„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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MUT kommt von MUTter

Von A.M. |
Stillen und Verantwortung – Diese zwei Worte hingen in meinem Fall zusammen.

Als Mascha am Abend durch einen ungeplanten Kaiserschnitt geboren wurde, habe ich sie erst am nächsten Morgen zum ersten Mal anlegen dürfen. Alles war in Ordnung bzw. ich erinnere mich an keine Komplikationen, außer dass mein ganzer Körper schmerzgeladen war wegen der OP.

Im Krankenhaus sagten die Schwestern, meine Muttermilch sei sehr fetthaltig, was gut sei. Ich machte mir keine Sorgen, bloß die liebevolle, besorgte Schwiegermutter nervte manchmal, wenn sie daneben saß und die Schlucke zählte.

Erst einen ganzen Monat später erfuhr ich in dem Videokurs von Regine Gresens, wie ein Schluck sich anhört.

Mehr erfahren!

Als Mascha drei Wochen alt war, passierte etwas, das wir ins Krankenhaus mussten. Man sagte, sie hätte Bronchitis, sie bräuchte Antibiotikum, sie habe seit der Geburt nicht zugenommen und ich müsse zufüttern.

Es waren so viele Ansagen auf einmal und ich hatte keine Ahnung, wer hier recht hat. Ich war einfach überfordert von den Menschen in weißen Kitteln.

Ich selbst würde nie ein Antibiotikum nehmen, aber vielleicht wird das Baby sonst sterben? Ich habe deutlich gesehen, dass sie zugenommen hat, aber wenn die Waage etwas anderes sagt? Ich wollte nie zufüttern, aber was ist, wenn sie tatsächlich verhungert?

Ich sah machtlos zu, wie meine Tochter ein Antibiotikum bekommt, wie sie unter Tropfen gesetzt wird, wie ein Fläschchen gemacht wird. Ich fühlte mich so weit weg von all dem, was passierte. Es war zwar mein Kind, aber ich wusste nicht, was für das Kind gut war. Für mein Kind.

Die fünf Tage im Krankenhaus lasse ich beiseite. Ich wollte einfach nach Hause und die Ärztin meinte, das ginge nur auf meine eigene Verantwortung, sie kann es nicht verantworten.

Und da stand ich zum ersten Mal und musste selbst die Entscheidung treffen. Und die Folge meiner Entscheidung wäre entweder Verbesserung oder Verschlechterung des Zustandes meines Kindes, dem ich immer noch sprachlos gegenüber stand.

Ich habe mich entscheiden, nach Hause zu gehen. Die Blicke, die mich bis zu Tür begleitet haben, waren eine Mischung aus Bewunderung und Misstrauen. Das war meine erste eigene Entscheidung, bei der ich die Verantwortung für mein Kind übernommen und in Kauf genommen habe, falsch zu liegen.

Nach zwei oder drei Wochen, während denen ich gestillt und zugefüttert habe, reifte die Zeit für eine zweite Entscheidung.

Ich litt jedes Mal, wenn ich ein Fläschchen gab. Ich konnte einen Unterschied in der Sättigung sehen: Nach dem Stillen sah Mascha glücklich aus, nach dem Fläschchen einfach nur voll.

Diese Fragen machten mich wahnsinnig: Warum weint sie? Vielleicht hat sie Hunger? Warum kann sie nach der Brust immer noch etwas trinken? War es nicht genug? 30 gramm? 50 gramm? 90 gramm?

Und immer wieder diese gut gemeinten Ratschläge von allen Seiten… Ungebetene Ratschläge.

Das alles fand in Georgien statt. Eines Tages rief eine deutsche Freundin von mir an, derer Tochter ein halbes Jahr früher in Berlin zur Welt kam.

Die Freundin riet mir: „Säuglinge regulieren ihre Milchzufuhr selbst. Lass das Fläschchen weg und es wird schon werden.“

Und so tat ich. Ich liess das Fläschchen einfach weg. Es war Sommer und wir sind zu unserem Sommerhaus gefahren.

Die Schwiegermutter sagte mir: „Letztendlich ist das Dein Kind, wenn Du meinst, kannst Du das Fläschchen auch zu Hause lassen.“ Der Subtext war: Wenn Du meinst, kannst Du sie auch verhungern lassen. Mit der Entschlossenheit, es nie wieder zu benutzen, habe ich das Fläschchen doch noch in die Tasche gesteckt.

Seit dem Moment habe ich einfach gestillt. 30, 40, 45 Minuten lang. Ich wusste nie, ob sie satt war. Ich wusste nie, warum sie weint. Ich habe mich bloß für das Stillen entschieden, für das, was ich für richtig hielt.

Die ganze Nachbarschaft fragte gefühlte hundert Mal am Tag: „Warum weint sie? Hat sie Hunger?“ Ich habe meine Ohren zugehalten und weiter gestillt.

Nun ist meine Tochter 13 Monate alt und ich stille immer noch. Mal öfter, mal weniger oft.

Gerade gestern kam eine Bekannte und sagte: „WAS??? DU STILLST IMMER NOCH??? ES WIRD IMMER SCHWIERIGER, SIE ABZUGEWÖHNEN!!!“
Was sie für ein Problem hat, wenn ich Mascha vielleicht sogar lebenslang stille, habe ich nicht verstanden. Das könnte mein Problem werden, aber doch nicht ihres!

Was ich sagen möchte oder was ich gelernt habe und das war das schwierigste: Ich bin die Mutter und ich treffe Entscheidungen.

Und wenn ich Fehler mache, sind es meine Fehler.

Und mit der Zeit werde ich hoffentlich besser mit Einschätzungen, was ein Wesen, das sich nicht artikulieren kann, braucht. Noch besser gesagt, ich werde hoffentlich immer besser darin, wie ich die nonverbale Artikulation deute.

Bauchgefühl. Das ist so verdammt schwer, wenn ein Leben davon abhängt, was nicht deins ist. Und hier könnte noch die Frage kommen, ob das Leben in unseren oder nicht in unseren Händen liegt.

Was ich vor allem mir selbst raten würde und dann noch allen, die es hören möchten:
Legen Sie das Leben Ihres Kindes nicht in die Hände anderer Menschen. Haben Sie Mut, diese Verantwortung selbst zu übernehmen.

Mir und meiner Tochter hat es bis jetzt nur Gutes getan.

A.M.

Originalbericht einer Mutter, Juni 2017
Foto: Nika Bakhia

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

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