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Von Laura |
Ich habe mit 38 Jahren nach jahrelangem „Probieren“ von einer Kinderwunschklinik die niederschmetternde Diagnose „vorzeitige Wechseljahre“ erhalten und gesagt bekommen, dass ich nie auf natürlichem Wege ein Kind kriegen kann…
Ein schwerer Schlag für uns! Ich musste mich wochenlang damit beschäftigen und habe sehr mit mir und meinem Körper gehadert: Wenn mein Körper nicht die ihm zugedachte „einfache“ Aufgabe der Fortpflanzung schafft, was bedeutet es für meine Existenz?
Mein Mann und ich entschlossen uns dann nach vielen Gesprächen und tränenreichen Monaten zur maximalen medizinischen Hilfe. Für mich bedeutete das: viele Hormone und Tabletten schlucken, die Nebenwirkungen waren nicht angenehm.
Und dann das Hoffen und Bangen, die Enttäuschungen und Tränen bei fehlendem Erfolg, trotz all der Mühen.
Dann hatte ich noch eine Fehlgeburt. Ich war voll des Trauerns und der Verzweiflung.
Letztendlich klappte es dann nach mehreren Transfers, dementsprechend war ich keine unbeschwerte Schwangere. Ich hatte viel Angst, dass etwas schief gehen könnte.
Hier machte mir mein Körper aber ein Geschenk, denn er produzierte ab der 27. SSW schon regelmäßig Kolostrum. Irgendwie hat mich das so getröstet, dass mein Körper trotz der anfänglichen Schwierigkeiten schwanger zu werden dann aber fleißig schon mal für das Ungeborene Milch gebildet hat – ein richtiges Willkommenskommando!
Und als unsere Tochter auf der Welt war, klappte das Stillen tadellos. Wir haben gelernt, im Gehen, Stehen und Laufen zu stillen, sogar beim Autofahren auf der Rückbank ohne Abschnallen!
Es ist so richtig Balsam auf der Seele der ehemaligen Kinderwunsch-gequälten Mama. Ich bin nach dem langen Hadern und Verzweifeln dank des Stillens dankbar und glücklich mit meinen Körper!
Jetzt ist unsere Tochter 2 und wir stillen noch fleißig. Weder sie noch ich haben das Bedürfnis abzustillen. Sie macht Gymnastik dabei, manchmal auch halbe Purzelbäume und singt und erzählt mit der Brust in dem Mund.
Klar, kommen blöde Kommentare, weil wir noch stillen, aber ich verweise dann immer auf die WHO-Empfehlung und zähle die Vorteile auf:
Gerade jetzt in Corona – Zeiten kann ich nicht dankbarer dafür sein, dass meine Tochter von mir als geimpfter und geboosterter Mama meine Antikörper bekommt.
Ich musste nie große Taschen im Kinderwagen mitnehmen, um Fläschchen und das ganze andere Zubehör mitzuschleppen. Ich habe alles an der Frau, und hygienisch einwandfrei ist es auch verpackt.
Jetzt mit zwei Jahren trinkt sie natürlich auch Wasser und Tee und isst fleißig. Aber die Brust ist aus dem Alltag noch nicht wegzudenken. Sie hat für unsere Tochter eine wahnsinnige Bedeutung, sie schmust und spielt damit, so dass ich denke, dass es geradezu grausam wäre, sie davon zu trennen im Sinne von Abstillen.
Zum Glück unterstützt uns auch mein Mann.
Ich habe den Eindruck, dass in unserer doch sehr männerbeherrschten Gesellschaft die weibliche Brust vor allem als sexuelles Objekt und nicht als Ernährungsmittel für unsere Kinder gesehen wird. Deswegen sage ich oft, Stillen ist feministisch!
Liebe andere Mamas, lasst euch nicht beirren!
Laura
Originalbericht einer Mutter, April 2022
Foto: jordimorastock
Liebe Laura,
danke für das Teilen Deiner Geschichte. Wie toll, dass das Stillen so gut geklappt hat und Dich nach der Diagnose und den Schwierigkeiten schwanger zu werden, mit Deinen Körper ausgesöhnt hat.
Ich wünsche Dir noch eine schöne weitere Stillzeit, so lange, wie es sich für Dich/Euch gut und richtig anfühlt.
Herzliche Grüße, Regine Gresens
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