Von Kristin |
Als mein Mann und ich uns 2012 kennen lernten und nach zwei Jahren die Entscheidung trafen, wir wollen gemeinsam Kinder, dachten wir niemals, dass wir so viele Tränen vergießen müssen um letztendlich heute drei wunderbare Kinder im Arm halten zu dürfen.
Nachdem die Ärzte uns nur eine Schwangerschaft durch künstliche Befruchtung diagnostizierten, wurde ich trotz allem natürlich schwanger und unsere Tochter kam 2015 mit 3500 Gramm zur Welt.
Wir drei lagen zwei Stunden nach der Geburt im Familienzimmer und als ich die erste Schwester fragte, wann ich denn die Kleine wieder stillen kann, meinte diese: „Alle 6 Stunden.“
Ich merkte, dass meine Tochter „schmatzte“ und fragte eine halbe Stunde später eine andere Schwester. Die meinte: „Circa alle 4 Stunden.“
Mein Mann und ich schauten uns an und wunderten uns über die unterschiedlichen Aussagen.
Ich hielt es noch eine halbe Stunde aus, aber nachdem meine Tochter immer unruhiger wurde, holte ich sie aus dem Bettchen und legte sie an. Sie trank auch wie eine Wilde, was mir bestätigte, dass sie Hunger hatte und auf keinen Fall noch 4 Stunden gewartet hätte.
Leider wurden mir meine Brustwarzen extrem wund. Es war so schlimm, dass eine richtige Kruste auf der Warze war.
Die „Stillberaterin“ kam einmal ins Zimmer, schaute wie meine Tochter trank und meinte, es sei alles in Ordnung. Aber ich hatte Schmerzen.
Ich ging zum „Softlasern“ der Brustwarzen, was jedoch Null half. Aber ich stillte weiter, ich wollte dies unbedingt!
Aus dem Krankenhaus kam ich mit vereiterten, verkrusteten Brustwarzen und es wurde nicht besser. Mein Mann musste mir immer, wenn ich stillte in den Fuß drücken, um einen Gegenschmerz zu erzeugen, wenn die Kleine trank.
Ich dachte, dass sei nicht normal und machte mich im Internet auf die Suche und kam auf stillkinder.de und buchte gleich den Video Online-Kurs zum Thema Anlegen!
Und nach einem halben Tag !!! fingen meine Brustwarzen an zu heilen, ich hatte keine Schmerzen mehr beim Stillen und es war wunderbar!
Nach 4 Tagen Quälerei!
Meine Tochter kam zwar alle 2 Stunden, aber es war schön und sie trank super!
Leider nahm sie auch später nie einen Schnuller und so war es schon manchmal sehr anstrengend, weil sie nun immer die Brust wollte.
Und die eine oder andere Autobahnfahrt wurde sehr akrobatisch, wenn ich meine Brust in den Maxi Cosi hielt, weil wir nicht anhalten konnten, aber Sicherheit natürlich vor geht!
16 Monate stillte ich unsere Tochter! Es war toll!
Und dann wurde ich nochmal schwanger!
Anfang 2017 – 20 Monate nach unserer Tochter – kam unser Sohn zur Welt!
Diesmal nahm ich mir vor, mir im Krankenhaus gar nichts sagen zu lassen und mein Ding zu machen.
Leider weinte er am Anfang viel und ich hatte das Gefühl, das Kolostrum reicht nicht. Eine Schwester gab mir dann eine Flasche für ihn. Ich war fix und fertig und dachte, ich kann mein Kind nicht stillen.
Wieder meinte die „Stillberaterin“, er müsse mehr zugefüttert werden, sonst müsse er auf die Kinderstation. Da wurde sogar mein Mann unfreundlich und meinte: „Meine Frau stillt weiter!“.
Am 3. Tag kam dann die Milch und es war alles gut.
Mein Sohn nahm aber leider nicht so zu wie meine Tochter, und die Kinderärztin meinte im 3. Monat, ich sollte zufüttern. Aus Angst mein Sohn bekäme eine Gedeihstörung, befolgte ich dies. Aber er nahm trotzdem nicht gut zu.
Als ich dann mit der Beikost anfing, meinte die Ärztin, ich solle immer viel Butter und Sahne dazugeben. Er wirkte aber immer unzufrieden und schrie sehr viel.
In der Zeit war er auch oft krank. Bronchitis und Schnupfen wechselten sich immer ab. Viermal am Tag Inhalieren – es war nur Stress.
Mit 11 Monaten stillte er sich einfach ab, weil er alles verweigerte.
Am 1. Geburtstag lag ich mit ihm zum zweiten Mal im Krankenhaus, weil er so schwach war und Infusionen brauchte.
Ich dachte damals, ich dreh durch, mein Sohn hat irgendetwas und alle hielten mich für verrückt.
Ich ging immer wieder zu anderen Ärzten, bis mich einer ernst nahm und ich meinte, vielleicht habe er eine Laktoseintoleranz. Dies bestätigte sich, sogar eine Milchprotein-Intoleranz lag vor.
Im Oktober 2019 kam nun unser 3. Wunder zur Welt!
Unfassbar, wie Ärzte sich auch mal richtig täuschen!
Und ich legte meinen Sohn direkt von Anfang an wieder an! Direkt im Krankenhaus holte ich mir wieder den Video-Online-Kurs, da doch schon längere Zeit verstrichen war.
Und er trinkt super, ist glücklich und zufrieden ohne Zufütterung etc.
Ich kann nur jeder Mutter raten, dran zu bleiben!
Stillen ist das größte Geschenk, und vor allem auch einfach! Kein Aufwand wie mit Flasche, einfach Oberteil auf, Brust raus, los geht’s!
Liebe Grüße Kristin
Originalbericht einer Mutter, März 2020
Foto: Lars Plougmann
Liebe Kristin,
Danke fürs Teilen dieser schönen Geschichte, die bestimmt einigen Frauen mit ähnlichen Prognosen Mut machen wird.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann noch ganz viel Freude mit Euren drei Wundern.
Herzliche Grüße, Regine Gresens
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