Von K.|
Liebe Frau Gresens,
ich möchte mich von ganzem Herzen für die Unterstützung bedanken, die Sie mir mit Ihrer Homepage zu Beginn der Stillzeit geliefert haben und die bis heute von großem Wert für mich ist.
Die Berichte, die Sie zur Verfügung stellen, haben mich nur allzu oft ermutigt, trotz schwerem Start das Stillen nicht aufzugeben, sodass meine 6 Monate alte Tochter und ich das Stillen mit all seinen Vorzügen nach wie vor genießen.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie meinen Erfahrungsbericht als lesenswert empfinden und er ggf. durch eine Veröffentlichung auf Ihrer Seite auch anderen Frauen Mut machen kann.
Bereits vor der Schwangerschaft stand für mich fest, mein Kind einmal zu stillen und während der Schwangerschaft bereitete ich mich intensiv darauf vor. Ich freute mich auf die schöne Erfahrung und wollte meinem Kind von Beginn an nur das Beste zukommen lassen.
Unmittelbar nach der sehr langen und schweren Geburt in der Klinik, die mit vielerlei medikamentöser Intervention verbunden war, wurde mir meine Tochter dann auch direkt und für eine lange Zeit auf den Bauch gelegt und ich konnte sie sogleich anlegen, genau wie ich es mir immer gewünscht hatte.
Sie trank auch sofort, jedoch fingen nach wenigen Stunden die Probleme an.
Einerseits zeigte mein sehr schweres Kind Zeichen einer Unterzuckerung, weshalb sie zugefüttert wurde.
Andererseits litt ich durch eine schwer missglückte PDA an einem Liquorverlust-Syndrom. Ich hatte 10 Tage lang derart starke Kopfschmerzen, dass ich mich überhaupt nicht bewegen, geschweige denn mich um mein neugeborenes Baby kümmern konnte, nicht mal die Anlegeposition beim Stillen konnte ich kontrollieren, und auch Abpumpen im Liegen fiel mir sehr schwer.
So ging der Anteil an Muttermilch in der Ernährung immer stärker zurück und als ich wieder mobil war, hatte ich unglaublich starke Schmerzen beim Stillen.
Beim Pumpen kamen pro Seite meist nicht mehr als 30 ml zusammen und auch dabei hatte ich starke Schmerzen.
Meine Hebamme tippte auf Spasmen in den Milchgängen, verbunden mit einer Wochenbettdepression. Und mit beidem sollte sie Recht behalten. Die Einnahme von Magnesium und viel Geduld halfen, die Schmerzen zu überwinden.
Dennoch musste ich weiterhin zufüttern, was für uns beide sehr belastend war. Fast immer, wenn ich meiner Tochter die Flasche gab, suchte sie stattdessen nach meiner Brust und oft musste ich währenddessen weinen, so traurig machte mich die Distanz, die durch die Flasche zwischen uns entstand. Wir beide sehnten uns nach dem Stillen und doch wurde sie nicht satt.
Als sehr hilfreich erwies sich das Brusternährungsset, das meiner Tochter trotz Muttermilchmangel befriedigende Trinkerlebnisse an der Brust bescherte und somit sicherlich dazu beitrug, dass sie das Interesse an der Brust nicht verlor.
Den Durchbruch brachte die sechste Lebenswoche meiner Tochter: die Hebamme stellte eine Gewichtszunahme von 400 g binnen einer Woche fest, was sie zu der Aussage bewegte, dass meine Milch sicher ausreiche und ich das Zufüttern (da waren es 2-3 Mal täglich 60-90 ml) einfach lassen sollte.
Es folgten heiße Sommertage mit unsicherem Windelnwiegen und Panik, ob mein Baby ausreichend Flüssigkeit bekommt. Jedoch hatten wir es tatsächlich geschafft: nach nur 2 Tagen Übergangszeit konnte ich voll stillen.
Von dieser Zeit an hatte ich ein viel entspannteres Verhältnis zu meinem Baby, konnte ich doch nun seine Signale besser deuten und es jederzeit trösten, beruhigen und sättigen mit dem, was zuvor immer zu wenig da war: der Möglichkeit, an der Brust zu trinken.
Jetzt ist meine Tochter 6 Monate alt und wir genießen das Stillen so sehr. Diese wunderbaren Momente, wenn ein Kind an der Brust das Trinken kurz unterbricht, um einen dankbar anzulächeln und dann entspannt weiter zu nuckeln, sind unersetzbar schön.
Mir ist mit meinem Bericht wichtig zu betonen, dass man trotz schwerem Start nicht aufgeben/abstillen muss und dass es manchmal scheinbar kleine Dinge sind, die zum Durchhalten anregen.
Bei mir waren es die aufmunternden Berichte anderer Mütter, die geduldige Betreuung durch meine Hebamme und die große Sehnsucht nach dem Stillen.
Wie oft dachte ich beim schmerzhaften Duschen, „noch 2 Wochen halte ich durch, dann kann ich nicht mehr…“.
Und siehe da, heute sind die Schmerzen einfach vergessen.
Ich sehe unsere Stillbeziehung als unglaublich wertvoll für beide an und kann nur sagen: es lohnt sich, zu kämpfen, wenn das scheinbar Natürlichste zwischen Mutter und Kind durch manche Faktoren anfangs nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt und gewünscht hat.
Alles Gute und beste Grüße,
K.
Originalbericht einer Mutter
Foto: HoboMama via photopin cc
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Vielen Dank für diesen Bericht! Du sprichst mir aus der Seele, habe beinahe die selbe Geschichte hinter mir…schön nicht allein zu sein. Dein Bericht könnte fast von mir stammen. Manchmal dachte ich, dass ich die einzige bin, die solche Probleme hatte.
Mittlerweilen ist mein Sohn bald 5 Monate und das Stillen geht seit dem dritten Monat besser und von Tag zu Tag noch besser, bin überglücklich durchgehalten zu haben!! Diese Stillmomente sind unbeschreiblich.
Vielen Dank Dir K. und Stillkinder.de
Es grüsst still-glücklich Jeannie
Liebe Jeannie, mir ging es genauso wie dir, auch ich dachte oft, das kann doch nicht wahr sein, alle Mütter in meinem Umfeld stillen einfach so drauf los und ich kriegs nicht hin. Freut mich, dass dir mein Bericht gefallen hat und vor allem, dass es bei euch auch noch geklappt hat. Ich wünsche dir weiterhin eine schöne und harmonische Stillzeit!!