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Von Kathrin |
Liebe Frau Gresens,
heute habe ich auf Ihrer Homepage gesurft und mir gewünscht, ich wäre vorher auf Ihre Seite gestoßen.
Nun hoffe ich, dass ich mit meinem bzw. unserem Erfahrungsbericht, anderen Müttern Mut zusprechen und beweisen kann, dass sich Ausdauer und Durchhaltevermögen auszahlen.
Unser Sohn Thore kam im Juni 2014 mit einem schweren Herzfehler 5 Wochen zu früh zur Welt.
Trotz mentaler Vorbereitung (uns war die Diagnose in der 20 SSW gestellt worden) waren unsere Gefühle ab dem Tag der Geburt eine reine Achterbahnfahrt. Glücksgefühle, Stolz, Angst, unendliche Traurigkeit über den Leidensweg unseres Jungen usw.
Natürlich ist bei mir nach dem Not-Kaiserschnitt und der ganzen Angst (unser Kind wurde am 3. Lebenstag 9 Stunden lang am offenen Herzen operiert) kein wirklicher Milcheinschuss eingetroffen.
Vor der Geburt haben Alle (meine liebe Mama, Schwester, vertraute Personen, Freunde usw.) zu mir gesagt: Das Beste, was du deinem kleinen Jungen geben kannst, ist Muttermilch. Für ihn ist es noch wichtiger, wie für ein gesundes Kind.
Also habe ich vom ersten Tag an mit der Milchpumpe gekämpft und jeden Kampf gefochten!
Es war hart. Mein Baby durfte nicht angelegt werden, da der Herzfehler, sein niedriges Geburtsgewicht (2450g) und seine körperliche Schwäche es nicht zuließen.
Trotz allem, es hat geklappt!
Thore konnte mit der Muttermilch voll „gestillt“ werden.
Die ersten 5 Wochen musste ich abpumpen und mein Mann und ich haben ihm die abgepumpte Muttermilch mit der Flasche gefüttert.
Er hat gekämpft von anfänglichen 10ml (Der Rest wurde sondiert) bis ab der 6. Lebenswoche zum verdienten Nuckeln an der Brust.
Es war so ein tolles Gefühl. Ich war so stolz, dass er die Brust angenommen hat.
Und was ich nie gedacht hätte, er wurde ein reines Stillkind.
Nach der zweiten OP (Ende des 5. Lebensmonats) hat er sogar jegliche Flaschen abgelehnt!
Ich hatte viele Talfahrten. Oft hatte ich wegen der psychischen Belastung der Gesamtsituation (zahlreiche Krankenhausaufenthalte, kaum Kontakt zur Außenwelt bzgl. Infektionsgefahr, usw.) zu wenig Milch.
Ich trank literweise Stilltee und Malzbier und war oft kurz davor aufzugeben. Aber irgendwie ist es immer weitergegangen!
Zudem hatte Thore durch den Herzfehler ein Trinkschwäche. Er musste alle 1,5 Stunden gestillt werden. Und sie können mir glauben, ich habe oft überlegt, ob er mit einem Schoppen nicht länger satt wäre und ich mit dem Stillen aufhören soll.
Es hat mich fertig gemacht, ich habe mich so abhängig gefühlt. Konnte noch nicht einmal zum Supermarkt fahren, für alles musste ich meine Mutter oder Schwiegermutter schicken, da ein so kurzes Zeitfenster von 1,5 Stunden nichts ermöglichte.
Ich habe ihn unglaubliche 6 Monate voll gestillt!
Heute bin ich megastolz, dass ich nicht aufgegeben habe.
Thore hat sich super gut entwickelt und ist heute unerwarteter Weise (normal sind Herzkindern von der Entwicklung langsamer) von seiner Entwicklung gleichaltrigen Kindern sogar voraus. Er läuft fast alleine!
Mein Mann, die Familie usw. sind fest überzeugt, dass Thore die Nähe und Geborgenheit durch das Stillen geholfen haben, seinen schweren Kampf zu kämpfen und so ein wahnsinnig toller Junge zu werden.
Heute ist er fast 11 Monate alt und ich stille gerade ab.
Es ist meine Entscheidung. Thore hat es nur noch nachts zum Nuckeln gebraucht. Tagsüber wollt er nix mehr von der Brust wissen. Aber für mich ist es Zeit!
Nun kuscheln wir viel und er genießt dafür oftmals das Schlafen in unserem Bett, als Mittelscheisser 🙂
Ich hoffe, dass ich manchen Mamas hiermit aufzeigen kann, dass es sich immer lohnt zu kämpfen, wenn man dazu bereit ist.
Ich würde es immer wieder so tun. Wobei ich nur zu gut verstehen kann, wenn manche Mamas diese Belastung nicht durchhalten können.
Es gibt nur einen richtigen Weg, Deinen!!!
Ganz liebe Grüße,
Kathrin mit Papa Philipp und Kämpfer Thore
Originalbericht einer Mutter, April 2015
Foto: mmm via photopin (license)
Hier gibt es Tipps zum Stillen eines späten Frühgeborenen
und hier Tipps zum Stillen eines Herzkindes
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Wow. Du bist eine echte Löwenmutter. Ich bewundere dich sehr.
Mein Baby war zu Anfang fast nur an der Flasche. Milch kam zu wenig, weil ich viel Blut verloren habe und ich fühlte mich einfach nur schlecht mein Kind nicht stillen zu können. Das war sicher auch nicht förderlich für die Milchbildung. Außerdem rieten mir Krankenschwestern zum Zufüttern. Wäre sicher auch so gegangen, er war ein besonders „ausgebrütetes“ Baby mit 4.200 kg. Nach der Saugglockengeburt war er nur am schreien. Ich wollte eigentlich auf Revers nach Hause. Ich wusste hier war nicht der geeignete Ort um anzukommen. Doch eine sehr nette Schwester verordnete für den Kleinen eine Physiotherapie und die war erst nach dem Wochenende. Ich beschloss durchzuhalten. Für mich war nicht die komlikationsreiche Geburt ein Horror, sondern die Zeit im Spital. Und ich kämpfte 3 Wochen mit Pumpen, Zufüttern und Anlegen um das Stillen.
Deine Belastung war 100x größer. Ich frage mich, wie man das als Normalsterbliche schafft?! Ach ich vergas, du bist ja MUTTER.