„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Stillen in Ruhe?

Von Nike |
Mein „Zappelwurschtelgrabbler“ Benjamin – 10.11.2005, 52 cm, 3750 g

„Stillen – das ist innige, versunkene Ruhe, harmonischer Friede zu zweit“, dachte ich noch vor der Geburt.

Mein Sohn brachte mir dann sehr schnell bei, dass es auch unruhige Temperamente gibt, die sogar an der Brust keine Zeit haben, „nur“ dazuliegen und zu stillen, sondern gleichzeitig noch Mamas Brust untersuchen, mit ihrer Nase spielen und sich hin und her drehen müssen.

Dieses Gezappel fing mit 8 Wochen an und hat mich in der Folgezeit fast zur Verzweiflung gebracht. Ich habe geheult, geflucht, sogar mein Kind angeschrien! Die Scham darüber hinterher war schlimm. Ich wollte abstillen, hatte die Pre-Milch schon im Regal stehen.

Der Teufelskreis wurde immer enger: nun war ich vor jedem Stillen schon innerlich gespannt, was meinen Sohn natürlich noch unruhiger machte, usw.

Aber ich wollte doch stillen! Ich wollte doch alles richtig machen, meinem Kind nur das Beste geben, die perfekte Mutter sein.

Durch Zufall traf ich eine Stillberaterin, und wenn die auch nicht den ultimativen Tipp für mich hatte – ich glaube, solche Tipps gibt es eh nicht – hat sie mir doch den Ausweg gezeigt: mich von meinem selbst auferlegten „Übermama“-Druck zu befreien und mich von dem Gedanken zu lösen, dass ich nur als stillende Mutter eine gute Mutter sei.

Benjamin

Ich fing an, ihm abends ein paar Löffel Muttermilch mit Reisflocken vom Löffel anzubieten – da war er schon 7 Monate alt. Das war das Licht am Ende des Tunnels für mich, denn bald würde auch jemand anders mein Kind satt machen können.

Das war unser Beikoststart. Nun ist mein Sohn 9 Monate alt und wir haben beide angefangen, das Stillen zu genießen. Ich tue es nun endlich wieder ohne inneren Widerwillen und er ist, seit er krabbeln kann, auch etwas ruhiger und geduldiger geworden.

Der feste Wille zu Stillen kann also sowohl eine Hilfe sein, als aber auch ein Hindernis, wenn frau sich selbst zu sehr unter Druck setzt.

Einen (ruhigen) langen Atem wünschen wir allen Stillmüttern mit Kummer!

Nike und Busenfreund Benjamin

Originalbericht von Benjamins Mutter, September 2006
Foto: J. Sibiga Photography 18/365: Perfect Little Fingers via photopin (license)


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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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5 Kommentare

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  1. Mein Sohn ist inzwischen 3 Monate alt. Abends ist er nur sehr schwer zu beruhigen, manchmal hilft es wenn ich nochmal mit ihn tüddel und mit ihm spreche. Sobald er sich beruhigt hat und zeigt das er jetzt müde oder hungrig ist wird ihm die Brust wieder angeboten. Manchmal nehmt er Sie und manchmalfängt er wieder an. Auserdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass wenn er aus Hunger schreit sich sehr schnell beruhigt wenn er merkt das er an der Brust ist. Aber jedes Kind ist anders. Unser Sohn schreit auch gerne wie am Spieß wenn er was erleben möchte. Gestern abend beim Abendbrot beispielweise hat er an der Brust kurz getrunken und dann gleich wieder angefangen zu schümpfen. Die andere Brust das selbe Spiel. Das haben wir 3x wiederholt und dann habe ich ihn mit den Worten:“ ich lege dich jetzt weg, weil ich denke das du was erleben möchtest, nicht weil du weinst oder schreist.“, er war dann total happy als er gemerkt hat wo er jetzt ist. Das er was erleben kann. Ich empfinde es immer noch als Ratespiel herauszufinden woran es liegt, zu müde, zu kalt, zu warm, windel, hunger, zu enge kleidung oder liegt eventuell ungemütlich. Was mir ganz gut hilft das Buch oh je ich wachse. Ich denke das die kleinen manchmal tatsächlich einfach ihren kummer los werden müssen. Uns geht es ja manchmal nicht anders 🙂

  2. Ich habe mit meiner Tochter (5 Monate) eine ähnliche Situation. Das Rumzappeln haben wir v.a. seit sie mobiler geworden ist, allerdings hat es mich nie so richtig gestört, denn sie hat mir vorher schon gezeigt was viel nerviger ist (dazu gleich).
    Wenn sie mal wieder rumzappelt, sehen will, was hinter ihr geschieht, oder auch einfach nur meine Brust anquatschen will, lass ich sie meist, führe sie aber immer wieder zu meiner Brust hin, um sie zu erinnern, da war doch was 🙂 Wenn ich sie erst etwas schauen oder spielen lasse, funktioniert es anschließend mit dem Trinken prima.
    So, jetzt zu dem Teil, der anfangs wirklich fies war:
    Unsere kleine Maus schrie recht wenig. Dies allerdings sehr gern so 5, 6 Wochen nach ihrer Geburt an meiner Brust.
    Mir war es wichtig, sie möglichst nicht wegen des Hungers schreien zu lassen und so bot ich ihr die Brust an, sobald sie Hungerzeichen machte und ich das Gefühl hatte, sie könne Hunger haben.
    Und da ging es dann los das Gebrüll. Natürlich war ich anfangs verunsichert und es liefen auch ein paar Tränen, wollte ich doch mein Kind nicht auf Essen warten lassen.
    Also recherchierte ich im Netz und stieß auf verschiedene Gedanken dazu: an der Brust fühle sich das Kind sicher und hier könne es auch mal seinen Frust über Mama, Papa und der Welt rauslassen. Oder auch die Idee, dass dem Baby „bewusst“ wird, dass es keine Einheit mehr mit der Mutter sei und ihm auch nicht die Brust alleine gehöre.
    Unabhängig davon, ob daran was Wahres ist, führte es dazu, dass ich lernte damit umzugehen. Denn wo, wenn nicht bei seiner Mama kann man seinen ganzen Frust rauslassen?
    Unsere Trink-Schrei-Situation verhält sich so: die Maus hat Hunger (wenn sie keinen hat und ich sie an die Brust nehme, passiert nicht viel. Kein Schreien, kein Trinken, nur gucken, brabbeln und Lippen aufeinander pressen, wenn die Brust ihr zu nahe kommt). Ich biete ihr die Brust an (Position absolut egal) und sie schreit, dockt nach ein paar Minuten an, trinkt wenige Schlücke, dockt ab, schreit wieder, dockt an, trinkt etwas, schreit wieder, um dann endgültig und friedlich, meist auch gierig zu trinken.
    Anfangs hat sie es nur abends gemacht, dann morgens und ab vier ging das Stillen ohne Geschrei, dann jedesmal am Tag ( nachts und abends im Bett hat sie sich nie so verhalten). Und jetzt tritt es mal mehr, mal weniger auf.
    Natürlich machte ich mir Gedanken darüber, ob es vielleicht Soor, mechanische Probleme, zu starker Milchfluß oder kein Hunger sein konnten. Aber das alles ergab keinen Sinn, sonst hätte es jedes Mal sein müssen, wenn sie wach war beim Trinken. Und sobald ich sie während des Schreiens hochnahm, hörte sie sofort auf und lachte 🙂
    Heute freue ich mich, wenn es gut klappt. Und wenn sie schreit, halte ich sie und warte bis sie sich, was auch immer von der Seele geschrien hat, bin für sie da und höre ihr einfach zu. Natürlich tut sie mir leid, aber manches kann man auch seinem Baby schon nicht abnehmen, so gerne wie man es wollte

    1. Ganz genau so verhält sich mein Sohn (3,5 Monate) auch. Schreien, andocken, paar Schlucke trinken, abdocken, schreien, wieder andocken usw. Wenn ich ihn weinen lasse, bis er sich den Frust von der Seele geheult hat, trinkt er danach ganz ruhig und meist auch sehr lange, bis er friedlich einschläft oder zufrieden loslässt. Wenn ich dieses Theater nicht ertrage (z.B. wenn wir auswärts stillen, weil die Leute mich dann anschauen, als ob ich mein Baby gegen seinen Willen mästen wollen würde), ist er zwar kurzzeitig wieder fröhlich, wenn ich ihn hochnehme, aber wehe man will ihn anlegen oder wickeln, dann zeigt er es für alle sehr deutlich, dass er Hunger hat und dann geht das gleiche Spiel an der Brust so weiter….
      Ich kanns mir gar nicht erklären…
      Kann es wirklich Frust sein, den er quasi an mir auslässt? Was meinen Sie denn Frau Gresens?

      1. Hallo,
        von der Theorie des Frust ablassens an der Mama halte ich nichts, ebenso wenig wie von der These der Brustschimpfphase bei Babys.

        Babys sind an der Brust meist entweder unglücklich, weil es nicht genug Milch kommt oder zu schnell zu viel Milch kommt.

        Was jetzt bei Euch der Grund ist, kann ich nicht sagen, ohne mehr über Dich und Dein Kind zu wissen und Euch zu sehen.
        Ich würde daher eine persönliche Stillberatung bei Deiner Hebamme oder einer Stillberaterin empfehlen.

        Kontaktdaten für zertifizierte Stillberaterinnen in Deiner Nähe findest Du hier:
        Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC
        Ausbildungszentrum Laktation und Stillen
        Verband der Still- und LaktationsberaterInnen Österreichs IBCLC
        Berufsverband Schweizerischer Stillberaterinnen IBCLC
        International Lactation Consultant Association

        Hier kannst Du eine ehrenamtliche Stillberaterin in Deiner Nähe finden:
        La Leche Liga
        Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen

        Viel Erfolg,
        Regine Gresens

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