Von einer Mutter |
Schon in der Schwangerschaft war ich ganz sicher: ich will stillen!
Bei meiner Schwester habe ich miterlebt, wie schwierig es sein kann zu stillen und was es heißt, nach 13 Wochen Kampf mit Abpumpen, Brusternährungsset und allerlei anderer Tricks enttäuscht aufzugeben.
Ich las alles über das Stillen, schaute mir auf YouTube Videos zum Stillen und richtigem Anlegen an und besuchte neben einem Geburtsvorbereitungskurs auch einen Stillvorbereitungskurs im örtlichen Klinikum.
Ich fühlte mich gut vorbereitet und war optimistisch: „Das wird schon klappen – Stillen ist intuitiv!“
Meine Schwangerschaft verlief prima und unkompliziert.
Ich hatte auch wohl die schönste Geburt, die man sich wünschen kann.
Gleich nach der Entbindung (ich schätze mal so nach einer Stunde – habe im Glücksrausch jegliches Zeitgefühl verloren) der erste Versuch des Anlegens mit Hilfe unserer Hebamme.
Leider klappte es noch nicht. Unser Sohn bekam die Brustwarze nicht zu fassen und stieß mit der Zunge anstatt zu saugen. Nur keine Sorge, das klappt schon noch!
Auch die weiteren Versuche waren schwierig, so dass die Hebamme mich fragte, ob wir ein Stillhütchen wollen. Ich stimmte zu.
Mit dem Hütchen ging es besser. Unser Baby fasste das Hütchen besser als nur die Brustwarze allein.
Am zweiten Tag empfahl die Hebamme etwas abgekochtes Wasser dazu zu geben, sonst sollte er noch nichts bekommen – außer die Brust.
Am dritten Tag dann der Milcheinschuss – Hilfe ist das schmerzhaft! Meine Brüste waren so groß wie Fußbälle.
Spätestens jetzt war es gut für uns, dass unsere Hebamme uns die Hütchen empfohlen hatte, sonst hätte unser Baby wohl die Brust gar nicht mehr zu fassen gekriegt. Meine Brüste schmerzten sehr, die Brustwarzen waren leider schon nach kurzer Zeit wund.
Ich kühlte und massierte die Brüste, legte Kompressen auf die Brustwarzen und stillte nach Bedarf.
Unsere Hebamme war einfach super. Sie nahm sich sehr viel Zeit mir beim Anlegen zu helfen und beobachtete sehr wachsam unser Stillen und gab viele sehr wertvolle Tipps.
Wir sind ihr unendlich dankbar für die tolle Unterstützung: Sie glaubte immer an uns!
Auch der Vater unterstützte uns toll! Fütterte mich, wenn ich beide Hände zum Stillen brauchte, kochte die Stillhütchen ab und wickelte unser Baby.
Es klappte zusehends besser. Unser Baby fing an immer besser zu saugen und gab das verkehrtherum Stoßen mit der Zunge bald auf. Wir stillten so 45 min, wickelten und stillten dann erneut ca. 45 min.
Kurze Schlafpause und wieder von vorn! Außer Stillen tat ich während der Zeit im Wochenbett nichts.
Nach etwa zwei Wochen konnte ich auch ab und zu ohne Stillhütchen stillen, weil meine Brustwarzen sich nun anders geformt hatten und so für unser Kind besser zu erfassen waren.
Jetzt kann ich ganz ohne Stillhütchen stillen. Darüber freue ich mich natürlich sehr!
Obwohl ich mich gut vorbereitet hatte, tolle Unterstützer durch meinen Freund und unsere Hebamme hatte, fand ich es schwer zu stillen und auch, weil meine Brustwarzen anfangs wund waren, sehr, sehr schmerzhaft!
So hatte ich es mir nicht vorgestellt! Die Natur hat doch das Stillen vorgesehen: warum tut es dann so weh?
Inzwischen (unser Sohn ist jetzt 3,5 Monate alt) genießen wir das Stillen. Alle Schmerzen sind vergessen.
Es ist ein tolles Gefühl mein Baby zu stillen – so viel Liebe und Geborgenheit auch durch das Stillen zu schenken.
Es ist auch so praktisch – immer dabei und vor allem sofort! Manchmal kommt der Hunger unseres Babys tatsächlich sehr schnell, da bin ich froh, dass ich nicht noch etwas aufwärmen muss.
Es ist einfach großartig, dass es jetzt jederzeit in fast jeder Position, im Auto, im Tragetuch oder einfach nur so auf dem Arm gehalten klappt.
Ich bin dankbar dafür und auch stolz, dass wir uns erfolgreich durch die ersten Wochen gekämpft haben. Ich kann mir einfach nichts Schöneres mehr vorstellen.
Originalbericht einer Mutter, April 2015
Foto: Ashley B via photopin (license)
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