Autor: unbekannt |
Verwöhn mich nicht!
Ich weiß wohl, dass ich nicht alles bekommen kann, wonach ich frage. Ich will Dich manchmal nur auf die Probe stellen.
Weise mich nicht im Beisein anderer Leute zurecht, wenn es sich vermeiden lässt!
Ich werde Deinen Worten viel mehr Beachtung schenken, wenn Du mich nicht blamierst.
Sei nicht ängstlich mit mir, schenk meinen kleinen Unpässlichkeiten nicht zu viel Aufmerksamkeit!
Sie verschaffen mir nur manchmal die Zuwendung, die ich benötige.
Sei nicht fassungslos, wenn ich Dir sage: „Ich hasse dich“!
Ich hasse nicht Dich, sondern Deine Macht meine Pläne zu durchkreuzen.
Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Tuns!
Ich muss auch einmal peinliche Erfahrungen machen.
Mach keine voreiligen Versprechungen!
Bedenke, dass ich mich schrecklich im Stich gelassen fühle, wenn Versprechen gebrochen werden.
Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen stelle!
Wenn Du das tust, werde ich mich nicht mehr an Dich wenden, sondern versuchen, meine Informationen woanders zu bekommen.
Lach mich nicht aus, wenn ich Ängste habe!
Sie sind erschreckend echt, aber Du kannst mich beruhigen, wenn Du versuchst sie zu begreifen.
Versuch nicht immer so zu tun, als seist Du perfekt oder unfehlbar!
Der Schock ist für mich zu groß, wenn ich herausfinde, dass Du es doch nicht bist.
Denk nicht, es sei unter Deiner Würde, Dich bei mir zu entschuldigen!
Eine ehrliche Entschuldigung erweckt in mir ein überraschendes Gefühl der Zuneigung.
Vergiss nicht, ich liebe Experimente!
Ich kann ohne sie nicht groß werden. Bitte halte es aus.
Vergiss nicht, wie schnell ich aufwachse!
Es muss für Dich sehr schwer gewesen sein, mit mir Schritt zu halten – aber bitte versuch’s.
In Anlehnung an „12 Forderungen eines Kindes an seine Eltern“ von Lucia Feider
Foto: Caro via photopin cc