„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Gedanken eines Babys im Jahr 2021

Von Leo |
Genau heute vor drei Monaten habe ich das Licht der Welt erblickt, wie man so schön sagt.

Allerdings ist die Welt ganz schön grau, so hatte ich mir meine erste Zeit jedenfalls nicht vorgestellt. Alles ist so ruhig und irgendwie komisch…

Schon als ich noch in Mamas Bauch war, war alles still und leise. Mama durfte wohl gleich zu Beginn der Schwangerschaft mit mir nicht mehr arbeiten, wegen einer gefährlichen neuen Krankheit.

Also sind wir ein ganzes Jahr nun schon zu Hause. Zum Glück musste Papa im Homeoffice arbeiten, da konnte ich ihn schon ganz oft hören.

Sonst hat aber niemand Mamas Bauch streicheln können, es durfte uns niemand besuchen und auch alle Familienfeiern mit den Uromas und Tanten fielen aus.

Die Beiden hätten ihre letzte gemeinsame Zeit ohne mich ruhig nochmal genießen sollen, das hätte ich ihnen gewünscht. Aber sie durften nicht noch einmal verreisen, ins Kino oder Freunde treffen.

Obwohl mein Papa mich leider nie im Ultraschall hat boxen sehen dürfen, konnte er Mama zum Glück bei der Geburt unterstützen. Sie hatte nämlich schon Angst, dass wir zwei das alleine durchstehen müssen.

Was wichtig ist bei so einer Geburt, hat Mama mit einer App gelernt.

Im Krankenhaus willkommen geheißen, hat mich irgendwie niemand.

Und zu Hause war dann hin und wieder nur eine Frau mit etwas Komischem im Gesicht, die mich gewogen hat und meinen Eltern Ratschläge gab. Mittlerweile erkenne ich, dass das etwas Blaues sein muss.

Überhaupt scheinen alle, die ich mal sehe, keinen Mund zu haben…

Ein paar Freunde von Mama und Papa standen manchmal im Türrahmen und haben Geschenke gebracht. Ich habe mich immer gefragt, warum sie mich nicht auf den Arm nehmen wollen – dabei bin ich doch zum Knuddeln süß.

Unser erstes Weihnachtsfest haben wir nur zu dritt gefeiert.

Von meinen Omas und Opas erzählt mir Mama jeden Abend und zeigt mir Bilder von ihnen. Sie wohnen einfach zu weit weg und durften uns anscheinend noch nicht besuchen. Ich weiß nicht, wann ich sie mal treffen werde. 

Sonst gehen Mama und ich jeden Tag eigentlich nur mal spazieren – unser Highlight.

Einkaufen ist zu gefährlich, sagt sie. Es kommen eigentlich immer nur Pakete an, mit dem, was wir so brauchen.

Meinen coolen Kindersitz für schöne Familienausflüge konnten wir bis jetzt auch noch nicht so richtig einweihen. Unsere Wickeltasche steht immer noch in der Ecke.

Mama würde es bestimmt mal gut tun einen Kaffee trinken oder mit Papa ins Restaurant zu gehen, ihre Haare sind auch ganz schön lang geworden und so gern würde sie mal so richtig nach süßen Anziehsachen für mich stöbern.

Ihre Gymnastik muss sie vor dem Fernseher machen. Diese Woche sollte ich endlich mal andere Babys kennenlernen, aber unsere Kurse sind alle abgesagt worden, hat sie mir erzählt. Dabei liebe ich es gerade so Gesichter zu betrachten.

Mama hätte auch gern die anderen Muttis mal gefragt, wie sie das so machen mit dem Zu-Bett-Bringen oder was sie für Tipps gegen mein Bauchweh haben. 

Der tägliche Spaziergang

Naja. Nun hoffe ich, dass ich in meinen nächsten drei Monaten endlich mal etwas von der Welt erfahre.

Es ist zwar schön, so viel Zeit mit Mama und Papa allein zu haben, aber manchmal ist unser Alltag ganz schön monoton.

Schließlich will ich so vieles entdecken und auch mal andere Menschen zu Gesicht bekommen, die mit mir reden und spielen.

Hoffentlich ist diese ruhige und komische Zeit hier in unserer Großstadt bald vorbei!!!

Leo

Aufgeschrieben von Leos Mama, Januar 2021
Fotos: A.K. 

 

Wie ging und geht es Euch so in dieser Zeit mit der Kontaktbeschränkung?
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Spaziergang mit Kinderwagen

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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12 Kommentare

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  1. Ich bin vor 4 Monaten das erste Mal Mutter geworden. Meine Familie wohnt weit weg. In der Schwangerschaft konnten wir uns nicht sehen, weil die Kontaktbeschränkungen immer nur eine Person zuließen. Ich konnte die Strecke aber so spät nicht mehr alleine fahren und meine Familie konnte nicht kommen, weil kein Hotel auf hatte. Das erste und einzige Wochenende, an dem die Kontaktbeschränkungen in Hamburg gelockert waren, haben wir unsere Chance genutzt. Schnelltest und fix alle gesehen. Wir planen nur ein Kind und es sollten doch wenigstens meine Eltern und Großeltern einmal den Babybauch gesehen haben.

    Der Vorbereitungskurs findet nur Online statt. Der Rückbildungskurs ist storniert. Ich kenne keine anderen Mamas mit Kindern im gleichen Alter. Das frustriert mich leider regelmäßig und macht etwas einsam. Ich hoffe mein Sohn wird Freunde finden und nicht alleine bleiben. Er soll soziale Kompetenz erlernen und nicht einsam sein. Alles eine schwierige Zeit.

  2. Ich verstehe den Frust und den Unmut, dass gerade nicht alles so sein kann, wie wir es uns wünschen. Dennoch bitte ich dich mal über den Tellerrand hinweg zu sehen und sich der Privilegien bewußt zu werden, die ihr habt. Ihr habt offensichtlich einen Job und ein Dach über dem Kopf, ihr habt eine Hebamme, die euch unterstützt, ihr habt ein Krankenhaus in der Nähe, ihr habt die Möglichkeit euch vor dem Virus zu schützen. Das kann ein Großteil der Menschen, Mütter und Väter und Babys leider nicht auf dieser Welt. Bitte vergesst das nicht, dass es euch eigentlich ziemlich gut zu gehen scheint!

  3. Ich bin vor 9 Monaten zum zweiten Mal Mama geworden und was soll ich sagen, mein erster Tag im Mutterschutz war der erste Tag des ersten Lockdowns. Da ich einen vierjährigen Sohn habe, bestand meine Mutterschutzfrist nicht aus genießen und entspannen, sondern aus 24/7 Beschäftigungstherapie, Kinderbespaßung und Kindererziehung. Bei uns kann man auch definitiv nicht von happy family time sprechen und dass es so toll ist, dass beide Kinder so viel Zeit miteinander verbringen. Gerade der“ große“ hat sich schon laut und deutlich darüber beschwert, dass ich mich nur um das Baby kümmere und nur diesem Aufmerksamkeit schenke. Dass ich natürlich auch versuche immer wieder während der Schläfchen Zeiten oder abends oder auch zwischendurch mit ihm mich zu beschäftigen oder ich auch, durch z.b. tägliches Mittagessen kochen während das Baby heulend an meinen Füßen sitzt, weil es viel lieber mit mir kuscheln und an mir schlafen würde und ich ihn dadurch auch nicht die Aufmerksamkeit schenke, die es braucht sieht er natürlich nicht. Ich vermeide es tagsüber großartig mit dem Baby zu kuscheln oder es zu knutschen, weil ich weiß, dass sich der“ große“ sowieso schon vernachlässigt fühlt. Also bleibt für Baby und mich nur die Zeiten beim Wickeln und Zubettgehen. Bei uns muss Papa auch ganz normal 40 Stunden und länger die Woche arbeiten und die Großeltern sind auch normal arbeiten, so dass ich mit den zweien zu 90 % alleine bin. Ich finde ich kann beiden nicht gerecht werden. Alle die, welche im Homeoffice arbeiten oder Homeschooling machen müssen bekommen Steuervergünstigungen oder Notbetreuung oder ähnliche Unterstützung ( ich weiß das ist jetzt verallgemeinert dargestellt und nicht überall ist dies so bzw auch dies ist sehr sehr anstrengend), nur wir in Elternzeit sind das Schlusslicht. Man sollte allen Müttern, die es möchten! eine Verlängerung der Elternzeit anbieten natürlich mit Bezahlung, schließlich machen jedenfalls in meiner Region die meisten nur ein Jahr Elternzeit, weil sie sich nicht mehr finanziell leisten können. Ich hätte mein Baby gerne, wie auch sein Bruder die Erfahrung bei einer Babymassage oder beim Babyschwimmen oder einfach in einer Krabbelgruppe mit anderen Babys gegeben und kann am Ende nur froh darüber sein, dass es nicht in kompletter Isolation aufwächst sondern seinen großen Bruder noch hat.

    1. Liebe Jenny,
      der Lockdown mit Kindern hat gute Seiten – mehr Zeit als Familie, aber auch Herausforderungen, besonders wenn es keine Entlastungsmöglichkeiten gibt und nun die Arbeit im Haushalt und im Homeoffice erledigt werden muss, während „nebenbei“ noch die Kinder beschäftigt und betreut werden müssen.
      Es ist kein Wunder, dass sich viele Eltern – vor allem Mütter – davon überfordert fühlen. Das ist eine Überforderung.

      Die Sorge, keinem Kind richtig gerecht zu werden, haben viele neue Zweit-Mütter auch ohne einen Lockdown, deshalb habe ich hier schon vor längere Zeit ein paar Tipps zusammengestellt:

      Ich hoffe es ist auch für Euch noch etwas dabei.
      Liebe Grüße,
      Regine Gresens

  4. Ich bin selbst vor 7 Monaten Mama geworden und ich glaube für meinen Sohn ist die aktuelle Situation nicht nur kein Problem, sondern sogar von Vorteil.
    Ganz viel Mama-Zeit, sich komplett auf die Bedürfnisse des Kindes fokussieren können, Routinen im Alltag.
    Babies brauchen keine Abwechslung, wollen nicht vom einen zum nächsten gereicht werden…

    Wo ich natürlich zustimme – für uns Mamas ist es eine schwierige Zeit.
    Aber stellt es bitte nicht so dar, als wären unsere Babies die Leid tragenden…

  5. Ich habe im November unsere Tochter auf die Welt gebracht und stimme allem voll und ganz zu, was Leo da geschrieben hat. Es hätte von meiner Tochter sein können.
    Als ich das gelesen habe, kullerte mir die ein oder andere Träne herunter.
    Aber genau so ist es. Ich habe mir das ganze mit Schwangerschaft und Geburt und Mamasein auch anders vorgestellt. Man macht das Beste draus, aber ich freue mich auf ein halbwegs normales Leben mit sozialen Kontakten und auf dass meine Tochter mehr Gesichter ohne Maske kennenlernt und zB. Oma und Opa ihr ohne Bedenken ein Küsschen geben können und sie Menschen nicht nur über Videotelefonate kennenlernt…

  6. Ich hoffe, allen hier ist bewusst, dass ein Kind ganz sicher im Bauch keine Erwartungen hat, wie es dann draußen sein könnte, es nicht weiß, dass irgendwas „komisch“ ist und mit unter drei Monaten auch ganz sicher nicht denkt, dass „Überhaupt scheinen alle, die ich mal sehe, keinen Mund zu haben“…. AB dem dritten Monat FANGEN Babies AN, Gesichter zu sehen! Klar, gerade fehlt halt der Mund – aber das Kind kennt es ja gerade so…und zu Hause tragen die Eltern sicher auch nicht die ganze Zeit Maske. Ein Baby fragt sich ja auch nicht „oh meine Mama hat Haare, der Papa Glatze – wie MERKWÜRDIG“

    Da ist ein Lockdown für die Eltern sicher schwierig – aber ein Baby, nur um Mitleid? zu erhaschen, so zu instrumentalisieren, ist sicher kein schöner Weg!

  7. Schlimm. Unswre Tochter soll in ca 6 Wochen per Kaiserschnitt geholt werden. Ob der Papa dabei sein kann, ist noch nicht klar. Die Geschwister freuen sich und sind gleichzeitig traurig, dass sie nicht mit zum CTG können. Zum. Glück kann man via Handy immerhin die Töne aufzeichnen.
    Es ist keine einfache Zeit, aber wir müssen durch und wir schaffen das auch, wenn auch ganz anders, wie gewünscht.

  8. Gänsehaut… das liest sich richtig gruselig (in erster Linie für Leos Mama, ich glaube, Leo selbst macht das recht wenig aus). Auf der einen Seite braucht es nicht unbedingt diverse Kurse und Treffen (damit man eine gute Mutter ist), auf der anderen Seite sind wir MENSCHEN. Gerade als Erstlings-Mutter braucht man andere Menschen, die einen praktisch und emotional unterstützen, in den Arm nehmen usw. Wie war das nochmal mit dem Dorf (es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen)? Durch diese ganzen Maßnahmen wird deutlich, wie sehr wir uns auf das rein „messbar Körperliche“ beschränken, aber nicht den Menschen als ganzen Menschen sehen, und dass zur Gesundheit und zum Wohlbefinden (genauso wie zum Gesundwerden…) genauso die Seele/Psyche gehört. Das kann man nicht einfach abstellen. Gerade in einer solchen Umbruchszeit wie der Geburt des ersten Babys mitsamt allen Hormonumstellungen usw. Ich rate Dir, Leos Mama, schotte Dich von den ganzen Nachrichten ab, die auf Dich einprasseln und ängstigen wollen (oder lass es nur sehr wohldosiert an Dich ran, z.B. durch Deinen Mann, so mache ich es als Schwangere auch gerade). Lass Dich nicht von Angst leiten. Es gibt zwar Verordnungen, die eingehalten werden sollen, aber wir müssen nicht jede reine Empfehlung auch noch einhalten (also z.B. gar keine Kontakte haben). Vieles hat mit Wahrnehmung zu tun. Vor zwei Jahren gab es auch Krankheiten. Trotzdem hättest Du Deine (sich gesund fühlende) Freundin in die Wohnung gelassen, ihr vielleicht das Baby in den Arm gedrückt oder Dich selbst drücken lassen. Du brauchst diese Kontakte, sie sind nicht online zu ersetzen. Gut, dass Du mit Deinem Baby redest und auch uns darüber berichtest. Alles Gute! (von einer bald 4fach-Mutter, die sich an dem Trubel freut, den sie jeden Tag hat, und auch mal eine Freundin oder die Oma sieht…)

    1. Das unterschreibe ich direkt! Es gibt (als Tipp) zB auch fitdankbaby Online Kurse bei denen anfangs immer so 1/2h über aktuelle Belange der Mamas geredet wird. So etwas gibt es sicher auch für Leos Mama.
      Sieh es nicht ganz so schwarz und erfreue dich an deinem kleinen Wunder und sei gewiss, Leo findet es perfekt so wie es ist weil er braucht gerade nur Mama und Papa um sich, mehr nicht!

  9. Das ist sehr traurig und wahr – und dennoch: Kommen wir in die Selbstverantwortung. Suchen wir uns Menschen, die wie wir fühlen und sehen können. Seien wir in dieser schweren Zeit wirklich füreinander da. Mit Liebe und Offenheit. Nicht vor den Bildschirmen. Echt, live und in Farbe. Selbstverantwortlich, angstfrei, offen. Das können wir unseren Kindern vorleben. Das wird für sie wichtig sein.

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