„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Geschwister auf das neue Baby vorbereiten

In einer erneuten Schwangerschaft machen sich die meisten Mütter mehr Gedanken über die älteren Geschwister und ihre möglichen Reaktionen, als über das neue Baby oder die Geburt. 

Bei der Vorbereitung des großen Kindes, musst Du unbedingt sein Alter berücksichtigen.

Denn je jünger das ältere Kind ist, umso mehr wird es durch die Geburt eines neuen Babys und den damit einhergehenden Veränderungen, wie z.B. der vorübergehenden Trennung von Ihnen, verunsichert.

Erzähle ihm, seinem Alter entsprechend, von der neuen Schwangerschaft bzw. der bevorstehenden Geburt.

Allerdings sollte dies nicht zu früh geschehen. Denn 9 Monate sind eine verdammt lange Zeit!!!

Du würdest ihm doch sicher auch niemals schon im April sagen, dass nun bald wieder Weihnachten ist, oder?

Für kleine Kinder ist es nämlich, anders als bei uns Erwachsenen, nicht besser, wenn sie lange vorher wissen, was auf sie zukommt.

Außerdem darfst Du auch nicht erwarten, dass ihm dieses Wissen hilft, sich innerlich auf das Ereignis vorzubereiten.

Natürlich kannst Du ihm irgendwann erzählen, dass Du wieder schwanger bist.

Ziel sollte dann aber eher sein, Dein Geheimnis mit ihm zu teilen. [Wobei Du ziemlich sicher sein kannst, dass es danach nicht mehr allzu lange ein „Geheimnis“ bleiben wird.]

Deine Hauptaufgabe bei der Vorbereitung des Großen bleibt jedoch, ihm durch praktische Arrangements seines Alltags zu erleichtern, die bevorstehende Trennung von Dir und das anschließende Leben mit dem Kleinen zu akzeptieren.

Ein jüngeres Kind kannst Du nicht mit Worten, sondern nur durch Taten auf das neue Baby vorbereiten.

Dazu gehört, sein Lebensumfeld so zu gestalten, dass es in ein paar Monaten auch sein Geschwisterchen darin unterbringen kann.

Es braucht jedoch nicht zu wissen, dass es nun öfter zur Oma gebracht wird, damit es im entscheidenden Moment auch gerne dort bleibt.

Und Du musst ihm nicht sagen, dass der Papa jetzt öfter mit ihm auf den Spielplatz geht, damit sich ihre Beziehung vertieft.

Was Du noch zur Vorbereitung auf das Geschwisterchen tun kannst

Bei Kindern unter 3 Jahren sollte die Schwangerschaft möglichst noch keine großen Veränderungen mit sich bringen. Sie benötigen stattdessen einen regelmäßigen Tagesablauf und Rituale, um sich sicher zu fühlen:

  • Versuche daher, Dich an den „Fixpunkten“ des Tages, z.B. Frühstück, Spielzeit, Bettzeit etc. dem Großen konzentriert zuzuwenden.
  • Bitte den Vater, sich vermehrt um das ältere Kind zu kümmern, damit Du mehr freie Zeit zur eigenen Verfügung oder zum Ausruhen hast und damit er einen intensiveren Kontakt zum Ersten aufbauen kann.
  • Schau Dir gemeinsam mit dem Großen andere neugeborene Babys an, z.B. bei Bekannten oder Verwandten.

Wenn Dein Kind bereits 3 Jahre oder älter ist:

  • Gewöhne es noch vor der Ankunft des Babys in einen Kindergarten ein.
  • Schaut gemeinsam Bilderbücher über das Leben in einer Familie mit neuem Baby an.
  • Mit älteren Geschwisterkindern kannst Du auch Bilderbücher über Zeugung, Schwangerschaft und Geburt ansehen.
  • Ermuntere Dein Großes dazu, Deinen dicken Bauch zu streicheln und mit dem Baby zu sprechen.
  • Lass es das Strampeln des Kleinen in Deinem Bauch mit der Hand spüren.
  • Wenn Du die Möglichkeit hast, schaut Euch gemeinsam ein echtes Neugeborenes an. Kinder (und sogar Erwachsene) stellen sich unter einem Baby meist bereits einen älteren Säugling vor und sind manchmal vom ersten Anblick eines Neugeborenen etwas erschrocken.
  • Das Große kann auch über Deinen Speisezettel „wachen“, z.B. nur eine Tasse Kaffee, oder es darf beim Einkaufen Obst für das Baby (in Deinem Bauch) auswählen.
  • Erlaube ihm einen Teil der Babyausstattung auszusuchen, z.B. einen Strampler oder eine Wolldecke.
  • Das Wichtigste ist jedoch, ihm das Leben mit dem neuen Baby nicht zu rosig auszumalen. Du solltest ihm also nicht gleich einen lustigen Spielgefährten ankündigen. Denn bis es soweit ist, vergehen erst wieder etliche Monate.

Schenke dem Großen am besten schon längere Zeit vor der bevorstehenden Geburt eine Babypuppe.

So kann es den Umgang mit der Puppe üben und auch schon eine persönliche Beziehung zu der Puppe herstellen.

Puppen sind für Kinder nämlich auch immer Projektionsflächen für ihre eigenen Wünsche und Gefühle.

Und das Ausleben dieser Gefühle ist später viel leichter möglich, wenn die Puppe bei der Ankunft des Geschwisterchens schon vertraut ist.

Und vergiss bei all dem Trubel mit Deinem Älteren nicht, Dir auch Zeit für Dich selbst und für den Kontakt mit dem Ungeborenen und für den Kontakt mit Deinem Partner zu nehmen.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, März 2014
Foto: Geoffrey Wiseman via photopin cc

 

 

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Schwangere mit älterem Geschwisterkind

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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4 Kommentare

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  1. Danke, sehr viele hilfreiche Tipps!
    Den Kontakt mit Neugeborenen/Babies finde ich wertvoll. Mein Kind begleitet mich als Nanny/Babysitterin gelegentlich und er scheint auf ganz natürliche Weise vertraut mit Spielzeug hinhalten oder bleibt ausnahmsweise ruhig neben uns, wenn das jüngere Einschlafhilfe braucht.

    Bei „Erzähle ihm, seinem Alter entsprechend, von der neuen Schwangerschaft bzw. der bevorstehenden Geburt. Allerdings sollte dies nicht zu früh geschehen.“ musste ich schmunzeln. Bei uns war das eher so: Wenn das Kind der Mama zu früh vom erhofften Baby erzählt, kann es zu Enttäuschungen führen. Und im Detail:

    Mein Zweijähriger zeigte im März auf meinen Bauch und sagte vollkommen überzeugt „Baby“. Als dann der Zyklus doch nochmal startete, war meine Enttäuschung gross. (14 Monate Wartezeit beim 1. Kind, nach Geburt 1.5 Jahre Zykluspause, ich mit dem Uhrticken im Ohr). Kurzerhand fand ich heraus, dass bei einem möglichen Proteinmangel, eine Einnistung mangels ausreichend Progesteronbildung nicht stattfinden könne. Ich ergänzte meine Ernährung, wir machten zu dritt ein Baby-Seelen-Willkommensritual und das wars dann vorerst mit Zyklus 😉 Nun ist Ende des 1. Trimesters, mein Zweijähriger Sohn kuschelt sich weiterhin regelmässig zum Bäuchlein und sagt „Hallo Babys“ (auf die Frage wie viele es sind, sagte er „alle“, somit sprechen wir seit jeher in Mehrzahl) oder hält mir Essen hin und sagt „für Babies“. Ich persönlich könnte mir somit eine absichtliche Verheimlichung genauso wenig vorstellen, wie eine noch engere Verbindung von uns dreien von Anfang an, war es doch das Kind, dass vom Baby als erstes Bescheid wusste.

    1. Oh ja, Kinder sind auch sehr unterschiedlich.
      Wenn das Kind die Schwangerschaft selbst wahrnimmt, muss ihm natürlich nichts verheimlicht werden. Gleichwohl sollte auch nicht erwartet werden, dass es auch schon versteht, was das bedeutet und dass es keine emotionalen Probleme geben wird, wenn das Bab auf der Welt ist.
      Vielen Dank für das Teilen von Deiner Erfahrung. Sie zeigt sehr eindrücklich, dass Ihr eine sehr enge Verbindung habt und Dein Kind außergewöhnlich sensibel ist. Ich wünsche Euch eine gute Schwangerschaft und eine großartige Zeit mit dem neuen Geschwisterchen.
      Liebe Grüße, Regine Gresens

  2. Liebe Frau Gresens,

    vielen Dank für Ihren Beitrag!
    Welche Anforderungen an die Puppe fürs Geschwisterkind gibt es, außer, dass sie natürlich altersgerecht sein sollte?
    Möglichst lebensecht?! Aus Stoff oder mit Weichkörper oder besser eine, die auch gebadet werden kann? Geräusche und Bewegungen sind hoffentlich überflüssig?! 😉 Oder ist all das egal?
    Liebe Grüße
    Katharina

    1. Liebe Frau Hellmann,
      die einzige Anforderung wäre, dass die Puppe dem Kind gefällt, ob sie aus Stoff oder Vinyl ist, spielt keine Rolle. Und Geräusche etc. sind natürlich auch nicht wichtig. Liebe Grüße, Regine Gresens

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