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Von KLS |
Meine Liebe ist nun 5 1/2 Monate alt und es war nicht immer leicht. Unser Start war super und doch der Horror zugleich??
Nach einer für mich traumhaften Geburt und dem Gefühl, endlich die Liebe meines Lebens, neben meinem Mann, in den Armen zu halten, gingen die Schwierigkeiten los.
Ich konnte nicht stillen, da es mir keiner gezeigt hat und ich vor Hormonen und Glück überwältigt war und nicht nachfragte.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich bekam eine Pumpe und pumpte.
Man sagte mir nicht, wie oft und nicht, wie lange.
Das Ende an der U2 war, dass meine Kleine 400 g (Geburtsgewicht 3500 g) weniger wog und die Kinderärztin mir ein schlechtes Gewissen gemacht hat, weil sie so viel abgenommen hatte.
Ich war froh, als wir an diesem Tag nach Hause kamen. Doch dann ging es los.
Im Parkhaus merkte ich, dass der Winteranzug für die Kleine zu groß war und ich sie nicht richtig in den Maxi-Cosi schnallen konnte.
Ich war voller Panik, dass ich sie nicht sicher nach Hause bringen kann. Aber mein Mann hat mich beruhigt, sie angeschnallt und mir gut zugeredet.
Unsere Hebamme kam erst 4 Tage später und ich war am Verzweifeln. Trinkt sie genug? Ist alles in Ordnung? Hat sie zugenommen?
Wir haben uns mit 30 ml Milch beim Abpumpen festgefahren und haben angefangen, Stilltagebuch zu führen. Wann? Wie viel ml gepumpt? Wie viel ml getrunken? Usw… ich habe mich völlig verloren.
Ich wusste nicht mehr ein noch aus.
Ich habe mich, mein Selbstvertrauen, mein Bauchgefühl, meine innere Stimme, einfach alles verloren.
Ich war nicht mehr ich…
Ich war leer und voller Zweifel.
Als meine Hebamme endlich kam, bin ich voller Tränen zusammengebrochen, aber ich fühlte mich nicht mehr alleine.
Allein war ich ja eigentlich nie, da mein Mann 8 Wochen Elternzeit genommen hat! Aber das ist eben nicht das gleiche, wie eine erfahrene Hebamme…
Sie beruhigte mich, wog die Kleine und zeigte mir das Stillen. Doch meine Kleine wollte nicht. Sie konnte mit meinen Brustwarzen nichts anfangen.
Dieses komische Fleisch… Da soll Milch raus kommen? Nein, das will ich nicht… so sah ihr Gesicht aus.
Also beschlossen wir es mit Stillhütchen zu probieren! Und siehe da…! Sie trank…!
Und mein erstes Stillen habe ich unter Tränen und Schluchzen so genossen.
Dieses Gefühl, dass man in der Lage ist, sein Kind mit seinem eigenen Körper zu ernähren. Das wunderbarste Gefühl der Welt.
Und sie trank und trank und trank. Sie genoss so sehr die Nähe und ich auch.
Seit diesem Tag wurde es besser und besser.
Ich habe mich selbst wieder gefunden und auch mein Bauchgefühl wurde besser und besser. Mein Instinkt wurde schärfer und schärfer.
Ich wurde wieder ich… und ich lernte das Vertrauen in mein Mädchen und mich neu kennen.
Nun, nach 5 1/2 Monaten, sind wir ein unzertrennliches Team geworden.
Der Papa gehört natürlich auch dazu, aber unsere Bindung ist inniger, als ich es je für möglich gehalten hätte.
Nur, wer ein eigenes Kind hat, kann spüren, wie sehr die eigene Mutter einen liebt.
Ich kann jeder Mama nur auf den Weg geben: Schaut euer Baby an und hört genau auf dieses Gefühl, das ihr in diesem Moment spürt. Denn das ist das, was richtig ist, und haltet an eurem Weg fest!!!
Wir sind wunderbar, stark und umwerfend, so wie wir sind.
Liebe Grüße,
KLS
Originalbericht einer Mutter, Juli 2016
Foto: Feed via photopin (license)
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Sehr schön geschrieben. Stillen ist wirklich ein sehr emotionales Thema, gerade auch weil alle um einen herum gefühlt darauf warten, dass das Kind „endlich“ die Flasche bekommt. Damit kennen sich ja dann alle aus. So muss man sehr stark sein, bei den ganzen Stimmen auf sich und die Bedürfnisse seines Kindes zu hören. Schön zu lesen, dass es eine Mami mehr geschafft hat 🙂
LG Petra
Hallo, schöner Bericht.
Ich wollte mal fragen, ob du von dem Stillhütchen wieder weg gekommen bist?
Ich stille auch mit und würde gerne davon loskommen.
Liebe Grüße