„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Mein Baby spuckt immer wieder Milch

Viele Babys spucken nach den Mahlzeiten. In diesem Video erfährst Du, warum so viele Babys Milch spucken und was Du dagegen tun kannst.

Frage:
Hallo Regine,
mein Kleiner ist jetzt drei Wochen alt und spuckt seit letzter Woche immer wieder Milch mit Bröckchen und direkt nach dem Stillen frische Milch.
Meine Hebamme meinte, ich soll 2 bis 3 Stunden Pause machen, damit ich nicht auf den mit Luft gefüllten Bauch noch mehr Druck über neue Milch ausübe.
Der Kleine hat aber Bauchweh und will daher eine Brust.
Hast du hier vielleicht einen Tipp?
Bea

Antwort:
Häufiges Spucken kann natürlich auch einmal körperliche Ursachen haben oder eine Magen-Darm-Infektion zur Ursache haben. Lass dies unbedingt durch eine Untersuchung bei deinem Kinderarzt ausschließen!

In den allermeisten Fällen ist die Ursache aber einfach ein übervoller Magen, durch zu viel Milch, die bei der Mahlzeit in den Magen deines Babys gelangt ist.

Bei Stillkindern sind es oft Brüste mit einer großen Speicherkapazität und einem starken Milchspende-Reflex, der dazu führt, dass das Kind sehr schnell sehr viel Milch in den Mund bekommt und dann eben auch recht hastig schlucken muss, um sich nicht zu verschlucken.

Und bei einem Kind, das mit der Flasche ernährt wird, ist die Ursache oft ein zu leicht laufender Sauger, der ebenfalls die Milch zu schnell in den Mund des Babys laufen lässt, sodass es hastig schlucken muss – was für die Eltern meist wie gieriges Trinken erscheint. Eltern denken dann oft: „Uaah.., es zieht die Milch da nur so weg aus der Flasche. Es muss super, superhungrig sein.“

Und wenn es dann eben in kurzer Zeit die Flasche geleert hat, kommt manchmal sofort hinterher – oder auch einige Zeit später – alles oder jedenfalls eine sehr große Menge wieder aus dem Magen heraus.

Was tun bei häufigem Spucken?

Der oft erteilte Rat, zwei Stunden oder drei Stunden Abstand zwischen den Stillzeiten einzuhalten, trifft nicht auf Stillkinder zu. Sondern er kommt noch aus einer früheren Zeit, als es Flaschennahrung gab, die nur sehr langsam verdaut wurde, weshalb auch sehr große Abstände zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden sollten.

Für Stillkinder spielen Abstände wirklich gar keine Rolle. Vielmehr ist es normal, dass es bei Babys immer wieder (vor allem Abends) Phasen des häufigen Stillens – auch Clusterfeeding genannt – gibt. Abstände zwischen den Mahlzeiten einzuhalten, ist also mit einem Stillkind nicht nötig.

Vielmehr geht es darum, dass du deinem Baby einfach häufigere, kleinere Portionen anbietest, als es bisher bekommen hat. Eventuell muss die Milchmenge in den Brüsten auch reduziert werden.

Zum Beispiel durch das sogenannte Blockstillen, wo immer nur eine Brust pro Mahlzeit oder sogar über einen längeren Zeitblock von mehreren Stunden immer wieder gegeben wird. Während die andere Brust in Ruhe gelassen wird, damit sich darin die Milchmenge etwas reduziert.

Wie das Blockstillen zur Reduktion der Milchmenge geht, habe ich auch in diesem Blogbeitrag genauer beschrieben.

Und bei Spucken nach der Flasche?

Falls der Sauger bei der Flaschenfütterung das Problem verursacht, versuch einen anderen Sauger zu finden, an dem dein Baby ruhig und entspannt trinken kann.

Leider halten auch „innovative“ Sauger, die vom Hersteller besonders für stillende Mütter zum Füttern von abgepumpter Muttermilch empfohlen werden und ein ruhiges Trinken im natürlichen Saugverhalten wie an der Brust ermöglichen sollen, oft nicht das, was die Werbung verspricht.

Wenn du merkst, dass dein Baby mit so einem – angeblich besonders brustähnlichen – Spezialsauger, sehr hastig trinkt und sich vielleicht auch verschluckt und/oder hinterher sehr viel spuckt, solltest du den Sauger wechseln. Vielleicht musst du sogar mehrere Sauger ausprobieren, bevor du den richtigen für dein Baby gefunden hast.

Mit der Flasche besser füttern

Noch mal ein Tipp für die Flaschenfütterung: Wenn dein Baby mit dem Flaschensauger schlecht zurecht kommt und du es bisher immer liegend mit einer nach unten gerichteten Flasche gefüttert hast.

Setze dein Baby aufrecht!
Halte die Flasche waagerecht!
Gib ihm den Sauger in den Mund!
Achte darauf, dass immer nur die Spitze des Sauger mit Milch gefüllt ist!
Und beobachte beim Füttern sein Gesicht, ob es ruhig trinkt!

Und wenn du merkst, jetzt braucht es eine Pause, weil es sehr oft schluckt und gar nicht dazu kommt, zwischendurch auch einmal Luft zu holen. Oder weil es vielleicht etwas Luft aufstoßen muss. Oder weil es einfach gestresst aussieht.

Dann senkst du den Boden der Flasche und gibst ihm eine kleine Verschnaufpause!
Und wenn es dann weitergehen kann, hebst du das untere Ende der Flasche wieder etwas an!

Entscheidend ist, dass du die Flasche nicht mehr senkrecht hältst, so dass ein starker Strahl herauskommt und die ganze Milch quasi von selber in den Mund des Babys läuft.

Sondern bei dieser Technik des sogenannten Paced Bottlefeedings (oder auch achtsamen Fütterns mit der Flasche) wird das Baby aufrecht (senkrecht) gehalten und die Flasche waagerecht, nicht umgekehrt.

Und durch das Heben und Senken des Flaschenbodens kannst du regulieren, wie schnell und wie viel Milch das Baby in den Mund bekommt. Oder wenn das Baby eine Pause braucht, dann senkst du die Flasche wieder ein bisschen.

Ob du die richtigen Maßnahmen ergriffen hast, merkst du sehr schnell daran, dass die Mahlzeiten viel ruhiger und entspannter verlaufen und dein Baby nicht mehr oder deutlich weniger spuckt.

Regine Gresens, IBCLC, Mai 2022
Foto: Canva 

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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4 Kommentare

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  1. Hallo Regine, ab wann darf ich denn das blockstillen probieren? Meine Tochter ist jetzt 2 Wochen als, meine Brüste (vor allem die Rechte) sind sehr voll und ich hab oft das Gefühl, dass zu viel auf einmal in ihrem Mund spritzt und sie sehr haarig trinken muss. Gerade in der rechten Brust würde ich die Milchmenge gerne reduzieren, möchte jedoch nicht zu früh intervenieren.
    Vielen Dank schon mal und liebe Grüße
    Eva

    1. Hallo Eva,
      mir ist keine Zeitangabe nach der Geburt bekannt, ab der das Blockstillen durchgeführt werden darf. In den ersten Wochen gibt es sehr oft eine Überproduktion, schließlich kommen ja auch manchmal Mehrlinge auf die Welt. (Im Jahr 2022 gebaren laut statistischem Bundesamt von 1.000 Müttern in Deutschland durchschnittlich 17,2 Mütter Zwillinge.)
      In den ersten 4-6 Wochen passt sich die Milchbildung dann an den tatsächlichen Bedarf an und das ist in beide Richtungen möglich, sowohl höher oder niedriger, je nachdem wie die Nachfrage ist.
      Ohne Euch zu kennen und beim Stillen zu erleben, kann und darf ich Dir jedoch keine individuellen Ratschläge diesbezüglich geben. Das wäre für mich nur im Rahmen einer zuvor vereinbarten, kostenpflichtigen Stillberatung mit ausführlicher Diagnostik möglich.
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  2. #FragStillkinder
    Hallo Regine, da meine Kleine und ich einen nicht so tollen Start hingelegt hatten, war das erste das sie erhielt Pre Nahrung. Mittlerweile probiere ich Sie so oft als möglich zu stillen, wenn Sie Hungerzeichen aufzeigt. Die ersten Tage waren eine reine Katastrophe, da sie sofort richtig böse wurde mit hochroten Kopf und sie schrie wie am Spieß, da es nicht gleich klappte und die Milch nicht einfach aus meiner Brust floss. Mittlerweile kann ich sie gut anlegen, sie trinkt leider nur sehr sporadisch und so gar nicht kontinuierlich. Meine Brüste scheinen dadurch gefühlt nach einer Zeit von 3 Stunden zu explodieren. Da sie ziemlich viel abgenommen hatte (über 10%) sollte ich zu füttern mit abgepumpter Milch. Gesagt, getan, aber es erleichtert mir die Situation mit dem Stillen so gar nicht. Verschiede Flaschenaufsätze wurden auch schon probiert, bei einem fließt immer hin die Milch nicht von alleine heraus und kann nur durch Saugen „aktiviert“ werden. Mein größtes Problem ist, dass sie ich sie alle 3-4 Stunden stillen sollte, nachts lässt sie sich so gut wie gar nicht wecken und so müde wie sie ist, möchte sie schon gar nicht die Anstrengung des Stillens auf sich nehmen. Ich hoffe du hast mir ein paar hilfreiche Tipps zu unserem Fall.

    1. Hallo Yvonne,
      das Baby passt sich für gewöhnlich an den Milchfluss an. Wenn wenig Milch kommt, trinkt es sehr langsam und schläft eventuell sogar dabei ein. Wenn viel Milch kommt, trinkt es scheinbar hastig oder vermeintlich gierig, verschluckt sich aber auch des Öfteren und spuckt häufig hinterher, weil der Magen zu sehr gefüllt wurde.

      Ohne euren Fall wirklich genau zu kennen, kann ich leider keine seriöse Diagnose stellen und darum auch aus Haftungsgründen nicht individuell beraten. Das verstehst du sicher.

      Daher hier auch nur ein paar allgemeine Tipps, die bei geringem Milchfluss weiterhelfen könnten:

      Darüber hinaus würde ich bei anhaltenden Stillproblemen immer auch eine baldige persönliche Beratung bei einer professionellen Still- und Laktationsberaterin IBCLC empfehlen, um basierend auf einer qualifizierten Diagnose einen optimalen, auf eure individuelle Situation zugeschnittenen Plan zur Lösung der Ursachen zu erstellen.

      Alles Gute und herzliche Grüße,
      Regine Gresens

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