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Von Nuria |
Hallo ihr lieben Mamis und werdende Mütter!
Ich habe schon des öfteren angefangen meine Geschichte zu schreiben und doch kam immer etwas dazwischen.
In der Ss habe ich mir keine großen Gedanken über das Stillen gemacht. Ich war weder dafür noch dagegen. Ich wollte aber von Anfang an das Beste für mein Ungeborenes.
Eine Freundin hat vor mir ihr erstes Kind bekommen und mich darauf angesprochen und mir diese Seite empfohlen. Ich las gerne die Berichte und Informationen. Allein dadurch wird man in seiner Entscheidung gut gestärkt.
Ich hatte dann meine Freundin gefragt, was wohl wäre, könnte ich nicht stillen. Sie sagte daraufhin: „Warum sollst du das nicht können, vertraue deinem Körper.“
Und ich tat es. Die Ss war durch das ständige Erbrechen und Gewichtsabnahme nicht so einfach, aber ich lernte dadurch meinem Körper zu vertrauen und wurde 2014 mit einer gesunden 3.400 g schweren Tochter gesegnet.
Ich war in einem „Stillfreundlichem“ KH. Aber auch dort musste ich erfahren, besser auf mich zu hören als auf andere.
Noch bevor die Hebamme oder Schwester der Meinung war, ich solle anlegen, tat ich dies. Meine Brust kam mir sooo riesig vor, dass ich immer Angst hatte, meine Kleine erstickt. Aber wir tasteten uns dran.
Die Schwestern wollten dann, dass ich ins Stillzimmer komme, damit sie uns im Blick hätten. Einmal bin ich dort hin. Ich sagte, es würde weh tun.
Es würde kurz drüber geschaut und gesagt, sie wäre gut angelegt. Aber ich solle sie nicht streicheln, es wäre ja Essenszeit, nicht Schlafenszeit.
Und auch die Aussage: „Wenn’s weh tut, weiß man ja, dass sich was tut.“ War mir nicht angenehm. Wir verließen mit einer Brustcreme das Stillzimmer und blieben im Familienzimmer (der Papa durfte natürlich nicht mit ins Stillzimmer).
Zuhause angekommen, war ich einfach froh Ruhe vor den Schwestern und dem Stillzimmer zu haben.
Was ich nicht wusste, wir wurden mit einem doch recht „hohem“, aber grenzwertigen Bilirubinwert entlassen.
Nach einer Woche daheim, musste Maus dann ins KH. Sie legten sie sogar auf die Intensiv (angeblich weil kein normales Zimmer frei war).
Das war ein Schock. Ich wollte stillen und es hieß nur, wir dürfen sie nicht raus nehmen. Also pumpte ich ab und hatte Angst vor einer Saugverwirrung.
Auch reichte einmal meine Milch angeblich nicht (es müssen ja immer irgendwelche Zahlen stimmen) und es wurde zugefüttert. Ich verneinte dies und prompt spuckte meine Tochter das auch wieder aus.
Wir hatten das Glück einer tollen Nachtschwester, ich durfte anlegen. Sie rief immer an, wenn Maus Hunger hatte. Und sie nahm die Brust noch, was ein Glück.
Zuhause verlief unsere Stillbeziehung wie im Buch. Sie nahm super zu.
Nach etwa 1,5 Jahren bekam ich eine kleine Brustentzündung, die dank Quark einen Tag später weg war (war an der Nicht-Lieblingsbrust).
Lieblingsbrust bezieht sich auf die recht Brust. Ich denke, sie wurde von beiden Kindern bevorzugt, weil sie mehr Milch brachte ab einem gewissen Zeitpunkt (& viel leichter zum Saugen war).
Ich stillte immer und überall. Blöde Worte kamen kaum und Blicke haben mich nie interessiert. Ich war immer ganz auf meine Tochter fixiert, um alle Momente in mich aufzusaugen.
Nach 2,5 Jahren stillte ich dann meine Tochter sanft ab. Sie war keine Beikost- oder Breiesserin und ich hielt mich einfach an sie und ihre Bedürfnisse.
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2018 kam mein Sohn auf die Welt.
Das Stillen war erst wieder ungewohnt, denn ich hatte ja nun einige Zeit nicht mehr gestillt und zuvor ja länger ein Kleinkind. Zum Säugling ist das doch anders. Aber wir groovten uns ein. 🙂
Auch er litt unter Gelbsucht, wir mussten jedoch nicht ins KH mit ihm.
Doch noch im Wochenbett bekam ich plötzlich hohes Fieber. Erst einen Tag später wurde die Nicht-Lieblingsbrust rot und es fiel meinem Bub schwer daran zu trinken.
Dank meiner Hebamme, bin ich ins KH und dort wurden wir dann stationär für einige Tage aufgenommen.
Ich hatte eine Sepsis. Ohne große Vorwarnung. Aber ich bekam stillfreundliche Antibiotika und so führten wir, wenn es auch anstregend war, unsere Stillbeziehung fort.
Im Nachhinein bekam ich etwa alle 3 Monate, an der selben Brust eine Entzündung. Aber diese ließen sich sehr gut mit Kohlwickeln abheilen.
Nun hatten wir etwas Ruhe. Stillen 1,5 Jahre. Auch er ist – wie seine Schwester – kein Beikostler. 😉
Nun musste ich 2019 für 11 Tage unerwartet ins KH und wegen der extremen Schmerzen bekam ich Mittel, die nicht stillfreundlich waren. Ich war am Boden zerstört, aber mein Mann machte das super zuhaus.
Dennoch, für den Kleinen war es wohl am schlimmsten. Ich pumpte ein paar mal ab im KH, aber mehr um die Milch mit dem Gift zu entsorgen und keinen Stau zu bekommen. Zum Aufrechterhalten der Milchmenge fehlte mir die Kraft.
Ich wurde wieder entlassen und beschloss mit meinem Mann, dass wir nun nicht mehr stillen. Doch der kleine Mann hatte andere Pläne und wollte ständig an die Brust.
Nachdem die Frist rum war und das Gift draußen, hatte ich wenig Hoffnung, dass nochmal Milch kommt. Aber da er auch keinen Schnulli hat, wollte ich ihm das Kuscheln und Nuckeln nicht weiter verwehren.
Und siehe da, die Lieblingsbrust fing wieder mit der Milchproduktion an. Aber damit kamen auch die unruhigen Nächte wieder. 😉
Nun wurde ich Anfang 2020 operiert – wieder nicht stillfreundliche Mittel (Narkose und Schmerzmittel). Aber, gerade haben wir wieder das erste Mal zuhause zum Einschlafen gestillt. (Giftmilch verworfen und die Frist abgewartet.)
Und wir werden noch weiter stillen, denn wir genießen es beide einfach zu sehr!
Meine beiden Kinder haben einen Stillrhythmus von 1,5 bis 2 Std. gehabt und das eine lange Zeit. Es war nicht einfach und kostete viel Kraft und vor allem Schlaf. 😉
Aber ich würde es nicht anders machen wollen.
Schnuller und Flasche haben wir bei beiden versucht, ohne Erfolg. Sie wollten/wollen einfach nur Mamas Brust.
Ich wünsche allen Mamas einen wunderbaren gemeinsamen Weg mit ihren Kindern. Denn nur das zählt, nicht was das Umfeld möchte.
Hört auf euch und eure Kleinen. 🙂
Liebe Grüße, Nuria
Originalbericht einer Mutter, Januar 2020
Foto: Elizabeth
Liebe Nuria,
herzlichen Dank für Deinen Bericht. Toll, dass Du so gut auf Dein Gefühl und auf Dein Baby vertraut hast.
Für die meisten Therapieziele lassen sich übrigens auch Medikamente finden, die in der Stillzeit (zumal bei einem älteren Stillkind) eingenommen werden können. Unsichere Ärzte können sich diesbezüglich sogar direkt bei Embryotox beraten lassen. Und auch nach einer Narkose darf wieder gestillt werden, sobald die Mutter sich dazu fähig fühlt, und dass sogar bei einem Neugeborenen.
Ich wünsche Euch jetzt aber eine schöne und entspannte weitere Stillzeit, ohne Störungen und Unterbrechungen, solange wie es sich für Euch richtig anfühlt.
~ R. Gresens
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