„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

Aller Anfang ist schwer…

Von A.W. |
Liebe Regine,
ich möchte meine Stillerfahrungen gerne teilen, weil ich anderen Mamas Mut machen möchte. Denn Kämpfen und Durchhalten lohnt sich.

Stillen ist so bedeutend, es geht nicht nur darum, das Baby satt zu bekommen. Stillen ist so wichtig für den Bindungsaufbau zwischen Mutter und Kind. Stillen fördert das Urvertrauen. Stillen unterstützt ganz natürlich den Verdauungstrakt und macht den Alltag mit Baby so unbeschwert.

Ich bin mir selbst so dankbar, dass ich mich durch die schwierige Zeit am Anfang gekämpft habe. Mit Unterstützung meiner Hebamme und dem wundervollen und guten Zureden einer lieben Freundin.

Meine Tochter ist heute 14 Monate und ich stille immer noch.

Am Anfang war ich von der Geburt geschwächt. Ich hatte eine Not-OP, weil sich die Plazenta nicht löste und zudem viel Blut verloren. Drei Wochen hatte ich noch mit meinem Kreislauf zu kämpfen.

Die ersten vier Wochen hatte ich sehr wunde Brustwarzen. In die linke Brustwarze biss sie mir sogar ein Löchlein.

Daraufhin stillte ich eine Woche lang mit Stillhütchen. Ich legte sie zu den Stillmahlzeiten mehr an der rechten Seite an, so dass die linke weniger Milch gab.

In der ersten Woche bekam ich eine leichte Brustentzündung. Knötchen und leichtes Fieber.

In der 6. Woche wieder eine Brustentzündung. Hohes Fieber, Schüttelfrost. Meine Hebamme kam nun alle zwei Tage zum akupunktieren.

Da ich intuitiv stillte und dies fast alle zwei Stunden, erfolgte zusätzlich ein kräftezehrendes Prozedere. Vor jedem Stillen setzte ich mich vor die Rotlichtlampe, im Anschluss stillte ich in den unmöglichsten Stellungen und kühlte danach mit Quarkwickeln. Alle Knötchen lösten sich. Ich stand aber schon kurz vor einer Punktion.

Gestillt habe ich dabei oft im Vierfüßlerstand, Ella lag mit ihrem Köpfchen unter mir. Diese Stellung kostete mich Kraft im Rücken und in den Armen. Oder auf der Seite liegend, sodass Ella’s Füßchen vor meinem Gesicht lagen.

Ich reflektierte mich zusammen mit meiner Hebamme und wir suchten nach dem Auslöser. Fazit: Emotionaler Stress.

Der Auslöser für meinen emotionalen Stress war am meisten der Druck von Außen. Ich musste mir all die “gut” gemeinten Tipps anhören, wie z.B.: Sie muss im eigenen Bettchen schlafen, Du kannst sie doch nicht alle zwei Stunden stillen, Du musst sie auch mal schreien lassen…

Warum sollte ich? Was hat das Baby oder ich davon?

Ich empfand viele meiner Ratgeber in dieser Zeit als rücksichtslos und egoistisch. Nach Außen habe ich alles weg gelächelt, aber innerlich war ich nicht stark genug all dies abzuschütteln.

Ich wollte auch nicht, dass unsere Tochter rumgereicht wurde bei großen Familienfeiern oder Geburtstagen. Diese vielen Eindrücke wollte ich meiner Tochter ersparen, sowie das zur Folge aufgewühlte Schreien am Abend. Dies konnte auch niemand verstehen. Ein Baby ist keine Puppe, die herumgereicht werden kann.

Ein Säugling gilt als kompetent ab der Geburt. Meine Ansichten wurden wenig bis gar nicht akzeptiert. Dann war ich die “gluckenhafte Mutter”, “Helikopter-Mutter” usw.

Aber mit all diesen Bedingungen schaffte ich Ella Freiräume, sich unbeschwert zu entwickeln. Für mich war wichtig, dass Ella im Babyalter alles zum ersten Mal in Geborgenheit und Sicherheit erlebte.

In der 10. Woche folgte eine so schlimme schmerzhafte Brustentzündung mit sehr hohem Fieber und Schüttelfrost, dass ich dachte, ich erlebe den nächsten Tag nicht.

Es folgte eine Antibiotikakur von 6 Tagen. Nun wollte dazu das Baby nicht mehr trinken, schrie die Brust an.

Aber auf keinen Fall wollte ich mit Pre-Nahrung zufüttern. Ich ĺegte sie weiter an und sie ertrug und trank die Milch mit ihrem veränderten Geschmack.

Meine Hebamme empfahl mir eine milchaufbauende Kur aus Lecithin und Mambiotik. Mir hat diese Kur geholfen. Seitdem hatte ich keine Brustentzündung mehr.

Und sie erklärte mir, dass die Brust während der Stillzeit die Seele der Frau sei. Sicherlich traf dies auf mich zu.

Sie empfahl mir in aufbauenden Gesprächen, mir nicht alles zu Herzen zu nehmen und Probleme an- und auszusprechen. Ich bin ein sehr einfühlsamer Mensch und ich war eine frisch gebackene Mama, die nur das Beste für ihr Baby wollte.

Mit der Zeit habe ich gelernt, die Leute reden zu lassen. Ich handelte schon immer sehr intuitiv und tue dies auch weiterhin.

Das beste Ergebnis ist meine Tochter. Ich hatte sie in all ihren Bedürfnissen wahrgenommen und sie hat es mir in allen Dingen leicht gemacht. Sie ist entspannt, sehr fröhlich und vor allem ausgeglichen. Sie lernte zu vertrauen, weil ich ihre Bedürfnisse wahrnahm und sie immer als wichtig empfand.

Bedürfnisse zu erkennen und diese zu befriedigen bei einem Kind, wie z.B. den Hunger zu stillen, müde Kinder schlafen zu legen und sie auf dem Arm zunehmen, wenn sie es brauchen und möchten, hat noch lange nichts mit Verwöhnen zu tun. Im Gegenteil sie lernen dadurch, ich bin wichtig und ich kann meine Sorgen und Probleme äußern.

Diese Ansichten habe ich meiner Berufung als Erzieherin zu verdanken. Ich habe meine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund gestellt, um ganz für Ella da sein zu können. Im Nu ist sie groß.

Seit der letzten überstandenen Brustentzündung klappt das Stillen super. Mein Baby nahm weiterhin gut zu.

Es gab die ganze Stillzeit keine Verdauungsprobleme (Verstopfungen). Das war mir so wichtig. Es gibt nichts schlimmeres, als Babys und Kinder mit Verdauungsproblemen leiden zu sehen.

Regine, dein Buch “Intuitives Stillen” begleitete mich intensiv die letzten Schwangerschaftswochen und ich habe es jeder werdenden Mama aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis weiterempfohlen und werde es weiterhin empfehlen.

Zum Schluss auch einen besonderen Dank an meinen Mann, der mir unterstützend zur Seite stand, sowie meiner Mama, die mir nicht einmal geraten hat: “Hör am Besten auf zu Stillen!”

Meine Hebamme hat meine Wehwehchen sehr ernst genommen und alles getan, damit ich weiterstillen konnte. Dafür bin ich ihr zutiefst dankbar.

Ich danke meiner kleinen Tochter für ihre Geduld und ihre Experimentierfreudigkeit bei den nötigen und nicht immer besten Stillstellungen.

Nach all diesen anfänglichen Schwierigkeiten, bin ich so froh, dass das Stillen so gut klappt und nun möchte ich gar nicht mehr aufhören.

Ich rate allen Müttern, die Stillprobleme haben und stillen wollen, glaubt an euch, an Mutter Natur, die uns das Stillen möglich macht.
Kämpft für das Stillen, es lohnt sich. Eure Babys werden es euch danken.

Herzliche Grüße
A.W.

Originalbericht einer Mutter, März 2019
Foto: Federico Garagiola via photopin (license)

Liebe A.,
herzlichen Dank für diesen tollen Erfahrungsbericht.
Super, dass Du gelernt hast, die Anderen einfach reden zu lassen und vor allem auf Dein Gefühl zu hören. Das ist ein ganz wichtiger Schritt beim Mutter werden und hat sicher auch dazu beigetragen, dass Du keinen Milchstau mehr hattest, denn der wird fast immer durch Stress ausgelöst.
Aber der Stress kommt nicht nur von außen, sondern oft machen wir ihn uns auch selbst, durch unsere eigenen Ängste, Ansprüche und Gedanken – und die können wir glücklicherweise ändern.
~ R. Gresens

  

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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
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Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.

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1 Kommentar

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  1. Vielen Dank für deine ehrlichen Emotionen und Empfindungen die du in deinem Bericht mitteilst. Das ist ganz bestimmt für viele Mamis, wahrscheinlich vor Allem erstgebährende aber auch nochmals werdende, ein mutmachender und optimistischer Beitrag.
    Dankeschön und alles Gute für dich und deine Lieben!

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