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Mit dem Neugeborenen stundenlang zum Stillen auf dem Sofa sitzen oder im Bett liegen, so wie damals beim Ersten? Wie soll das funktionieren, wenn jetzt in der Familie noch ein lebhaftes Geschwisterkind im besten Kleinkindalter zu betreuen ist?
Diese Fragen stellen sich viele Mütter in der zweiten Schwangerschaft und sorgen sich, ob es überhaupt möglich sein wird, so lange zu stillen wie beim 1. Kind.
Zu Recht, denn von einem 1 – 3jährigen kann noch nicht erwartet werden, dass es sich regelmäßig längere Zeit alleine beschäftigt.
Natürlich spielt sich vieles mit der Zeit ein, aber mit etwas Planung und Vorbereitung lassen sich anstrengende Eifersuchtsdramen oder das befürchtete Chaos schon von Anfang an vermeiden.
Hier sind 7 bewährte Tipps für ein ruhiges Stillen des Zweiten:
Diese Tipps können auch tandemstillende Mutter beherzigen, wenn sie nicht bei jeder Stillmahlzeit beide Kinder gleichzeitig stillen möchten.
- In der Anfangszeit, wenn eine Stillmahlzeit oft noch 30 Minuten und länger dauert, ist es wichtig, das Geschwisterkind zu beschäftigen, während Du stillst.
Vereinbare, dass andere im Haushalt anwesende Erwachsene, sei es nun der Papa oder ein Besucher, sich dann um das Große kümmern und mit ihm spielen, damit es beschäftigt ist und Du die nötige Ruhe hast, um das Stillen mit dem Neugeborenen lernen. - Für die Zeiten, in denen keine weiteren Personen im Haushalt anwesend sind, richte im Wohnzimmer eine gemütliche Stillecke ein, die genügend Platz für Drei (oder mehr) bietet. So kann Dein Großes sich an Dich kuscheln oder z.B. neben Dir ein Buch anschauen oder, was viele Geschwisterkinder gerne tun, seine eigene Puppe oder ein Stofftier „stillen“, während Du das Baby stillst.
- Stell in der Stillecke für das Große und auch für Dich selbst eine gesunde Zwischenmahlzeit bereit: ein paar Stücke kleingeschnittenes Obst oder Gemüse, belegte Brothäppchen, Gemüsechips, Nüsse (erst ab 4 Jahren!), Reiswaffelstückchen oder auch ab und zu einige Kekse, ein Trinkbecher mit Wasser und ein Getränk für Dich. So wird die Stillmahlzeit gleichzeitig zu einer gesunden, gemeinsamen Mahlzeit für Euch Drei.
Außerdem beugst Du damit vor, dass Dein Kleinkind anfängt zu quengeln, weil es hungrig ist. Kleinkinder werden nämlich meist dann schwierig, weinerlich oder wütend, wenn sie Hunger oder Durst haben oder müde sind, dies jedoch noch nicht selber realisieren können und daher auch nicht sagen können. - Leg eine besondere Spielzeugkiste für Deine Stillecke an und bewahre darin, passend zum Alter Deines Kindes, besonderes Spiel- und Bastelzeug zum ruhigen Spielen am Tisch auf.
Damit das Spielzeug nicht langweilig wird, solltest Du es gelegentlich auswechseln und neue attraktive Dinge in die Spielkiste packen. Geeignet sind zum Beispiel: Magnetspiele, Puzzles, Sticker, Malstifte und Bilder zum Ausmalen, Essknete mit Ausstechformen, Holzperlen zum Auffädeln usw.
Sobald sich das Stillen des neuen Babys eingespielt hat, kannst Du auch gemeinsam mit Deinem älteren Kind während des Stillens Bilderbücher oder ein Fotoalbum mit seinen Babybildern anschauen, gemeinsam Kinderlieder singen, aus einem Buch vorlesen (Stell dabei das Buch in einen Buch- oder Notenständer) oder sogar ein Gesellschaftsspiel, wie z.B. Memory, spielen. - Wenn Dein Kind ein eigenes Kinderzimmer hat, solltest Du Dir auch dort eine Stillecke mit Kissen auf einer Matratze auf dem Boden einrichten. Dann kannst Du sogar bequem im Liegen stillen und sich dabei etwas ausruhen, während Dein Großes neben Dir spielt.
- Übe das Stillen auch ohne Stillkissen und in unterschiedlichsten Positionen, damit Du, wo auch immer Du mit Deinen Kindern gerade bist, gut anlegen und bequem stillen kannst, sei es auf dem Rand der Sandkiste im Garten, auf einer Bank am Spielplatz oder auf dem Boden sitzend.
Je unkomplizierter und beiläufiger das Stillen des Kleinen erfolgt, desto weniger Notiz wird Ihr Großes davon nehmen und keinen Grund zur Eifersucht haben. - Trag Dein Kleines während des Tages viel im Tragetuch oder im Tragesack am Körper. Es wird zufrieden sein, wenn es im Körperkontakt bei Dir ist und Du hast die Hände frei, um Dich um das Große oder den Haushalt zu kümmern.
Du wirst schon bald feststellen, dass Du es sogar im Tragetuch oder Tragesack einfach nebenbei stillen kannst.
Kurz gesagt:
Beschäftige das Große und stille das Kleine öfter einfach nebenbei!
Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Oktober 2013
Foto: grundkonzept. via photopin cc
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Hallo,
Das sind tolle Tipps. Wir haben leider seit einer Weile nachts ein riesengroßes Problem. Mein 2 jährige wird nachts wach und kommt in mein Bett. Das Baby wird dadurch oft geweckt und muss gestillt werden. Was dann zu einem Drama wird, weil die große auch intensiv kuscheln möchte.
Was kann ich tun?
Hallo Catharina,
vielleicht kannst Du Deiner Großen tagsüber extra Exklusiv-Zeit zum Kuscheln oder Spielen oder … geben?
Nachts könnte der Papa vorübergehend auf einer Matratze im Zimmer oder im Bett neben der Großen schlafen, damit er sich um sie kümmern kann, wenn sie wach wird und intensiv kuscheln möchte.
Alles Gute für Euch,
liebe Grüße, Regine Gresens
Tipp 2 ist dann doch sehr merkwürdig.
Man muss nicht alles pervertieren bis zum Maximum.
Kinder imitieren grundsätzlich alles. Bei stillenden Müttern ist es nur eine Frage der Zeit bis das Große anfangt zu “stillen”. Hat also nichts mit pervertieren zu tun.
Schwierig wird es, wenn das Baby Ruhe möchte beim Stillen. In diesem Fall ist es nicht einfach das erste Kind zu unterhalten.
Hallo,
Tolle Tips!
Allerdings stolpere ich über den Tip, Nüsse als Zwischenmahlteit für sich und das ältere Kind bereit zu stellen .
Mein Großer ist vor einigen Wochen fast an einer Nuss erstickt.
Zum Glück sind wir nur mit dem Schrecken davon gekommen!
Später erfuhr ich jedoch, dass sie Empfehlung für Nussverzehr frühestens ab 4 Jahre ist, besser später.
Ja ich weiß, ich zähle jetzt zu den Übervorsichtigen und Besserwissern und es kann immer was passieren…Aber nach diesem Schock will ich das einfach anderen ersparen. Nüsse sind die am meisten falsch verschluckten Lebensmittel und müssen am meisten operativ entfernt werden.
Finde ich gar nicht übervorsichrig, Nüsse sind echt gefährlich! Der Nusstip ist bestimmt für die Stillende 😉
Ansonsten finde ich die Tips auch total gut!