, das Internet durchforstet …
Hat denn keiner das Problem mit zu viel Milch? Ich war am verzweifeln.
Und dann, endlich endlich, bin ich auf diese Seite gestoßen. Ich las die Infos über zu viel Milch.
Meine Kinder hatten alle exakt diese Symptome und ich war so glücklich. Endlich jemand, der weiß, was meine Sorgen sind. Und auch die meiner Kinder.
Bei meinem Kleinsten also ging ich es anders an. Auch wenn mit Angst verbunden, ob das so geht, dass man erst eine Brust ganz austrinken lassen soll, bevor man die andere gibt (Produziert die dann nicht mehr? Gibt es dann nicht Stau auf der anderen Seite? Solche Fragen stellt man sich dann…), probierte ich es. Zu verlieren hatte ich nichts.
Und was soll ich sagen? Ich habe seit sechs Wochen nicht einen Stau oder gar Entzündung gehabt. Ich habe meistens weiche Brüste, auch wenn ich teilweise einen halben Tag lang eine Brust geben muss, bis sie endlich leer ist.
Mein Sohn kann sogar an der Brust einschlafen und weiterzutzeln. Das konnten die beiden anderen nicht, es kam immer Milch nach.
Leider kommt beim Trinken trotzdem zu viel Milch raus, die andere Seite läuft jedes mal aus und ich habe bestimmt 6 mal am Tag zusätzliche Milchspendereflexe, auch wenn ich Salbei-Tee und Co konsumiere.
Ich bin eben eine Milchkuh. Damit mussten alle drei zurecht kommen. Aber danke an diese Seite, denn diese Stillzeit ist so dermaßen entspannt für mich. Man muss nicht immer Quark vorrätig haben – das ist irre toll!
Mädels, lasst euch nicht entmutigen.
Entspanntes Stillen ist so viel wert, diese Ruhe, die es in den Alltag rein bringt, ist alles wert. Und die Nähe gibt einem niemand jemals wieder.
Originalbericht einer Mutter, März 2019
Foto: Celestipoo cooper rogers breastfeeding via photopin (license)
Vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht, der sehr eindrücklich beschreibt, wie problematisch und belastend zu viel Milch und ein zu starker Milchspendereflex für Mutter und Kind sein können, wenn nur ein Baby gestillt werden muss. Nach einer Zwillingsgeburt gäbe es dafür wahrscheinlich überhaupt keine Probleme mit der Milchmenge…
~ R. Gresens
Hast Du selbst eine schwierige Situation mit Deinem Baby erfolgreich bewältigt?
Und möchtest Du Deine Erfahrungen gerne hier mit Anderen teilen?
Dann schreib mir doch Deinen eigenen Bericht!
Dir gefällt dieser Beitrag? Dann pinne ihn in die Welt hinaus!
Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke!
Hallo liebe Mami,
es ist schon eine Weile her, aber ich habe trotzdem noch Hoffnung eine Antwort zu bekommen, da sich das alles voll und ganz nach mir anhört. Ein entscheidendes Detail fehlte mir aber: Wie hast Du es den jeweils dann geschafft abzustillen? Die üblichen Mittel mit Salbeitee helfen da ja nicht wirklich.
Liebe Grüße
Julia