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Von Tians Mutter |
Tian – 28.07.2007, 51 cm, 3780 g –
Nach einer wirklich anstrengenden, aber schönen Spontangeburt wurde mir das erste Mal mein Tian angelegt.
Es wurde nicht gewartet bis sein natürlicher Saugreflex einsetzte. (Erster Fehler…)
Er war uninteressiert an der Brust, was mich verwunderte.
Später auf der Station versuchte ich es wieder, ohne Erfolg…
Ich sagte mir, das klappt schon noch. Noch war ich euphorisch durch die Glückshormone.
Am Abend beschloss ich ihn bei mir zu behalten, trotz Schwestern, die mir sagten, ich solle ihn doch abgeben.
Keiner zeigte mir das richtige Anlegen, ich war auf mich gestellt. In der Nacht habe ich ihn alle Stunde anlegen müssen, er wollte so oft. Es war eine sehr schmerzvolle Nacht, ich dachte, das hätte am Anfang wohl jeder.
Früh waren meine Mamillen blutig, die Schwestern entsetzt, vorwurfsvoll und sauer, weil ich sie nicht gerufen hatte.
Von da ab war ich immer unsicher, wusste nicht, was richtig ist und wurde sehr traurig.
Man gab mir eine Pumpe, es kam aber nur tröpfchenweise, ich wurde immer frustrierter.
Ich muss dazu sagen, dass ich einen Still-BH Gr.85 G hatte, der mir viel zu eng war (Kein Witz). Die Brüste waren groß, hart und taten weh. Mir wurde gesagt, dass ein großer Busen oft keine Milch bringt, damit konnte und wollte ich mich aber nicht abfinden. (Die müssen doch etwas hergeben bei der Größe!)
Eine Hebamme meinte lakonisch, dass es die Natur aber gut mit mir gemeint hat… (Wie nett…)
Durch den Baby-Blues weinte ich bei jeder Kleinigkeit und ließ mich herumkommandieren (Zufüttern! Schnuller! Kind nachts abgeben!). Ich erkannte mich nicht wieder.
Welche Erleichterung die Entlassung war, kann man sich vorstellen. Ich wollte unbedingt voll stillen und alles dafür tun, aber die Mamillen waren so entzündet, dass jedes Stillen die Hölle war. Ich machte immer noch Fehler beim Anlegen und mein Tian war saugverwirrt durch die Flasche.
Ich besorgte mir eine elektrische Milchpumpe, da Pumpen erträglicher war als Stillen. Die Milch floss immer noch nicht richtig: 30 g die eine Seite, 10 g die andere, (deprimierend…).
Als ich versuchte Tian wieder zu stillen, funktionierte das gar nicht mehr. Er wollte meine Brust nicht mehr, noch mehr Tränen waren die Folge.
Meine Nachsorgehebamme (STILLBERATERIN) empfahl mir Stillhütchen, was einigermaßen klappte bis am nächsten Tag beim Stillen Blut floss. Ich erschrak mich sehr, dachte zuerst mein Kind blutet.
Das Stillen ließ ich daraufhin erst mal sein, die Mamille musste abheilen.
Ich verkrampfte völlig, war am Ende… bis meine Schwester mich besuchte und mich aufbaute. Mich zum Lachen brachte und mir sagte, dass sie auch Probleme gehabt hatte. Kurz gesagt: sie war meine Rettung! Ohne sie hätte ich aufgegeben…
Sie lenkte mich beim Abpumpen ab und siehe da: auf Einmal war die Flasche voll. (Alles von mir, unfassbar!) Ich hatte das erste! Mal einen Milchspendereflex, 12 Tage nach der Geburt!
Ab diesem Moment ging es aufwärts, ich pumpte alle 2 Std. und hatte auf einmal Milch ohne Ende, aber wie bekommt man ein Kind wieder an die Brust?
Im Internet bekam ich endlich die Infos, die ich von Anfang an gebraucht hätte, und dadurch meinen Schatz endlich an die Brust.
Nach 8 Wochen hatte ich es geschafft und war unheimlich stolz auf mich und meiner Schwester unsagbar dankbar.
Es gibt nichts Schöneres als Stillen, es ist jede Mühe wert.
Es gibt nichts Schlimmeres als uninformiert zu sein und die falschen Ratschläge zu bekommen.
Es gibt nichts Wichtigeres als in einer ausweglosen Situation den richtigen Menschen an der Seite zu haben.
Originalbericht von Tians Mutter
Foto: Martin Gommel
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