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Von einer Mutter |
Ich weiß, wie die Worte Anderer einen noch so starken Willen zermürben können. Ich konnte mir nie ein Leben ohne Kinder vorstellen.
Und da war der Wunsch zu stillen mit inbegriffen. Ich habe mir auch darüber keine großen Gedanken gemacht.
Wie wahrscheinlich jede junge Frau setzte ich mit großer Freude und viel Urvertrauen mit 26 Jahren den Wunsch in die Tat um – so dachte ich. Ohne Verhütung und mit viel gesundem Essen und Bewegung sollte es ja nicht lange dauern.
Leider klappte es nicht so gut und ein Jahr später fanden wir uns in einer Kinderwunschpraxis wieder. Ein langer und beschwerlicher Weg lag vor uns.
Das ganze Ausmaß der 4 Jahre ist eine andere Geschichte. Es hat uns einiges abverlangt und ich selbst habe nach und nach das Vertrauen in meinen Körper verloren.
Dieses zu erkennen und dann gezielt wieder aufzubauen, hat mir ermöglicht, heute einen kerngesunden kleinen Racker in meinen Armen zu halten.
Viele hätten nicht damit gerechnet, dass ich eine so wundervolle Schwangerschaft, ohne auch nur den Hauch von Komplikationen, haben könnte.
Und viele haben auch am Stillen gezweifelt.
Wenn die Ärzte den Vermerk – Zustand nach Sterilitätsbehandlung – sahen, gab es meistens gleich noch ein paar Anregungen. Die Wenigsten dachten, dass ich „nur“ Probleme mit dem Eintreffen der Schwangerschaft hatte.
Ich fühlte mich allerdings von der ersten Minute so vertraut mit dem Stillen, als ob ich nie etwas anderes gemacht hätte.
Sich dieses Gefühl bei jeder Bemerkung Anderer ins Gedächtnis zu rufen, ist der Schlüssel.
In meinem Umfeld gibt es so gut wie keine Stillkinder.
Ich selbst wurde, wie viele andere auch, (angeblich) nicht satt. Mir scheint, als sei eine ganze Generation mit zu wenig Milch da gewesen.
Deshalb bekomme ich auch von Eltern und Schwiegereltern manchmal einen kleinen Seitenhieb.
Andere fragen mich schon fast entsetzt: „Wie??? Du stillst immer noch???„
Das bekomme ich übrigens schon zu hören, seit mein Prinz 4 Monate alt ist.
Nun ist er 17 Monate und ich stille immer noch. Zwar nur noch zu Hause zum Schlafen, aber das aus voller Liebe. Für uns fühlt es sich, nach wie vor, richtig an.
Leider tun die Rechtfertigungen, die ich schlagfertig verteile, in der Summe manchmal weh. Man fragt sich, warum die Menschen um einen herum nicht verstehen, dass man das Beste für sein Kind will.
Ich glaube mittlerweile, es gibt so Viele, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht stillen, dass diese sich so für ihr Verhalten rechtfertigen.
Ich wünsche allen Eltern, dass sie es schaffen, sich selbst treu zu bleiben.
Originalbericht einer Mutter, April 2015
Foto: Rock-a-bye von M Sundstrom
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Wir haben auch eine jahrelange Odyssee durch die Kinderwunschkliniken hinter uns. Lange Zeit haben wir mit keinem darüber geredet – teils weil es uns peinlich war, teils weil wir zu oft „gute Ratschläge“ bekamen. Eines Tages machte es „Klick“ und ich erkannte, dass es an der Situation überhaupt nichts ändert, wenn ich allen etwas vormache – mich aber nur noch mehr gängelt. Und das hab ich mir auch gemerkt für mein Kind (das nach 13 Jahren doch noch kam): Es schläft in meinem Bett, sitzt große Teile des Tages im Tragetuch, wird nach Bedarf gestillt (7 Monate und immer noch voll!), etc. Ich kann es ja ohnehin nicht jedem Recht machen, also versuche ich erst garnicht mehr, wichtig ist nur noch, dass es meinem Kind und mir damit gut geht. Und mein Mann steht zum Glück hinter mir!
Danke für Deine Worte!
Ja ganz genau – nur das Beste für das Kind, unsere Tochter ist inzwischen 26 Monate und für sie gibt es auch noch das BESTE, wann immer sie will! Zum Aufhören mache ich mir keine Gedanken mehr, es wird der Tag kommen – loslassen und jeden Tag genießen.
Menschen sind so und auch meine eigene Mutter hat an mir gezweifelt und heute ist sie so stolz auf Tochter und Enkeltochter – zwei starke Persönlichkeiten.
Alles Gute ?
Toller Bericht, danke dafür! Ich habe aufgehört, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich noch stille. Mein kleiner großer Mann ist jetzt 25 Monate alt und wir beide denken nicht wirklich ans Aufhören. 🙂