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Ich höre immer wieder von Müttern, die beim Stillen derartige Schmerzen haben, dass sie die Zähne zusammenbeissen, ihnen die Tränen kommen oder sie aufschreien müssen, wenn das Baby an ihrer Brust saugt.
Leider wird ihnen dann oft gesagt, schmerzende Brustwarzen seien am Anfang normal – sie müssten einfach durchhalten.
Also beißen sie weiter die Zähne zusammen und können sich kaum an ihrem Baby erfreuen, weil sie sich schon wieder vor dem nächsten Anlegen fürchten.
Früher oder später kommen sie dann meist auf den Gedanken abzustillen.
Und viele tun es auch…
Schmerzen gehören nicht zum Stillen dazu
Oder kannst Du dir vorstellen, dass irgendeine freilebende Säugetiermutter mit einer wunden Zitze ihr Junges daran saugen lässt?
Nein, das tut sie nicht. Sie schiebt es weg an eine der anderen Zitzen.
Und wenn alle anderen Zitzen auch wund sind oder schon von den Geschwistern belegt sind?
Nun, dann würde dieses Junge wohl hungern müssen. Denn das Muttertier säugt es nicht, wenn sie dabei Schmerzen hat.
Da Tiere ihre Schutzreflexe nicht unterdrücken und es bei Säugern keine alternative Nahrung für die Jungen gibt, können Schmerzen beim Säugen von der Natur nicht vorgesehen sein.
Zwar haben tatsächlich heute bei uns viele Mütter schmerzende Brustwarzen beim Stillen, aber nur weil etwas sehr verbreitet ist, ist es noch lange nicht normal. Auch für Menschen war das Stillen bis ins letzte Jahrhundert absolut wichtig für das Überleben der Babys.
Es gibt immer eine Ursache für die Schmerzen!
Bitte, beiss beim Stillen nicht auf Deine Zähne, einen Kochlöffel oder sonst irgendetwas!
Nimm Schmerzen immer ernst, als das, was sie sind:
Ein körperliches Warnsignal zu Deinem Schutz vor einer Verletzung, die jetzt gerade geschieht, oder aber bei einer bereits bestehenden Erkrankung oder Verletzung, die heilen und daher geschont werden muss.
Hier habe ich Dir 5 typische Ursachen für schmerzende Brustwarzen beim Stillen zusammengestellt. Damit kommst Du vielleicht schon auf die Lösung für Deine Schmerzen.
Und hier geht es zum Video-Online-Kurs „Gut Anlegen“, in dem ich Dir erkläre und zeige, wie Du Dein Baby in verschiedenen Positionen gut anlegen können.
Wenn es Dir nicht alleine gelingt, herauszufinden, woran es bei Dir liegt, suche baldmöglichst eine qualifizierte Stillberatung auf!
Denn das Stillen sollte immer eine wunderbare Erfahrung für Mutter und Kind sein.
Autorin: Regine Gresens, IBCLC, März 2014
Foto: slworking2 via photopin cc
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Ich denke schon, dass die Schmerzen die ersten Tage normal sind. Die Brustwarzen müssen sich doch erst daran gewöhnen. Ich hatte die ersten Tage wunde Brustwarzen u. auch Risse. Meine Bettnachbarin im KH hatte die gleichen Probleme. Ohne Brustwarzensalbe ging die 1.Woche gar nix. Ich dachte da auch vor jedem Anlegen..Augen zu und durch. Kann mir schon vorstellen, dass aus dem Grund viele Frauen abstillen. Da es nicht mein 1.Kind ist, wusste ich aber noch, dass sich das legen wird. Mein Sohn ist jetzt 4 Wochen und das stillen klappt super.
Liebe Dany, genau da liegt das Problem! Schmerzende Brustwarzen werden als normal angesehen, weil sie heute so verbreitet sind. Nach kurzer Zeit sind sie dann wund und wenn alles nichts hilft, wird irgendwann abgestillt. Und genau daran möchte ich mit den Informationen, die ich hier weitergebe, etwas ändern.
Ich habe mein 1. Kind im Krankenhaus zur Welt gebracht und habe mich riesig gefreut als mein Baby zum ersten mal an meiner Brust gesaugt hat, ganz natürlich hat es instinktiv gewusst wie es das machen muss. Es war ein wunderschönes Erlebnis.
Doch dann wurde es zunehmend schwieriger mit dem stillen, denn ich bekam von jeder Krankenschwester und auch von Mitpatientinnen ungefragt ganz unterschiedliche Tipps wie und wann ich mein Baby anlegen soll, außerdem wurde bereits am 3. Tag Druck gemacht, dass mein Kind evtl. nicht genug zunimmt, obwohl es nur knapp an der Gewichtsgrenze war. Die unruhige Krankenhausroutine mit täglich wechselnden Zimmergenossinnen tat ihr übriges… Zum Glück hatte ich eine super Hebamme, die ich in’s Krankenhaus rief und mich immer wieder ermutigte und mir Kraft gab weiter zu machen. Ohne meinen eisernen Willen hätte ich das niemals durchgehalten. Die Schmerzen waren höllisch.
Doch ab dem Tag an dem ich endlich nach hause durfte ging es wie von Zauberhand viel leichter. In meiner gewohnten und geschützten Umgebung konnte ich ganz in Ruhe meiner weiblichen Intuition freien Lauf lassen und mein Kind so stillen wie ich es für richtig hielt. Ab da nahm ich mir ganz viel Zeit und schickte auch meinen Mann aus dem Raum, um zu stillen, denn ich brauchte die Gewissheit dass mich niemand stört. Dann ging es von Tag zu Tag besser und heute läuft es wie von selbst. Somit hatte ich zum Glück nur 1 Woche lang so starke Schmerzen. Beim nächsten Baby lasse ich mir nicht mehr reinreden. So viel ist sicher. Ruhe und Geborgenheit sind meiner Meinung nach die zwei wichtigsten Voraussetzungen zum stillen. Und 1 kompetente Beraterin an der Seite, die da ist wenn man unsicher ist. Mehr braucht es nicht.
Stillen darf wirklich nicht schmerzhaft sein. Ich hatte zu Beginn immer Schmerzen beim Stillen, nachdem eine Stillberaterin mir das korrekte Anlegen gezeigt hat, war der Schmerz erträglich. Schmerzen hatte ich weiter nur wegen einem Soor, was anfangs nicht erkannt wurde. Ich dachte dadurch auch, dass man die Zähne zusammenbeissen müsste, vor allem weil Schwiegermutter und Mutter es mir so beibringen wollten. Ich hätte auf meine Instinkte vertrauen sollen, da ich mir schon dachte, das kann doch nicht normal sein. Nun nach 5 Wochen der Qualen, stille ich (fast) schmerzfrei. Wunde Brustwarzen gehören manchmal dazu, sind vom Schmerz her, aber nichts gegen die Schmerzen, die man durch das falsche Anlegen oder Soor hat. Ich freue mich auf die Zeit, wenn der Soor ausgeheilt ist und ich keine Schmerzen mehr beim Stillen habe und ich bin froh so lange durchgehalten zu haben, wider aller Empfehlungen, ich solle abstillen!!!