Zum Einfluss des Stillens auf das Asthma-Risiko gab es lange Zeit widersprüchliche Forschungsergebnisse. Eine im April 2014 erstmals online veröffentlichte Studie von britischen Forschern der Universität Suffolk belegt nun, dass nicht-gestillte Kinder doch ein höheres Asthma-Risiko haben.
In einer systematischen Übersichtsarbeit (Review) führten sie die Daten aus 117 wissenschaftlichen Studien zu Stillen und Asthma der Jahre 1983 bis 2012 zusammen. Auf diese Weise konnten sie den Zusammenhang zwischen Stillen bzw. Nicht-Stillen und späterem Asthma bei einer Gesamtzahl von mehr als 250.000 Kindern aus der normalen Bevölkerung auswerten.
Diese Auswertung (Metaanalyse) ergab, dass nicht-gestillte Kinder in den ersten 3 Lebensjahren ein um 37% höheres Asthma-Risiko haben.
Bei Kindern, die 7 Jahre oder älter waren, war das Asthma-Risiko bei nicht-gestillten Kinder immer noch 17% höher als bei gestillten Kindern.
Von den einbezogenen Studien hatten 62 Forschungsarbeiten einen positiven Effekt des Stillens auf das Asthma-Risiko festgestellt. In 43 anderen Studien war kein Effekt des Stillens auf das Asthma-Risiko festgestellt worden. 4 Studien waren zu dem Ergebnis gekommen, Stillen führt zu mehr Asthma bei Kindern und 8 Studien hatten ergeben, dass andere Faktoren wichtiger sind.
Quellen:
Dogaru et al. “Does Breastfeeding Protect Against ‘Asthma’?”. Am. J. Epidemiol. first published online April 11, 2014 doi:10.1093/aje/kwu071
Breastfeeding DOES cut the risk of Asthma, says landmark study of 250.000 babies over 30 years
Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Mai 2014
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