Von einer Mutter |
Wir sind eine kleine Familie aus Schwielowsee bei Potsdam. Haben drei aufgeweckte Kinder im Alter von fünf Jahren, 19 Monaten und sechs Monaten.
Ich habe mir über das Stillen nie wirklich Gedanken gemacht.
Als dann vor fünf Jahren Lilly geboren wurde, hab ich natürlich gestillt. Und wir genossen es.
Es hat auf Anhieb funktioniert und dabei blieben wir bis Lilly 30 Monate alt war.
Kurz nach dem Abstillen hat sich Lora auf den Weg gemacht. Wir wollten immer zwei Kinder.
Lora ist geboren und ich habe sie angelegt, aber bei Lora wollte es nicht gleich klappen. Wenn Lora gestillt hat, war sowohl sie, als auch ich immer komplett nass.
Nach einiger Zeit fingen meine Brustwarzen auf einmal an bei jedem Stillen ungewöhnlich stark zu schmerzen. Dazu kam, dass ich immer das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr satt wird.
Naja, was war passiert?! Ich war wieder schwanger.
Lora war noch keine drei Monate alt, als sich Lucia auf den Weg machte.
Viele Leute rieten mir davon ab in der Schwangerschaft weiter zu stillen, sogar meine Frauenärztin hat es mir empfohlen. Das wäre nicht gut für das Ungeborene, meinte sie.
Diese Zeit war hart. Wo Lora und ich es doch so genossen haben…
Ich konnte sie nicht abstillen. Also habe ich mich dazu entschlossen weiter zu stillen, gegen jede Meinung.
Mit zunehmendem Bauch wurde es etwas unbequem, aber auch da haben wir einen Weg gefunden.
Und dann kam Lucia auch schon auf die Welt.
Nun stille ich Lucia und Lora. Lora meist nur zum Schlafen gehen und nachts. Und Lucia voll.
Ich bin froh, dass ich „durchgehalten“ habe und finde es schade, dass es so viele Fachleute gibt, die leider viel zu wenig aufgeklärt sind.
Originalbericht einer Mutter, Dezember 2014
Foto: Kelly Lambert via photopin cc
Hier findest Du weitere Texte zum Stillen in der Schwangerschaft und Tandemstillen
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Danke für diesen tollen Artikel, ich fühle so mit dir. Ich habe 1 Jahr lang Tandem gestillt, nach 2 Sectios, einer Tumor- und Eierstock-Entfernung unter der Geburt und einigen anderen Schwierigkeiten…
Ich bin dennoch froh auf meine Intuition gehört und den Großen, bis er 3 wurde, zusammen mit der Kleinen 1 Jahr lang gestillt zu haben. Ich habe Unmengen an Milch gehabt (beide Kinder tranken schätzungsweise bis zu 1.5 l zusammen:) und bin voller Demut vor dem Wunderwerk weiblicher Körper. Wow! Und der Große hätte noch weiter stillen wollen, aber irgendwann kam ich so sehr an meine Grenzen (ich habe bereits 60 % gearbeitet, dann der absolute Schlafmangel, psychischer Druck, Genervtheit, Stress etc.) dass ich entschieden habe, den Großen abzustillen (es war ein 2-3-Wochen-Prozess), bevor es für alle nicht mehr schön wird. Für die Geschwister-Beziehung war das Tandem-Stillen wunderbar, für mich auch.
Es ist wichtig auf die innere Stimme zu hören und dann aufzuhören, wenn es sich vom Bauch her wirklich nicht mehr gut anfühlt. Und solange die Kinder stillen, es genießen. Es ist ein Geschenk, auch wenn wir es unter dem ganzen Alltagschaos, mental load, Partnerschaftstress. Jetzt stillt die Kleine alleine und der Große schaut zu oder spielt oder macht sein Ding. Aber das Abstillen hat dennoch lange gedauert, keine Sache von heute auf morgen 🙂 ganz liebe Grüße!
Ich habe genau soo einen Bericht gesucht. Es macht mir großen Mut. Mein Baby ist erst 4 Monate alt und ich habe positiv getestet. Ich habe eine riesige Angst, aber nicht wegen dem Stress,
Sondern wegen dem Stillen. Es ist für mich das Wichtigste. Ich habe Angst, dass die Milch wegbleiben könnte. Was kann ich nur tun, um dem vorzubeugen??
Hallo Sarah,
der Rückgang der Milchmenge wird durch die Schwangerschaftshormone gesteuert. Daher kannst Du leider nicht viel tun, um dem vorzubeugen. Außer Dein Baby weiter häufig anzulegen und Dich nicht noch zusätzlich unter Druck zu setzen, sondern zuversichtlich und entspannt zu bleiben.
Liebe Grüße,
Regine Gresens
Wie lange haben denn die Schmerzen angehalten? Ich stille meine Tochter (4 1/2 Monate) noch voll und würde dies auch gern weiter machen. Bin nun aber auch wieder schwanger geworden und habe Angst das Sie sich abstillt und ich mit Beikost anfangen muss (zeigt noch null Interesse dran). Würde auch gern durchhalten wenn es nur ein paar Wochen schmerzt weil Schmerzen beim stillen hatte ich bis vor 3 Wochen sowieso. Aber all zu lange würde ich das nicht mehr durchhalten. Was könnte ich dagegen tun wenn sich meine Tochter selbst abstillen will? Würde gerne noch weiter voll stillen.
Liebe Stephanie,
schau mal hier: Können sich Babys alleine abstillen?.
Dass du so lange unter Schmerzen beim Stillen gelitten hast, würde ich allerdings noch einmal mit Deiner Hebamme oder einer Still- und Laktationsberaterin überprüfen. Es könnte darauf hinweisen, dass das Stillen bisher noch nicht optimal lief und weitere Schwierigkeiten nicht ausgeschlossen sind, ganz unabhängig davon, dass Du jetzt wieder schwanger bist.
Liebe Grüße, Regine Gresens
Weitere Infos findest Du hier: Linktipps – Stillen in der Schwangerschaft und Tandemstillen
Hallo,
Danke für deine Antwort. Das mit den Schmerzen hab ich mit meiner Stillberaterin besprochen und es ist nun auch schon besser weil bei meiner Tochter das Zungenbändchen zu kurz war. Kann eine Stillberaterin vor Ort (bzw. Online wegen Corona) nur empfehlen!
Meine Tochter war 1½ als ich wieder schwanger wurde. Eigentlich hatte ich vor abzustillen. Sie ist sehr sensibel und hat das gespürt, auch dass sich etwas verändert. In dieser Situation hat sie es erst Recht eingefordert. An abstillen war da nicht zu denken ? Mittlerweile ist sie 3 und mein Sohn wird nächste Woche 1. Beide stillen nach wie vor? manchmal sogar gleichzeitig.
Normalerweise bildet die Brust Kolostrum, die wichtige erste Milch für’s Neugeborene. Insgesamt passt sich die Zusammensetzung der Muttermilch an das Bedürfnis des Kindes an. Wie ist das nun aber, wenn Kinder mit so unterschliedlichen Altern und damit Bedürfnissen gemeinsam gestillt werden?
Gedeiht das Neugeborene ebenso? Fehlt ihm dadurch nicht etwas?
Die Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des neuen Babys an. Es wird auch zum Ende der Schwangerschaft hin wieder Kolostrum gebildet, so dass dem Neugeborenen nichts fehlt und es genauso gedeiht wie ein einzeln gestilltes neues Baby.
https://www.stillkinder.de/stillen-in-der-schwangerschaft-und-tandemstillen/
Liebe Grüße,
Regine Gresens
Die Milch passt sich an das neue Kind an, es wird zb auch Kolostrum gebildet.
Wundervoll!
Ich bin zwar nicht wieder schwanger, aber habe mir für den Fall schon so meine Gedanken gemacht – allerdings nur bezüglich dem nächtlichem Stillen. Wie haben Sie das gelöst, wenn das ältere Kind & das Baby gleichzeitig die Brust wünschen?
Ganz liebe Grüße aus Berlin,
Luca
Mir tat Ihr Bericht gut, denn ich stehe vor ähnlichen Gedanken:
Meine 2-Jährige stillt immer noch sehr intensiv und ausdauernd und akzeptiert keine Alternativen –
und ich bin auch wieder schwanger 😉
Ich habe keinen genauen Plan, wie ich mit dem Stillen weiter mache, ich weiß nur, dass ich derzeit stille.
Gab es Probleme, als dann das dritte Kind dazu kam?
Liebe Grüße, Steffi
Finde ich grossartig. Stillen ist doch das Natuerlichste der Welt. Schoen, dass Sie durchgehalten haben!