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Von einer Mutter |
Wie so oft, war die Geburt bzw. die Zeit nach der Geburt auch bei uns nicht so einfach, wie man sich das erhofft hatte.
Mein Kleiner ist mit Notkaiserschnitt und einer Infektion geboren worden. Stark geschwächt hatte er einfach keine Kraft an der Brust zu trinken und so war für mich plötzlich völlig unerwartet alles anders als geplant.
Denn mir war vorher immer klar, mein Kind soll Muttermilch bekommen – also werde ich stillen!
Weil ich in einem stillfreundlichen Krankenhaus war und unbedingt stillen wollte, haben wir dort gemeinsam mit den Hebammen so einiges versucht: vom Fingerfeeding, über eine Sonde an der Brustwarze, wo die Milch am anderen Ende in einer Spritze war und wir nur gedrückt haben, wenn er saugte, über verschiedene Anlegetechniken bis später hin zu dem Haberman-Feeder.
Schon im Krankenhaus habe ich angefangen zu pumpen und trotzdem immer zuerst versucht ihn anzulegen.
Aber mein Kleiner wollte einfach nicht loslegen an der Brust. Wir waren zwar geduldig, aber letztendlich war es uns irgendwann wichtiger, dass er gut trinkt und zunimmt und die gute Muttermilch bekommt, als dass dies nun unbedingt über den Weg der Brust sein musste.
Und so habe ich dann auch Zuhause weiterhin abgepumpt.
Nach fast 8 Wochen Probieren und Abpumpen haben wir uns entschieden, es nicht weiter mit der Brust zu probieren, aber abzupumpen. Unser Sohn hat weiterhin Muttermilch bekommen, aber nun aus der Flasche!
Jetzt, wo ich dies schreibe, ist er fast 11 Monate alt und ich pumpe immer noch und bin total froh, dass wir die Entscheidung getroffen haben, ihn mit Muttermilch, aber durch die Flasche, zu füttern!
Ich hatte keine Brustwarzen-Entzündung, habe keine großen Schmerzen, weiß immer, wie viel Muttermilch mein Kind trinkt und habe früh einen gewissen Rhythmus/Routine gehabt, da ich immer eine Mahlzeit im „Voraus“ gepumpt hatte.
Ich denke, vielleicht hat mein Kind auch dadurch gut und relativ früh durchgeschlafen.
Ein weitere Vorteil für mich ist, dass auch mein Mann unser Kind von Anfang an füttern konnte und so ebenfalls eine sehr intensive Bindung aufgebaut hat. Mama und Papa versorgen ihn beide mit seiner geliebten Muttermilch!
Inzwischen isst unser Kind schon etwas Beikost, liebt aber seine Muttermilch immer noch heiß und innig. Und so pumpe ich immer noch ca. viermal am Tag für ihn Milch ab. Das gehört für mich einfach ganz normal zum Tag dazu.
Dank einer tollen elektrischen Pumpe und DER Supererfindung eines BHs, der einem ermöglicht, trotz Milch pumpen beide Hände frei* zu haben, bin ich unglaublich flexibel.
Ich kann auf dem Boden sitzen, Milch abpumpen und habe trotzdem die Hände frei, um mit meinem Kind zu spielen, es zu füttern oder zu wickeln oder aber wie jetzt – diesen Beitrag zu tippen!
Am liebsten nutze ich die Zeit des Abpumpens, inzwischen für mich – als „meine“ Zeit, z.B. um die wichtigsten Emails zu schreiben oder zu gucken, wohin unsere erster gemeinsamer Urlaub gehen soll, oder einfach mal in Ruhe ein paar Seiten zu lesen.
Für mich ist die Pump-Zeit momentan eine durchaus positive Zeit, in der ich für meinen Sohn Milch vorbereite und die ich effektiv für mich nutzen kann.
Als es mir schlecht ging mit den Anfangsproblemen, habe ich auf dieser Seite einen Beitrag gelesen von einer Frau, die 6 Monate abgepumpt hat. Dieser Beitrag hat mir Mut gemacht, es auch zu versuchen. Und ich hoffe, dass mein Beitrag ebenfalls anderen Mut macht!
Ich pumpe nun fast 11 Monate und werde auch noch solange weiter machen, bis ich merke, dass mein Kind meine Milch nicht mehr unbedingt braucht und wenn das halt noch ein paar Monate oder länger dauern wird, dann ist das o.k.
Mit diesem Super-BH* (der jeden Cent wert ist!!!) und einer guten, elektronischen Pumpe, die es in der Apotheke zu leihen gibt und die oft sogar die Krankenkasse zahlt, ist es wirklich nicht schwer, sondern sehr gut möglich seinem Kind Muttermilch zu geben, auch wenn man aus den verschiedenen Gründen nicht stillen kann!
Inzwischen bin ich mir sicher, für uns war und ist dies der richtig Weg. Ein Weg, mit dem wir alle glücklich, zufrieden und vor allem auch entspannt sind.
Mein Ziel, dass mein Kind Muttermilch bekommt, habe ich erreicht, auch wenn etwas anders als geplant!
Originalbericht einer Mutter, April 2015
Foto: Underpraha (Eigenes Werk) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons
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Huhu
Ich hab im Moment 2 Kinder umd das 3te ist nun ungeplanter Weise auf dem Weg. Ich habe beim 2ten bis zum 10ten Monat gestillt, jedoch war es ausgesprochen anstrengend, da er so gut wie rund um die Uhr an meiner Brust hing, beim dritten werde ich glaube nicht die Zeit finden, dennoch würde ich gerne anpumpen. Nun meine Frage: welche Pumpe hast du benutzt, wie lange und wie oft hast du gepumpt? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
Liebe Grüße
Hi, ich pumpe jetzt 15 Wochen und uns geht es super damit. Papa kann füttern und die Kleine konnte schon ein paar Mal auswärts schlafen durch das Pumpen. Hab eine elektrische Doppelpumpe und eine Handpumpe dazu, somit bin ich sogar mobil, was mir sehr wichtig war. Die BHs haben wir selbst gebastelt, denn wenn ich die Trichter die ganze Zeit halten müsste, wär das nichts. Ich nutze die Zeit auch oft für mich oder auch zum Essen. 😉
Nur Mut Mamis, alles ist möglich. Lasst euch nicht unterkriegen!
Es freut mich sehr, dass bei euch das Pumpen so erfolgreich war.
Ich hatte durch das Abpumpen nie genug Milch gehabt und meine Tochter wurde von Anfang an zugefüttert.
Ich fand das Pumpen sehr unschön.
Habe auch noch mal im 10. Lebensmonat versucht mit der elektr Doppelpumpe und einer Handpumpe Milch abzupumpen, aber es wollte einfach nicht klappen.
Dafür haben meine Tochter und ich eine Stillbeziehung aufgebaut, die jetzt nach ihrem 2. Geburtstag immer noch anhält.
Toll! Und meinen größten Respekt.
Mein Sohn hat 15 Monate lang meine abgepumpte Muttermilch bekommen. Mein Bericht dazu ist hier: https://www.stillkinder.de/langzeitpumpen/
Den BH hab ich leider erst viel zu spät gefunden, er hat die ganze Sache allerdings ab dem Zeitpunkt sehr erleichtert.
Dir weiterhin viel Energie für dein Baby! Alles Gute!