Von K. |
Relativ schnell nach Ninas Geburt war klar, dass ich wieder an zwei Tagen in der Woche arbeiten würde, sobald sie gut ein Jahr alt wäre
– und dass mein Mann und ich uns für 18 Monate die Elternzeit teilen würden.
Ich war in der glücklichen Lage, dass ich erstens eine Arbeitsstelle hatte, die in relativer Nähe zu unserer Wohnung lag, und dass ich zweitens darauf vertrauen konnte, dass mein Mann an meinen „Arbeitstagen“ auf Nina aufpassen würde.
Ich hatte das Stillen mit einer relativ ungenauen Vorstellung davon begonnen, wie lange ich denn stillen wollte/könnte.
Nach anfänglichen erheblichen Schwierigkeiten genoss ich die ersten sechs Monate in vollen Zügen und auch Nina fühlte sich offensichtlich wohl und entwickelte sich gut.
Zunächst hatte ich die Vorstellung, ich müsste unbedingt abgestillt haben, wenn ich wieder anfange zu arbeiten…
Aber als sie erst mit 8 ½ Monaten dazu bereit war, Brei zu essen, und auch das „allmähliche Reduzieren der Stillmahlzeiten“ (wie man so schön sagt) nicht ganz so nach Plan klappte, beunruhigte mich das immer weniger.
Wieso sollte ich nicht auch als arbeitende Mutter (mindestens) morgens, abends und nachts weiterhin stillen können?
In den ersten Wochen meiner erneuten Berufstätigkeit habe ich an manchen Tagen am Nachmittag einen „Notruf“ an meinen Mann gerichtet, weil der Druck in der Brust zu groß wurde – gerade wenn Nina eben nicht bereit gewesen war, kurz vor meinem morgendlichen Aufbruch nochmals zu trinken.
Dann hat mein Mann sie mir gebracht und ich habe sie einfach in einer kurzen Arbeitspause gestillt. Über diese Möglichkeit war ich sehr froh, weil das natürlich schöner ist als abpumpen zu müssen.
Nach kurzer Zeit hatte sich meine Milchproduktion an die neue Situation vollkommen angepasst: An den Arbeitstagen stillte ich morgens und abends (und meistens nachts), an den übrigen Tagen erheblich öfter.
Mir und offenbar auch Nina hat das Stillen sehr über die zunächst ungewohnten Trennungen hinweggeholfen. Oft bin ich abends voller Vorfreude auf sie und auf die wohlige Nähe des Stillens nach Hause geeilt.
Auch als Nina mit drei Jahren in den Kindergarten kam und ich wieder anfing 30 Stunden/Woche zu arbeiten, stillten wir sozusagen um die Kindergarten- und Arbeitszeiten herum und an freien Tagen sowieso noch mehrmals tagsüber.
Jetzt ist Nina 3 Jahre und 8 Monate alt und ich bemerke eine deutliche Reduktion der Stillmengen und -zeiten, aber das Stillen gehört nach wie vor für uns dazu.
Ich bin froh darüber, dass ich mich auf mein Gefühl verlassen habe:
Arbeiten muss mich nicht am Stillen hindern!
K. (42 Jahre)
Originalbericht von Ninas Mutter
Foto: Ran Zwigenberg via photopin (license)
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