„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Darf ich mit einem Infekt weiterstillen?

Die zahlreichen Inhaltsstoffe der Muttermilch schützen Dein Baby vor vielen akuten Infektionskrankheiten und weiteren Erkrankungen, daher ist Stillen das Beste, was Du tun kannst, um es vor Krankheit zu bewahren.

Um allgemein einer Ansteckung Deines Babys vorzubeugen, solltest Du Dir regelmäßig Deine Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen, in der Nähe des Babys möglichst nicht niesen oder husten, keine Gegenstände in Deinen Mund nehmen, die Du ihm anschließend in den Mund steckst, und größere Menschenansammlungen eher meiden.

Falls Du selber an einer banalen Infektionserkrankung leidest, wie z.B. an einer normalen Erkältung oder einem Magen-Darm-Infekt, solltest Du unter Einhaltung der gebotenen Hygienemaßnahmen (z.B. Händewaschen, ggf. Tragen von Mund-Nasen-Schutz) weiterstillen, da die Krankheitserreger nicht über die Muttermilch übertragen werden.

Dein Baby erhält dann sogar mit der Muttermilch spezifische Antikörper gegen die Erreger, so dass es nicht erkrankt oder seine Erkrankung wesentlich leichter verläuft als bei einem nicht gestillten Kind.

Wurde bei Dir eine behandlungspflichtige Infektion sicher diagnostiziert, dann teile Deinem Arzt mit, dass Du stillst und auch weiterstillen möchtest, damit er Dir ein Medikament verordnen kann, das mit dem Stillen vereinbar ist.

Für die allermeisten Therapieziele gibt es lang bewährte Medikamente, die in der Stillzeit ohne Bedenken genommen werden können.

Sollte Dein Arzt diesbezüglich unsicher sein, kann er weitere Informationen zur Verträglichkeit von Medikamenten in der Stillzeit auf der Internetseite www.embryotox.de finden oder telefonisch bzw. per Email beim Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie in Berlin erhalten.

Bei einigen Infektionserkrankungen kann es, wegen der Ansteckungsgefahr für das Baby oder wegen der für Dich notwendigen Medikamente, erforderlich sein, eine vorübergehende Stillpause einzuhalten oder Dich und Dein Baby für einige Zeit räumlich voneinander zu trennen.

Lass Dich von Deiner Hebamme beraten, wie Du während dieser Zeit Deine Brüste am besten von Hand oder mit einer Pumpe entleeren kannst.

Pumpe oder entleere Deine Brüste etwa in dem Rhythmus, in dem Dein Baby bisher getrunken hat, um Deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten, Milchstaus vorzubeugen und ggf. genug Milch für Dein Baby zu sammeln.

Darf Dein Baby die Muttermilch während dieser Zeit erhalten, lass Dir oder der Person, die Dein Baby während der Trennung betreut, zeigen, wie die Muttermilch erwärmt und Deinem Baby ggf. mit alternativen Fütterungsmethoden oder mit der Flasche gefüttert werden kann.

Wenn Dein Baby die Muttermilch vorübergehend nicht erhalten darf, pumpe oder entleere Deine Brüste dennoch möglichst in dem Rhythmus, in dem Dein Baby bisher getrunken hat, und verwirf die Milch.

Das Baby braucht während dieser Zeit dann eine industrielle Säuglingsnahrung oder, falls vorhanden, Spenderinnenmilch.

Abstillen wird in Industrieländern nur bei mütterlicher Infektion mit HTLV, HIV oder einer unbehandelten, aktiven Tuberkulose empfohlen.

Wenn es Dir körperlich sehr schlecht geht, leg Dich am besten gemeinsam mit Deinem noch kleinen Baby ins Bett.

Ein paar Windeln und einige Feuchttücher neben dem Bett ermöglichen Dir das Wechseln der Windeln, ohne dass Du aufstehen musst, und Du kannst Dein Baby bequem im Liegen stillen, wann immer es danach verlangt.

Lege es so oft wie möglich an, um Deine Milchproduktion in Gang zu halten. Schlafe immer dann auch selbst, wenn Dein Baby schläft.

Bei einem größeren Baby, das schon krabbeln kann, kannst Du in einem babysicheren Raum Spielzeug auslegen und für Dich selbst ein Lager auf dem Boden einrichten, so dass Dein Baby sich frei bewegen und beschäftigen kann, aber auch jederzeit zum Stillen zu Dir kommen kann.

Achte auch darauf, selbst ausreichend zu trinken und nimm reichlich Vitamin C zu Dir, um Deine Abwehrkräfte zu unterstützen.

Stell Dir ausreichend Getränke, wie z.B. Wasser und Tee, sowie ein paar gesunde, appetitliche Nahrungsmittel ans Bett.

Organisiere Dir Hilfe im Haushalt und zur Betreuung der Geschwisterkinder, damit Du Dich ausreichend schonen und wieder ganz gesund werden kannst.

Ich wünsche Dir gute Besserung.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, 2012
Foto: Grietje (Paulien Maria) & Barien via photopin cc
Original: „Informationen für Mütter mit Infektionskrankheiten“ in Praxisbuch – Besondere Stillsituationen* von Deutscher Hebammenverband (Hrsg.), S. 338

 

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Weitergehende Infos zu Infektionen in der Stillzeit findest Du hier: Ich habe eine Infektion – muss ich abstillen?.
 

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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