„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

Das Durchhalten hat sich gelohnt

Von einer Mutter |
Wie ich eine überzeugte Still-Mama wurde.

Über das Stillen hatte ich mir während meiner Schwangerschaft nur wenig Gedanken gemacht.

Im Grunde genommen fand ich, ehrlich gesagt, die Vorstellung, dass ein Baby an meiner Brust trinkt, sogar eher eigenartig.

Trotzdem wollte ich es probieren, schließlich ist es nachweislich das Beste für ein Kind und der natürliche Weg seiner Ernährung.

Stillen war bei mir zunächst also kein Herzenswunsch, sondern eine rationale Entscheidung.

Auch empfand ich die in meinen Augen häufig völlig überzeichneten Darstellungen seliger Frauen beim Stillen in Zeitschriften und diversen Broschüren und Ratgebern als wenig hilfreich, sondern eher als Druck.

Denn das dieser doch so natürliche Vorgang in der Realität oft überhaupt nicht so einfach ist wie gedacht, sollte ich schnell lernen.

Nach einer wenig schönen Geburt, die in einem von mir unerwünschten Kaiserschnitt enden musste, wurde mir mein Sohn im Kreißsaal das erste Mal an die Brust gelegt, wo er auch kurz getrunken hat.

Das sollte es dann aber leider auch schon gewesen sein. Ich bekam im Krankenhaus keine große weitere Unterstützung, obwohl man sich vorher damit gerühmt hatte, das Stillen so sehr zu fördern. Eine Stillberaterin habe ich nie gesehen.

Von Beginn an hatte ich Schmerzen und es wollte einfach nicht richtig klappen. Die Krankenschwestern haben mich zwar ermutigt, es aber mit ihren Versuchen der Hilfestellung, die daraus bestanden, irgendwie das Kolostrum aus meinen Brustwarzen heraus zu quetschen, eher schlimmer gemacht.

Immerhin brachte man mir eine Milchpumpe, um den Milchfluss anzuregen, aber auch dies war mit den mittlerweile arg gereizten Brustwarzen nicht gerade angenehm.

Da mein Sohn recht schwach war, entschied die Kinderärztin zudem, dass großzügig zugefüttert werden sollte.

Mit diesen insgesamt denkbar schlechten Voraussetzungen ging ich am dritten Tag nach Hause.

Meine betreuende Hebamme ermutigte mich weiter zum Stillen, meinte aber auch, dass die anfänglichen Schmerzen normal seien.

Sie zeigte mir außerdem verschiedene Stillpositionen. Im Nachhinein weiß ich, dass leider auch an dieser Stelle einiges schief gelaufen ist. Zum Beispiel, dass bei einem Neugeborenen das Stillen im Liegen ganz am Anfang wegen seiner fehlenden Körperspannung nicht unbedingt die erste Wahl ist, besonders wenn man sowieso Schwierigkeiten hat.

Auch meine Freundinnen, die schon Kinder haben und selber gestillt hatten, rieten mir, am Ball zu bleiben und es immer weiter zu probieren. Auch bei ihnen hätte es anfangs weh getan, aber ganz plötzlich, von einem Tag auf den anderen, wäre es vorbei gewesen.

Ich konnte das kaum glauben. Aber wenn ich meinen kleinen Sohn angesehen habe, wollte ich ihm unbedingt den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen – und der beinhaltete für mich mittlerweile auch die Ernährung mit Muttermilch.

Ich wollte ihn so gerne stillen! Das hatte ich mir selber kaum vorstellen können.

Trotzdem blieb es wahrlich eine Tortur. Ich hatte regelrecht Angst vor jedem Anlegen.

Es flossen eine Menge Tränen – bei mir und auch bei meinem Sohn. Denn er hat selbstverständlich auch gespürt, dass etwas nicht stimmte und war unruhig und nervös. Ein Teufelskreis. Denn das machte die ganze Prozedur noch schwieriger.

Dazu hatte ich Angst, dass er irgendwann die Brust überhaupt nicht mehr nehmen wollte, wenn er damit nur Stress verbindet.

Manchmal waren die Schmerzen so schlimm, dass ich Stillmahlzeiten abgebrochen und auch Stillpausen eingelegt habe. Dann habe ich die Milch abgepumpt und per Flasche gegeben. Auch zugefüttert wurde weiterhin.

Glücklicherweise hat mein kleiner tapferer Junge das alles mitgemacht und weder Flasche noch Brust verweigert.

Zu alledem kam auch noch das Gefühl, keine gute Mutter zu sein, wenn ich meinem Kind das Stillen nicht ermöglichen kann. Die vorher genannten verklärenden Darstellungen in Zeitschriften in meinem Kopf taten dazu ihr übriges.

Ich habe sämtliche Dinge ausprobiert, die mir von verschiedensten Seiten geraten wurden: Heilwolle, Lanolin, diverse Cremes, Kompressen, kalte Teebeutel, Schutzhütchen aus Silber…

Einiges verschaffte etwas Linderung, wirklich geholfen hat nichts. Schon gar nicht nachhaltig.

Oft war ich kurz davor abzustillen.

Trotzdem war ich mir sicher, dass dies alles nicht normal sein konnte. Auch wenn viele um mich herum behaupteten, dass die Schmerzen quasi dazugehörten.

Wenn dem so wäre, davon war ich in der Zwischenzeit überzeugt, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben, da keine Frau das dauerhaft ertragen würde. Deswegen wollte ich so schnell nicht aufgeben.

Also habe ich begonnen im Internet zu recherchieren. Unter den vielen Seiten und Foren die ich gelesen habe, habe ich auf Stillkinder.de endlich die Informationen gefunden, die ich gesucht hatte.

Besonders gefallen hat mir, dass ich erstmals las, dass meine Probleme eben nicht normal seien und auch, dass hier Verständnis für die Frauen ausgedrückt wurde, die unter diesen Umständen aufhören zu stillen, aber es eben nicht so weit kommen muss.

Mit den Erläuterungen und Tipps zum guten Anlegen, die ich gefunden habe, besserten sich meine Schwierigkeiten tatsächlich schlagartig schon ein gutes Stück.

Ich schöpfte neuen Mut und machte weiter. Schmerzfrei war ich leider trotzdem nicht.

Und je länger eine Stillmahlzeit dauerte, umso schlimmer wurde es, obwohl ich nun in meinen Augen „technisch“ alles richtig machte. Der Frust wuchs wieder.

Nach sechs Wochen konnte ich nicht mehr. Bevor ich komplett aufgab, wollte ich aber noch einen allerletzten Versuch unternehmen. Ich habe Regine Gresens angeschrieben, die Betreiberin der Stillkinder.de-Seite, und meine Geschichte geschildert.

Scheinbar klang meine E-Mail so verzweifelt, wie ich auch war, denn noch am selben Tag bekam ich einen Anruf von ihr. Nachdem wir eine Weile gesprochen hatten, hatte sie schnell eine Vermutung über die eigentliche Ursache meines Problems: ein Hautpilz an den Brustwarzen!

Sie riet mir zu einer bestimmten Salbe, die ich noch am gleichen Tag zu nutzen begann.

Und tatsächlich: innerhalb von einigen Stunden trat eine spürbare Besserung ein.

Nach zehn Tagen war der Schmerz vollständig abgeklungen und die Brustwarzen verheilt.

Manchmal kann ich es immer noch nicht fassen, dass die Lösung im Grunde so einfach war.

Ich stille meinen Sohn nun voll, nach Bedarf und ohne Probleme. Jetzt kann ich seine Nähe beim Stillen genießen.

Auch ist es sehr angenehm, gerade in der Nacht nicht aufstehen zu müssen, um ein Fläschchen zu machen, sondern einfach im Bett zu stillen und dann weiter zu schlafen.

Die Pumpe kommt nur noch zum Einsatz, wenn er mal etwas weniger trinkt, die Brust gefühlt „zu voll“ oder der Abstand zwischen den Mahlzeiten recht lang ist. Als schönen Nebeneffekt konnte ich dadurch sogar schon einen kleinen Vorrat Muttermilch im Gefrierfach anlegen.

Nie hätte ich am Anfang gedacht, dass ich es einmal so weit schaffe, und bin wirklich sehr froh darüber und auch stolz darauf! Das Dranbleiben hat sich absolut gelohnt.

Meine Botschaft an alle (werdenden) Mamas, die stillen möchten und/oder Schwierigkeiten haben:
Sucht Euch frühzeitig kompetente Hilfe! Starke, andauernde Schmerzen sind nicht normal!

Macht Euch schon während der Schwangerschaft Gedanken darüber, ob Ihr Stillen möchtet und informiert Euch ausführlich. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert.

Fühlt Euch nicht schuldig oder schlecht, wenn es nicht auf Anhieb klappt – das geht vielen Frauen so.

Vertraut auf Euren Körper, er ist dafür gemacht. Und vertraut Eurem Baby, zusammen schafft Ihr das.

Gebt nicht gleich auf, wenn es am Anfang schwieriger ist als gedacht – ein wenig Geduld lohnt sich!

Originalbericht einer Mutter, März 2017
Foto: Alik Mulikov

 

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In dem Video-Online-Kurs „Gut Anlegen“ bekommst Du ausführliche Tipps und hilfreiche Infos zum Anlegen in unterschiedlichen Positionen.

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Ein lang gestilltes Kind

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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