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Autorin: Diane Wiessinger |
Low-Tech-Muttersein – ist gesünder, sicherer, billiger … und einfacher!
Für ein neues Baby zu sorgen, ist viel schwieriger und gleichzeitig viel einfacher, als Du Dir vorstellst, wie es sein wird.
Schwieriger, weil Dein Baby Dich wesentlicher stärker brauchen wird, als Dir klar ist.
Einfacher, weil viele Rituale der Flasche fütternden Generationen völlig unnötig sind.
Hier sind einige der Dinge, die Du NICHT tun musst:
Lernen das Schreien Deines Babys zu unterscheiden.
Die meisten stillenden Mütter lernen dies nie. Es ist auch nicht nötig.
Biete bei den ersten Anzeichen von Unwohlsein Deines Babys jedes Mal sofort die Brust an! Wenn es nicht funktioniert, versuche etwas anderes.
Und als nächstes biete einfach wieder die Brust an. Denn Stillen löst neben Hunger auch eine Vielzahl von anderen Problemen eines Babys.
Das Baby täglich baden.
Babys werden staubig, nicht schmutzig.
Den einzigen schmutzigen Bereich Deines Babys wirst Du beim Windelwechsel säubern. Ansonsten machst Du das, was Euch beiden Spaß macht.
Manche Babys werden fast nie gebadet … und sind froh darüber.
Andere lieben es wirklich fast täglich zu baden.
Um das Baden noch einfacher zu machen, gehe zusammen mit Deinem Baby in die Badewanne.
Einen festen Zeitplan aufstellen.
Babys sind flexibel und gut zu transportieren.
Sie schlafen in Deinen Armen, auf Deinem Schoß oder unterwegs wunderbar und teilen Dir mit, wenn sie Dich brauchen.
Vielleicht stellt Dein Baby seinen eigenen Zeitplan auf, vielleicht auch nicht.
Egal wie, es wird sich wieder ändern, also warum solltest Du Dir darüber Sorgen machen?
Babyausstattung kaufen.
Alles, was Dein Baby wirklich braucht, sind Windeln, Kleidung und einen Autositz.
Ein gestilltes Baby braucht keine Flaschen, Schnuller oder ein eigenes Fach im Kühlschrank.
Deine Arme sind ein viel besserer Begleiter als Herzschlag-Teddys, Schaukeln, Karren oder ein Aktivity-Center.
Und nicht das erste Baby hat schon tagsüber friedlich in einem Wäschekorb und nachts bestens mit seiner Mama und seinem Papa geschlafen.
Um zwei Uhr nachts zum Füttern aufstehen.
Behalte einfach Dein Baby nahe bei Dir, wenn Du möchtest in Deinem Bett, und drehe Dich zur Seite, um es zu stillen, noch bevor einer von Euch richtig aufwacht.
Mit etwas Übung wirst Du Dich daran gewöhnen.
(Nein, Du wirst Dich nicht auf Dein Baby legen.
Wann bist Du das letzte Mal aus dem Bett gefallen?
Du wirst genauso auf Dein Baby achten, wie Du auf den Rand Deines Bettes achtest.
Vorausgesetzt, Du hast keinen Alkohol oder Drogen zu Dir genommen.)
Im Dunkeln die Windeln wechseln.
Eines der bestgehüteten Geheimnisse der Babypflege ist, dass man die Windeln des Babys nachts nicht wechseln muss, wenn es ihm nichts ausmacht, nass zu sein.
Wenn Du Stoffwindeln verwendest, nimm nachts eine doppelte Einlage und niemand muss vor dem Morgen aus dem Bett.
(Wenn es häufigen Stuhlgang oder einen wunden Po hat, solltest Du es selbstverständlich sauber und trocken halten.)
Dich um die Babyernährung sorgen.
Frauenmilch ist alles, was von der Natur für ein menschliches Baby etwa im ersten halben Jahr vorgesehen ist.
Wenn Du wartest, bis es sitzen und sich mit den Fingern beim Essen selbst bedienen kann, vermeidest Du Schwierigkeiten beim Füttern – und die Kosten – von Babygläschen.
Geld für Stillkleidung ausgeben.
Die meisten von uns tragen einfach die zweiteilige Kleidung, die wir schon haben.
Zieh zum Stillen den Saum Deines Oberteils an einer Seite hoch – das Baby bedeckt alle nackten Stellen.
Trag nachts ein vorn geknöpftes Nachthemd oder ein kurzes Oberteil.
Alles, was Dein Baby braucht, bist Du und Deine Arme.
Jeder Ersatz ist nur kostspielig. Das Original ist unbezahlbar.
Original: „Low-Tech Mothering – it’s healthier, safer, cheaper… and easier!“ von Diane Wiessinger, IBCLC, 2000
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Dezember 2004
Foto: Kevin Vaufleury / graphikev / 500px
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„Deine Arme sind ein viel besserer Begleiter als Herzschlag-Teddys, Schaukeln, Karren oder ein Aktivity-Center“ Das ist zwar absolut wahr und richtig, aber man sollte dabei nicht vergessen, dass Mama-Arme hin und wieder für etwas anderes als das Tragen des Babys benötigt werden und seien es nur so banale Dinge wie zu duschen oder sich ein Brot zu schmieren, von der Zubereitung einer warmen Mahlzeit ganz zu schweigen.
Grade bei Babys, die sich nicht oder nur schwer ablegen lassen, ist die Anschaffung einer guten Wippe oder einer kuscheligen Krabbeldecke Gold wert. Auch eine beruhigende Spieluhr kann viel Erleichterung bringen, wenn man sich als Mama bereits die Stimmbänder wund gesummt hat.
Apropos Krabbeldecke, allein schon für die Bewegungsfreiheit und daraus resultierende Körpererfahrung ist so eine Decke absolut sinnvoll. Nur auf dem Arm liegend, lernt das Kind schwerlich seinen eigenen Körper zu entdecken und zu nutzen.
Der Artikel ist prima um klar zu machen, dass man wahrlich nicht jeden Schund kaufen muss, der auf Babymessen und Co. angeboten wird, suggeriert aber leider auch, dass man als Mama sein Kind rund um die Uhr tragen und bespaßen muss, ohne dafür ein paar Hilfsmittel im Anspruch zu nehmen. In einer Welt, wo der Druck auf junge Mamas ohnehin schier unerträglich ist, sollte hier besser formuliert werden.
Liebe Jenny,
um das Bedürfnis der Babys nach Körperkontakt zu befriedigen und trotzdem auch freie Hände für andere Tätigkeiten zu haben, haben Mütter schon seit Jahrhunderten Tragehilfen benutzt. In eine gute Tragehilfe zu investieren ist daher niemals verkehrt und führt auch dazu, dass das Baby eben nicht rund um die Uhr „bespaßt“ werden muss, weil es bereits reichhaltige Eindrücke sammelt, wenn es bei den alltäglichen Unternehmungen der Mutter oder des Vaters einfach nur dabei sein kann.
Ab einem gewissen Alter und mit zunehmender Bewegungsfähigkeit wird es dann natürlich auch das selbständige Erkunden der Umgebung beim Liegen auf dem Boden oder einer Krabbeldecke genießen und weniger Körperkontakt benötigen.
Hier gibt es noch weitere Infos dazu.
Herzliche Grüße,
Regine Gresens
zum windel thema: windelfrei gibt’s ja auch noch..