„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

Du hast Dein Kind lange und gern gestillt. Nun bist Du Dir sicher, dass es für Dich an der Zeit ist langsam abzustillen.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, kann sehr unterschiedlich sein und hängt von vielen Faktoren ab. Du erkennst es jedoch immer daran, dass Du nicht mehr gerne stillst.

Vielleicht fühlst Du Dich aber auch unter Druck gesetzt, weil Andere Dich drängen, doch nun „endlich“ abzustillen? Dann lies bitte erst einmal meine Antworten auf häufige Fragen zum Langzeitstillen.
Denn das Abstillen nach dem 1. Lebensjahr klappt nur, wenn Du es wirklich selbst willst.

Bitte nicht austricksen! Es gibt viele „gute“ Tipps, um älteren Kindern die Brust zu verleiden. Von solchen Tricks, die ich hier gar nicht erst aufzählen möchte, rate ich allerdings unbedingt ab. Da sie oft zu einem unschönen, abrupten Ende einer bis dahin ja meist sehr schönen Stillbeziehung führen.

Du kannst auch ohne diese Tricks vieles tun, um Dein Kind beim Abstillen liebevoll zu unterstützen, indem Du nach und nach die Häufigkeit des Stillens reduzierst.

Das natürliche Abstillen unterstützen

  1. Biete Deinem Kind die Brust nicht mehr an, aber verweigere sie auch nicht, wenn es danach verlangt.
  2. Verkürze die Stillmahlzeiten. Bitte dazu Dein Kind Deine Brust wieder los zu lassen, nachdem es einige Zeit (wie lange, das entscheidest Du selbst) daran gesaugt hat. Warte also nicht mehr ab, bis es von selber aufhört.
  3. Vereinbare mit Deinem Kind, dass Du nur noch an bestimmten Orten oder in bestimmten Situationen stillst, zum Beispiel: nur noch Zuhause oder nicht mehr im Beisein von Dritten.
  4. Verändere Deine Tagesroutine. Wenn Dein Kind Zuhause viel gestillt werden möchte, verbringe viel Zeit draußen oder an anderen Orten. Oder umgekehrt, wenn Dein Kind an fremden Orten häufiger gestillt werden möchte, bleib mit ihm vermehrt in der vertrauten Umgebung.
  5. Vermeide „Verführungsmomente“ zum Stillen. Wenn Du Zuhause einen festen Stillplatz hast, solltest Du diesen Platz nun eher meiden und Dich in Gegenwart Deines Kindes möglichst wenig hinsetzen. Trag „stillunfreundliche“ Kleidung, wie zum Beispiel hochgeschlossene Pullover oder Kleider mit Reißverschluss am Rücken. Sorge dafür, dass Dein Kind Dich nicht mit nackten Brüsten sieht, etwa beim Umziehen oder beim Duschen.
  6. Bei jedem Kind gibt es bestimmte Situationen, in denen es bisher meistens nach der Brust verlangt hat, zum Beispiel, wenn es sich langweilt, hungrig oder müde ist. Biete ihm eine spannende Beschäftigung, etwas Leckeres zu essen oder etwas zu trinken an, bevor es beginnt vehement an die Brust zu wollen.
  7. Wenn Du das morgendliche oder abendliche Stillen einstellen möchtest, lass den Vater die Morgen- oder Abendroutine übernehmen, während Du selbst bereits aufgestanden oder abends nicht zuhause bist. Wenn Du vor allem in der Nacht nicht mehr stillen möchtest, schau doch mal, ob das 10-Nächte-Programm etwas für Euch ist.
  8. Mit einem älteren Kind, das von sich aus schon zum Abstillen bereit ist, kannst Du dafür auch einen festen Termin verabreden, z.B. seinen nächsten Geburtstag. Oder Du schließt mit ihm einen „Handel“ ab, bei dem es für das Aufgeben des Stillens eine besondere Belohnung bekommt.

Das Stillen läuft so auf ganz natürliche Weise langsam aus

Während Dein Kind immer seltener an Deiner Brust trinkt, bildet sich Deine Milchproduktion allmählich zurück. Die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten werden von alleine immer größer.

Und irgendwann stellst Du dann verwundert fest, dass das letzte Stillen schon etliche Tage her ist und Dein Kind nun endgültig kein Stillkind mehr ist.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, März 2014
Foto: Ben McLeod via photopin cc 


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Kleinkind mit Katze

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