Bereits 2 Mal geteilt!
Von Doro |
Mein Name ist Doro und ich bin 32 Jahre jung. Zu meiner Familie gehören mein Ehegnom (35) und unsere Mini (4 Monate alt). (Weil mein Mann tatsächlich noooch kleiner ist als ich. Ich bin nur 1,63 m klein und er nur 1,61 m, nenne ich ihn liebevoll meinen „Ehegnom“.)
Wir wohnen in einem niedersächsischen Dorf und während der Ehegnom jeden Tag zur Arbeit fahren muss, habe ich das große Glück, als Buchhalterin mit flexiblen Arbeitszeiten, im Homeoffice arbeiten zu können. So habe ich mit Mini gearbeitet, als sie noch in meinem Bauch gelebt hat, und so arbeite ich jetzt auch mit Mini, wo sie auf der anderen Seite vom Bauch im Tragetuch lebt.
Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die gerne lesen. Und lesen und lesen und lesen …
Vor der Geburt selbst hatte ich nie Angst, aber Respekt! Daher habe ich ein Buch über „Hypnobirthing„* gelesen. Hat mir persönlich leider nicht viel gebracht, weil ich zur Geburtseinleitung einen Wehentropf bekommen habe und dann von jetzt auf gleich so heftige Wehen hatte, dass mir schwarz vor Augen geworden ist. Da war an Entspannung nicht mehr zu denken.
Und mit der PDA war die Geburt (dank der Hebamme, die die Dosierung gesenkt hat) nicht schmerzfrei, aber sehr gut auszuhalten.
Außerdem habe ich ganz, ganz viel bei Google gelesen. Was CTG musste unter der Geburt abgenommen werden, weil Mini sich ständig gedreht hat und stattdessen hat sie eine Sonde an den Kopf bekommen. Von der Möglichkeit hatte ich schon vor der Geburt gelesen und wusste dann unter der Geburt, was da gerade passiert. Mich persönlich beruhigt Wissen.
Und wenn mir jemand sagt, dass ich nicht stillen kann (und ich weiß, wie gut das für mein Kind ist,) dann will ich das erst recht!!
Vor der Schwangerschaft wusste ich schon, dass Stillen das Beste für ein Baby ist. Aber wie unfassbar schlau die Natur und wie einzigartig Muttermilch ist, habe ich erst während der Schwangerschaft erfahren.
Als ich schwanger war, musste ich mir schon die ersten Sprüche anhören wie:
„Du stellst Dir das mit einem Baby alles viel zu einfach vor …“,
„Du kannst vermutlich eh nicht stillen, weil bei XY hat das auch nicht geklappt …“
oder „Du wirst Dich noch gewaltig umschauen, wenn das Baby erstmal da ist …“
Vor der Geburt stand für mich fest, dass ich gemäß der WHO Empfehlung 2 Jahre stillen werde. Als Mini auf der Welt war, habe ich mich dann aber schnell umentschieden. Mini darf selbst entscheiden, wann sie bereit ist sich zu lösen.
Die Vorbereitung auf ein Baby begann schon lange vor der Schwangerschaft. Mein Mann war tatsächlich schon viele Jahre vor mir bereit für ein Kind und wir haben uns wirklich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, ob und auch warum wir uns ein Kind wünschen.
Und wir haben uns auch Gedanken darüber gemacht, was uns ein Kind kostet und was ein Kind für uns als Paar bedeutet. (Kinder kosten nun mal auch Geld und wir haben keine familiäre Unterstützung.) Aber wir haben uns auch über so Themen auseinandergesetzt wie: Wo soll das Baby schlafen, wie werden wir es ernähren oder auch wie richten wir das Kinderzimmer ein.
Ich habe mich ganz bewusst gegen eine Hebamme für die Nachsorge entschieden. Diese Entscheidung war eine bunte Mischung aus persönlichen Gründen.
Ich habe Zwangsstörungen und kann niemanden in‘s Haus lassen, wenn ich der Meinung bin, dass es nicht sauber und aufgeräumt ist. (Wenn mein Mann, zum Beispiel, die Sofa-Decke faltet, falte ich sie nochmal „richtig“). Wenn da direkt nach der Geburt eine „Fremde“ zu uns nach Hause gekommen wäre und ich mit dem Neugeborenen den Haushalt nicht so geschafft hätte wie sonst … schon der Gedanke stresst mich!
Hinzu kam dann noch, dass sich meine Frauenärztin die Vorsorge mit einer Hebamme geteilt hat. Eine Hebamme, die ich als furchtbar nervig empfunden habe „…Sie möchten stillen? Sie müssen erstmal gucken, ob das überhaupt klappt!“ …
Mini lag in der 28. SSW noch mit dem Kopf nach oben, da hieß es, ich müsse mich auf einen Kaiserschnitt einstellen. (Ich hätte mir trotzdem eine natürliche Geburt vorstellen können, aber ich fand den Zeitpunkt einfach vieeel zu früh, um mir darüber schon Gedanken zu machen.)
In der 34. Woche lag Mini, laut der Hebamme, endlich mit dem Kopf nach unten, da hieß es, sie dürfe sich nicht mehr drehen. Weil man darauf als Mutter ja auch so viel Einfluss hat …
Die Frauenärztin hat bei jeder Vorsorgeuntersuchung das Gewicht per Ultraschall kontrolliert und die Hebamme lag falsch: Mini lag (wieder) mit dem Kopf nach oben.
Bis zur Geburt war Mini so klein, dass sie sich oft gedreht und gewendet hat. Erst wenige Wochen vor der Geburt lag sie endgültig mit dem Kopf nach unten und ist so dann auch liegen geblieben.
Mein Bauchgefühl hat aber schon von Anfang an gesagt: Bitte keine Hebamme!
Einen Geburtsvorbereitungskurs habe ich nicht besucht, aber ich habe gelesen, so viel ich konnte, damit ich weiß was (bei einer natürlichen Geburt oder im Zweifelsfall bei einem Kaiserschnitt) auf mich zukommt.
Bis zum Mutterschutz habe ich das ganze Haus nochmal von oben bis unten – Raum für Raum und Schrank für Schrank – komplett entmistet und geputzt, damit ich mich darum nicht mehr kümmern muss, wenn das Baby da ist. Ich war viel spazieren, um mich körperlich fit zu halten und an dem Tag, wo ich stationär im Krankenhaus aufgenommen wurde, habe ich sogar aufgehört zu arbeiten.
Die wichtigste Vorbereitung auf Mini war jedoch: Wir haben uns vom ersten Moment an jeden Tag auf unser kleines Wunder gefreut, mit ihr gesprochen*, sie von Außen gestreichelt, ihr erzählt, wie sehr wir sie lieben und wie sehr wir uns auf sie freuen.
Tatsächlich habe ich mir das alles viel leichter vorgestellt … aber damit meine ich weder das Stillen noch das Baby!
Eine gute Woche vor dem errechneten Termin habe ich mich zur Geburt im Krankenhaus angemeldet. Mein Mann und ich sind beide sehr klein (beide < 1,65 m) und unser Mini ist eben auch entsprechend klein. Die diensthabende Ärztin schätzte ihr Gewicht aber auf unter 2 kg und wir mussten direkt zur Geburtseinleitung im Krankenhaus bleiben.
Am siebten Tag der Einleitung kam Mini dann endlich einen Tag vor dem errechneten Termin auf natürlichem Weg zur Welt. Das Fruchtwasser war schon grün, sie war frei von Käseschmiere, ihre Haut war schon schrumpelig vom Fruchtwasser und sie war eindeutig geburtsreif. Sie hatte keine Anpassungsschwierigkeiten, aber sie war eben nur 48 cm klein und 2.335 g leicht. (Babys mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 g gelten als Frühchen.)
Ein Säugling, der vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurde, gilt als Frühchen. Früher galten auch reife Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 g als Frühgeborene. Diese gewichtsbezogene Definition ist aber nicht korrekt, da reife Neugeborene mit niedrigem Geburtsgewicht ein anderes Erscheinungsbild und andere Probleme haben als Frühgeborene.
~ R. Gresens
Direkt nach der Geburt hat Mini die Brust gesucht und mit Hilfe der Hebamme habe ich sie angelegt. Seitdem trinkt sie an der Brust, als ob sie noch nie etwas anderes getan hätte. Trotzdem durfte ich mir noch im Kreißsaal von der Hebamme anhören, ich solle erstmal abwarten, ob das mit dem Stillen überhaupt klappt … Wooow, welch Motivation!
Nach der Geburt hat Mini in den ersten Tagen dann auch noch ca. 5% ihres Körpergewichts abgenommen. Da wurde mir im Krankenhaus gesagt, dass es zwar schade wäre, aber ich hätte offenbar einfach nicht genügend Muttermilch und deswegen wäre es besser abzustillen. Schließlich wäre Mini eh schon viel zu leicht …
So … ein … Quatsch!!!
Ich habe mich geweigert abzustillen, ich habe mich geweigert Mini vor und nach jeder Mahlzeit zu wiegen, ich habe mich geweigert abzupumpen, um die Milchmenge zu kontrollieren. Und Mini hat sich nach jeder Stillmahlzeit geweigert, PRE-Nahrung aus der Flasche zu trinken, ganz egal wie sehr sich das Krankenhauspersonal bemüht hat.
Drei Tage nach der Geburt wollte die Kinderärztin uns erst nicht aus dem Krankenhaus entlassen. Ohne Nachsorge Hebamme könnte niemand Mini regelmäßig wiegen und ohne regelmäßiges Wiegen würde Mini auch nicht zunehmen. Weil ich aber (aufgrund der Geburtseinleitung) schon ganze zehn Tage im Krankenhaus war und Mini (die aufgrund ihres Gewichts von Kopf bis Fuß durchgecheckt worden ist) topfit war, durften wir doch gehen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass wir nochmal zur Gewichtskontrolle ins Krankenhaus kämen.
Genau eine Woche nach der Geburt waren wir also wieder mit Mini im Krankenhaus und standen vor einer Kinderärztin, die völlig perplex war … Mini hat zu dem Zeitpunkt schon mehr gewogen als bei der Geburt und das ganz ohne ständiges Wiegen, Abpumpen oder sonstige Kontrollen.
Schon von Geburt an mag Mini kein Auto fahren, sie mag kein Kinderwagen fahren, sie lässt sich nicht ablegen, sie braucht immer Körperkontakt und sie lebt quasi im Tragetuch. Wenn ich zur Toilette gehe, kommt sie eben mit und wenn ich duschen möchte, muss Papa sie ablenken, während ich mich beeile. Aber sie liebt ihren Schnuller, sie hängt nicht nonstop an meiner Brust und an guten Tagen duldet sie es sogar, dass Papa sie im Tragetuch durch die Gegend trägt.
Abends um spätestens 19 Uhr ist sie todmüde und ich muss mit ihr in´s Bett gehen. Sie schläft von Geburt an nachts sehr gut, hat nachts noch nie geschrien, aber sie schläft eben nur direkt neben mir.
Alle paar Stunden möchte sie nachts gestillt werden, aber ich habe oft das Gefühl, dass das gar kein Hunger sondern eher ein Kontroll-Nuckeln ist. Ich lege sie dann einfach an und schlafe direkt wieder ein, während Papa (der auch bei uns im Bett schlafen darf) von Geburt an durchschläft. Und das obwohl er einen sehr leichten Schlaf hat.
Mini ist ein super pflegeleichtes, tiefenentspanntes Baby, was wenig schreit und fast immer gut gelaunt ist. Wir sind sehr überrascht, dass es so einfach ist.
Was ich aber sehr, sehr anstrengend finde, sind unsere Mitmenschen!
Wir müssen uns ständig anhören, wie sehr Mini uns im Griff hat und dass wir sie zu sehr verwöhnen, weil wir sie zum Beispiel nicht schreien lassen, sie nicht nach Plan füttern oder sie fast rund um die Uhr tragen. Aber wir sind die Eltern, Mini ist das Kind und wir richten uns nach ihren Bedürfnissen. Nicht anders herum!
Mittlerweile ist Mini vier Monate alt und ich werde immer öfter ganz entsetzt gefragt, ob ich denn immer noch stille … wie lange ich noch stillen möchte … spätestens wenn Mini das erste Mal krank wird, müsste ich sie aber umgehend abstillen … warum wir denn nicht bereit sind, Geld auszugeben, damit Mini endlich die vermeintlich bessere Folgemilch bekommt … oder warum ich Mini nicht beispielsweise mal das Innere von einem Brötchen oder so zu essen gebe, weil das ist doch ganz weich und das könnte sie ganz ohne Probleme essen …
Mini wird voll gestillt, sie bekommt kein(en) Tee / Wasser / Brötchen / etc., aber wenn ich zum Beispiel einen Apfel esse, darf sie jedes Stück mal in die Hand nehmen und natürlich auch anlutschen. (Mir ist aber auch schon vorgeworfen worden, dass sie von der Muttermilch nicht mehr satt wird und deswegen an ihren Händen lutscht.)
Selbst der Kinderarzt wirkte bei den U-Untersuchungen wenig begeistert, als ich ihm gesagt habe, dass Mini (nur) gestillt wird. Seine einzige Reaktion ist immer nur die entnervte Frage, ob sie denn zusätzlich wenigstens Vitamin D bekommt.
Was mich immer wieder schockiert, ist die Tatsache, wie schlecht die meisten (Eltern) über das Thema Stillen und Beikost aufgeklärt sind. Und wie fest bei den Menschen verankert ist, dass „nur“ Muttermilch einfach nicht ausreicht, bzw. nur in den ersten Wochen oder allerhöchstens in den ersten Monaten das Beste für‘s Kind ist … Mich wundert es nicht mehr, dass viele Frauen lieber zur Flasche greifen, als sich diesen Kampf anzutun. (Von Problemen beim Stillen selbst mal ganz abgesehen …)
Eines Tages wird Mini nicht mehr in´s Tragetuch wollen, irgendwann wird sie aus unserem Bett ausziehen, irgendwann wird sie sich abstillen … und irgendwann werde ich abends wieder mit meinem Glas Wein auf dem Sofa sitzen, während Papa nachts aufstehen muss, um Mini von irgendeiner Party abzuholen.
Hier ist ein Bild, auf dem Mini mir gerade hilft, mein Abendessen auszusuchen.
Zu dem Bild: Ich esse seit der Schwangerschaft unglaublich gerne scharfes Essen. Beim Stillen ist das zum Glück gaaar kein Problem.
Und ich trinke sehr viel und fast ausschließlich Kaffee, denn auch darauf muss man während der Stillzeit nicht verzichten. Es gibt nämlich wirklich leckeren, entkoffeinierten Kaffee. Das einzige, was mir wirklich fehlt, ist Wein. Der alkoholfreie Wein schmeckt mir persönlich nicht. Aber dann habe ich auch etwas, worauf ich mich freuen kann, wenn Mini sich irgendwann abgestillt hat.
Wir haben so lange auf unser kleines Wunder gewartet und wir haben alle Zeit der Welt uns nach Minis Tempo zu richten.
Liebe Eltern, euer Baby ist eine Mini-Version von euch. Ihr seid die Experten und ihr seid die Bestimmer!
Aber bitte lasst euer Baby niemals bewusst und als Erziehungsmaßnahme schreien!!!
Wenn wir satt sind und eine leere Blase haben, heißt das nicht automatisch, dass wir glücklich und all unsere Bedürfnisse gestillt sind … Und wenn wir in einem fremden Land Urlaub machen und um Hilfe rufen, möchten wir auch nicht ignoriert werden, nur weil man unsere Sprache nicht spricht.
Ihr könnt es sowieso nicht allen recht machen, also versucht es gar nicht erst. Wichtiger ist, dass ihr euer Baby so viel wie möglich kuschelt und liebt, bevor es mit Lichtgeschwindigkeit in einem Alter angekommen ist, wo Eltern peinlich sind und nicht mehr in den Arm genommen werden.
Doro
Originalbericht einer Mutter, März 2023
Foto: Doro
Liebe Doro,
herzlichen Dank für Deinen ehrlichen Erfahrungs-Bericht. Es ist toll, dass Du so gut auf Dein eigenes Gefühl und auf Dein Baby vertraust und Dich von Außenstehenden nicht verunsichern lässt.
Ich wünsche Euch Dreien weiterhin alles Gute und viel Freude miteinander.
Liebe Grüße, Regine Gresens
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Es erschüttert mich, dass es wohl Landkreise gibt, in denen so viele inkompetente Hebammen, Ärzte, Klinikpersonal und andere Menschen leben, die dem natürlichen Stillen gegenüber derartig kritisch eingestellt sind, dass sie nichts anderes können, als zu versuchen schwangere Frauen zu demotivieren…
So etwas ist uns in unserer 15-jährigen Praxis, mit mehr als 20.000 Schwangeren, Wöchnerinnen und ihren Babys glücklicherweise noch nicht untergekommen…
Aber vielleicht kennen wir auch nicht die „falschen“ Leute…
Alle unsere Klientinnen, die stillen wollen, können stillen – und zwar so lange, wie sie und ihre Babys es möchten.
Und die wenigen Mütter, die dabei Probleme haben, erhalten sofortige kompetente Hilfe und Unterstützung durch unsere Hebammen. Das kostet die Frauen keinen einzigen Cent, denn es sind Leistungen, die von allen gesetzlichen Krankenkassen vollumfänglich übernommen werden.
Das ist der Weg – und er funktioniert.
Was mir jetzt erst im Nachhinein auffällt … Nach der Geburt habe ich auf der Entbindungsstation weder eine Hebamme geschweige denn eine Stillberaterin zu Gesicht bekommen … Es hätte ja auch durchaus sein können, dass ich Hilfe nötig gehabt oder beispielsweise völlig falsch angelegt hätte.
Aber es alle Fachkräfte wussten wie man Flaschennahrung zubereitet!
Hier auf dem Land ist stillen leider echt „out“, aber schön zu hören, dass es auch anders geht.
Liebe Ute,
wir hier auf dem Land sind, was das Thema Stillen angeht, leider wirklich weit hinterher …
Direkt nach der Geburt hatte ich eine wirklich starke Erkältung. In der Apotheke hat man mir dann gesagt, dass ich absolut gar nichts nehmen dürfte, bevor ich nicht abgestillt hätte.
Abstillen war keine Option, also habe ich noch besser auf meine Ernährung geachtet, war viel an der frischen Luft und die Erkältung ist irgendwann von selbst gegangen. Mini ist zum Glück gesund geblieben!
Die meisten Mütter aus dem Bekannten- und Freundeskreis haben nur wenige Wochen oder höchstens ein paar Monate gestillt. Oft fehlt es trotz Betreuung durch Hebammen einfach an Aufklärung …
Nach der Geburt hatte Mini einen Ausschlag im Gesicht. Die Kinderärztin meinte, dass man dagegen nichts machen könne. Wir haben Muttermilch drauf gemacht und am nächsten Tag war der Ausschlag weg. Wenn Mini einen wunden Po hat (sie verträgt die Feuchttücher von einer bekannte, teuren Marke nicht), machen wir Muttermilch drauf und nach kurzer Zeit sieht Minis Po wieder aus wie neu. Irgendwann hatte Mini auch mal etwas schuppenähnliches am Kopf. Ich weiß bis heute nicht, was es war, aber Muttermilch hat das Problem gelöst.
Was natürlich wirklich schade ist: der Kinderarzt verdient an Mini so gut wie gar nichts …
Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich im Freundes- und Bekanntenkreis höre, wie oft andere Mütter mit ihrem (ungestillten) Babys außer der Reihe zum Kinderarzt müssen und ich bin schockiert, wie schnell dann Medikamente verschrieben werden.
Wir lösen solche Probleme mit Muttermilch!
Ich bin guter Dinge, dass wir die Stillzeit noch lange und mit viel Freude genießen können. Und ich finde es auch schön (wenn auch nur virtuell) eine Hebamme zu treffen, die dem Stillen wirklich positiv gegenüber steht.
Liebe Grüße,
Doro
Liebe Doro, ich bin Hebamme und ich hab schon von den unglaublichsten und unmöglichsten Sprüchen zum Stillen gehört, leider auch von Ärzten. Aber der mit dem „spätestens, wenn sie das erste Mal krank ist…“, der ist mir noch nicht untergekommen! Wie ignorant und uninformiert können Menschen eigentlich sein? Du kannst sehr stolz auf Euch sein, wie gut Ihr die Geburt trotz ewiger Einleitung und das Stillen hingekriegt habt bzw. hinkriegt. Ich wünsche Euch weiter eine wunderbare Stillzeit und so viel Freude aneinander!
Liebe Doro,
Danke für deine Geschichte. Ich möchte dir nur dalassen, dass du, wenn dein Mini etwas älter ist und bereits Beikost bekommt, du dir ganz sicher auch mal ein kleines Gläschen Wein gönnen darfst, wenn du das möchtest. Das ist nämlich auch etwas, was weitestgehend unbekannt ist, in dem folgenden Link werden die Zusammenhänge sehr gut erklärt:
https://www.stillen-und-tragen.de/forum/viewtopic.php?p=2726742#p2726742
Oder vielleicht schreibt Frau Gresens auch mal einen Beitrag dazu.
Alles Gute Euch!
Liebe CyMama,
hier gibt es bereits einen ausführlichen Artikel von mir über
Herzliche Grüße,
Regine Gresens
Liebe CyMama,
vielen Dank, für Deinen Kommentar!
Wenn jemand in meiner Gegenwart Wein trinkt, rieche ich immer gerne am Glas. Aber so lange ich stille, kommt für mich ein Glas Wein mit Alkohol genau so wenig in Frage wie Kaffee mit Koffein.
Das ist aber eine persönliche Entscheidung, mit der ich gut leben kann.
Liebe Grüße,
Doro
Lieben Dank Doro! ich war sehr berührt von deinem Bericht, fühlte mich zurückversetzt… Ich habe die Kommentare und ungebetenen Ratschläge nach der Geburt und auch heute noch so satt (gehabt). Gleichzeitig war es das erste Mal für mich, Mutter zu sein und ich zweifelte mit jedem Kommentar mehr an mir.
Warum ich trotzdem durchgehalten habe, mein Kind 3 Jahre und 5 Monate gestillt habe, sie nicht zum Essen gezwungen habe (Interesse an mehr als Auslutschen kam erst mit 1 1/2 Jahren), sie ausschließlich im Tragetuch unterwegs war, wir 4,5 Jahre später noch immer im Familienbett schlafen und sooooo viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffe, lässt mich hoffen, dass viel mehr Kraft und Wissen in uns schlummert als wir häufig glauben.
Ich glaube an euch.
Liebe Monika,
vielen Dank für Deinen wirklich sehr hilfreichen Kommentar!
Mini liebt es alle möglichen Lebensmittel anzulutschen. Äpfel, Möhre, Nudeln, Kartoffeln, … Obwohl sie noch nicht ganz 6 Monate alt ist, haben wir schon mal ganz vorsichtig versucht, ob sie etwas Möhrenbrei essen möchte. Möchte sie nicht! Ist dann eben so!
Ich bin gespannt, wann der Kinderarzt Alarm schlägt und mir erklärt, dass sie Brei essen muss … Die Natur macht keine Fehler und das Tempo gibt Mini selbst vor. Im Hinterkopf werde ich jedoch behalten, dass Dein Kind auch erst mit 1,5 Jahren an mehr als nur an Anlutschen interessiert war. Das gibt mir jetzt schon sehr viel Kraft!
3 Jahre und 5 Monate Stillzeit sind eine wahnsinns Leistung, auf die Du irre stolz sein kannst! Du hast Deinen Körper (inklusive der Schwangerschaft) 50 Monate lang mit einem anderen Menschen geteilt. Und ich denke einfach: so hat die Natur das für uns vorgesehen.
Ganze 4,5 Jahre im Familienbett klingen erstmal sehr lange. Aber ich kann mir jetzt schon nicht mehr vorstellen irgendwann abends ohne Mini ins Bett zu gehen. Wenn sie irgendwann entschließt in ihr eigenes Zimmer auszuziehen, bin ich vermutlich diejenige, die mit dieser Trennung am meisten zu kämpfen hat!
Wir werden auch weiterhin auf unser Bauchgefühl hören und es ist schön zu wissen, dass wir damit nicht alleine sind.
Liebe Grüße,
Doro
Eine wundervolle Schilderung. Sehr schade dass dieses „einmischen“ so präsent ist. Ihr seid jedenfalls nicht allein mit diesem ewigen „Dilemma“.
<3
Liebe Lena,
„Danke, für den Ratschlag. Den werde ich (nicht) ausprobieren!“
So oder so ähnlich versuche ich mich vor gut gemeinten Ratschlägen zu retten. Aber manchmal ist es echt nervig!
Aber es tut gut zu wissen, dass wir nicht alleine sind und es offenbar nicht an uns liegt.
Liebe Grüße,
Doro
Herzlichen Dank Doro für deine Schilderungen! Es tut so gut, von anderen Eltern zu lesen, die sich für ihre Minis einsetzen und deren Bedürfnisse ernst nehmen. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass dies oft nicht einfach ist. Ich stille seit bald zwei Jahren und stosse immer wieder auf Unverständnis seitens Mitmenschen und Arbeitgeber. Deshalb herzlichen Dank fürs Teilen eurer Erfahrung. Das gibt Mut weiterzumachen und Zuversicht, dass unsere Gesellschaft langsam ein wenig kinderfreundlicher (und menschlicher) wird.
Herzliche Grüsse
Liebe Cornelia,
vielen Dank, für Deinen lieben Kommentar!
Kennst Du den Satz „Kinder brauchen Wurzeln und Flügel?“. Wir geben unserer Tochter die nötigen Wurzeln und die Flügel werden ihr von selbst wachsen, wenn sie so weit ist. Wir werden uns immer für sie stark machen, aber so lange sie noch so klein ist, eben noch ein bisschen mehr.
Ich finde es ganz, ganz toll, dass Du seit fast 2 Jahren stillst!!!
Warum auch immer andere meinen, sie müssten (ungefragt) ihren Senf dazu geben: was Du mit Deinen Brüsten machst, geht ja wohl niemanden etwas an … Außerdem fällt das, was Du machst, genau genommen nicht einmal unter langzeitstillen sondern unter normalzeitstillen. (Gibt´s das Wort überhaupt?)
Dank Müttern wie Dir wird es hoffentlich eines Tages wieder zur Normalität Kinder so lange zu stillen, bis sie sich von ganz alleine lösen.
Liebe Grüße,
Doro.