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Von Diana |
Alles begann schon im Krankenhaus. Mein Kleiner lag auf der neonatologischen Station, aufgrund von Anpassungsschwierigkeiten nach einem Kaiserschnitt. Und so sah ich ihn erst einen Tag nach seiner Geburt.
Anlegen durfte ich nur im 4-Stundenrhythmus. Und nachts solle ich schlafen. Da bekommt er Flasche.
Dass dieser Irrsinn bei mir zu einem ausgewachsenen Milchstau führte, war nicht wirklich verwunderlich.
Mein „Nachtschlaf“ gestaltete sich dann so. Ich saß heulend im Stillzimmer und pumpte und pumpte und pumpte, weil die Milch einfach nicht laufen wollte.
Bis man mich erlöste und mir Nasenspray mit Oxytozin gab. Nun lief es, und mein Kleiner bekam endlich auch etwas aus meinen Brüsten heraus.
Ich bestand dann darauf, ihn auch nachts bei mir haben zu dürfen, um endlich etwas Ruhe zu finden. Denn mit schmerzenden Brüsten, vor Sehnsucht fast krank, kann man nicht schlafen.
Ich bekam ihn mit aufs Zimmer, aber unter der Voraussetzung, dass er nach jedem Stillen gewogen werden müsse. So schob ich dann meinen Knirps durch das Krankenhaus, weil das Wiegen nur auf einer anderen Station möglich war.
Endlich durften wir nach Hause. Ich wollte doch einfach nur mit meinem Zwerg im Bett liegen, ihn stillen und sonst nichts weiter. Einfach nur Ruhe…
Sonntagnachmittag entließ man mich, mit einem „trinkschwachen“ Kind, welches am Montagmorgen um 9 Uhr wieder da sein soll zum Wiegen. Wiegt er dann nicht genug, wird er wieder aufgenommen. (Er wog immer noch gut über 3000 g.)
Am Besten, so hieß es, ich solle doch abpumpen und ihn mit der Flasche füttern, damit ich sehe, ob er genug trinkt.
Also saß ich dann daheim, und pumpte und fütterte und so weiter…
Zum Glück wog er genug und wir durften nun ganz offiziell heim. Sollten zwar gleich am nächsten Tag zu einem Kinderarzt, aber wir durften heim.
Ich rief mir eine Hebamme nach Hause. Sie wog den Kleinen und befand, wir sollen zu Hause bleiben und endlich mal zur Ruhe kommen. Was soll dieses ewige Wiegen und Hin- und Her-Gerenne? Da kann ja das Stillen nie richtig klappen.
Und so blieben wir Zuhause und stillten einfach.
Und es klappte. Klappte so gut, dass Zwergi viel mehr zunahm, als er sollte. Aber bei Stillkindern gibt es da ja zum Glück keine festen Vorgaben.
Nun das ging so ca. ein halbes Jahr. Ich muss dazu sagen, Zwergi schlief bis dahin in seinem Bett bei uns im Schlafzimmer. Er schlief von 20 Uhr bis ca. 2- 3 Uhr und ab da trank er dann im 2-3-Stundenrhythmus. Das war okay für uns alle.
Mit den Zähnchen änderte sich dies aber. Er verlangte teilweise halbstündlich nach der Brust. Und ich pilgerte von meinem zu seinem Bett…, nächtelang…, bis ich fast nicht mehr konnte.
Ein Gespräch bei meiner Hausärztin brachte das Ergebnis. Abstillen. Erst abpumpen und die abgepumpte Muttermilch mit der Flasche geben. Andicken, damit er sich an die andere Konsistenz gewöhnt, und ja, dann würde das mit dem Schlafen auch werden.
Das widerstrebte mir zutiefst. In Gesprächen mit anderen Müttern und vielen Stunden vorm PC informierte ich mich über das Schlafverhalten von Babys, über das Stillen an sich, über Möglichkeiten etc.
Am Ende bauten wir eine Gitterseite an seinem Bett ab, schoben es an mein Bett und von nun an haben wir Nächte mit Schlaf, auch für Mama. Ich hole ihn einfach zu mir herüber, stille und gut…
Meist schläft er gleich bei mir, was auch okay so ist, und ich kann ihn, so nah bei mir, einfach nur gut sehen und beruhigt schlafen 🙂
Es hätte so einfach sein können, aber naja, das ist eben mein Kampf zum Nachtschlaf gewesen.
LG Diana
Originalbericht einer Mutter, August 2009
Foto: hopealso via photopin cc
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Ja, es ist schon witzig, auf was für Ideen man nicht kommt, weil hier in Deutschland bestimmte Dinge (z.B. Baby braucht eigenes Bett), von vielen als normal und „gut“ angesehen werden. In Indien, wo ich arbeite und ein wenig von diesen kulturellen Unterschieden erzählt habe, schlug mir eine Welle von Unverständnis entgegen: „Haben die Mütter ihre Kinder nicht lieb?“ Unvorstellbar für die Frauen dort. Obwohl’s dort dann wieder ins andere Extrem umschlägt, da viele Familien IMMER in einem Zimmer schlafen, einfach, weil sie kein anderes Zimmer haben.