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In diesem kurzen Video von Dr. Christopher Chang kannst Du in einer Ultraschallaufnahme sehen, wie das Baby beim Trinken an der Brust seine Zunge bewegt. Außerdem wird mittels einer Animation erklärt, wie sich ein zu kurzes Zungenbändchen auf die Zungenbewegung auswirkt.
Unter dem Bild mit Link zu dem Video findest Du eine deutsche Übersetzung des Begleitkommentars von mir. (Die automatische Übersetzung in den Untertiteln des Videos ist leider nicht so gut verständlich.)
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Deutsche Übersetzung des Begleitkommentars:
Dieser Ultraschallfilm von einem an der Brust saugenden Säugling zeigt, wie bedeutend die Zunge beim Gewinnen der Milch aus der Brust ist.
Da das Betrachten von Ultraschallbildern für Ungeübte verwirrend sein kann, lass uns mit Hilfe einer Animation genauer anschauen, was hier vor sich geht.
Du siehst, dass die Zunge sich nicht nur waagerecht vor- und zurückbewegt, sondern auch eine Auf- und Abwärtsbewegung in der Senkrechten macht.
Ohne diese beiden Bewegungen, die durch ein zu kurzes Zungenbändchen beeinträchtigt sein können, kann das Stillen schwierig und schmerzhaft für Dich werden.
Ein verkürztes anteriores (vorderes) Zungenbändchen behindert die Vor- und Zurückbewegung des vorderen Zungenbereichs, der hier in blau dargestellt ist.
Der rot dargestellte Bereich der Zunge wird durch ein verkürztes posteriores (hinteres) Zungenbändchen eingeschränkt, dabei handelt es sich um die vertikale Auf- und Abwärtsbewegung im hinteren Zungenbereich.
Wenn sich die Zunge frei im Mund bewegen kann, geht das Stillen effektiv und schmerzfrei vor sich.
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Falls Du den Verdacht hast, Dein Baby könnte vielleicht ein verkürztes Zungenbändchen haben, und weitergehende Infos benötigst, findest Du hier eine ausführliche Beschreibung der Symptome und der Behandlung eines zu kurzen Zungenbändchens.
Und hier sind weitere Linktipps über das zu kurze Zungenbändchen
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Mai 2015
Foto: Her very first lunch via photopin (license)
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Hallo,
ich bin zufällig auf diesen Artikel gestoßen. Meine Tochter ist 6 Monate alt, sie ist mein erstes Kind.
Ich hatte ganz große Schwierigkeiten meine Tochter zu stillen, mir war das Stillen sehr wichtig. Für mich war die Flasche nie eine Option, da ich nichts davon halte. Deshalb habe ich alles versucht, um sie zu stillen.
Alle Punkte, die in diesem Artikel beschrieben wurden, treffen auf meine Tochter genau zu. Sie blieb nur kurz an der Brust, hat sich immer abgedockt, war sehr unzufrieden, kann mit der Zunge nicht an ihren Gaumen u.s.w, das ist mein erstes Kind, weshalb ich sehr unerfahren bin. Ich hatte vorher nie über ein verkürztes Zungenbändchen gehört.
Ich hatte extrem viel Milch und auch einen sehr starken Milchspendereflex, dadurch kam meine Tochter schon einigermaßen an die Milch. Obwohl sie nicht ihre Zunge richtig bewegen konnte, glücklicherweise nahm sie zu.
Als sie zwei Monate alt war, sollte ich ihr die Flasche anbieten, weil sie dann doch kaum zugenommen hat. Das hatte mich schon gewundert, da ich immer noch sehr viel Milch hatte.
Trotzdem habe ich ihr die Flasche angeboten, als sie drei Monate war, hatte ich keine Milch mehr. Sie kam mit der Flasche auch nicht besser zurecht, sie hat minutenlang an der Flasche gesaugt und irgendwann aufgehört und als ich mir die Menge angesehen habe, hatte sie grade mal 10-20 ml getrunken. Am Vakuum der Flasche lag es nicht. Ich habe ihr die Milch mit der größten Lochgröße angeboten, die eigentlich für Brei gedacht ist, damit sie überhaupt an Milch kommt.
Ich war sehr verzweifelt, doch die Ärzte konnten keine Ursache finden. Keiner der Ärzte schaute sich ihre Zunge an. Oft wurde ich für eine überbesorgte Mutter gehalten. Laut den Ärzten wäre es nicht so schlimm, dass sie mal wenig zunimmt, sogar als sie abnahm, war es kein Grund zur Besorgnis.
Ich habe mir sehr große Sorgen gemacht, da ich genau wusste, dass mein Kind hungrig ist, deshalb war sie sehr unzufrieden und hat sehr viel geweint, ich musste immer stundenlang versuchen sie satt zu bekommen, oft auch im Schlaf oder mit Löffeln.
Mit 4 Monaten habe ich mit Brei angefangen, in der Hoffnung, dass es besser klappt. Viel besser ist ihr Essverhalten nicht geworden.
Meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt. Und bekommt schon drei Mahlzeiten .
Das Füttern ist immer noch zum Verzweifeln. Jedoch klappt es mit dem Brei besser als mit der Milch. Sie hat irgendwann tagelang die Flasche ganz verweigert, und hat ne Menge abgenommen. Bei dem Brei hat sie nach 3-4 Löffeln auch keine Lust mehr und weint auch sehr oft. Ich muss sie ablenken und so füttern.
Nach diesem Artikel bin ich mir ganz sicher, dass es ein verkürztes Zungenbändchen ist, ich werde es sofort kontrollieren lassen, mit der Hoffnung, dass mein Kind endlich Spaß am Essen haben wird.
Am besten wenden Sie sich gleich an einen Kinderchirurgen, der sollte mit der Problematik eines verkürzten Zungenbändchens vertraut sein und könnte es auch gleich behandeln. Ansonsten sind auch noch Zahn-, Mund- und Kieferchirurgen darauf spezialisiert, ein solches zu erkennen und fachgerecht zu durchtrennen. Ich drücke Ihnen die Daumen und hoffe, dass der Stress beim Füttern und Essen bald vorbei ist.