„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Können sich Babys alleine abstillen?

Frage: 
Hallo Frau Gresens, ich wollte Sie gerne etwas fragen. Von einer Bekannten hörte ich, dass ihr Kind sich von ganz allein nach 2 Monaten Stillzeit abgestillt hat.

Ich bin der Meinung, so etwas ist nur möglich, wenn man zusätzlich Fläschchen anbietet. Sonst wäre es doch Nahrungsverweigerung, oder? Denn sie hat von Anfang an zugefüttert.

Eine Bekannte von ihr wohl aber nicht und dennoch hat sich das Kind nach drei Monaten abgestillt. Mich nerven solche Aussagen, denn ich weiß von ihr, dass sie das Stillen nicht mochte.

Welche Gründe kann es also für solche Winzlinge geben, wenn sie nicht mehr an die Brust möchten?

Antwort:
Im ersten Lebensjahr stillen Babys sich gewöhnlich nicht von alleine ab. Nach dem ersten Geburtstag kann dies vorkommen, ist aber auch eher nicht die Regel.

Dennoch gibt es Babys, die nach einer gewissen unproblematischen Stilldauer im ersten Lebensjahr plötzlich die Brust vollständig oder manchmal auch nur tagsüber verweigern.

Dies nennt man dann einen Stillstreik, der meist aber innerhalb von 24 Stunden ebenso plötzlich wieder vorübergeht.

Gelegentlich kann dieser Streik aber auch über mehrere Tage gehen. Was der Auslöser eines solchen Stillstreiks war, ist nicht immer eindeutig zu klären.

Es können äußere Veränderungen sein, wie etwa eine fremde Umgebung z.B. auf Reisen oder nach einem Umzug, ein fremder Geruch, z.B. ein neues Deo, Shampoo, Duschgel oder Waschmittel, oder auch ein Erschrecken des Babys, z.B. durch ein plötzliches lautes Geräusch beim Stillen.

So ein Stillstreik wird dann manchmal fälschlicherweise als ein vom Kind ausgegangenes Abstillen interpretiert.

Mit Ruhe, Geduld und etwas „Verführung“ an die Brust lässt sich ein Stillstreik aber normalerweise überstehen und die Stillbeziehung kann nach Ende des Stillstreiks noch für lange Zeit weitergehen.

Weitere Gründe, warum Babys nicht (mehr) an die Brust möchten

Manchen Neugeborenen fällt es auch in der Anfangszeit schwer, die Brust gut zu erfassen.

Besonders dann, wenn sie zu weit vom Körper der aufrecht sitzenden Mutter entfernt auf einem Stillkissen liegen, ihre Suchreflexe nicht ausgelöst werden und die Schwerkraft sie auch noch von der Brust wegzieht.

Mitunter werden ihre Reflex- und Suchbewegungen dann sehr hektisch. Sie bewegen den Kopf hin und her, strampeln, boxen, drücken sich scheinbar von der Brust weg und schreien immer lauter.

Auch wenn es so aussieht, als wenn diese Babys nicht an die Brust „wollen“, ist es doch eigentlich ein (noch) nicht an die Brust KÖNNEN.

Dieses verzweifelte Verhalten wird allerdings leider oft als Brustablehnung oder Brustverweigerung des Babys verstanden. Dabei ließe es sich oft in einer anderen Stillposition, mit bäuchlings auf dem mütterlichen Bauch liegenden Baby, und einer guten Anlegetechnik recht schnell ändern.

Dann gibt es noch Neugeborene, die nach der Geburt als erstes das Trinken an der Flasche gelernt haben und deshalb nicht mehr richtig an der Brust saugen können.

Und es gibt Babys, die von Anfang an schlecht an die Brust angelegt oder mit Stillhütchen gestillt werden und daher die Brust nicht effektiv leeren können.

Da die Mutter in diesen Fällen auch meist Schmerzen beim Stillen hat und deshalb angespannt ist, fließt ihre Milch nicht gut.

Zudem wird ihre Milchproduktion nicht ausreichend angeregt. Das Baby kann sich ebenfalls nicht entspannen, da es die Anspannung der Mutter spürt und zudem nicht wirklich satt wird.

Früher oder später wird dann meist mit einem schnell fließenden Flaschensauger zugefüttert und es kommt irgendwann dazu, dass das Baby nur noch kurz oder gar nicht mehr an die Brust geht, sondern weint und sich erst beruhigt, wenn es die Flasche bekommt.

Ein solches Verhalten des Babys würde ich jedoch nicht als Nahrungsverweigerung, sondern sogar als intelligent und lebenstüchtig bezeichnen, weil es eben gelernt hat, dass es an der Flasche leichter satt wird.

Aus Sicht der Mutter kann es aber natürlich trotzdem als ein vom Kind ausgehendes Abstillen verstanden werden.

Diese Situationen sind für die Mutter natürlich sehr belastend, vor allem, wenn sie sich oder ihre Brust dadurch auch noch vom Kind abgelehnt fühlt, so dass sie das Stillen sicher nicht genießen kann und sich vielleicht auch deshalb selbst wünscht, es möge enden.

Ohne gute Unterstützung durch eine Hebamme oder Stillberaterin, die ihr erklärt, was tatsächlich gerade geschieht und was sie zur Lösung des ursächlichen Problems machen kann, kommt es dann leider nicht selten zum vorzeitigen Abstillen, obwohl die Mutter eigentlich gern gestillt hätte.

Auch zu viel Milch und ein starker Milchspendereflex können dazu führen, dass ein Baby nach drei oder vier Monaten seltener an die Brust geht oder sie gänzlich verweigert, weil ihm das Trinken an der stark spritzenden Brust Stress verursacht.

Bei älteren Babys, die schon mehrmals am Tag Beikost erhalten, nur noch sehr selten gestillt werden und vielleicht noch zusätzlich Flaschen mit künstlicher Säuglingsnahrung erhalten, kommt es auch gelegentlich vor, dass sie irgendwann nicht mehr an die Brust möchten, weil die Milchmenge bereits deutlich zurückgegangen ist.

Wenn sie jedoch weiterhin Flaschen mit Flaschennahrung benötigen, ist dies noch kein natürliches, vom Kind gesteuertes Abstillen, sondern kann entweder intelligentes Verhalten, wie oben erwähnt, oder auch ein Stillstreik sein. 

Es ist daher auch meine Meinung, dass jüngere Babys sich nicht ohne Grund scheinbar „von allein“ abstillen.

Die Brust ist und bleibt nun einmal die von der Natur vorgesehene Nahrungsquelle für unsere Babys. Woher sollten sie wissen, dass es heute Flaschen, Sauger und künstliche Säuglingsnahrung für ihre Ernährung gibt.

Aber, weil sie auf Überleben programmiert sind, sind sie außerordentlich lernfähig und können sich gut an das anpassen, was sie nach der Geburt vorfinden…

Mütter, die das Gefühl haben, ihr Baby „stillt sich gerade allein ab“, und die aber gerne weiter stillen würden, sollten sich daher von einer kompetenten Stillfachfrau beraten lassen, um den jeweiligen Grund erkennen und möglichst schnell lösen zu können.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2016
Foto: Bradley Gordon via photopin (license)

 

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Ein Baby trinkt aus einer Flasche

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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21 Kommentare

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  1. Liebe Frau Gresens,
    nach 6 1/2 Monaten Stillzeit verweigerte mein Sohn vor gut 3 Wochen die Brust. Spätabends stillten wir noch, die Nacht schlief er wie meistens durch, am nächsten Morgen wollte er nicht mehr trinken. Der Kinderarzt fand nichts, wegen drohenden Milchstau begann ich abzupumpen. Jetzt pumpe ich immer noch ab und biete immer wieder die Brust an. Er will nicht. Eine Stillberaterin wusste sich auch keinen Rat, denn gemeinsames Baden, zusammen ins Bett, anlegen im Halbschlaf habe ich alles schon ausprobiert. Ich würde so gerne wieder stillen, aber ich fürchte, das wird nichts mehr. ich muss auch zufüttern, weil beim Pumpen nicht so viel Milch herauskommt wie beim Stillen. Beikost in Form von Fingerfood bekommt er abends, wenn wir zusammen essen. Vermutlich ist der Zug jetzt abgefahren. Das macht mich sehr traurig, weil ich eigentlich vorgehabt hatte, über das erste Lebensjahr hinaus zu stillen. Wissen Sie noch etwas, das ich tun kann?

    Mit freundlichen Grüßen

    Sarah Schäfle

    1. Liebe Sarah,
      das klingt sehr nach einem Stillstreik, der auch tatsächlich bei älteren Babys länger dauern kann.

      Den ultimativen Tipp, wie Du Dein Kind wieder zum Stillen zurückführen kannst, habe ich jedoch auch nicht, da es ihn leider nicht gibt.

      Weil Kinder nicht zum Stillen gezwungen werden können, kann es bei einem Stillstreik sogar kontraproduktiv sein, ihm immer wieder und wieder die Brust anzubieten.

      Stattdessen ist es (bei Kindern unter einem Jahr und nach wie vor bestehendem Stillwunsch von Seiten der Mutter) sinnvoller zunächst vor allem dafür zu sorgen, dass die Milchbildung weiterhin gut in Gange bleibt. Hier würde ich ggf. auf regelmäßiges, beidseitiges Pumpen mit einer guten elektrischen (Miet-)Pumpe in Kombination mit Handentleerung im Beisein des Kindes umsteigen.

      Und – auch wenn es paradox klingt und nicht einfach ist – den aktuellen Willen des Kindes respektieren und die Anlegeversuche einschränken. Manchmal führt dies dazu, dass sich alle entspannen und das Baby beim Kuscheln oder Schlafen auf dem mütterlichen Körper irgendwann von selbst wieder auf die Idee kommt zu stillen.

      Eine Garantie, dass es dazu kommt, gibt es allerdings nicht. Wenn der Stillstreik nicht endet, wird ein echtes Akzeptieren der Situation, es aber trotzdem für alle Beteiligten erleichtern und im Körperkontakt auch wieder Nähe und Entspannung erleben.

      Liebe Grüße,
      Regine Gresens

      PS: Wenn Du magst, kannst Du ja gerne noch einmal berichten, wie es bei Euch weitergegangen ist.

      1. Liebe Frau Gresens, nun kann ich berichten. Erst einmal vielen Dank für Ihre Antwort, ich habe in den letzten Wochen oft an Ihre Worte gedacht. Sohnemann wird morgen 9 Monate alt und ich pumpe nur noch wenig, auch weil die Milchmenge so stark zurückgegangen ist und er großes Interesse an fester Nahrung hat. Er bekommt vor allem PRE-Nahrung, Fingerfood und Brei, Muttermilch gibt es nur noch eine kleine Menge alle 2 Tage. Zurück an die Brust will er nicht mehr. Daher gebe ich jetzt auf und hoffe, ich habe trotzdem etwas für seine Gesundheit getan. Viele Grüße, Sarah Schäfle

        1. Liebe Sarah,
          ja, es ist auch wichtig irgendwann zu akzeptieren, dass die Dinge so sind wie sie sind und wir nicht alles beeinflussen können, um damit n Frieden zu machen. Du hast auf jeden Fall auch durch das Geben von abgepumpter Milch etwas für die Gesundheit Deines Kindes und auch für Deine eigene Gesundheit getan, sowohl kurzfristig (z.B. Antikörper etc.) als auch auf lange Sicht und darauf kannst Du stolz und zufrieden sein. 🥰
          Genieße einfach weiterhin die Nähe und Verbundenheit mit Deinem Sohn beim Füttern, Tragen, Kuscheln – auch mit Hautkontakt… 💕
          Herzliche Grüße, Regine Gresens

  2. Hallo
    Ich habe ein Anliegen.
    Mein Tochter ist fast 13 Monate alt und wird noch gestillt.
    Sie schläft nachts nicht durch und kommt ab Mitternacht jede Stunde. Ich habe das jetzt so gemacht, dass ich ihr was zu trinken anbiete, aber möchte nicht.
    Sie hat Mitternacht Brust getrunken und dann früh halb sechs rum. Dann wieder zwischendurch, dann was anderes wie Wasser mit Geschmack für Babys.
    Wo sie ein Jahr geworden ist, lief das Nacht trinken ohne Brust trinken gut.
    Sie trinkt keinen Tee und auch gar kein Wasser, was sie sonst auch immer getrunken hat.

    Bitte um ein paar Tipps
    Vielen lieben Dank

    1. Hallo Jacqueline,
      ohne Euch genauer zu kennen, kann ich Dir nicht sagen, was Du tun kannst. Das wirst Du sicher verstehen. Das Schlafverhalten von kleinen und auch von größeren Kindern kann sich immer mal wieder verändern. Manchmal sind äußere Ereignisse der Grund, manchmal auch innere oder körperliche Ursachen, z.B. eine beginnende Erkrankung, Zahnen, … Meistens sind solche Veränderungen aber auch nur vorübergehend.
      Vielleicht hilft Dir aber auch dies: Ohne Saugen einschlafen lernen
      Liebe Grüße,
      Regine Gresens

  3. Hallo, mein Name ist Christine, ich bin Mama von drei Kindern und habe mein erstes Kind vier Monate, mein zweites Kind drei Jahre gestillt und stehe mit meinem dritten Kind, das jetzt fünf Monate wird, vor einem riesen Rätsel das keiner lösen kann. Von Anfang an ist es falsch gelaufen und ich habe es nicht bemerkt. Was ist passiert?! Ein starker Milchspendereflex kann dazu führen, dass ein Baby nach drei oder vier Monaten seltener an die Brust geht oder sie gänzlich verweigert, weil ihm das Trinken an der stark spritzenden Brust Stress verursacht. Genau das ist passiert und jetzt weiß ich nicht, was ich machen kann und soll, dass er wieder an der Brust trinkt.
    Ich war bei sämtlichen Hebammen und Stillberatern, keiner kann helfen.
    Habt ihr einen guten Tipp, wie ich ihn wieder dazu bringe gerne und gelassen zu stillen?
    Lg Christine

    1. Hallo Christine,
      ja, wie oben schon erwähnt, dass ein älteres Baby anfängt seltener an eine stark spritzende Brust zu gehen, kommt gar nicht mal so selten vor.
      Den ultimativen Tipp, wie es dazu gebracht wird, wieder gerne zu stillen, habe ich leider auch nicht.
      Außer es immer wieder zu versuchen, ihm vorsichtig die Brust anzubieten: im Halbschlaf, in anderen Räumen, in der Badewanne, in ruhiger Umgebung, beim Tragen und vor allem auch beim Kuscheln mit viel Hautkontakt in einer zurückgelehnten, intuitiven Bergauf-Stillposition.
      Entscheidend ist natürlich auch, zuvor den stressigen Milchspendereflex zu reduzieren, damit es nicht wieder von dem starken Milchstrahl überwältigt wird, wenn es an die Brust geht. Vielleicht hat sich die Milchmenge und damit der MSR durch das seltenere Stillen mittlerweile auch schon selbst reduziert. Falls nicht, gibt es hier Tipps für eine schnelle Reduzierung.
      Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
      Viel Erfolg und herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  4. Hallo alle zusammen,
    mein Sohn hat sich mit 8 1/2 Monaten jetzt völlig abgestillt. Bis er 6 Monate alt war, habe ich ihn problemlos voll gestillt, obwohl wir zu Beginn sehr widrige Umstände hatten (Schwierige Geburt, kein direktes Anlegen, Klinikaufenthalt mit Prenahrung aus der Flasche, Schnuller und stillen). Als wir mit der Beikost begonnen haben, waren mit Mittags- und Abendbrei und Obst schon alle Stillmahlzeiten am Nachmittag komplett ersetzt und die Sättigung hielt sehr lange an, sodass ich auch nachts nur noch 1-2 Mal stillte und dann erst wieder morgens und Vormittags. Selbstverständlich haben wir die Mahlzeiten nach und nach ersetzt und nicht auf einmal. Nachdem es morgens dann auch Müsli gab (mit etwa 7 1/2 Monaten) fiel das stillen tagsüber komplett aus und ich stillte 1-2 Mal nachts. Seit einem Monat ca. stille ich nachts nur noch 1 Mal und seit einer Woche jetzt gar nicht mehr. Mein Sohn wacht meist einmal auf und möchte dann zum Kuscheln rüber ins Bett kommen. Die Brust fordert er aber nicht ein und er hält dann vom Abendessen bis zum Frühstück ohne futtern aus. Ich war etwas irritiert, weil ich immer dachte, dass das Abstillen von mir ausgehen würde und nicht von meinem Sohn. Auf der anderen Seite bin ich sehr froh, dass das für meine Brust (keine Schmerzen oder Verhärtungen) und meine Nerven so glimpflich abgelaufen ist und ich nicht mit meinem Sohn „kämpfen“ musste. Ich hatte natürlich Sorge, ob er noch ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und meine Kinderärztin hat mir deshalb empfohlen, das Nachmittagsobst mit einer Mischung aus Joghurt und Quark zu füttern oder mal etwas Frischkäse auf Brot zu geben. Mein Sohn ist sehr zufrieden mit dem erweiterten Nahrungsangebot und hat viel Spaß am probieren und selbst futtern.
    Alles in Allem bin ich also sehr zufrieden damit, wie das jetzt gelaufen ist 🙂

  5. Ich habe einen 10,5 Monate alten Sohn, welcher noch vormittags und vor/zum Einschlafen gestillt wird. Er wollte nie aus der Flasche (mit Muttermilch) trinken, geschweige denn einen Schnuller im Mund haben.
    Eigentlich bin ich damit zufrieden, habe aber 2 Themen, die mich verunsichern:
    1) Wie soll der Junge einschlafen/runterfahren, wenn er mal nicht mehr gestillt wird?
    2) Wie lange soll ich noch stillen? Bislang wollte ich meinem Sohn die Entscheidung überlassen, aber ich spüre zunehmend Druck vom Umfeld (aber nicht von meinem Partner).
    Gibt es hierzu Tipps?

  6. Mein Baby hat sich im Alter von 10 Monaten einfach selbst abgestillt. Wir hatten 10 tolle Monate, ohne Stress, Stillstreik oder ähnliches. Trotzdem war von einem Tag auf den anderen Schluss. Habe vorher nie zugefüttert. Hatte ich ganz schön dran zu knabbern.

  7. Guten Tag,
    1. Kind ist nun 16 Monate alt und seit Längerem bin ich am „Teilzeitstillen“:
    – morgens immer recht intensiv
    – untertags nach Bedarf, mehrmals aber nur noch wenige Minuten

    Das Mädel „Teilzeitstillen“ nach wie vor gerne und isst mit Freude am Tisch in erstaunlich grossen Mengen.

    Frage:
    Bin schwanger (SW 18) und wenn 2. Kind zur Welt kommt, ist ersteres 21 Monate alt.
    Von aussen empfahlen mir Bekannte, abzustillen, weil es sonst dem 1. Kind die Eifersucht begünstigt und es deswegen eine Arme sei…
    Eine andere Bekannte meinte, Tandemstillen gäbe es ja auch und gelesen habe ich auch, dass sich währen der Schwangerschaft wegen verändertem Milchgeschmack das erste Kind von selber abstille.
    Was meinen Sie zu all dem und was können Sie empfehlen?

    1. Hallo Kathrin,
      hier gibt es Infos dazu:
      Stillen in der Schwangerschaft und Tandemstillen
      und auch hier:
      Linktipps – Stillen in der Schwangerschaft und Tandemstillen.
      Letztendlich müssen Sie vor allem schauen, was sich für Sie selbst richtig anfühlt.
      Es kann sein, dass das 1. Kind sich in der Schwangerschaft abstillt.
      Wenn dies nicht geschieht und Sie später tandemstillen, führt dies aber normalerweise nicht zu mehr Neid oder Eifersucht, sondern eher zu weniger, wie tandemstillende Mütter auch hier auf dem Blog immer wieder berichten.
      Mit lieben Grüßen,
      Regine Gresens

  8. Liebe Katharina, liebe Anja, das, was Ihr von Euren Kindern beschreibt, ist ja genau, was Regine oben im Text sagt: Kinder, die feste Nahrung essen können, aus dem Becher oder Glas trinken und keine Flasche als Ersatz für die Brust brauchen. Und die außerdem viel eindeutiger zeigen und mitteilen können, was sie brauchen.
    Etwas ganz Anderes sind aber 2 oder 3 Monate alte Babys, die stillen sich nicht alleine ab, da ist es dann doch die Fehlinterpretation ihres Verhaltens durch die Eltern.
    Und auch, wenn es bei Euren Kindern so war, ist es bei 8 oder 9 Monate alten Kindern eher die Ausnahme als die Regel, dass sie gerne auf die Brust verzichten. Und ich denke genau wie Du, Anja, dass jemand, der Dir (pseudo-psychologisch begründete) Vorwûrfe macht, dass Du Dein Kind nicht angemessen behandelst, schief gewickelt ist….
    LG Ute

    1. Liebe Ute, dank dir für deine Rückmeldung! Ich fands selbst ja auch früh mit 9 Monaten, war nicht drauf vorbereitet und auch etwas traurig… Bin gespannt, wie Töchterchen nr2 es handhaben wird, aber werd es auch hier kommen lassen, wie es kommt… Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl und meine Mama-Intuition und versuche lieber in den Augen meines Kindes zu lesen, ob es glücklich ist mit der Situation, als in irgendwelchen Ratgebern o.ä.. Das verwirrt nur und gibt einem doch fast immer das Gefühl, etwas falsch zu machen.. Wir warten übrigens gerade auf die kleine Schwester (falls ich also etwas aggressiv klang, liegt das an meinem hochschwangeren Hormonen 😉

      LG Anja

  9. Hallo Frau Gresens, da ich nach der Geburt entzündete Brustwarzen hatte, habe ich begonnen mit Stillhütchen zu stillen. Bei meiner 1. Tochter hat es gut funktioniert und nach 3-4 Wochen konnten wir ohne stillen.
    Leider werde ich sie jetzt nicht los. Meine Tochter ist jetzt 3 Monate. Wenn ich die Hütchen weglasse, kann sie meine Brustwarze gar nicht fassen. Das Stillen funktioniert sonst super.
    Haben Sie einen Tipp für mich?
    Viele Grüße
    Angel Di Maggio

  10. Guten Morgen ihr Lieben,
    Bisher war ich stille Leserin, dieser Artikel bringt mich jedoch dazu auch mal meine Meinung zu schreiben.
    Mein heute 14 Monate alter Sohn hat sich vor 6 Monaten alleine abgestillt.
    Ich habe sofort nach der Geburt voll gestillt, habe nie eine Flasche gegeben. Als die ersten beiden Zähnchen mit fünf Monaten da waren, wollte er immer häufiger auch selbst essen. Ich ließ es ruhig angehen, kochte ihm Gemüse und ließ ihn von unserem Essen kosten.
    Er hatte total Lust alleine zu essen und wollte ca Monate noch gelegentlich abends gestillt werden, diesem Wunsch kam ich immer sofort nach.
    Seit dem er nun 8 Monate ist, habe ich ihn nicht mehr gestillt. Er hat nie eine Flasche bekommen sondern trinkt von Anfang an Wasser und Tee aus einem Glas, anfangs zu den Mahlzeiten, nun auch zwischendurch.
    Also ich kann aus voller Überzeugung sagen: ja Kinder können sich selbst Abstillen und da jedes Kind anders ist und sich unterschiedlich entwickelt sollte man die Bedürfnisse des Kindes in den Vordergrund stellen. Und nicht den eigenen Wunsch möglichst lange zu stillen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Kathi

    1. Hallo Kathi, bei uns war es ganz genau so mit 9 Monaten. Unsere Tochter war von Anfang an sehr selbstbestimmt und wollte alles allein machen. Sie hatte auch viel mehr Freude, am Familientisch mitzuessen und war danach einfach satt und hat somit tatsächlich die Stillmahlzeiten alleine ersetzt. Nachts gestillt habe ich nur die ersten 2 Monate. Danach schlief sie durch. Ich persönlich hatte mich auf eine längere Zeit Stillen eingestellt. Von daher: jedes Kind ist anders und es braucht niemand Mitleid mit unseren ach so armen, falsch verstandenen abgestillten Kindern zu haben! Ich nehme doch an, dein kleiner ist ein genauso glückliches und gesundes Kind wie unsere Tochter. Manchmal geht mir dieses vorwurfsvolle Pauschalisieren so auf’n Keks. Immer MUSS es auf jeden Fall genauso bei allen Kindern sein und nicht anders… Aber auf der anderen Seite wollen, dass alle Kinder später ganz tolle Individuen werden… LG und alles Gute! Anja

  11. Nun denn,
    ich lasse mich in der Regel sehr selten dazu hinreißen öffentlich Kommentare abzugeben. Aber das beliebte Thema, dass sich solch kleine Kinder selbst abstillen, ringt mir doch immer wieder ein trauriges Lächeln ab. Sie werden halt einfach nicht verstanden! Was auch immer den Sprößling grad plagen mag, es verunsichert ihn zutiefst… Stellt euch doch einfach mal vor, ihr seid so durcheinander von irgendetwas, daß ihr euch nicht mehr traut, euer Geschäft zu erledigen. Denn genauso ursprünglich ist das Bedürfniss eures Kindes an die Brust zu gehen. Das Kind hat keine Ahnung, dass es künstliche Nahrung, Fläschen oder Beruhigungssauger überhaupt gibt. Also kann es auch nicht danach verlangen. Es ist durch irgendeinen Umstand so extrem verunsichert. Bei meiner Großen hatte ich mit 11 Wochen die Erfahrung eines Stillstreiks machen dürfen und das war wirklich eine schwere Woche. Uns hatte ein gemeiner grippaler Infekt gepackt und ja, ich konnte die Brustverweigerung nachvollziehen, wenn plötzlich solche Schluckbeschwerden da sind, aber man zu jung ist, um zu verstehen, dass der Schluckschmerz nichts mit dem Stillen an sich zu tun hat. In dem Alter ist nur zu erkennen, dass immer, wenn ich esse, habe ich starke Schmerzen. Ergo, lass ich halt das Essen sein. Ich hab ihr dann ne Magensonde gelegt und war Gott sei Dank nicht von „medizinischem Fachpersonal“ abhängig. Habe sie im Schlaf aufsondiert mit abgepumter Muttermilch und in den Wachphasen singend mit nacktem Oberkörper umhergetragen. Nach 6 Tagen war der Spuk vorbei. Und nun ist sie 4,5 Jahre alt und trinkt immer noch hin und wieder gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester an der Brust. Übrigens sehr selbstbewußt, da ich ihr schon mehrfach erklärt habe, dass das Langzeitstillen in Deutschland eher negativ gesehen wird und sie daraufhin sagt: Ach Mama, des is mir doch egal, manche Kinder im Kindergarten sind älter wie ich und machen immer noch manchmal in die Hose…
    Also, liebe Mamas: Glaubt an eure Kinder und hört ihnen zu, auch wenn sie noch nicht eure Sprache sprechen!

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