„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Viel Milch und ein sehr starker Milchspendereflex

Von Meta |
Nach einer schnellen Geburt, die auf eine schnelle Einleitung folgte, kam unser Sohn zur Welt. Am nächsten Morgen gingen wir nach Hause, wo unsere Hebamme am Nachmittag den ersten Besuch machte.

Der Kleine war oft an der Brust, schlief aber immer und nuckelte nur mal kurz. Wir haben alle nicht sofort erkannt, dass er gar keine Milch bekommt, weil er nicht in der Lage war die Brustwarze zu halten.

Am dritten Tag – das Kind schrie nur noch und wir hatten ihm schon per Löffelchen etwas Wasser gegeben – riet meine Hebamme zu Stillhütchen, weil sie die Brustwarze einfach etwas „verlängern“.

Das klappte gut, ich bekam einen heftigen Milcheinschuss und ab da immer viel Milch mit einem sehr starken Milchspendereflex. Wenn ich eine Seite stillte, musste ich an der anderen Seite ein Glas drunter halten, um die Milch aufzufangen, teilweise spritzte es durch den halben Raum.

Mein Kind trank wie ein „Ertrinkender“, drehte sich auch oft von der Brust weg und es wurde immer schlimmer. Die austretende Milch machte es fast unmöglich, das Stillhütchen anzubringen.

Das Kind hätte gerne mal gemütlich getrunken und wäre dabei eingeschlafen, das war einfach unmöglich. Ich wurde immer frustrierter, dachte schon über das Abstillen nach.

Mein Mann, meine Hebamme und meine Frauenärztin haben mich sehr gut unterstützt und die Seite Stillkinder.de empfohlen. Ich las alles zum Blockstillen, meine Frauenärztin verschrieb mir ohne zu zögern eine Elektrische Pumpe und wir fingen an.

Ich pumpte alles so leer, wie ich konnte und stillte dann. Der Kleine bekam trotzdem noch genug und endlich war es entspannt!

Zusätzlich trank ich 1-2 Tassen Salbeitee, verzichtete auf alkoholfreies Bier und trug für ein paar Nächte einen relativ engen Still-BH.

Es dauerte eine kleine Weile, bis es wirklich entspannt war, und nach ein paar Monaten trank mein Kind auch nur noch aus einer Brust, aber das war okay. Ich wusste ja, dass meine Brüste mehr als genug Milch machen können.

Die Stillhütchen haben wir nach ca. 10 Wochen nicht mehr verwendet. Ich wollte am liebsten von allen Hilfsmitteln wegkommen, das Stillen sollte mich ja auch flexibel im Alltag machen. Ich hab sie dann einfach weggelassen und es hat geklappt. Anfangs hatte ich sie zur Sicherheit noch mit dabei und für das nächste Kind würde ich im Vorfeld auch welche kaufen, einfach um vorbereitet zu sein.

Wir haben immer nach Bedarf gestillt, ich weiß nicht wie häufig. Aber ich würde schätzen, über den Tag gesehen, spätestens alle 90 Minuten, auch wenn Nachts mal ein paar Stunden dazwischen lagen, war es tagsüber eben manchmal alle 20 Minuten.

Als mein Kind ca 6-7 Monate alt war, hat er sich nur noch an seiner Lieblingsseite problemlos stillen lassen. Ich habe noch eine Weile versucht, ihn zu überreden und auch die Brust durch Abpumpen weiter stimuliert, aber das war mir schnell zu anstrengend. Wir waren dann auch für ein paar Tage auf einem Städte-Trip und ich hatte einfach tagsüber keine Lust ein zappelndes Kind in der Öffentlichkeit zu stillen, also haben wir es einfach gelassen.

Ich habe eh immer schon eine große Brust gehabt, es fällt also auch gar nicht auf. Die ungestillte Brust hat auch immer noch – es ist jetzt ungefähr ein Jahr her – etwas Milch. Diese ist allerdings richtig sahnig und fett und mein Kind mag sie nicht. Er wollte jetzt ein paar mal probieren, wenn dann aber etwas kam, hat er nur sein Gesicht verzogen. ?

Da mein Kind schon lange am Familientisch isst, wir haben nie Brei gefüttert, hat sich das Stillen von alleine reduziert. Etwa seit seinem ersten Geburtstag isst er sich auch richtig satt und das Stillen ist der Extra-Bonus, etwa zum Aufwachen oder Mittags, nachdem ich ihn von der Tagesmutter abgeholt habe oder eben Abends zum Einschlafen.

Nachts habe ich ihn eigentlich vor ein paar Wochen abgestillt (auch hier Danke für Ihre Tipps!). Da er aber gerade dolle krank war und auch ein sehr leichtes Kind ist, hat er da aber wieder etwas bekommen. Ich schätze im Moment wird er 4-8 mal am Tag gestillt. Oft ist es auch eher ein kuscheliges Nuckeln, ein sich Versichern.

Die Milchmenge passt sich dem sehr schnell und flexibel an. Ist er z.B. krank und stillt wieder mehr, dann kommt auch richtig viel Milch, normalerweise nur noch wenig.

Auch der Milchspendereflex ist deutlich zurück gegangen, allerdings passierte das in etwa zur gleichen Zeit, als sich der Kleine nur noch auf die eine Brust konzentriert hat. Eine Stillberaterin meinte auch, dass das evtl. zusammengehangen hat. Die linke war und ist eben spendierfreudiger. ?

Jetzt, mein Sohn ist 18 Monate alt, stillt er immer noch gerne und immer noch nur auf einer Seite. Mal sehen wie es für uns weiter geht, wir wollen bald ein zweites Kind.

Liebe Frau Gresens,
Sie haben mir wirklich sehr geholfen! Danke!
Meta

Originalbericht einer Mutter, April 2019
Foto: Nick Fuentes Sueña. via photopin (license)

Liebe Meta,
vielen Dank für Deinen Bericht und Dein Feedback.
Zu viel Milch und ein starker Milchspendereflex machen das Stillen echt stressig fürs Kind (und natürlich auch für die Mutter) und etwas ältere Babys verweigern dann nicht selten die Brust, genau wie Du es beschrieben hast. Nicht wenige Mütter denken dann sogar ans Abstillen, obwohl sie genug Milch haben.
Schön, dass Ihr Euren Weg gefunden habt und noch eine entspannte Stillzeit hattet/habt.
~ R. Gresens

 

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Viel Milch und ein sehr starker Milchspendereflex

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

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1 Kommentar

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  1. Ein wirklich schöner Bericht. Auf der Entbindungsstation kann man sich erst gar nicht vorstellen, wie viele Frauen später eher das Problem „zu viel Milch“ als zu wenig haben!

    LG Bianca Kunze

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