„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Nackenschmerzen vom Stillen?

Was ist ein sogenannter „Still-Nacken“? Warum leiden Mütter mit Babys oft unter Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen? Was hilft dagegen und vor allem, was schützt davor? All das erfährst Du in diesem Video-Beitrag.

Als ich vor kurzem gelesen habe, dass die TV-Moderatorin und Neu-Mama Panagiota Petridou einen „Still-Nacken“ hat, war ich erst mal ein bisschen erstaunt, weil ich diesen Begriff in über 30 Jahren Arbeit mit stillenden Müttern bisher noch nie gehört hatte.

Also habe ich natürlich erst einmal danach gegoogelt und diesen Begriff auch wirklich nicht so richtig gefunden. Aber im Englischen gibt es den „breastfeeding neck“ und ins Deutsche übersetzt kann dabei schon ein „Still-Nacken“ herauskommen.

Was ist ein sogenannter „Still-Nacken“?

Das ist ein Begriff für ein Hals-Wirbelsäulen-Syndrom. Es wird auch HWS-Syndrom genannt und ist auch bekannt unter dem Begriff „text neck“ oder „phone neck“. Dabei handelt es sich um eine funktionelle Störung der Halswirbelsäule, d.h. die Beschwerden lassen sich nicht durch körperliche „Schäden“ erklären, sondern durch eine Fehlbelastung.

Nacken- und Rückenschmerzen sind also keine typische Begleiterscheinung des Stillens, sondern Folgen einer Fehlbelastung. Und zwar eines zu ausgiebigem Vorbeugen des Kopfes während des Stillens und oft auch noch gleichzeitigem Anspannen der Schulter- und Nackenmuskulatur, was auf Dauer zu Beschwerden führen kann.

Warum macht das Vorbeugen des Kopfes Beschwerden?

Der Kopf eines Erwachsenen wiegt ungefähr fünf Kilogramm. Wenn er mit einem geraden, aufgerichteten Rücken aufrecht auf der Wirbelsäule gehalten wird, ist das kein Problem. Aber wenn der Kopf nach vorne gebeugt wird, kommen zu diesem Gewicht für jeden Zentimeter Beugung zwei Kilogramm Mehrgewicht dazu.

Der Kopf wird also immer schwerer, je weiter er vorgebeugt wird. Die Muskulatur des Nackens und des Halses ist aber von Natur aus nicht darauf ausgerichtet über lange Zeit und immer wieder so ein schweres Gewicht zu tragen.

Welche Symptome können auftreten?

Es kommt zu Verspannungen der Muskulatur und zu Druck auf die Nerven (Nervenkompression). Dies kann auch zu Durchblutungsstörungen führen, aber auch zu Benommenheit, Schwindel oder Tinnitus. Und es kann sehr starke Spannungskopfschmerzen verursachen, aber eben auch Nackenschmerzen, Schulterschmerzen sowie Rückenschmerzen.

Es kann sogar zu Missempfindungen führen, wie z.B. Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Armen, die bis in die Hände ausstrahlen. Und auch die Atmung kann durch so eine nach vorne gebeugte Haltung und einen Knick in der Luftröhre eingeschränkt werden.

Und in der Stillzeit können durch diese Fehlbelastung der Halswirbelsäule eben auch Schmerzen beim Stillen auftreten.

Der Milchspendereflex kann gehemmt werden und es kann auch zu Milchstaus kommen. Und auf Dauer kann dadurch sogar auch die Milchmenge zurückgehen und vielleicht die Gewichtszunahme des Babys nicht mehr ausreichend sein.

Und was kannst Du dagegen tun?

Das Allerwichtigste ist zunächst die Vorbeugung. Also, dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu diesen Fehlbelastungen der Halswirbelsäule kommt, die dann eben diese ganzen Beschwerden verursacht.

Meine Empfehlung dazu lautet vor allem: Nimm eine bequeme Stillposition ein!

Ich empfehle wirklich gerade für die Stillanfänger, sich zum Stillen zurückzulehnen und zwar auch mit Kissen so abgepolstert, dass wirklich der ganze Rücken – von der Lendenwirbelsäule hoch über die Schultern, die Arme, der Nacken und der Kopf – gestützt wird, so dass der Kopf abgelegt werden kann und nicht gehalten werden muss.

Und dann lass dein Baby auf deinem Körper liegen. Versuche es nicht zu halten, weil dabei spannst du automatisch die Schultern an.

Die „klassische“ aufrecht sitzende Stillposition ist eher die Position, in der du den Kopf stark nach vorne beugst und zu deinem Baby hinunter schaust.

Wenn es dann vielleicht auch noch weh tut und du auch noch die Schultern anspannst und du keine Unterstützung unter den Armen hast, ist diese Fehlbelastung einfach nur eine Frage der Zeit.

Also, mach es dir bequem, leg dein Baby am besten auf deinen Körper.

Lege es an! Und wenn es an deiner Brust angedockt hat, musst du nicht die ganze Zeit zu ihm hinschauen, sondern kannst dich auch ruhig selbst entspannen.

Du kannst ganz bewusst noch einmal die Schultern wirklich fallen lassen und kannst dabei auch ruhig die Augen schließen, weil du spürst ja, was dein Baby macht. Wenn es sich alles gut anfühlt und nicht weh tut, dann ist auch alles in Ordnung. Und wenn es loslässt oder wenn du merkst, du hast jetzt Schmerzen, dann kannst du auch wieder schauen, was los ist und ggf. etwas ändern.

Also du musst nicht die ganze Zeit beim Stillen mit vorgebeugtem Kopf sitzen und dein Baby beobachten, wenn es an der Brust saugt.

Diese Position ist das sogenannte intuitive Stillen oder die intuitive Stillposition. Das ist wirklich eine tolle Position für die Still-Anfänger, aber auch für die Fortgeschrittenen. Bis zum Ende der Stillzeit kannst und solltest du immer wieder schauen, dass du es dir beim Stillen wirklich richtig bequem machst.

Wichtig ist auch noch, wie du die Brust dem Baby in den Mund hinein gibst.

Achte darauf, dass du nicht die Brust zum Kind bringst, sondern das Kind zur Brust bewegt wird. Sonst entsteht daraus sehr schnell eine vorgebeugte und angespannte Position.

Wenn das Anlegen gut klappt, ist es natürlich auch sinnvoll – zum Beispiel in der Nacht – dein Baby in der Seitenlage anzulegen und zu stillen. Das ist aber eine schwierige Position, deswegen würde ich es nicht für den Anfang empfehlen. Da geht es wirklich in der zurückgelehnten Position meistens am besten.

Bei schmerzenden und wunden Brustwarzen solltest du schauen, dass du deine Anlegetechnik und deine Stillposition verbessert. Vielleicht hilft dir mein Video-Online-Kurs „Gut Anlegen“ schon dabei. Ansonsten würde ich dir eine Stillberatung empfehlen. Warte nicht zu lange und warte vor allem nicht darauf, dass es von alleine besser wird, sondern such dir schnellstmöglich kompetente Hilfe. Oft sind es wirklich nur Kleinigkeiten, die verändert werden müssen.

Was kannst Du noch tun?

Trage einen gut sitzenden Still-BH, der dir das Gewicht der Stillbrüste etwas abnimmt.

Besuche einen Rückbildungs-Gymnastikkurs. Dort wird auch auf deine Haltung im Alltag eingegangen und du lernst, wie du deinen Beckenboden, aber auch deinen Rücken bei den alltäglichen Bewegungen, wie z.B. beim Heben und Tragen, aber auch beim Aufstehen und Hinsetzen und so weiter, schonen und deine Muskulatur kräftigen kannst. Denk daran immer wieder dich aufzurichten, deinen Rücken gerade zu machen.

Achte darauf, wenn du am Smartphone dich beschäftigst, dass du eben nicht da jetzt auch immer noch nach unten schaust. Sondern halte das Smartphone auf Augenhöhe. Das ist vielleicht etwas ungewohnt, aber für deine Halswirbelsäule ist es auf jeden Fall tausendmal besser.

Dann kannst du natürlich auch deine Muskulatur kräftigen, indem du leichte Sportarten betreibst, zum Beispiel Schwimmen oder Walken oder auch Yoga oder Pilates.

Im Video zeige dir noch ein paar einfache Übungen, die du auch immer wieder zwischendurch machen kannst.

Wenn du weitere Therapie benötigst, kannst du natürlich auch sanfte Wärme anwenden, zum Beispiel ein aufgewärmtes Kirschkern-Kissen oder ein Wärme-Pflaster. Auch Massagen können hilfreich sein, um die Verspannungen zu lösen. Physiotherapie, Osteopathie oder Cranio-Sacral-Therapie sind weitere Möglichkeiten um die Beschwerden zu lindern.

Zur Not kannst du auch in der Stillzeit Schmerzmittel nehmen. Paracetamol und Ibuprofen sind da die Mittel der Wahl.

Schreib doch gerne mal hier unten in die Kommentare, was du für Erfahrungen gemacht hast und was dir am besten geholfen hat, während des Stillens oder in der Stillzeit zu entspannen!

Regine Gresens, IBCLC, April 2022
Foto: Canva 

Hast Du eine Frage zum Stillen, die ich in einem Video beantworten soll?
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Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke! 

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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2 Kommentare

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  1. Wenn das stillen einem wehtut kann man sich nicht entspannen und es hat auch nicht jeder die Möglichkeit sich zurück zu lehnen wenn z. B. Ein Kopfteil dafür fehlt beim Bett oder Sessel. Diese ganzen Tipps sind immer so einfach gesagt aber im Alltag muss es schnell gehen wenn das Baby schreit wie am Spieß, da kann ich es mir nicht noch vorher lange gemütlich machen. Aktuell überlege ich das stillen sein zu lassen um einen Haltungsschaden zu vermeiden, so schlimm und frustrierend ist es.

    1. Liebe Inga,
      wenn das Stillen weh tut, ist das Baby wahrscheinlich nicht gut angelegt.
      Schau mal hier:

      Eventuell gelingt es Dir auch besser mit Hilfe meines Video-Online-Kurses “Gut Anlegen”.

      Oder Du wendest Dich für eine persönliche Stillberatung an eine examinierte Stillberaterin IBCLC in Deiner Nähe. Diese kann den Mundraum und das Saugen Deines Babys auf Besonderheiten untersuchen und Euch beim Anlegen und Stillen direkt beobachten und individuelle Vorschläge zum Optimieren der Stillposition und der Anlegetechnik machen.
      Hier findest Du Kontaktdaten:

      Gute Besserung und liebe Grüße,
      Regine Gresens

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