„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Anlegen in der Seitenhaltung

Babys können beim Stillen in verschiedenen Positionen an die Brust gelegt werden. Das Anlegen von der Seite – häufig auch Rückengriff, Fußball-Griff, -Haltung oder Football-Griff genannt – finden allerdings viele Mütter schwierig oder unbequem und geben es daher schnell wieder auf.

Es gibt jedoch viele Situationen, in denen die Seitenhaltung durchaus entscheidende Vorteile bietet, weshalb ich sie auch sehr oft und gerne empfehle.

Daher mein Rat:
Versuche es doch noch einmal mit dieser Anleitung und übe solange, bis Du Dich dabei sicher fühlst.
Anschließend solltest Du hin und wieder von der Seite anlegen, damit Dein Baby daran gewöhnt ist, auch in dieser Position gestillt zu werden. Sonst kann es schwierig sein, falls Du später einmal in der Seitenhaltung anlegen möchtest.

Wann ist die Seitenhaltung zu empfehlen?

  • Wenn das Anlegen für Dich (noch) schwierig oder schmerzhaft ist. Denn Du hast in dieser Position einen besseren Blick auf Deine Brust und den Mund Deines Babys und kannst sein Köpfchen besser kontrollieren, als bei der Wiegehaltung.
  • Wenn das Anlegen an einer Seite gut klappt, aber auf der anderen Seite (noch) schwierig ist, z.B. bei einem gebrochenen Schlüsselbein, einem KISS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung) oder einer Mittelohrentzündung des Babys.
  • Wenn Dir nach einem Kaiserschnitt die Lagerung des Babys vor Deinem Körper Beschwerden bereitet oder Du Angst vor schmerzhaften Tritten in die Wunde hast.
  • Wenn Du im äußeren Bereich der Brust einen Milchstau oder eine Brustentzündung hast, damit dieser Bereich vom Unterkiefer und der Zunge Deines Babys besser entleert werden kann.
  • Wenn Du vom Anlegen in der Wiegehaltung oder in der Seitenlage wunde Brustwarzen hast, kannst Du durch die andere Position den wunden Bereich entlasten und die Heilung beschleunigen.
  • Wenn Du wenig Milch hast oder Dein Baby mehr Gewicht zunehmen soll, solltest Du möglichst oft in der Seitenhaltung anlegen. Denn in den äußeren Bereichen der Brust ist das meiste Drüsengewebe und daher auch die meiste Milch und Dein Baby kann sie so mit seinem Unterkiefer und seiner Zunge besser entleeren. Du kannst dabei auch leichter Deine Brust komprimieren, damit mehr Milch zum Baby fließt.
  • Wenn Dein Baby zu früh geboren wurde, da es dann mehr Unterstützung von Dir benötigt, um die nötige Stabilität für das Saugen und Halten der Brust im Mund zu erlangen.
  • Wenn Du Zwillinge gleichzeitig stillen willst, kannst Du entweder beide Kinder in der Seitenhaltung oder eins in der Seitenhaltung und das andere von vorn in der Wiegehaltung anlegen.

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Mutter legt in der Seitenhaltung an

So gehst Du beim Anlegen in der Seitenhaltung vor

  • Nimm zuerst selbst eine bequeme Position ein. Du kannst dabei aufrecht oder auch zurückgelehnt sitzen. Wichtig ist nur, dass es für Dich selbst bequem ist und Dein Rücken gut gestützt ist.
  • Leg Dir ein oder mehrere feste Kissen neben Dich, damit Du das Baby nicht während des Stillens selbst halten musst, sondern sein Gewicht von den Kissen gehalten wird.
  • Positioniere Dein Baby so auf den Kissen, dass seine Wirbelsäule gerade ist und sein Kopf nicht nach vorn gebeugt ist oder sein Rücken durchhängt. Ganz wichtig ist auch, dass es nicht mit dem Mund, sondern mit seiner Nase vor der natürlichen Position und Höhe Deiner Brustwarze liegt.
  • Dein Baby kann dabei, je nach der Position Deiner Brustwarzen, entweder auf der Seite oder auf dem Rücken liegen. Wichtig ist aber, dass es mit seiner gesamten Vorderseite zu Dir zeigt und nicht den Kopf zur Seite drehen muss, um die Brust zu erreichen.
  • Zeigen Deine Brustwarzen mehr nach vorne/außen, so wie bei den meisten Müttern, sollten der Körper und die Beine Deines Babys eher etwas weiter entfernt von Deinem Körper liegen. Wenn Du das Babys zu eng an Deine Flanke heranziehst, kann dies beim Stillen zu schmerzhaftem Zug an der Brustwarze oder einem zu starken Vorbeugen des Köpfchens führen.
  • Leg Deinen Unterarm an den Rücken des Babys und halte sein Köpfchen mit Daumen und Zeigefinger hinter den Ohren an der Schädelbasis, so dass Dein Handballen und Dein kleiner Finger sowie Dein Ringfinger seinen Schultergürtel und Nacken stützen. So bekommt es die nötige Stabilität, die Voraussetzung für das gute Funktionieren seiner Motorik ist. Außerdem kannst Du so auch sein Köpfchen gezielt an die Brust ziehen, wenn es den Mund weit öffnet.

In der Seitenhaltung angelegtes Baby

  • Um viel Brust in den Mund des Babys zu bekommen, drücke mit der anderen Hand Deine Brust parallel zu seinen Lippen bzw. seinen Kieferleisten etwas zusammen. Steck Deine Brust nicht zentral in seinen Mund, sondern leg Deine Brust auf seine Unterlippe und rolle oder heble Deine Brust von der Nase her in seinen Mund. 
  • Wenn Dein Baby die Brust gut erfasst hat und sein Saugen für Dich nicht schmerzhaft ist, kannst Du jetzt auch Deine Brust loslassen. Da Du ja Dein Baby auf der natürlichen Höhe und Position Deiner Brustwarze angelegt hast, wird ihm die Brust nicht von ihrem eigenen Gewicht und der Schwerkraft aus dem Mund gezogen, wenn Du sie nicht mehr hältst.
  • Liegt Dein Baby in der Seitenhaltung eher auf dem Rücken unter Deiner Brust, solltest Du besonders bei einem kleinen Frühgeborenen oder einem Neugeborenen darauf achten, dass eine große, schwere Brust nicht mit ihrem gesamten Gewicht auf seinem Brustkorb lastet und seine Atmung beeinträchtigt.

Voilà! Das war’s.

In dem Beitrag Babys sind keine Fußbälle kannst Du lesen, warum ich den Ausdruck „Fußball-Griff“ für die Seitenhaltung unpassend finde und wieso das Anlegen im sogenannten „Fußball-Griff“ häufig Schwierigkeiten bereitet.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Dezember 2013
Artikelbild: Regine Gresens
Foto: Regine Gresens

 

In dem Video-Online-Kurs „Gut Anlegen“ erkläre und zeige ich Dir, wie Du Dein Baby in allen Stillpositionen gut anlegen kannst.

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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