„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Ein spätes Stillteam…

Von einer Mutter |
Kurz vor der Geburt meines zweiten Kindes hatte ich mich schon sehr auf die Entbindung und die Kennenlern-Zeit mit meinem Baby in der Klinik gefreut.

Ich hatte dort bereits meine Tochter durch geplanten Kaiserschnitt entbunden und kannte das tolle Team und die bindungs- und stillfreundliche Atmosphäre.
Meine Tochter hatte ich ein Jahr vollgestillt und freute mich, mein zweites Baby mit mehr Stillerfahrung begrüßen zu können.

Auch mein Sohn wurde im selben Krankenhaus mit einem geplanten Kaiserschnitt in SSW 39/7 entbunden und war direkt nach der Entbindung ein zufriedenes und mit 3500 Gramm auch gut genährtes Baby.

Mein Mann und ich konnten nach der Geburt direkt mit unserem Kleinen kuscheln, bevor er zur ersten Untersuchung abgeholt wurde. Wir freuten uns wie verrückt über unser süßes Baby und verschickten schon die ersten Fotos an unsere Familie.

Danach nahm das Drama aber seinen Lauf, da die Sauerstoffwerte im Blut unseres Kleinen immer schlechter wurden. Er erhielt sofort eine Atemunterstützung und wurde mit dem Krankenwagen in eine größere Kinderklinik mit Intensivstation verlegt.

Leider konnte ich nicht mit ihm auf Station aufgenommen werden und musste nach dem Kaiserschnitt noch für zwei weitere Tage in meiner Geburtsklinik bleiben.

Die nächsten Tage versanken dann im völligen Chaos, da mein Mann zwischen unserem Zuhause und unserer größeren Tochter, der Kinderklinik und meiner Entbindungsklinik hin- und herfahren musste. Ich war natürlich komplett in Panik und wollte so schnell wie möglich zu meinem Baby.

Nachdem die ersten Untersuchungen an unserem Baby abgeschlossen waren, war zumindest klar, dass mit den Organen (Lunge, Herz etc.) unseres Kleinen alles grundsätzlich in Ordnung war. Allerdings trocknete die Lunge nicht wie bei einem normalen, termingerecht geborenen Baby und er brauchte eine Atemunterstützung und intensiv-medizinische Betreuung und Überwachung.

Außerdem konnte eine Infektion noch nicht ausgeschlossen werden und wir durften unser Baby nur im Inkubator mit Handschuhen und Mundschutz etc. anfassen. Kurz gesagt, war alles eine einzige Katastrophe.

Mir war sofort klar, dass ich wieder stillen wollte, außerdem war Milch abzupumpen auch das Einzige, was ich jetzt sofort für mein Baby tun konnte.

Leider hatte ich überhaupt keine Idee, wie ich jetzt am besten vorgehen sollte. Auf Nachfrage war schnell klar, dass im Kinderkrankenhaus abgepumpte Muttermilch gefüttert wurde, wenn die Mutter das wollte.

Allerdings durfte unser Kleiner nur mit Flasche gefüttert werden, da beim Trinken seine Sauerstoffwerte schnell schlechter wurden. Außerdem war das Kinderkrankenhaus eher auf Versorgung ausgerichtet und hatte weder Zeit, noch Kompetenz, meine Fragen zum Stillen und Abpumpen zu beantworten.

Da ich wusste, wie schön und praktisch das Stillen sein kann, wollte ich meinen Kleinen zukünftig nicht immer mit der Flasche füttern müssen. Zumal die Flaschenfütterung mit ihm eine Katastrophe war! 10 ml zuviel und er hat gespuckt, 10 ml zu wenig und er wollte nicht schlafen.

Dazu kam noch, dass es harte Vorgaben seitens der Pflegekräfte gab, wie viel er pro Mahlzeit (idealerweise alle 4 Stunden) trinken müsste.

Inzwischen durfte ich an Tag 3 mit ihm zusammen auf die normale Kinderstation und konnte auch über Nacht bleiben. Leider geriet ich immer mehr unter Druck, da er laut Plan 80 ml pro Mahlzeit trinken sollte.

An Tag 4 nach der Geburt war das für mich ein echtes Problem, da ich soviel noch nicht abpumpen konnte, aber eine Zufütterung von Säuglingsnahrung unbedingt vermeiden wollte. Mein Paniklevel stieg damit nur noch weiter, was natürlich nicht hilfreich für die Milchbildung war.

Dann fiel mir die Seite „Stillkinder.de“ aus meiner ersten Schwangerschaft wieder ein und ich stieß auf den Artikel zum Thema „späte Frühgeborene“. Mein Kleiner war zwar eine Termingeburt, aber letztendlich war unsere Situation sehr ähnlich.

Ich pumpte also nach den Empfehlungen von Frau Gresens ab und fütterte erstmal mit Flasche weiter.


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Neugeborenes auf der Intensivstation

Allerdings verbündete ich mich mit einer der erfahrenen Kinderkrankenschwestern, die mir nach Bedarf ein Fläschchen warm gemacht hat, damit wir uns aus dem 4-Stunden-Fütter-Rhythmus verabschieden konnten. Das nahm schon einmal sehr viel Stress raus für mein Baby und mich.

Außerdem habe ich zwei Tage fast durchgehend an der Milchpumpe verbracht und mit Powerpumpen meine Milchbildung ordentlich in Gang gebracht. Dabei wieder mit meinem Baby zusammen sein zu können, hat auch eine Menge für die Milchbildung getan.

Nachdem mein Kleiner nach einer Woche kein Abfallen seines Sauerstoffwerts mehr hatte und auch beim Trinken die Sauerstoffwerte immer super waren, startete ich nach der Flaschenfütterung mit dem Anlegen an der Brust.

Ebenfalls in Absprache mit meiner „Vertrauens-Krankenschwester“, da ich beim Ausfüllen des Fütterungsprotokolls natürlich etwas mogeln musste. Immerhin kam jetzt ja eine unbestimmte Menge Milch aus der Brust. Wir haben dann den Kleinen einfach öfter gewogen und das Fütterungsprotokoll still und leise zu den Akten gelegt.

Zu meiner großen Erleichterung klappte das Stillen direkt super. Unser Kleiner saugte an der Brust wie ein Weltmeister und hat auch kein einziges Mal mehr gespuckt. Er konnte sich nach Bedarf an der Brust „randvoll“ trinken und schlief danach zufrieden ein.

Zwei Tage später wurde unser Kleiner entlassen, zu diesem Zeitpunkt haben wir schon voll gestillt.

Mittlerweile sind wir ein tolles Stillteam und bedanken uns sehr für die Stillkinder-Seite und die tollen Tipps, insbesondere auch für die Hilfe bei einem komplizierteren Start ins junge Leben.

Viele Grüße,
das späte Stillteam

Originalbericht einer Mutter, Oktober 2018
Foto: N.N.


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Fürs Liken, Teilen und Pinnen sage ich herzlich Danke!

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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