„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Beikost? Nicht übereilen …

Autorin: Diane Wiessinger, IBCLC |
Einem gut gedeihenden, gestillten Baby in den ersten Monaten andere Nahrung zu zufüttern, kann seine Gesundheit beeinträchtigen. 

Sogar eine einzige Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung oder Getreideflocken führt zu Veränderungen im Körper eines jungen Babys und kann Allergien auslösen, die sich hätten vermeiden lassen.

Junge Babys können Stärke nicht gut verdauen, daher können die frühen Flocken zwar ihren Magen füllen, haben aber keine hohe Nahrungsqualität.

Frühe Gabe von Früchten oder Gemüse kann die Eisenaufnahme stören.

Und wissenschaftliche Studien ergaben, dass Babys anfangen nachts durchzuschlafen, wenn sie von ihrer Entwicklung reif dafür sind, nicht wenn mit der Beikost begonnen wird.

Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt, zu warten bis das Baby etwa 6 Monate alt ist, bevor etwas zur Ernährung eines gesunden, gestillten Babys hinzugefügt wird.

Nimmt dein Baby schlecht zu? Das Zufüttern kann deine Milchmenge noch weiter reduzieren.

Wenn du Sorgen wegen der Gewichtszunahme deines Babys hast, ruf eine Stillexpertin an, die dir hilft, dein Baby gut zu ernähren und zu stillen.

 

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Beikost? Nicht übereilen...

Und wann ist das Baby bereit für Beikost?

Wenn dein Baby etwa sechs Monate alt ist, alleine sitzen kann, nach Essen greift, es in seinen Mund steckt, kaut und schluckt und mehr davon möchte, dann ist es bereit und kann selber essen, ohne dafür die Unterstützung der Babynahrungsindustrie zu benötigen.

Im Gegensatz dazu, zeigt das bekannte Bild einer Mutter, die geduldig mit dem Löffel pürierte Nahrung in den Mund des Babys schiebt, während das Baby sie wieder ausspuckt, ein Baby, das einfach noch nicht bereit dafür ist.

Die alten Richtlinien mit der Empfehlung “mit vier bis sechs Monaten” mit Beikost zu beginnen, beziehen die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Säuglinge und die wenigen gestillten Babys, deren Wachstum wirklich stockend ist, mit ein.

Für ein Baby, das sich ausschließlich mit Muttermilch gut entwickelt, ersetzt frühe Beikost eine vollständige, gut verdauliche Nahrung durch eine unvollständige, schlecht verdauliche. Sie kann zu Fettleibigkeit, Allergien und niedrigem Eisenwert führen.

Es gibt gute Gründe bis zum Alter von etwa sechs Monaten zu warten, besonders wenn es in der Familie bereits Allergien gibt.

Einige Säuglinge im Alter von vier und fünf Monaten möchten sich alles in den Mund stecken und erwecken den Eindruck, unbedingt essen zu wollen.

Trotzdem ist es wahrscheinlicher, dass sie auf etwas beißen, trainieren oder einfach nur dabei sein möchten.

Häufig sind sie völlig zufrieden, mit den Großen am Tisch zu sitzen und mit Tassen, Löffeln und Tellern spielen zu können.

Es ist auch möglich, dass sie nach weiteren Gelegenheiten suchen, zur Ernährung oder zur Beruhigung zu stillen.

Andererseits kennt ein Baby, das auf Beikost besteht, bevor es sechs Monate alt ist, seinen eigenen Körper. Es ist ein menschliches Wesen, kein Kalender.

Biete ihm altersgerechtes Fingerfood an und lass es damit selbst hantieren.

Das wird seine Freude am Essen steigern, die Unordnung und die Kosten gering halten und du brauchst dich nicht zu sorgen, es möglicherweise zu überfordern.

Andere Babys sind vielleicht nicht an fester Nahrung interessiert, bis weit nach ihrem 6-Monats-Meilenstein.

Das ist kein Problem, so lange sie weiterhin normal zunehmen.

Überlass deinem Baby die Führung. Es wird mit der Zeit mehr feste Kost essen, wenn du sie ihm am Familientisch verfügbar machst.

Muttermilch (oder künstliche Säuglingsnahrung, wenn du das Stillen reduzierst) sollte mindestens für das erste Lebensjahr die Hauptnahrung deines Babys sein.

Sei versichert, deine Milch ist ein vollständig nährendes Nahrungsmittel, solange dein Baby es mag. Gestillte Kinder sind bestens ernährt.

Also, entspann dich und hab Spaß an der Ernährung.
Es ist nicht nötig, sich zu eilen.

Original: “Solids? Wait a bit … ” von Diane Wiessinger, MS, IBCLC, 2008
Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2004
Foto: Djuliet via photopin cc

 

Mehr Infos zum Online-Kurs Baby-led Weaning

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Regine Gresens

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
Regine Gresens

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Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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33 Kommentare

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  1. Hallo,
    ich bin ehrlich gesagt gerade etwas verunsichert. Mein Sohn ist ca 18 Wochen alt. Bis jetzt haben wir alles immer sehr nach Gefühl gemacht und zum Glück hat das auch stets perfekt mit den Empfehlungen übereingestimmt (Stillen nach Bedarf, viel im Tragetuch unterwegs, Schlafen, wenn das Baby möchte, nicht nach irgend einem Rhythmus,…). Ich hatte auch vor 6 M voll zu stillen und dann zu schauen, ob mein Sohn Beikost möchte/bereit ist.

    Jetzt ist es allerdings so, dass das Essen der Familie unglaublich interessant für ihn ist. Er sitzt bei einem von uns am Schoß mit am Tisch (gestützt für die kurze Zeit, frei sitzen kann er noch nicht und wir wollen ihn nicht einfach irgendwo hinlegen, während wir alle am Tisch sitzen). Er versucht stets uns das Essen vom Teller zu stehlen und sich in den Mund zu stecken, wenn ich mir mit der Gabel etwas in den Mund stecke, macht er seinen auf und will auch, er schmatzt mit und ein Kauspielzeug als Ersatz funktioniert nur bedingt gut. Trotz meiner Vorsätze zu warten bis er ca 6M alt ist, habe ich ihm heute Mittag etwas Karottenbrei angeboten. Ich habe ihm den Löffel nicht in den Mund gestopft, sondern in Reichweite gehalten und er hat ihn genommen und zum Mund geführt (und dabei natürlich den Brei auch sonst überall hin verteilt, aber das ist völlig egal). Ich habe nur bei der Feinjustierung geholfen, aber er hat entschieden, ob er das Zeug im Mund haben möchte oder nicht. Das Ergebnis war dass er die paar Löfferl vorbereiteten Brei sofort verschlungen hat (nicht wieder ausgespuckt) und als es aus war, hat er mir den Teller auf der Hand genommen und versucht den Brei, der noch drauf war, abzulecken (mit vollem Körpereinsatz, also er hat sich am Schoß sitzend von alleine nach vorne gebeugt, um mit dem Mund überhaupt an den Teller zu kommen).

    Natürlich war es nett zu sehen, dass ihm das ganze offenbar sehr große Freude bereitet hat, aber ich habe jetzt ein richtig schlechtes Gewissen. Er ist doch noch so jung und ich will ihm auch nicht schaden damit, dass ich ihn jetzt schon etwas essen lasse. Ich habe absolut keine Angst, dass er durch meine Milch nicht satt wird und ein früher Beikoststart war auch nie mein Plan. Soll ich trotz des sehr großen Interesses seinerseits am Essen noch warten oder ihn halt ein paar Löfferl essen lassen, weil er es ja offensichtlich gerne hat?

    1. Liebe Fiona,
      Interesse am Essen der Eltern ist nur eines der Beikostreifezeichen und ehrlich gesagt ein eher unspezifisches Reifezeichen. Denn es ist vor allem ein Zeichen für die allgemeine Lernbereitschaft der Babys. Das Erlernen neuer Dinge erfolgt nämlich bei den ganz Kleinen hauptsächlich durch das Nachahmen. Die Fähigkeit bzw. der Trieb zur Nachahmung ist daher bereits angeboren und schon bei Neugeborenen zu beobachten.

      Für die Beikostreife spielen jedoch die grob- und feinmotorischen Fähigkeiten des Babys eine viel größere Rolle. da sich etwa parallel mit ihnen auch die von außen nicht sichtbare Darmreife entwickelt.
      Lies bitte einmal hier: Wie früh ist zu früh, um mit fester Nahrung zu starten?

      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  2. Mein Sohn ist fast 7 Monate alt und kann noch nicht sitzen. Auf drängen des Kinderarztes haben wir vor einem Monat angefangen brei und fingerfood zu füttern. er lutscht gerne am Fingerfood und den Brei schluckt er brav herunter. da er sich allgemein viel überstreckt und zappelt, ist es sehr anstrengend ihn dabei auf dem schoß zu halten. Ich frage mich ob es in Ordnung wäre in von heute auf morgen wieder voll zu stillen bis er von alleine sitzen kann und wir ihm im hochstuhl fingerfood geben können?

    1. Hallo Katrin,
      ich kann niemals etwas zu einem bestimmten Kind sagen, das ich gar nicht kenne und dessen Entwicklung und Gesundheitszustand ich nicht einschätzen kann. Daher gebe ich hier – auch aus Haftungsgründen – nur allgemeine Antworten.
      Bei einem gesunden Kind, das sich normal entwickelt und mit ausschließlichem Stillen gut gedeiht, ist es im Konzept des Baby-led Weaning sogar angezeigt zu warten, bis es in der Lage ist gut genug aufrecht sitzen zu können, um sicher mit Nahrung zu hantieren und zu essen. Wenn ein Baby noch nicht aufrecht sitzen kann, ist das ein ziemlich sicheres Zeichen dafür, dass seine sonstige Entwicklung den Punkt der Beikostreife ebenfalls noch nicht erreicht hat.
      Mehr dazu hier: Aufrecht sitzen – was heißt das?
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

      1. Vielen Dank für die Antwort, jetzt bin ich beruhigt und fühle mich bestärkt meinem Gefühl zu vertrauen.

  3. Hallo Regine,
    ich bin immer wieder begeistert welche tolle Beiträge ich auf deiner Seite finde.

    Nun aber zu meiner Frage. Mein Sohn ist nun knapp 4 Monate alt. Heute beim Kinderarzt wurde das Thema Beikost angesprochen und das sich das “Fenster” für den Beikoststart bald öffnen würde ( Meinung der Ärztin 4. bis 6. Monat). Ich sagte ihr, dass ich derzeit voll stille.
    Ich solle aber schon beginnen ihm etwas anzubieten, unabhängig von Beikostreifezeichen. Dies wäre besonders entscheidend für die Allergieprävention.
    Stimmt das so? Ich dachte immer Stillen ist die beste Allergievermeidungs-Strategie?

    Ich freue mich über eine Antwort von dir.

    Viele Grüße
    Laura

  4. Hallo Regine,
    ich bin Mutter von 6 Monate alten Zwillingen. Am Anfang war alles recht turbulent, da die beiden 4 Wochen zu früh geboren sind. Die beiden sind voll gestillt und nehmen auch sehr gut zu. Auf Anraten meiner Hebamme habe ich bereits Ende des 4 Monats mit Beikost begonnen. Allerdings klappt es bis heute immer noch nicht so recht, da meist die Hälfte mit der Zunge wieder raus geschoben wird. Von der Kartoffel gibt es sogar Ausschlag im Gesicht. Mein Bauchgefühl sagt mir das die beiden noch nicht so weit sind. Meine Frage ist, ob ich die Beikost auch nach über einem Monat auch einfach noch zurückstellen kann? Ich habe Angst das sie dadurch Probleme mit der Verdauung oder der Eisenaufnahme bekommen können.
    Vielen Dank und viele Grüße
    Charlotte

    1. Hallo Charlotte,
      individuellen Rat gebe ich nur nach einer eingehenden Anamnese und Diagnostik im Rahmen einer zuvor vereinbarten Beratung. Aus Gründen der Haftung und der Qualitätssicherung meiner Arbeit ist dies für mich nicht anders möglich. Ich denke, dafür hast Du sicher Verständnis.

      Daher hier nur meine allgemeine Antwort:
      1) Nicht das Alter eines Kindes, sondern seine individuelle motorische Entwicklung entscheidet über seine Reife für die Beikost. Üblicherweise zeigen Babys etwa in der Mitte des 1. Lebensjahres die erforderlichen Zeichen der Beikostreife.
      2) Probleme mit der Verdauung oder der Eisenaufnahme sind eher durch eine zu frühe Einführung von Beikost zu erwarten, nicht jedoch mit einer altersgerechten ausschließlichen Muttermilchernährung.
      Hier kannst Du mehr dazu lesen:

      Ich hoffe, das gibt Dir mehr Sicherheit.
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  5. Hallo Regine,
    meine Tochter ist jetzt 11 Monate alt und wird noch nahezu vollgestillt. Ich habe leider irgendwie das Gefühl, das sie nicht mehr so richtig satt wird. Gerade dann, wenn ich ca. 1 Woche vor meiner Menstruation bin und auch während der Menstruation, merke ich das sehr. Beikost verweigert sie leider gänzlich. Manchmal isst sie 3-4 Löffel und dann ist Schluss. Abgepumpte Milch trinkt sie nur manchmal. Sie war nie eine gute Trinkerin. Ihre Trinkmengen waren zu Beginn immer ca. 40 ml – 70 ml. Ich sollte laut meiner Hebamme immer mal abwiegen. Sie hat aber trotzdem normal zugenommen. Nach dem Stillen habe ich damals manchmal sogar noch 220 ml abgepumpt und eingefroren. Dieser Vorrat ist jetzt aufgebraucht. Seit der Periode (6. Monat) habe ich Probleme mit der Milch. Wenn ich im Moment abpumpe kommen nur noch ca. 30 ml. Im Moment will sie sehr oft trinken. Habe ich zu lange mit der Beikost gewartet? Emma wiegt jetzt 8,500 kg mit 11. Monaten. Liebe Grüße Kristina

    1. Hallo Kristina,
      ohne Euch genauer zu kennen kann ich aus Haftungsgründen keine individuelle Einschätzung der Situation abgeben, sondern nur allgemein antworten. Dafür hast Du sicher Verständnis.

      1. Viele Mütter machen die Erfahrung, dass ihre Muttermilchmenge mit dem Einsetzen der Periode für ein bis zwei Tage geringer wird und die Milch anders schmeckt, so dass die Kinder während dieser Zeit eher zögernd an der Brust trinken.
      Nach einigen Monaten fühlen sich die Brüste auch nicht mehr so voll und groß an wie zum Beginn der Stillzeit, obwohl sich an der vorhandenen Milchmenge nicht viel ändert, vorausgesetzt die Brüste werden weiter regelmäßig gut geleert.

      2. Manche Mütter können mit einer Pumpe überhaupt keine Milch gewinnen, obwohl sie reichlich Milch haben.

      Nach den ersten Wochen hat sich die Milchmenge an den Bedarf des Kindes angepasst und ist oft nicht mehr so reichlich wie zu Beginn. Trotzdem kann sich das Kind auch bei kleineren Portionen beim Stillen nach Bedarf alles holen, was es braucht. Wenn es weiter normal zunimmt sowie aktiv und gesund ist, bekommt es in der Regel auch das was es braucht.

      3. Zur Frage des richtigen Zeitpunkts für den Beikostbeginn und der Essmengen von Kleinkindern lies bitte mal hier:

      Dazu hier auch noch ein Buchtipp:
      Mein Kind will nicht essen* von Dr. Carlos Gonzales.

      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  6. Hallo Regine, auch dieser Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf..
    Mein Sohn ist 4 Monate, 1 Woche und gestern bei der Kinderärztin gab es einen längeren Vortrag doch mit der Beifütterung anzufangen.
    Die Ärztin fragte mich noch, ob ich stille. Ich sagte “ja, ich stille voll”, “geplant sind die ersten 6 Monate voll zu stillen”, und “wenn er vorher was möchte, auch kein Problem, dann wird es es uns zeigen und wir werden es umsetzen”.

    Das überhörte sie recht gut, denn sie betete trotzdem ihren Standardtext zur Kinderernährung runter. Püriertes Gemüse geben, danach die Brust. Anvisiert sind dann irgendwann 180g Beikost pro Tag, blablabla.
    Ich hörte es mir an und kommentierte es nicht weiter. Hatte ja eh keinen Zweck. Was die Broschüre empfiehlt, ist schliesslich richtig. Genauso verhält sich ihre Meinung zum Impfen (aber das ist ein anderes Thema)…

    Natürlich erzählte ich meinem Mann davon und heute morgen am Frühstückstisch meinte er, wir sollten es versuchen Beikost zu geben.
    Zum Hintergrund: der kleine Mann trinkt seit einigen Tagen Nachts alle 2 Stunden und zwar pünktlichst! 🙂 Vorher waren wir bei 3 – 3.5h, aber der Rhythmus ist jetzt eben anders für den Moment.

    Mein Mann denkt nun, dass der Kleine mehr (ja was eigentlich?) Power/Essen/Kalorien braucht und dann auch besser durchschläft… Jaja, dieser ewige Konflikt.

    Mich hingegen macht diese Diskussion mehr und mehr traurig und kraftlos. Denn ich möchte ihm weiterhin mein Bestes geben und das ist nunmal meine Milch. Dafür zeitweise jede Nacht alle 2 Stunden zu stillen, erscheint mir nur ein kleiner Aufwand – wenn ich dafür sehe, wie gut er gedeiht.
    Bei 7.15kg, 66cm und absolut keinen Stillproblemen sehe ich nicht den geringsten Grund beizufüttern.

    Aber eben, von allen Seiten kommen die alten Weisheiten. Die Oma hat bereits nach 3 Monaten zu Pulvermilch gegriffen (und keiner ist daran Zugrunde gegangen), die Nahrungsergänzungsmittelindustrie ist nicht böse, bloss praktisch (Thema Nachts durchschlafen)… dem essenden Baby gekochte Stücke zu geben ist gefährlich (Erstickungsgefahr!) usw usw…

    Ich versuche dabei immer an die Schuhverkäuferin zu denken. Aber das fällt mir oft schwer.
    Trost und Unterstützung gibt mir deine Seite und einen Weg, den ich zumindest ausprobieren will, weil er sich instinktiv “richtig” anfühlt.

    Welch ein verzerrtes Bild von der Welt, einer gesunden stillenden Mutter und ihrem gesunden Kind etwas anderes schmackhaft machen zu wollen, als zu stillen.

    1. Liebe Nina,
      ja, es ist gar nicht leicht, sich von den vielen anderen Meinungen nicht verunsichern zu lassen und auf das eigene Gefühl und das eigene Baby zu hören.
      Es freut mich, dass Dir meine Blogbeiträge Trost und Unterstützung geben. Genau das ist ja auch mein Ziel. ?
      Vielleicht hilft Dir auch dieser Text, Dich mit Deinen Entscheidungen für Dein Kind sicherer zu fühlen.
      Ich wünsche Dir weiter eine unbeschwerte Stillzeit und einen entspannten Beikoststart, dann wenn Dein Kleiner auch tatsächlich reif dafür ist.
      Liebe Grüße,
      Regine Gresens

  7. Hallo, ich bin das erste Mal Mutter. Mein Baby ist aktuell 5 Monate und ich habe grade mit Brei gestartet. Fühlt sich aber vor allem nach dem Text nicht richtig an, habe es jetzt eine Woche grade. Frage mich, ob ich jetzt einfach wieder aufhören kann, oder ob mein Baby da quasi was vermisst? Würde gerne auch bis zum 6. Monat warten und voll stillen 🙁

    1. Hallo Natalie,
      wenn Dein Baby bisher mit Muttermilch gut gedeiht, spricht überhaupt nichts dagegen mit der Beikost zu warten, bis es sechs Monate alt ist.
      Wenn Du nach einer Woche Breifütterung wieder aufhörst, wird das Baby auch kaum etwas vermissen.
      Sprich doch noch einmal mit Deiner Hebamme, die Dein Kind kennt und es sehen kann. Du hast noch bis zum Ende der Stillzeit Anspruch auf Kostenübernahme für Hebammenbetreuung durch Deine Krankenkasse.
      Liebe Grüße,
      Regine

  8. Bin mama von einem Jungen der seit vorgestern 12 monate alt ist und jaaaa, ich stille immer noch… fast voll, da ich auch finde dass es die babys einem zeigen was das beste für sie ist. Mein Zwerg trinkt fast ausschließlich bei mir und kostet nebenbei wenn wir essen, aber nicht so viel, dass es eine stillmahlzeit ersetzen könnte. Warum sollte ich ihm brei oder andere beikost zuführen bzw einflößen, wenn er nicht wirklich was mag. Er wächst und gedeiht prächtig. 84 cm groß und ca 11,5 kg. Sitzen kann er schon lange alleine und seit einiger zeit robbt und krabbelt er und auch erste steh und gehversuche macht er überall wo er sich halten kann alleine. Wenn man ihn hält dann marschiert er schon brav.
    Ich finde diese ganze nervösmacherei wer wann und wie lange stillen sollte und wann mit der beikost angefangen werden sollte sowas von unnötig, weil es wie gesagt die kinder selber zeigen was das beste für sie ist.
    Ich zähle mich selber jetzt schon zur gruppe der Langzeitstillmamis und bin sehr sehr stolz darauf, da es zum glück von anfang an bestens und ohne jegliche hilfe bis heute funktioniert …obwohl es mein erstes baby ist.
    Also ihr Lieben: hört auf euch und eure Babys und lasst euch von nichts und niemandem etwas einreden! Stillen ist das Schönste und Beste was wir unseren Lieblingen geben können! Seid stolz auf euch! Noch eins: ich finde diese Seite sooooo toll und freue mich jedes mal über neuigkeiten und andere geschichten aus dem wunderbaren Leben mit Babys! 🙂

  9. Meine Tochter ist nun fast 9 Monate alt und wird voll gestillt. Sie hat bis jetzt Brei verweigert und auch mit Fingerfood nur ein bisschen probiert. Jetzt mit fast 9 Monaten isst sie immer mehr Fingerfood/BLW, zum Mittag hat sie heute zB eine halbe geduenstete Pastinake gegessen. Immer noch nicht viel, aber sie scheint jetzt erst wirklich bereit zu sein zum essen und es scheint ihr Spass zu machen. Sie sitzt immer noch nicht alleine, aber hat schon so gute Rumpfstabilitaet, dass ich sie waehrend sie isst in den Hochstuhl setze (oder ich habe sie auf dem Schoss, aber im Stuhl kann sie besser alleine essen)
    Mit 6 Monaten hat der Kinderarzt mir gesagt, dass es “nun aber wirklich Zeit waere” ihr Brei zu geben und auch die Hebamme einer Freundin sagte mir im 6ten Lebensmonat, dass ich wirklich Brei geben sollte, weil das Kind sonst nicht ausreichend mit Eisen versorgt sei. Daraufhin habe ich 4 Tage lang verzweifelt versucht dem Kind Brei zu geben und sass am 4ten Tag traenenueberstroemt vor meiner Tochter, weil sie partout nicht wollte und immer den Kopf weggedreht hat und ich wollte sie auch nicht zwingen.
    Gluecklicherweise wurde ich dann doch nochmal daran erinnert, dass Muttermilch wirklich das Beste fuer meine Tochter ist, und auch das wenige Fleisch, dass man geben soll, waere nur eine gering Menge an Eisen. Ausserdem gab sie die “Zeichen” noch nicht, dass sie bereit fuer Essen ist. Es ist schade, dass alle so auf den magischen “nach dem 4ten Monat” zum Breikoststart gepolt sind und nicht darauf, ob die Kinder wirklich bereit zum essen sind.

  10. Pingback: » baby led weaning
  11. Danke für den informativen Artikel, besonders hinsichtlich der Eignung von Muttermilch. Zwei Anmerkungen zum Text:

    “Die amerikanische Akademie der Kinderärzte (AAP) empfiehlt, zu warten bis das Baby etwa 6 Monate alt ist, bevor etwas zur Diät eines gesunden, gestillten Babys hinzugefügt wird.”

    Das englische “diet” übersetzt sich sehr oft passend mit “Ernährung”. Im Deutschen wird mit “Diät” meistens zuerst eine Reduktionskost assoziiert, und die sollte wohl kaum ein Baby mitmachen müssen 🙂

    “Wenn Ihr Baby etwa sechs Monate alt ist, alleine sitzen kann, nach Essen greift, es in seinen Mund steckt, kaut und schluckt und mehr davon möchte, dann ist es bereit und kann selber essen, ohne die Unterstützung der Babynahrungsindustrie zu benötigen.”

    Der Sinn des letzten Teils erschließt sich mir nicht: Das Baby kann essen, ohne die Babynahrungsindustrie (als Ganzes?) zu benötigen. Ist damit Flaschenmilch gemeint?

    1. Danke für den Hinweis, ich habe das Wort “Diät” durch das treffendere Wort “Ernährung” ersetzt.
      Zum zweiten Punkt:
      Nein, Flaschenmilch ist nicht gemeint, sondern feinpürierte Babynahrun: “Im Gegensatz dazu, zeigt das bekannte Bild einer Mutter, die geduldig mit dem Löffel pürierte Nahrung in den Mund des Babys schiebt, während das Baby sie wieder ausspuckt, ein Baby, das einfach noch nicht bereit dafür ist.”

  12. Unser Kleiner steckt sich natürlich auch schon länger alles in den Mund. Dies war allerdings kein Indikator für mich um mit der Beikost anzufangen. Mit knapp vollendetem 5. Lebensmonat haben wir langsam angefangen, denn er wollte nicht mehr an die Brust, wenn er uns hat essen sehen. Er ist richtig wütend geworden. Bis ich ihm ein Stück Karotte als Fingefood in die Hand gegeben habe. Da war er beruhigt, denn er bekam ja auch etwas vom Tisch. Dieses Spiel haben wir auch mit anderem Obst und Gemüse zwei Wochen wiederholt. Aber es genügte ihm nicht mehr. Deshalb haben wir begonnen ihm jeden zweiten Tag selbstgemachten Brei zu geben. Am ersten Tag bekam er Fingerfood, z.B. Karotte zum Lutschen, am nächsten Tag Karottenbrei. Zu Beginn wollte ich ihm ganz wenig geben und habe jeweils den Rest eingefroren. Das Essen hat er super hinbekommen und er hat sich gefreut und gelacht. Irgendwann haben ihm die kleinen Portionen nicht gereicht und er war traurig, dass der Becher leer war. Ursprünglich war mein Plan sogar länger als 6 Monate voll zu stillen, aber, meiner Meinung nach, zeigte mir unser Kleiner ganz deutlich, dass er mehr will. Nicht unbedingt mengenmäßig, sondern mehr Vielfalt. Trotzdem sehe ich den Brei nicht als ersetzte Mahlzeit an. Ich stille ihn zuvor und ansonsten nach Bedarf. Trotzdem kommt er nachts alle 2-4 Stunden und trinkt auch tagsüber häufig. Und trotzdem ist er eher schlank und könnte noch mehr zunehmen!

  13. Ganz wichtig ist die Initiative zum Selbstmachen. Die Beikost sollte wirklich immer selber gemacht werden. Gerade am Anfang sollte man auf eine handvoll Produkte zurückgreifen. Hier kann man Avocado, Süßkartoffel oder Kürbis erwähnen. Der Verdauungsapparat ist sehr sensibel und kann noch nicht alles perfekt verdauen. Wichtig ist, dass man industriell-hergestellte Beikost nur in sehr geringen Maßen verfüttert, da ebenso Konservierungsstoffe enthalten sind. Schauen Sie einfach auf http://www.beikost-selbstgemacht.de und finden Sie weitere Infos und Tips zur Babybeikost.

    1. Also hier wird sich mit 6 Monaten auch nur gedreht. (in eine Richtung…)
      Ich denke, die Kinder werden hingesetzt. Denke auch nicht, dass sie sich von alleine hinsetzen.

      1. Liebe Susanne
        Die einen Kinder bekommen mit 9 Monaten den ersten Zahn. Andere mit 4 Monaten. Genauso unterschiedlich ist es mit dem Sitzen und mit dem Wachstum. Unser Sohn wog mit 5,5 Monaten 10 Kilo. Ein schlanker allerdings riesengrosser, langer Junge. Kein Kind ist besser wenn es schneller oder langsamer ist. Wenn die Kinder in die Schule kommen interessiert das keinen Menschen mehr. Aber ja. Es gibt große Unterschiede in den ersten 12
        Monaten. Genauso wie mit dem Laufen. Die einen mit 9/10 Monaten andere mit 1,5 Jahren. Geschweige denn die Unterschiede beim Sprechen. Gewaltig.

    2. Ja. Meines ging an mit 5 Monaten und 3 Wochen später saß es fest
      im geschunkelten Kinderwagen. Bordstein rauf. Nordosten runter. Es blieb sitzen. Ohne Kissen.

    3. Ich habe 4 kinder, eines erst 4 Monate. Sie kann sich natürlich noch nicht allein hinsetzen. Aber meine anderen 3 haben sich allesamt mit 6 Monaten allein hingesetzt. Begannen direkt zu krabbeln und mit 7 Monaten haben sie sich in den stand gezogen. Es ist alles möglich. Aber oftmals erschließt es mir zum Beispiel nicht warum ein kind mit 12 Monaten noch nicht lange krabbelt, und trotz alle dem gibt es das und alles ist gesund.

  14. Hallo ;0) also unser Baby ist heute am 1. April punktgenau 5 Monate alt und er (ein Junge) hat schon gegen Ende des 3. Monats genau hingeschaut wenn wir gegessen haben, hat sich total dafür interessiert und wollte schließlich auch unbedingt mitessen wie wir Großen. Er bekommt jetzt also zusätzlich zum Stillen auch noch Breikost und das ganz nach Bedarf wie er es mag. Seine Hauptmahlzeiten sind immer noch aufs Stillen bezogen aber er liebt es und besteht förmlich auch darauf mit uns zu essen, ist ganz verrückt nach Brei, will auch den Löffel selbst in den Mund schieben mit viel Geschmatz ;0) und Verlangen. Obgleich er noch nicht selbst sitzen kann! Ich koche den Brei allerdings schonend selbst, Gemüse (etwa Karotte oder Kürbis) mit Wasser und etwas Rapsöl, mehr nicht. Und unser Kind liebt das! Außerdem mag er auch gern Bananenbrei, sprich einfach vermanschte Banane (kleine Stücke nur)

    Ich denke im Allgemeinen ist es wichtig einfach auf das eigene Kind zu schauen und zu achten, wie weit es ist. In unserem Fall wäre es ein Unding ihm keinen Brei zu geben, nach dem er ja eindeutig verlangt. Aber er zeigt auch genau wann er lieber doch die mütterliche Brust möchte und so gehe ich einfach auf meinen Jungen ein, damit er das bekommt, was er von Moment zu Moment braucht. So sind alle ganz entspannt und wir freuen uns an einem glücklichen, ebenso entspannten Baby!

    Herzliche Grüße aus dem Spessart, J.R.

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