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Von Sanne |
Liebe Frau Gresens, liebe stillende Mamas,
ich möchte mich erstmal von ganzem Herzen für diese ausgezeichnete Website Stillkinder.de bedanken! Ich habe mich hier sofort inhaltlich wohl gefühlt und mit Begeisterung gelesen.
Liebevoll, respektvoll und achtsam wird mit den sensiblen Themen rund um das Stillen umgegangen und das hat uns nun einen Riesenschritt weiter gebracht. Danke auch für die vielen Kommentare hier, die Mut machen und unterstützen.
Unsere Stillgeschichte:
Ich bin eine Ü40 – Mama und unsere Zwillinge kamen leider viel zu früh in der 25. Woche zur Welt. Eine unserer beiden Töchter starb am 3. Lebenstag, unser zweites kleines Wundermädchen hat sich trotz aller widrigen Umstände ins Leben gekämpft.
Bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus war unser Leben völlig aus den Fugen geraten und die Angst und Sorge zeitweise schier übermächtig.
Ich wurde trotz allem gut beraten und angeleitet im Abpumpen der Muttermilch, vor allem von den Stillberaterinnen der Frühgeborenenstation.
Ich hatte eine „Unmenge“ an Muttermilch eingefroren, da die Kleine ja zunächst gar nicht so viel Milch brauchte. Das Abpumpen war hart und nicht besonders angenehm, aber der Erfolg lies mich weiter machen.
Ob ich mein Kind jemals wirklich anlegen und stillen konnte, wusste ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
Unserem Mädchen ging es immer besser und sie konnte nach Wochen der Atemunterstützung und Ernährung über die Magensonde auf die Nachsorgestation verlegt werden.
Hier konnten wir die wenigen, aber beherzten Brustkontakte auf der Intensivstation endlich ausbauen und ich wurde weiterhin mit viel Engagement im Anlegen und Stillen unterstützt.
Parallel habe ich natürlich noch abgepumpt. Die Kleine trank parallel ab und an Muttermilch aus der Flasche, aber sie war früh müde und hatte auch nicht so einen guten Mundschluss.
Aber je öfter ich sie angelegt habe, kamen die Erfolge ? ich konnte unser Mini-Mädchen tatsächlich stillen – ein Riesen – Glück!!!
Erst gerade mal 10 Tage ohne Magensonde und 2 Tage voll gestillt wurden wir, eine Woche vor dem eigentlich errechneten Termin, nach Hause entlassen. Sie wog knapp 3000 g.
Es war natürlich trotz der guten Anleitung alles noch Neuland mit dem Stillen, aber unser Mädchen ist ein absolutes Stillkind geworden!
Sie nahm keinen Schnuller und schlief immer zufrieden an der Brust ein.
Nachts hatte sie von Anfang an wenig Stillbedarf und nach 3-4 Wochen weckte ich sie nachts nicht mehr zu einer Mahlzeit, sie schlief durch von 22 Uhr bis 6 Uhr und nahm raketenmäßig zu. Alles sehr erfreulich und unser ganz persönliches Wunder trotz allem, was wir erleben mussten.
Nach ca. 4 Monaten wurde die Kleine immer öfter wach und ich stillte sie, sie schlief gleich wieder ein.
So ging es immer weiter, sie wurde immer öfter wach, schließlich alle 1-3 Stunden…
Ich bin drei Jahre zu Hause in Elternzeit und dadurch habe ich alles andere zurückstellen können und habe einfach weiter gestillt, gestillt, gestillt.
Habe gedacht, „es ist nur eine Phase, es wird sich von selbst wieder ändern, ein Entwicklungsschub, erste Erkältungen“…
Es gab immer eine “ Erklärung “ für das nächtliche Dauerstillen.
Tagsüber ließ sich die Beikost mit 1/2 Jahr nur zögerlich einführen. Unser Mädchen mochte am liebsten stillen und keinerlei Brei essen.
Alle Versuche und Tricks scheiterten, unter weitgehend vollem Stillen nahm sie weiterhin gut zu, also versuchten wir Baby-led weaning, also Beikost nach Bedarf und Fingerfood.
Das hat sie gut akzeptiert, sie aß aber nur kleine Mengen, das Stillen stand für sie immer an erster Stelle.
Unsere Tochter gedieh gut und war selten krank, das sprach für sich.
Nur die Nächte wurden für mich immer mehr zur Belastung…
Mittlerweile war unser Kind über 1,5 Jahre und schlief nachts nur 1-3 Stunden (3 Stunden am Stück waren seltener Luxus, oftmals kam sie alle 1/2 Stunde) , sie schlief nur an der Brust ein, tagsüber wie nachts.
Abends nach dem Einschlafen wurde sie alle 15-30 Minuten wieder wach und wollte die Brust zum Wiedereinschlafen…
Egal mit wem man darüber sprach, alle waren der Meinung, ich müsse abstillen und sie ein paar Nächte einfach mal schreien lassen und dann würde sie schon durchschlafen… Denn: jedes Kind könne ja schlafen lernen!
Das kam für mich nicht in Frage! Ich stille gerne und unser Kind hat davon absolut profitiert, auf körperlicher, sowie emotionaler Ebene. Ich auch! – Bloß diese Nächte… das Problem blieb und ich wußte keine Lösung.
Auf der Suche nach Alternativen fand ich dann diese wunderbar hilfreiche Website und ich befasste mich intensiver mit dem sanften Schlaftraining, las auch das Buch „Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch„* und fasste endlich den Mut, mit dem Schlaftraining zu beginnen, unser Mädchen wurde nun bald 2 Jahre alt. Ich war kräfte-mäßig ziemlich am Ende und wollte endlich wieder länger schlafen, ohne gleich völlig abzustillen.
Wir begannen mit dem “ohne Saugen Einschlafen lernen“ und schon nach einer Woche zeigten sich erste Erfolge. ? Sie schlief abends 2-3 Stunden und ich hatte endlich auch mal Zeit für mich (und auch meinen Mann).
Nachts blieb zunächst alles unverändert und ich habe erstmal 4-6 Wochen nur das Abendprogramm geändert. Sie schläft zwar nach ausgiebigem Stillen nur in meinem Arm ein, aber sie wacht nicht gleich wieder auf – ich war sehr beeindruckt von diesem Erfolg.
Trotzdem hatte ich vor dem nächtlichen Brustentzug großen Respekt!!! Würde ich das Quengeln und Weinen aushalten, wie schlimm würde es wohl werden, fragte ich mich…
Nach Urlaub und Erkältungen fasste ich 8 Wochen später den Mut, das nächtliche Stillen zu begrenzen. Ich plante mehr Zeit dafür ein, habe nicht das 10-Nächte-Programm umgesetzt, aber das Prinzip für uns angepasst.
Bei uns „schläft“ die Brust nachts und das versteht unsere 2-jährige ja schon ganz gut. Trotzdem gefällt ihr das natürlich nicht und es war schon nicht so einfach, standhaft zu bleiben. Aber:
WIR HABEN ES GESCHAFFT!!! Unser Mädchen schläft durch!!!
Und akzeptiert weitestgehend diese neue Regelung (selten verlangt sie nachts noch völlig schlaftrunken die Brust, aber schläft dann nach der Info „die Brust schläft“ wieder weiter).
Wir schlafen weiterhin gemeinsam im Familienbett mittlerweile mit Erweiterung durch das angestellte offene Kinderbett und freuen uns über ruhige Nächte mit erholsamem Schlaf ?
Ich möchte mich in die vielen positiven Erfahrungsberichte einreihen und Mut machen! Es ist gar nicht so schwer!!!
Auch ein 2-jähriges absolutes Stillkind ohne Schnuller und Flasche hat es geschafft, nachts durchzuschlafen. ?
DANKE
Sanne
Wir sind sehr froh, diese Möglichkeit der Entwöhnung entdeckt zu haben und ich kann es nur empfehlen!!!!
Originalbericht einer Mutter, November 2017
Foto: Evan Long via photopin (license)
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Das ist echt ein toller Bericht. Ich dachte echt, dass ich selber den Bericht über mich und meinen 1,5 jährigen Sohn schreibe. Ich erlebe genau dasselbe und weiß nicht, wie ich diese Situation ändern kann.
Hast du das Einschlafritual „Einschlafen ohne Saugen“ einfach mal so gemacht und hat das geklappt? Mein Kleiner isst ja noch nicht so, dass er davon satt wird. Den Rest holt er sich ja über meine Milch.
Ich hoffe auch, dass wir es bald schaffen.
Hallo Antje,
ich habe das Einschlafen-lernen ohne Saugen, wie hier auf der Website beschrieben, durchgeführt. Dann konsequent immer nach einer gewissen Zeit das Kind abgedockt von der Brust, teils 15x pro Seite, das war schon ein Stück Arbeit und auch die Brustwarze war gestresst, aber irgendwann im Einschlafen war ihr das Abdocken dann „zu nervig“ und sie hat den Kopf weggedreht, ist in meinem Arm eingeschlafen. Dieses Abdocken von der Brust war dann immer weniger nötig, sie hat nach 5x meistens selbst nicht mehr gewollt und hat sich umgedreht u eingeschlafen.
Erst danach haben wir das 10-Nächte-Programm zum besseren Durchschlafen eingeführt, das hat bei uns auch länger gedauert, aber ich habe es für uns individuell angepasst.
Ich wünsche Euch viel Erfolg für ruhigere Nächte und alles Gute,
Sanne
Wow! Vielen Dank für diesen tollen Bericht!
Ich habe hier auch ein absolutes Stillkind, das nächsten Monat 2 wird, und auch ich sehne mich nach Erholung und einer durchgeschlafenen Nacht!
Der Bericht macht mir Mut!
Mich interessiert noch wie Sanne das Programm angepasst hat, das wäre sehr hilfreich für mich!
Vielen Dank und alles Gute für Mama und die kleine Kämpferin!