„Gut Anlegen“ – Der Video-Online-Kurs für stillende Mütter und für Schwangere, die sich auf das Stillen vorbereiten möchten

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Warum stillen Mütter in Deutschland nicht länger?

Die durchschnittliche Stilldauer in Deutschland betrug in den Jahren 2003 – 2006 nur 6,9 Monate, 77,6 % der Mütter stillten weniger als 6 Monate voll.

Nach 9 Monaten hatten ca. 79 % der Mütter bereits abgestillt, nach 12 Monaten stillten ca. 92 % nicht mehr, nach 18 Monaten ca. 97 % und nach 24 Monaten mehr als 99 %[1].

Damit liegen Mütter in Deutschland, trotz zahlreicher wissenschaftlicher Belege der Nachteile des Nicht- oder kurzen Stillens[2],[3], bei der Stilldauer weit hinter der Empfehlung der WHO zur globalen Strategie für die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern[4].

Diese empfiehlt ein ausschließliches Stillen in den ersten 6 Lebensmonaten und danach bei geeigneter Beikost ein Weiterstillen bis zum zweiten Geburtstag und darüber hinaus, um optimales Wachstum, Entwicklung und Gesundheit zu gewährleisten und den steigenden Nährstoffbedarf von Kleinkindern zu decken.

Ausgehend von dem biologischen Abstillalter von 2,5 – 7 Jahren, wie es von der amerikanischen Anthropologin Katherine Dettwyler durch Vergleiche mit anderen Säugetieren und Primaten errechnet wurde, sowie im Vergleich mit der durchschnittlichen Stilldauer von 64 traditionellen Kulturen, die bei etwa 32 Monaten liegt[5], stellt sich die Frage, wie es zu diesen Unterschieden kommt.

Stillen ist zwar, rein biologisch gesehen, ein natürliches und angeborenes Verhalten von Müttern und Kindern, dennoch gibt die jeweilige Kultur einer Gesellschaft vor, warum, wie, wo und besonders wie lange gestillt wird.

Darüber hinaus spielen natürlich jeweils auch individuelle Faktoren eine Rolle.

Die Gründe für das vorzeitige Abstillen

Mütter, die vorzeitig abgestillt haben, nennen als häufigsten Grund Stillprobleme, wie z.B. Schmerzen beim Stillen, Brustentzündung, Milchmangel oder Brustverweigerung.

Weiter geben sie oft an, dass Flaschenfütterung bequemer bzw. genauso gut wie Stillen sei, und dass das Stillen mit zu viel Stress durch die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit, dem Haushalt oder den Geschwisterkindern verbunden war.[6]

Auch gesundheitliche Probleme, wie Krankheiten von Mutter oder Kind mit notwendigen „nicht-stillverträglichen“ medizinischen Behandlungen, eine neue Schwangerschaft, die Sorge vor Schäden durch Schadstoffe in der Muttermilch oder Karies des Kindes führen oft zu einem früheren Abstillen, als es ursprünglich geplant war.

Weitere Gründe sind Belastungen der Mutter durch nächtliches Stillen sowie beim Stillen in der Öffentlichkeit.

Einen großen Einfluss auf die Stilldauer hat auch die mangelnde Akzeptanz des längeren Stillens durch den Partner und das weitere soziale Umfeld, einschließlich Kinderarzt, Frauenarzt, Hebamme usw.

Häufig wird die Einführung der Beikost mit dem Beginn des Abstillens verbunden, erwecken doch viele Empfehlungen den Eindruck, dass dabei nach und nach die Stillmahlzeiten durch Brei ersetzt werden[7].

Die neuen Leitlinien zur Allergieprävention[8] empfehlen nun das Einführen der Beikost nach dem 4. Lebensmonat, was wahrscheinlich eine weitere Verkürzung der Stilldauer zur Folge haben wird.

Das Stillen eines älteren Kindes wird zudem von der Allgemeinheit, sowie auch von vielen Psychologen, als Zeichen einer zu großen Abhängigkeit von der Mutter gesehen.

Das hierzulande gesellschaftlich akzeptierte Abstillalter liegt etwa bei einem Jahr. Nach dieser Zeit wird zunehmend Druck auf die Mütter ausgeübt, doch nun endlich abzustillen. Die häufig gestellte Frage „Stillst Du immer noch?“ ist nur ein Beleg dafür.

Stillen über das erste Lebensjahr hinaus wird demzufolge auch als „Langzeitstillen“ bezeichnet, was ebenfalls zeigt, dass unsere kulturelle Norm eine kürzere Stillzeit vorsieht.

Der Einfluss der Kultur auf das Stillverhalten in Deutschland

Mütter entscheiden sich für das Stillen und Abstillen immer im jeweiligen kulturellen Kontext.

So fokussiert unsere Gesellschaft zwar einerseits stark auf dem gesundheitlichen Aspekt des Stillens. Fast alle werdenden Mütter begründen ihren Stillwunsch auch damit, ihr Kind vor Infektionen und Allergien schützen und ihm das Beste geben zu wollen.

Andererseits wird Stillen hierzulande oft als schwierig, unkontrollierbar, einschränkend und auszehrend für die Mütter angesehen, so dass bei auftretenden Problemen schnell nach der scheinbar sichereren und einfacheren Flaschennahrung gegriffen wird.

Stillen wird dabei lediglich als eine Form der Ernährung von Babys gesehen und die ebenso wichtigen Funktionen wie etwa regelmäßiger Haut-Haut-Kontakt, Vertiefung der Mutter-Kind-Bindung, Regulation der kindlichen Gefühlszustände, Reduktion der mütterlichen und kindlichen Stresshormone usw. geraten völlig aus dem Blick.

Und Stillen über die Babyzeit hinaus wird gar als überflüssig und potentiell gefährlich angesehen.

Wesentlichen Einfluss auf das Stillverhalten haben die veränderten Familienstrukturen, entstanden durch das Aussterben der dörflichen Strukturen und der Großfamilien, mit der Folge, dass Kinder hierzulande immer weniger durch das Beobachten von stillenden Müttern lernen können, wie gestillt wird.

Die heute übliche berufliche Mobilität führt zudem dazu, dass viele junge Eltern weit entfernt von ihren Ursprungsfamilien leben, so dass sie nach der Geburt eines Kindes kaum familiäre Unterstützung erhalten können.

Schon bald nach der Geburt bleibt die junge Mutter mit Baby, Geschwistern und Haushalt allein, was oft zu Überlastung und Überforderung führt. Dies trifft noch in besonderem Maße auf Alleinerziehende und Mütter, die frühzeitig wieder erwerbstätig sind, zu.

Auch die moderne Pränatal- und Geburtstechnologie führt bei den Schwangeren zu einem zunehmenden Verlust des Vertrauens in die Fähigkeiten ihres Körpers und ihres Kindes.

Statt ihren eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Wahrnehmungen zu trauen, bauen sie nun vor allem auf die Ratschläge von Experten, informieren sich in Büchern und im Internet und suchen nach Regeln, denen sie folgen können.

Da das medizinische Fachpersonal jedoch oft nur mangelhaftes Fachwissen zum Stillen hat, wird bei Stillproblemen oft allzu leicht zum Abstillen geraten, wobei manche Ratschläge von Experten erst die Probleme verursachen, wie z.B. Begrenzung der Anlegezeiten, feste Rhythmen oder das frühe Fördern des nächtlichen Durchschlafens.

Auch die Zunahme der Kaiserschnitte auf 31 % der Geburten im Jahr 2009 führt zu vermehrten Schwierigkeiten zum Beginn der Stillzeit[9], denen nicht selten ein frühzeitiges Abstillen folgt.

Seit dem Beginn der industriellen Herstellung sogenannter „humanisierter“ bzw. adaptierter, künstlicher Säuglingsnahrung in den 50erJahren hat sich in der Gesellschaft die Annahme verbreitet, künstliche Säuglingsnahrung sei der Muttermilch gleichwertig und sicher.

Gleichzeitig wurden durch moderne Labortechniken immer mehr unterschiedliche Schadstoffe[10] in der Muttermilch nachweisbar, was bei den Eltern Ängste und Zweifel an ihrer Qualität auslöst und die künstliche Säuglingsnahrung spätestens nach 6 Monaten als sichere Alternative erscheinen lässt.

Die langen Regale der frei verkäuflichen Babynahrung in deutschen Supermärkten und Drogerien wecken zudem den Anschein, die dort angebotenen Produkte seien unverzichtbare Utensilien der Babypflege.

Die Säuglingsflasche als Piktogramm für Wickelräume oder als Zubehör für Puppen zeigt einmal mehr, dass Deutschland eher eine „Flaschenkultur“ als eine Stillkultur hat.

Weiter herrscht in unserer Kultur ein distanzierter Typ der Babypflege vor, der sich in der frühen Trennung von Müttern und Kindern durch Babybetten, Kinderwägen, Babyphon und Schnuller usw. äußert.

Auch müsse schon das Baby zur Regelmäßigkeit, zum frühen Durchschlafen ohne elterliche Nähe und zum Warten erzogen werden.

Aufgrund häufiger Warnungen der älteren Generation fürchten viele Eltern, ihr Baby wolle sie manipulieren, wenn es schreit, weil es alleine gelassen wurde und sich beruhigt, sobald es hochgenommen wird.

Zuviel körperliche Nähe und Eingehen auf die kindlichen Bedürfnisse würde das Kind verzärteln, oder gar verwöhnen, indem unerwünschte Verhaltensweisen belohnt werden[11].

Bei Babys, die viel weinen, werden schnell „Dreimonatskoliken“ oder „Regulationsstörungen“ diagnostiziert, was die Ursache des Weinens beim Kind sieht, statt in der Art der herrschenden Babypflege.

So werden Kinder sogar von Erziehungsratgebern als „kleine Tyrannen“ bezeichnet[12], die von den Eltern zu zivilen Menschen erzogen werden müssen.

Ziel der Erziehung ist daher auch die Selbständigkeit von Kindern. Insbesondere das längere Stillen wird hier als die Entwicklung der Selbständigkeit behindernd angesehen, da es das Kind zu lange in einer Abhängigkeit von der Mutter und im Verhaltensrepertoire eines Säuglings halten würde.

Auch wird Stillen allgemein als die Mutter einschränkend und aufzehrend bezeichnet, da es schwierig und aufwändig sei.

Schon im Mittelalter war es daher gängige Praxis der Oberschichtmütter, ihre Kinder zu Ammen zu geben, um dem anstrengenden Stillen zu entgehen[13]. Die Frauen der Unterschicht mussten hingegen stillen, da sie sich keine Amme leisten konnten und ihre Kinder sonst nicht überlebt hätten.

Auch Aussagen wie „Stillen schwächt die Knochen“ oder „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn“ zeugen von der Einstellung, dass Stillen eine Aufopferung der Mutter bedeutet.

So glauben noch heute viele Menschen, Stillende müssten ihre Ernährung einschränken, da viele Lebensmittel Koliken verursachten, oder sie dürften keinerlei Medikamente nehmen, was beides jedoch nicht den Tatsachen entspricht.

Die Mütter müssten sich dem Kind unterordnen und wären durch das Stillen an Haus und Kind gebunden.

Paradoxerweise wird jedoch die Familienarbeit gesellschaftlich nicht als wirtschaftliche Leistung, sondern als eine Art „Nichts-Tun“ gesehen.

Hinzu kommt, dass bei zu langer Abwesenheit aus dem Berufsleben bzw. von einer bestimmten qualifizierten Arbeitsstelle die Gefahr wegen vorgeblicher Dequalifizierung „nicht mehr benötigt zu werden“ steigt.

Der subjektive und auch objektive Druck, dem Arbeitsmarkt nach einer Geburt wieder schnell und vollumfänglich zur Verfügung zu stehen, ist insbesondere für hochqualifizierte Mütter groß. Dass junge Mütter heute möglichst schnell zurück ins Berufsleben möchten, ist daher durchaus nachvollziehbar.

Dies alles steht zusätzlich vor dem Hintergrund einer allgemeinen sexuellen Doppelmoral. Einerseits werden seit den 60er Jahren in den Massenmedien zunehmend nackte und vor allem große Brüste abgebildet, was den gesellschaftlichen Fokus auf die sexuelle Funktion der Brüste statt auf ihre Ernährungsfunktion gelegt hat.

Demzufolge wird das Stillen auch als quasi-sexueller Akt gesehen, der im Falle des Stillens von älteren Kindern lediglich der Lust der Mutter dienen könne und daher als sexueller Missbrauch gewertet wird.

Andererseits ist das Stillen in der Öffentlichkeit bei uns nicht gern gesehen, so dass selbst Mütter, die ein kleines Baby in der Öffentlichkeit stillen, sich dabei oft nicht wohl fühlen und versuchen, die Brust und das Stillgeschehen mit Schals und Tüchern zu verdecken oder sich zum Stillen zurückziehen.

Nicht selten werden stillende Mütter tatsächlich in öffentlichen Räumen dazu aufgefordert, das Stillen zu unterlassen, da sich andere Personen davon gestört fühlen könnten[14].

Auch die Angst der Mütter vor Hängebrüsten durch das (lange) Stillen und dem damit einhergehenden Verlust ihrer sexuellen Attraktivität ist dem westlichen Fokus auf die sexuelle Funktion der Brüste zuzuschreiben.

So werden in Deutschland jährlich mehr als 25.000 Brustimplantate eingesetzt. Das durchschnittliche Alter der Patientinnen sinkt von Jahr zu Jahr kontinuierlich. Die Hälfte der 2005 operierten Frauen war unter 25 Jahre, 2 % sogar unter 18 Jahre alt.

Zugleich steigt das Volumen der Silikonimplantate, gerade bei jüngeren, an[15]. Dass dies auch die Stillfähigkeit und den Stillwunsch der jungen Frauen beeinflusst, muss wohl nicht unterstrichen werden.

Manche Väter drängen ihre Frauen auch zum frühen Abstillen oder verbieten ihnen sogar zu stillen, weil sie „ihre“ Brust nicht mit einem Säugling teilen möchten oder ihre Frau während der Stillzeit sexuell für weniger attraktiv halten, weil aus den Brüsten Milch kommt.

Dies könnte auch eine späte Nachwirkung der Haltung einiger katholischer Moraltheologen sein, die Müttern über mehrere hundert Jahre empfohlen hatten[16], ihre Kinder abzustillen und durch Ammen stillen zu lassen, um dem Ehemann zur „ehelichen Pflicht“ zur Verfügung zu stehen .

Wie kann längeres Stillen gefördert werden?

In Deutschland stillen eher Mütter länger als durchschnittlich, die einen hohen Sozialstatus haben, aus den alten Bundesländern stammen, bei der Geburt des Kindes älter als 30 Jahre und Nicht-Raucherinnen sind.

Aber auch die Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit und der damit einhergehende Besuch des Kindes in einer Kindertagesstätte oder das Eintreten einer neuen Schwangerschaft sind mit dem längeren Stillen vereinbar.

Meine Erfahrungen aus meiner Stillgruppenarbeit mit lang stillenden Müttern seit 2003 zeigen: Es sind vor allem Mütter, die sehr feinfühlig die Bedürfnisse ihres Kindes wahrnehmen und befriedigen und die ihrem eigenen Gefühl folgen und sich in dem, was sie tun, wenig vom Druck der Außenwelt beeinflussen lassen.

Dabei ist es meistens so, dass die Mutter im Vornherein nicht geplant hatte, so lange zu stillen, sondern es sich so ergibt, weil ihr Kind mit 6 – 12 Monaten die Beikost verweigert[17] und weiter an der Brust trinken möchte.

Das lange Stillen geht also meistens von dem Kind aus, das sich einfach wie seit Tausenden von Jahren seinen Bedürfnissen entsprechend verhält[18].

Wenn diese Mütter dann erfahren, dass dies ungefährlich, natürlich und „in Ordnung“ ist, stillen sie meist mit Freude und beruhigt weiter.

Denn die Mütter erleben selbst mit, wie gut das Stillen ihrem Kind tut, wie es dabei auftankt und sie glücklich anschaut bzw. dies auch selbst sprachlich ausdrückt. Sie möchten dieses Bedürfnis ihres Kindes weiter befriedigen und es nicht gegen dessen Willen abstillen.

Außerdem möchten sie ihrem Kind ermöglichen, selbst zu bestimmen, wann es aufhört zu stillen und vertrauen darauf, dass ihr Kind von selber das Stillen beendet, wenn es von seiner Entwicklung soweit ist, so wie es auch von selber in seinem Tempo Krabbeln, Laufen, Sprechen usw. gelernt hat.

Grundsätzlich geht es darum, den für Mutter UND Kind richtigen Zeitpunkt zum Beenden des Stillens abzuwarten und zu erkennen, statt sich den gesellschaftlichen Normen anzupassen.

Angesichts der kulturellen Haltung, die dem Stillen und insbesondere dem längeren Stillen kritisch bis ablehnend gegenüber steht, brauchen Mütter, die länger als hier üblich stillen, sowohl fachlich korrekte Informationen, als auch emotionale Bestärkung durch Fachleute sowie den Austausch mit Gleichgesinnten, da in ihrem persönlichen Umfeld meist kaum noch weitere Mütter stillen.

Damit in unserer Gesellschaft mehr Mütter länger stillen, müssten zunächst weitere Anstrengungen unternommen werden, um die allgemeine Stillquote zu erhöhen.

Die Bedeutung des (längeren) Stillens und die Risiken des Nicht- oder Kurzstillens müssten besonders den weniger gut ausgebildeten Müttern und der gesamten Bevölkerung immer wieder nahegebracht und verständlich erklärt werden.

Weitere babyfreundliche Krankenhäuser, bessere Ausbildung zum Stillen für medizinisches Fachpersonal, leicht verfügbare Informationen für medizinische Laien, breite Aufklärung über die natürlichen Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern sowie eine positivere Darstellung des (längeren) Stillens in den Massenmedien könnten auch bei uns die Stillkultur fördern, zu größerer Akzeptanz führen und das Kurzzeitstillen vermindern.

Autorin: Regine Gresens, IBCLC, Juli 2010
Foto: Milkwooders via photopin cc
Eine gekürzte und geänderte Fassung dieses Artikels wurde in der AFS-Stillzeit 3/2010, S. 12 – 14 veröffentlicht.

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Literatur
[1] Lange, C, Schenk, L & R Bergmann: Verbreitung, Dauer und zeitlicher Trend des Stillens in Deutschland. Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch- Gesundheitsschutz 5/6 2007, S. 624-33.
[2] Walker, M: Die Risiken der künstlichen Säuglingsnahrung – neu betrachtet, JHL 9(2), 1993, p. 97-107.
[3] Bonyata, K: Extended Breastfeeding Fact Sheet, 2003. 
[4] WHO: Global Strategy for Infant and Young Child Feeding. Genf, 2003.
[5] Dettwyler, KA (1995). A time to wean: The hominid blueprint for the natural age of weaning in modern human populations. In Stuart-Macadam, P & Dettwyler, KA (Eds.): Breastfeeding: Biocultural perspectives, Aldine de Gruyter New York, 1995
[6] Rebhan, B (et al): Initiales Stillen und Gründe für das Abstillen – Ergebnisse der Studie „Stillverhalten in Bayern. München, 2006.
[7] Hier ein exemplarisches Beispiel.
[8] Muche-Borowski, C (et al): Leitlinien zur Allergieprävention. AWMF, 2004.
[9] Odent, M: Es ist nicht egal, wie wir geboren werden – Risiko Kaiserschnitt Walter/ Patmos Verlag 2005
[10] BUND (Hrsg.) Endstation Mensch: Über 300 Schadstoffe in der Muttermilch. Zeit für eine neue Chemikalienpolitik. Köln, 2005. 
[11] Hier zeigt sich der Einfluss des Behaviorismus mit seinem pawlowschen Reiz-Reaktions-Modell sowie der nationalsozialistischen Pädagogik, siehe dazu: Dill, G: Nationalsozialistische Säuglingspflege: Eine frühe Erziehung zum Massenmenschen. Stuttgart: Enke, 1999.
[12] Prekop, J: Der kleine Tyrann: Welchen Halt brauchen Kinder? Goldmann, München, 2. erweiterte Neuaufl. 2006
[13] Tönz, O. Stillen in der guten alten Zeit. In: Siebert, W, Stögmann, W & GF Wündisch (Hrsg): Stillen – einst und heute. Hans Marseille Verlag, München, 1997
[14] Bumgarner, NJ: Wir stillen noch – Über das Leben mit gestillten Kleinkindern. LLLD e.V., Hille, 2003.
[15] Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Brustvergrößerung
[16] Fildes, VA: Breast, bottles and babies. A history of infant feeding. University Press, Edinburgh, 1986.
[17] Gonzales, C: Mein Kind will nicht essen. LLLD e.V, München, 2002.
[18] Renz-Polster, H: Kinder verstehen – Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt. Kösel, München, 2009.

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Regine Gresens

Regine Gresens

Hebamme, Berufspädagogin, Still- & Laktationsberaterin IBCLC, Heilpraktikerin für Psychotherapie (HeilprG), Autorin und Mutter. Ich helfe Dir dabei, Deinem Baby und Dir selbst zu vertrauen und Euren eigenen Weg zu gehen.
Regine Gresens

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75 Kommentare

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  1. Hallo,
    danke für den schönen Artikel. Ich denke auch, dass da gesellschaftlich noch viel passieren muss, um die Situation zu verbessern. Dem babyfreundlichen Krankenhaus und meiner Hebamme bin ich dankbar für zwei geflickte Stillstarts.
    Etwas unglücklich formuliert finde ich den Absatz mit den viel weinenden Babys. Mein Kind habe ich nach Bedarf gestillt, getragen und gekuschelt und trotzdem hat sie die ersten Wochen viel geweint. Ich denke es ist gar nicht unbedingt als Vorwurf gemeint, ließ mich beim lesen aber stolpern.

  2. Hallo,
    danke für den tollen Artikel. Ich bin gerade dabei meine einjährige Tochter ganz langsam abzustillen und möchte hier kurz meine Entscheidung darlegen das früher als natürlicherweise vorgesehen zu tun.

    Vorweg: ich glaube sowohl mein Partner als auch ich gehen sehr gelassen und einfühlsam auf die Bedürfnisse unseres Kindes ein. Ich hatte eine sehr schöne natürliche Geburt ohne Schmerzmittel oder PDA, dafür mit einer tollen Hebamme (in einem öffentlichen Krankenhaus in Österreich). Ich habe von Anfang an nach Bedarf gestillt und hatte nie Schmerzen oder sonstige Probleme. Auch von Babyblues blieb ich zum Glück verschont und die ersten Wochen verbracht wir drei vor allem kuschelnd im Bett oder am Sofa. Ich hatte viel Unterstützung im Wochenbett und meine Tochter ist zum Glück das ausgeglichenste Baby das man sich vorstellen kann. Wir haben keinen Kinderwagen und so war sie von Anfang an im Tuch (oder später dann in der Trage) überall mit dabei. Nach ca 6 Monaten haben wir ihr Beikost angeboten und wie alles andere hat auch das problemlos funktioniert. Nachts schlafen wir im Familienbett und gekuschelt wird auch so oft und so viel wie sie es möchte. Wir hatten nie Angst sie zu „verwöhnen“ weil wir sie so viel Tragen, niemals schreien lassen und ihre Bedürfnisse so gut wie möglich befriedigen. Belohnt wurden wir mit einem ausgeglichenen, aufgeweckten Kind und einem entspannten Alltag. Wenn mein Partner jemals auf die Idee kommen würde meinen Körper (wie in dem Artikel beschreiben) als seinen Besitz anzusehen und mir vorschreiben würde wann und wie lange ich mein Kind stillen darf, könnte er danach gleich seine Sachen packen und ausziehen.

    Eigentlich also perfekte Voraussetzungen für eine „lange“ (also eine natürliche) Stilldauer. Warum ersetze ich also schön langsam das Stillen durch Kuscheln (+ je nach Bedarf Schnuller und künstliche Milch)? Aus ehrlich gesagt ganz egoistischen Gründen. Ich mag nicht mehr. Ich hab das Stillen nie als etwas besonderes tolles noch besonderes doofes empfunden. Es gehörte einfach dazu, wie z.B. Zähne putzen. Aber jetzt fängt es immer mehr an mich zu nerven. Mein Partner und ich teilen uns die Kinderbetreuungszeiten mittlerweile recht gleichmäßig auf und wenn die Kleine bei ihm ist muss ich pumpen wenn ich sonst tagsüber noch stille. Wenn ich Abends mit Freunden weggehe (sie schläft durch Tragen + Flasche genauso gut ein wie durch Stillen) explodieren nachher meine Brüste weil ich abends nicht gestillt habe. Auch das „an meiner Brust nuckeln“ stört mich mittlerweile einfach. Der Alkohol feht mir überhaupt nicht, ich hab eh nie viel getrunken, aber meinen Körper hätte ich gerne wieder zurück.

    Mittlerweile stille ich nur noch nachts 1-2 mal und morgens nach dem Aufwachen. Ich habe keinen Zweifel dass sie gerne noch mehr stillen würde, aber sie hat nie nach der Brust geweint und akzeptiert die Alternativen (Kuscheln mit Flaschi oder Schnulli) sehr gut. Ich habe das Gefühl wir haben einen Kompromiss gefunden der meinen und ihren Bedürfnissen gut entgegenkommt.

    1. Hallo Sarah,
      wenn sich das Stillen für Dich nicht mehr gut anfühlt, ist es richtig die Situation zu verändern. Die Dauer der Stillzeit ist ja meist ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen des Kindes und denen der Mutter.
      Wenn Du jetzt Deine einjährige Tochter langsam in den nächsten Wochen bis Monaten abstillst, habt ihr bereits relativ laaaange gestillt und könnt beide von einer Vielzahl positiver Auswirkungen dieser langen Stilldauer profitieren. 🧡
      Ich wünsche Euch alles Gute und auch weiterhin viel Freude miteinander.
      Herzliche Grüße, Regine Gresens

  3. Hallo liebe Regine Gresens, mir geht es momentan sehr schlecht & ich möchte es mir gerne hier von der Seele reden & hoffe vielleicht die ein oder andere Antwort auf meine vielen offenen Fragen zu finden. Nach langem Kinderwunsch & künstlichen Befruchtungen kam doch noch mein kleiner Sohn auf natürliche Weise. Im Kinderwunsch wurde ich trotz allem letztendlich natürlich Schwanger. Trotzdem hatte ich mein Vertrauen in meinen Körper etwas verloren durch den langen Kiwu.

    Schon vor der Geburt hatte ich mich extremst über das stillen, anlegen usw informiert, da ich unbedingt stillen wollte…es hatte für mich oberste Priorität & es bedeutete mir alles…ich bewundere langzeitstillende Mamis und es wäre mein gröster Traum gewesen….ich war mir auch dessen bewusst, dass es nicht immer einfach sein wird & hatte auch den Biss.

    Dann kam die Geburt, die auf natürlichen Wege war jedoch mit einigen Schmerzmittel (opiate) aber keine pda. Die Geburt war sehr schön.

    Es wurde ein stark verkürztes Zungenband diagnostiziert & am folge Tag geschnitten.
    Jedoch merkte ich beim anlegen und stillen trotzdem es stimmt etwas nicht (es tat so weh). Meine linke Warze war dann offen & ich entwickelte am 5. Tag nach der Geburt eine ausgeprägte Mastitis ( 7 Tage Spital und täglicher Antibiotika Tropf). Ich gab nicht auf & stillte unter schmerzen weiter. Mein Sohn clusterte von 19:00 – 2:00 Nachts. Es belastete mich sehr, da durch das Antibiotikum meine darmflora total zerstört war lies es mich noch schlechter gehen. Ich war mitten im Babyblues….dadurch, dass er nur am Busen hing war es sehr langwierig.

    War er nicht am Busen schrie er nur. Hätte ich ihn nicht den ganzen Tag am Busen gehabt ware er wahrscheinlich als Schreikind eingestuft worden. Der Busen war sein Heilmittel sein ein und alles. Kein Schnuller, keine Trage, kein Kinderwagen kein Autositz, kein ablegen, nachts schlief er auf mir oder am Busen.

    Meine Hebamme redete auf mich ein ich benötige unbedingt einen « Stimmungsaufheller » nur weil ich offen mit ihr über meine Gefühle sprach und kurz geweint hatte. Sie diagnostizierte mich als depressiv & meinte ich soll heute sofort zu der Ärtzin (die besagte Àrtzin verschrieb es mir in 5 min ohne Erklärung) gehen die sie kennt und mir das Medikament holen, sie hätte angeblich viele Frauen die das nehmen und es wär ja so super und mir würde das ja so gut tun & dann würde es angeblich auch mit meinen Sohn besser laufen. Diesen beschrieb sie als extrem fordernd..& es läge ja nicht an mir sondern alles an ihm weil er so fordernd ist ( er schrie halt immer wenn er nicht am Busen war und die Hebamme versuchte ihm immer den Schnuller reinzustopfen obwohl er einfach keinen Schnuller mag & dies kann meiner Meinung nach dann nicht erzwungen werden ).

    Ich bat unzählige Hebammen um Hilfe, ich weinte so vor Verzweiflung….
    Eine meinte dann irgendwann, dass hier im Krankenhaus öfter vorkommt, dass das Zungenband nicht richtig geschnitten wird & ich soll zu einer Spezialistin. Gesagt getan. Die Professorin erklärte mir, dass das Zungenband nochmal geschnitten werden muss die Zunge liege falsch & nicht nach oben gewölbt beim trinken….
    Es wurde korrigiert.
    Zuhause beim stillen hatte sich das clustern auf den Vormittag verlegt. Von 7:00 uhr früh war er an der Brust bis 11:00 dann war er manchmal kurz wach und schrie zur Abwechslung nicht, dass clustern ging dann weiter den ganzen Nachmittag. Es war sehr viel für mich, denn ich konnte nicht essen, trinken nicht aufs Klo, denn er hat wie am Spieß geschrien wenn ich ihn beim clustern kurz ablegen wollte, kein Schnuller, kein gar nichts. ( habe mir dann immer was berreit gestellt ein paar Snacks und Wasser ). Aufs Klo bin ich gerannt, einmal habe ich mir sogar in die Hosen gepippit weil er noch nicht fertig war und ich Angst hatte das er wieder so schreit.
    Naja es ging eigentlich nicht lange 4 Wochen aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Manchmal denke ich mir vielleicht haette ich ihn halt mal schreien lassen müssen wegen Klo gehen usw geduscht habe ich nie (ich weiß eklig). Aber ich konnte ihn einfach nicht schreien lasssen, ich konnte es nicht über rein Herz bringen. Wenn ich zum Arzt mit ihm musste raste mein Herz beim Autofahren wenn er schrie und ich hielt dann immer wieder seitlich an zum stillen ( weil er ja vormittags Clusterte) und der Arzt hatte nur vormittags Zeit. Im Nachhinein denke ich mir was habe ich falsch gemacht, haette ich nicht nach Bedarf stillen sollen und ihn irgendwie umerziehen sollen ( mir ist aber bewusst, dass nach Bedarf stillen das natürlichste und beste ist & es war auch nicht möglich anders sonst hat er geschrien wie am Spieß).

    Jedenfalls fingen die Stimmungsaufheller (Antidepressiva ) an zu wirken & ich hatte mich mit dem clustern abgefunden . Ich verbrachte die paar Wochen auf der Couch und machte so weiter wie bis her, doch dann kam anscheinend ein Wachstumsschub und es wurde so schlimm, dass wenn ich ihn nur kurz mal von Busen wegtun wollte er sich gekrümmt hat und Todes unzufrieden war… er war immer und immer mehr unzufrieden nach dem stillen & die Koliken gingen los. Und ja ich bin überzeugt davon, dass es Koliken gibt, denn durch meine Antibiotika Einnahme mit Infusion über 7 Tage 3x täglich braucht mir kein Arzt mehr sagen es geht nicht in die Muttermilch über. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass sein Bauchweh mit der Antibiotika gabe angefangen hatte (war es Zufall ?? Keine Ahnung). Aufjedenfall waren wir im Schub mit dem höhepunkt der Koliken & ich bekam plötzlich die schlimmsten Nebenwirkungen auf das antidepressiva, meine Stimmung wurde schlechter statt besser und ich bildete mir ein meine Milch wurde dadurch weniger ( war es Einbildung und tatsächlich so, ich weiß es nicht, lag es am Zungenbändchen, dass allgemein eine geringere milchmenge zustande kam und daher das unendliche am Busen hängen oder hing er an der Brust wegen den Koliken ( um den Schmerz wegzustillen) oder war es der ganze Stress…. Ich steigerte mich zunehmend hinein & das stillen belastete mich plötzlich wieder noch mehr denn je zuvor, vorallem weil er so tot unglücklich schien nach dem stillen…. Ich fragte den Kinderarzt und Hebamme um Rat.

    Es waren Hilferufe meinerseits, weil ich nicht aufgeben wollte aber meine kräfte nachließen.

    Meine Hebamme redete plötzlich nur noch vom Fläschchen geben und ob das nicht besser für mich wäre und erzählte mir irgendwelche Geschichten von Frauen die so zufrieden wären mit Flasche usw. Sie redete wieder auf mich ein…
    Der Kinderarzt erklärte mir stolz wie toll Pre Nahrung wäre und es wäre mittlerweile so super und toll & der Muttermilch gleichgestellt usw. Und was mein Problem wäre mein Kind haette noch Hunger und ist deswegen so… usw als ich mit ihm diskutieren wollte machte er mich mundtot, er habe studiert und in Afrika wäre das stillen wichtig aber hier bei uns nicht nötig. (Was sollen solche Aussagen )

    Naja ich im wochenbett, zugedröhnt mit antidepressiva und zu blöd um klar zu denken, griff hin und wieder zur Flasche ( in diesen Momenten war er tatsächlich kurz mal zufrieden danach, aber es war meist auch nur Zufall denke ich ?? Ich weis es nicht)

    Das clustern verschlimmerte sich immer mehr.
    Meine Nerven lagen blank. Eine stillberaterin kam.
    Durch das Flasche geben denke ich war meine milchmenge tatsächlich zurück gegangen… naja die Beraterin konnte mir nicht helfen.
    Ich weinte und weinte an diesem Tag irgendwas stimmte nicht mehr ich hatte es im Gefühl ich konnte nicht schlafen nicht essen und nicht trinken. Am nächsten Tag war meine Brust Flach ??????? Hatte ich einen psychischen Schock erlitten lag es am Medikament. Ich weiß es nicht ( ach ja vasuspasmus wurde bei mir auch diagnostiziert)

    Meine Milch war weg und ich trottel gab die Flasche, da er nur noch schrie. Alles wurde schlimmer denn je mit Flasche. Ich weinte und weinte. Meine Welt brach zusammen. Ab diesem Moment nahm ich das Medikament nicht mehr weil ich mir einbildete dadurch meine Milch verloren zu haben, ich erlitt einen Entzug. Ich konnte 5 Tage nicht schlafen, essen als ich getrunken hatte in der Nacht erbroch ich das Wasser. Die Milch blieb mir erst recht weg und ich hab die Flasche.
    Ich fuhr mehrmals ins Krankenhaus.
    Mein Sohn war meiner Meinung nach nach der Gabe von Flaschennahrung « anders » er roch anders, seine Haut war anders er verhielt sich anders.
    Ich war an meinen Tiefpunkt im Leben.
    Ich schaffe es auch nicht mehr ihn an den Busen zu bekommen (saugverwirrung und er war sauer weil nichts kam und schrie) obwohl er ihn so geliebt hatte.
    Jetzt war ich wirklich vor einer richtigen Depression in meiner Not durchforstete ich das Internet und stieß auf Domperidon und Relaktation. Ich kontaktiere laleche liega und einige Hebammen, stillberaterinnen usw.
    Ich lies mir Domperidon verschreiben. Und wollte mit einer stillberaterin relaktieren. Mein Mann meinte es wäre Zeit Geld und nerven Verschwendung weil alle « Experten » uns nur Unglück krachten. Ich doofe Nudel hätte auf niemanden hoeren sollen aber ich hatte kein Gefühl für meinen Körper und keine Instinkte mehr.
    Letztendlich habe ich es mir selbst verbaut.
    Ich hätte es probieren müssen mit der Relaktion und Beraterin aber ich hatte solche Angst und konnte auch nicht mehr vertrauen…

    Ich bereue das so sehr.

    ich beschloss Domperidon auf eigene Faust zu nehmen und abzupumpen…
    Das schafffte ich bis zu den Tag als er 3 Monate wurde. Ich pumpte Tag und Nacht spätestens alle 2 h und machte mehrmals am Tag power Pumpen. Wenn er schlief pumpte ich. Ich pumpe im gehen ( handsfree) und beim Autofahren . Ich hatte 4 verschiedene Pumpen und lies mir eine verschreiben. Ich klammerte mich so an das pumpen, plötzlich wurde auch da die Milch immer weniger trotzt Domperidon und ich hatte einige Milchstaus usw diverse Komplikationen…
    Dann hatte ich wieder eine Entzündung & die Milch wurde drastisch weniger und ich schaffte es nicht mehr zu steigern… ich hatte auch starke Nebenwirkungen weil ich eine sehr hohe Dosis nahm…..ich schlich die Tabletten aus und pumpte immer wieder noch die Reste ab…
    Naja ich mache mir viele viele Vorwürfe, vorallem weil ich das mit der Relaktion mir der Beraterin nicht gemacht habe. Ich hatte jedoch keine Kraft mehr für brusternährungsset usw. Er trank zu dem Zeitpunkt manchmal 200ml nachts auf einen Satz.
    Ich erhielt noch abgepumpte Milch von einer Freundin und Nachbarin die ich darum gebeten hatte… ich bin ihnen unendlich dankbar…
    Mein Text ist eh schon viel zu lang…
    Naja es gibt keinen Tag an dem ich nicht weine. Vorallem bin ich so sauer und enttäuscht von mir selbst… weil ich das mit der Relaktation nicht richtig probiert habe und und und vorallem aber auch weil ich oft zuvor über das stillen auch geschimpft hatte weil es so anstrengend war, deshalb habe ich starke Gewissensbisse, ich hab doch eh nur ein Kind zu versorgen, dann hätte Ich den Tag halt nur mit stillen verbracht…
    Ich würde alles tun um die Zeit zurück drehen zu können nun des besser zu machen. Ich würde einen packt mit dem Täfel abschließen und meine Seele dafür verkaufen.
    Mein Herz blutet so sehr, es tut so verdammt weh, wenn ich sehe wie er sucht nach der Brust, aber er kann nicht mehr saugen ( Beist nur)…
    Mein Herz bricht. Ich fühle mich wie das letzte.
    Durch die Flasche wurde wie gesagt alles schlimmer, ich hatte die « Wunderwaffe » Brust nicht mehr und er schrie mehr wie sonst. Nach 2,5 Monaten wurde aber alles besser & ich schaffe es ihn jetzt immer auch anders zu beruhigen auch wenn es sehr sehr schwer ist. Durch meine ganzen Schuldgefühle lebe ich nur noch für mein Kind & kann meine Augen nicht von ihm wenden. Nichts anderes interessiert mich mehr. Er darf nicht weinen keine 5 min. Ich opfere mich auf, ich kann nicht anders, ich möchte teilweise nicht mehr raus & nur mit meinen Kind sein und es rundum versorgen( als Ausgleich) sozusagen….

    Naja aber die Wellen werden irgendwann immer kleiner heißt es…

    Mein Lebenslang werde ich noch hinterher trauern, dass ich meinen Sohn nur so kurz gestillt habe….
    Ich hoffe das ein 2. Kind meinen Schmerz irgendwann heilen kann. Ich habe mir geschworen zu stillen & wenn es das letzte ist was ich tue….
    Leider wurde mir erst im Nachhinein so richtig richtig bewussst wie wichtig stillen ist…….. wär es mir von Anfang an so bewusst gewesen wäre es vielleicht anders gelaufen… ich weis es nicht…
    Manchmal denke ich ich weiß gar nichts…

    1. Liebe Jacqueline,
      vielen Dank für Dein Vertrauen und Deine Offenheit. Ich kann Deinen Schmerz über die kurze Stillzeit Deines Sohnes sehr gut verstehen. Es ist wirklich eine Art Trauerprozess, den viele Mütter nach einem ungewollten, vorzeitigen Abstillen durchleben.

      Schuldgefühle, Gewissensbisse und/oder Scham kommen dabei ebenfalls oft vor, erschweren jedoch das Verarbeiten des Erlebten und belasten auch noch zusätzlich die aktuelle Situation.

      Du kannst sicher verstehen, dass es nicht möglich ist, Dir in diesem Rahmen tatsächlich individuell zu helfen. Vielleicht hat es Dich ja schon etwas entlastet Deine Geschichte einfach aufzuschreiben und hier mitzuteilen?

      Damit es Dir aber schon bald wieder besser geht und sich vor allem auch Deine Beziehung zu Deinem Sohn entspannen kann, empfehle ich Dir sehr gemeinsam mit Deinem Kind persönlich zu einer Beraterin in Deiner Nähe zu gehen, die „Emotionelle Erste Hilfe“ anbietet.
      Hier findest Du Kontaktdaten von EEH-Beraterinnen.

      Um Deine Schuldgefühle aufzulösen, kann ich Dir „The Work von Byron Katie“ empfehlen. Das ist eine Methode, mit der man seine eigenen problematischen Gedanken und Glaubensätze sehr schnell und effektiv auflösen kann. Zum Starten und um diese Technik zu lernen, ist es aber sehr gut sich dabei unterstützen zu lassen. Dies geht auch über Telefon oder einen Video-Call.
      Hier findest Du Kontaktdaten von The Work- Coaches.

      Du solltest auf keinen Fall warten, bis ein zweites Kind Deinen Schmerz heilen könnte. Such Dir schon jetzt kompetente Hilfe.

      Alles Gute wünscht Dir und Deinem Kleinen,
      Regine Gresens

      1. Vielen vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Entschuldigung ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass ich schon in Psychologischer Betreuung bin , aber vielen lieben Dank für die Hilfe <3. Es tut gut darüber zu sprechen. Die Bindung zu meinen Sohn könnte im Moment nicht besser sein. Trotz der 4 Monatsschlafregression haben wir einen Rythmus und Rituale, ich versuche es sehr zu genießen. (Das intéressante ist, dass er natürlich trotz Flasche auch nicht länger schläft im Gegenteil ) ich verstehe nicht wie die Leute solche Märchen erzählen können….als ich gestillt habe hatte er sogar besser geschlafen. Meine Hebamme meinte dazumal zu mir“ dann stei g auf die Flasche um vielleicht schläft er dann länger und du hast mal Pause“. So ein Quatsch !!

        Beim stillen war das so fein in der Nacht, Brust in Seitenlage hingehalten und wir beide hatten es einfacher als dieses ewige Flasche machen und das Baby wird hingehalten und muss schreien. In der Nacht wenn er dann wirklich mal geschlafen hatte, da hatten wir komischerweise nämlich keine Probleme, da trank er auch schnell und zügig. Wie gesagt unter Tags oft 1 Stunde pro Brust oder länger aber auch ganz unterschiedlich. Meist trank er einmal links und einmal rechts zügig dann nach 30 min nochmal links und rechts zügig & dann quasi als ich dachte er wär mal fertig weil er ja angedockt war schrie er wie am Spieß wenn es nicht weiter ging mit stillen. Und dann verlangsamte es sich und er hing pro Brust stundenlang lang dran & das war dann das clustern. Habe dann oft versucht ihm das „abzugewöhnen“ bzw. einfach um kurz Pause zu haben, dann schrie er aber so und machte hungerzeichen einmal bin ich raus mit der trage & er gab einfach keine Ruhe, pausenlos hungerzeichen und Gequengel. Hab’s dann mit Schnuller versucht aber keine Chance er hatte Hunger & weiter ging’s mit dem Dauerstillen.
        Naja jedenfalls wenn ich stillende Mamis sehe breche ich in Tränen aus oder wenn ich über das stillen lese oder Bilder sehe…Aber trotzdem kann ich es nicht lassen auf der einen Seite liebe ich auch den schönsten Anblick wenn ein Baby so seelig an der Brust ist…. Es ist einfach so wunderschön. Ich hätte das stundenlange clustern einfach genießen sollen denn die Zeit vergeht eh viel zu schnell und sie werden so schnell groß, aber in diesem Moment weiß ich nicht was mich geritten hat, mir war anscheinend auch nicht 100% bewusst was es mir in Wirklichkeit bedeutet. Jetzt wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte würde ich es einfach durchziehen: Es bedeutete mir doch viel mehr als ich in dem Moment dachte/wusste.
        Ich weiß auch egal wieviel Hilfe ich mir hole, werde ich mein Lebtag daran denken, dass ich meinen erstgeborenen nur so kurz gestillt habe. Es ist der gute Start ins Leben den ich ihm nicht geben konnte. Meine Psychologin ist sehr gut & ich bin auch bei den „ersten Hilfen“ da bekomme ich regelmäßig Besuch & die Damen versuchen alles damit es mir besser geht durch Gesprächstherapien. Denn Medikamente nehme ich nie wieder. Oft sagen sie um mich aufzumuntern, dass stillen ja „nur“ die Ernährung wäre & es kommt auf andere wichtige Dinge an wie Bindung und Liebe, eingehen auf Bedürfnisse usw. Das stimmt aber meiner Meinung nach nur zum Teil…. Sicher ist das drum herum um stillen natürlich äußerst wichtig aber das Stillen ist aber auch noch so viel mehr. Ich habe leider erst im nachhinein angefangen mich noch viel viel mehr mit dem stillen zu beschäftigen/viel zu lesen (oft ist man erst im nachhinein gescheiter ). Und es ist unglaublich was stillen bewirkt & es ist einfach so so wichtig für das Baby. Es ist einfach von der Natur so bestimmt. Ich merke vorallem Abends vor dem Schlafen wie er verzweifelt „sucht“ und die Flasche kann ihn da einfach nicht wirklich befriedigen. Eine Flasche kann niemals die Brust der Mutter nur annähernd ersetzen und geschweige den Säuglingsnahrung die Muttermilch….
        Ich habe auf zu viele Leute gehört und ich gebe auch zu, dass ich das stillen unterschätzt habe und die Häufigkeit. Ich dachte alle 1,5-2 h dass schaffe ich, aber dieses clustern jetzt beim ersten Kind davon hatte ich nie gehört… und hatte mich auch überfordert. Er hatte bis circa 2,5 Monate geclustert (also noch an der Flasche) danach wurde es besser. nach dem stillen ging es sozusagen noch an der Fladche weiter / es wurde wie gesagt durch die Flasche schlimmer. Meine Mutter hat insgesamt 4 Kinder inklusive mir & keiner hing angeblich stundenlang an der Brust. Sie war schockiert von meiner Erzählung und meinte sie hätte das angeblich nicht so lange durchgehalten an meiner Stelle ??! Aber sie hat 4 Kinder gestillt & meinen kleinsten Bruder 1 Jahr voll …Sie meinte es wären immer bei allen Kindern mindestens 1-2 Stunden Abstand beim stillen gewesen. Manchmal denke ich vielleicht kann sie sich nicht erinnern, aber an sowas wie stundenlanges clustern müsste man sich doch erinnern können….Natürlich sind alle Babys unterschiedlich. Sie meinte auch keiner von uns 4 hätte so geschrien, wir hätten alle den Schnuller genommen sogar gleich nach der Geburt hätte sie auch schon den Schnuller gegeben & nach dem stillen waren wir zufrieden…
        Auch in meinen Freundeskreis kenne ich niemanden wo das Baby so derart drauf war… keine Ahnung es ist mir ein Mysterium. Er war einfach so, denke ich & ich hätte mich drauf einlassen sollen…war halt komplett überfordert mit der Situation. Vorallem weil ich in meinem Umfeld niemanden hatte dem es genauso ging. Eine Freundin ging 4 Wochen nach der Geburt schon einkaufen ?! Wie ist das möglich fragte ich mich…das Baby schlief in trage oder Autositz…
        Dann habe ich mit eigenen Augen solch ein Baby gesehen von der Cousine meines Mannes… 1 Monat war sie alt und hatte die Augen offen ohne zu schreien und schlief einfach so auf meinen Arm ein, ständig schaute sie einfach so herum und war ganz ruhig…. Das Kind meiner Trautzeugin genauso, das trank alle 2-3 Stunden ?! Und lag im Beistellbett ohne zu schreien…
        Könnte noch einige aufzählen..
        Als ich mit ihm mit 3 Monaten das erste mal unterwegs war sah ich eine Frau mit einem Neugeborenen im Shoppingcenter ?? Und sie stillte als wäre es das einfachste auf der Welt. Ich war so neidisch und musste so weinen.
        Naja man fühlt sich einfach schlecht, weil man Gefühlt alles gibt & viele sagen ja, es liegt nicht am Baby wenn’s so viel schreit sonder an der „Erziehung“ ich kann nur sagen ich habe wirklich von Herzen alles gegeben und er hat mir trotzdem ohne Brust geschrien, da konnte ich machen was ich wollte…..

        Wie schaffen es die Frauen was mehr Kinder haben…. Ich habe jetzt schon solche Angst wie ich es beim 2. schaffen soll falls das Baby wieder so clustert, wie kann man da dem 1. Kind gerecht werden …..

        1. Liebe Jacqueline!
          Du bist schon super toll informiert. So wie es für mich klingt, hast du dein Bestes für deinen Sohn gegeben und bist eine tolle Mama.
          Mein erster Sohn hat auch stundenlang geclustert in den ersten zehn Wochen. Mein zweiter Sohn ist jetzt fast vier Monate alt und macht das gar nicht und akzeptiert den Schnuller, sodass ich auch mal kurz maximal eine Stunde weg sein kann, wenn er bei meinem Mann in der Trage ist. So unterschiedlich sind Menschenkinder. 😊

          Ich fühle mit dir, ähnlich wie es dir mit dem Stillen geht, geht es mir mit dem Geburtsmodus meiner Söhne. Beide Male ein sekundärer Kaiserschnitt und ich werde wohl keine natürliche Geburt mehr erleben dürfen(sagten die Hebammen).

          Du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen.
          Dein Sohn kann sich keine bessere Mama als dich vorstellen, da bin ich mir ganz sicher.

  4. Ich stille gerade mein 2. Kind, der kleine ist gerade 3 Monate alt und wir hatten von Beginn an eigentlich einen tollen Stillstart trotz Kaiserschnitt. Seit ca 2 Wochen erbricht er ständig die Milch und ich weiß nicht, woran das liegen könnte. Könnte es an meiner Ernährung liegen?
    Ich hatte beim 1. Kind genau dasselbe Problem, habe durchgehalten bis sie 4,5 Monate alt war und dann mit der Beikost begonnen. Damit war das Problem gelöst – Beikost hat sie nie erbrochen und gerne gegessen. So wurde aus Beikost innerhalb weniger Wochen Alleinkost und in der Nacht hatte ich dann bald keine Milch mehr und habe ihr ab ca 7 Monaten eine Flasche gemacht.
    Ich habe Angst, dass ich irgendetwas falsch mache, da mei. Kleiner jetzt genauso anfängt. Und es ist wirklich fast nicht zu schaffen irgendetwas zu machen wenn das Baby mich und sich selbst bis zu 3, 4 Mal am Tag so vollspeibt dass ich uns beide umziehen muss. Ich bin wirklich ratlos und würde ihn gerne länger stillen, aber dafür muss sich das wieder bessern. Merkwürdigerweise besteht das Problem nur tagsüber, trotzdem er auch in der Nacht 1-2 Mal trinkt.
    Was kann ich tun bzw woran könnte es liegen?

  5. Hallo, interessanter Artikel. Allerdings möchte ich kurz meine ambivalente Sicht als Vater darauf teilen. Unser erstes Kind war ein Notkaiserschnitt. Meine Frau wurde wochenlang im Krankenhaus massiv unter Druck gesetzt, weil das Stillen nicht funktioniert hat. Es kam sogar bei einem Frühchen, welches bei der Geburt knapp 1600g gewogen hat noch vor der 3000g Grenze der Vorschlag nicht mehr beizufüttern und so das Kind zu animieren mehr Kraft beim Saugen zu entwickeln. Das war die Stelle, wo wir beide menschlich ausgestiegen sind. Auch wenn wir natürlich traurig bzgl. der gesundheitlichen Vorteile des Stillens waren. Als Umkehreffekt war es aus männlicher Perspektive sehr förderlich für die emotionale Beziehung gleichberechtigt in die Versorgung des Kindes einbezogen zu sein. Sich Nächte um die Ohren schlagen für seinen neuen Herzensmensch macht schon viel mit einem 😊
    Kind 2 ist ein ganz normales Stillkind. Darüber freuen wir uns aus gesundheitlicher Perspektive sehr. Was aber den Druck bei Kind 1 nicht weniger absurd erscheinen lässt. Bzgl. der Vater-Kind-Bindung ist es für mich tatsächlich etwas schwieriger, da man automatisch mehr in die Verantwortung für Kind 1 rückt.

    Das sind alles keine Gründe nicht zu Stillen, aber tatsächlich wünsche ich mir bzgl. einer modernen Stillkultur, dass
    1. Der Druck auf Frauen mit Stillproblemen abgebaut wird
    2. Frühe Vater-Kind-Bindung möglichst gleichwertig durch Hebammen beratend gefördert wird, da sicherlich auch ein gesundes Familiengefüge den neuen Menschen ein gesundes Leben ermöglicht

    1. Hallo Benni,
      ich arbeite seit Jahrzehnten – hier auf der Webseite, aber auch in meiner Praxis für Stillberatung – dafür, Stillprobleme zu verhindern und Müttern mit Stillproblemen tatsächliche und schnelle Hilfe anzubieten, um die Probleme zu lösen. Denn die meisten Mütter würden ja gerne stillen, erhalten aber leider oft keine qualifizierte Unterstützung vom Fachpersonal.

      Wenn Fachpersonal Druck auf Frauen mit Stillproblemen ausübt, ist das mit Sicherheit kontraproduktiv und darf aus meiner Sicht auch nicht vorkommen. Aber gar nicht so selten machen sich Mütter auch selber einen großen Druck und fühlen sich bei Stillproblemen, als hätten sie persönlich versagt, wenn sie zufüttern, oder zu früh aufgegeben, wenn sie früher als geplant abstillen. Das ist sehr schlimm, aber etwas, was Frau glücklicherweise selbst in ihrem eigenen Denken auch schnell verändern kann. Denn Gefühle entstehen erst aus den eigenen Gedanken und den eigenen Bewertungen einer Situation.

      Ich bin im Übrigen absolut davon überzeugt, dass Väter auch zu einem Stillbaby von Beginn an eine intensive Bindung aufbauen können. Hier findest Du mehr von mir zum Thema Vater-Kind-Bindung in der Stillzeit.

      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

      1. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Es ist schön zu sehen, dass Menschen wie sie so engagiert mit diesem – für Eltern und Kind – wichtigen Thema umgehen ❤

  6. Hallo,
    Auch ich danke für diesen tollen Artikel. Mein Sohn ist jetzt 3 Jahre alt und bald wird auch ein Geschwisterchen unterwegs sein. Ich stille ihn immer noch, da es sein Wunsch ist und wir uns immer auf diese kleinen Kuschelmomente freuen. Mein Mann ist Indonesier und kommt aus einer sehr ländlichen Region. Dort ist es ebenfalls normal, dass die Kinder mit 4 noch gestillt werden. Es gibt überhaupt keine Vorgaben. Auch schlafen die Kinder mit den Eltern oder ihren zahlreichen Geschwistern zusammen in einem Raum. Ich verlasse mich da gern auf eine jahrtausende lang funktionierende Struktur. Die Menschen sind wunderbar ausgeglichen und wirklich sehr respektvoll. Wir haben ebenfalls ein Familienzimmer und mein Sohn liebt es nachts zu kuscheln und morgens zusammen aufzuwachen. Für uns ist es das richtige Modell.

  7. Ich muss zugeben, dass ich das Stillen von der ersten Sekunde an gehasst habe. Diese Schmerzen, die blutigen und eitrigen Brustwarzen, das stundenlange nutzlose auf dem Sofa hocken, weil das Kind immer wieder beim Stillen einschläft. Einfach nur schrecklich.
    Ich habe stillen nur als belastend, einschränkend und aufzehrend empfunden.
    Als die Kleine 7 Monate alt war wurde uns die Entscheidung abgenommen, da ich mehrere Wochen im Krankenhaus und auch eine Woche auf der Intensiv war.
    Da hatte ich dann endlich einen Grund zum abstillen.
    Meine Tochter wird als zwei und ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen sie noch zu stillen. Sie läuft, sie redet, sie sagt was sie will, sie tobt rum… Ich hätte tatsächlich das Gefühl ich würde sie übermäßig an mich binden und es ihr erschweren selbstständig zu werden, wenn ich noch stillen würde.
    Beim zweiten Kind werde ich wieder stillen, das wird halt so erwartet, aber ich werde es sicher genauso hassen wie beim ersten Mal.
    Mir kommen direkt die Tränen, wenn ich an diese höllischen Schmerzen denke.

    1. Liebe Christina,
      ich kann gut verstehen, dass Du das Stillen nicht als einfach und angenehm empfunden hast. Wunde Brustwarzen und stundenlange Stillsitzungen, weil das Baby an der Brust einschläft sind aber mehr als deutliche Zeichen dafür, dass das Stillen nicht gut funktioniert. Bei einem neuen Baby kann es aber wirklich von vornherein ganz anders sein.
      Um einer Wiederholung vorzubeugen, hilft es oft auch, sich in der Schwangerschaft von einer Stillberaterin IBCLC persönlich beraten zu lassen und bei Problemen am Stillbeginn frühzeitig einen weiteren Termin mit ihr zu machen. Die meisten Stillschwierigkeiten lassen sich lösen und zwar um so schneller und einfacher, je früher mit den richtigen und angemessenen Maßnahmen begonnen wird.
      Ich wünsche Dir sehr, dass Du bei einem weiteren Kind mit einer guten Unterstützung erfährst, wie einfach und angenehm das Stillen eigentlich ist.
      Beste Grüße, Regine Gresens

  8. Toller Artikel. Ich stille unseren Sohn nun seit mehr als 8 Monaten und immer wieder muss ich mir „Was? Du stillst immer noch?“ und „Mit ’ner Scheibe Brot und Wurst wäre er glücklicher“…von vielen Seiten anhören.

    Selbst nachts sind mein Mann und ich überzeugt davon, dass das „breast sleeping“ im Familienbett das Beste für unseren Kleinen und mich ist. Teilweise kränkt es mich sehr, dass die Einstellung mancher – auch nahestehender Menschen – gegenüber unserer Herangehensweise eher negativ ist. Wie oft wird uns vorgehalten, dass der Kleine verwöhnt wird und wir ihn zu einer Art mütterlichen Abhängigkeit erziehen. „Mit einer Flasche Fertignahrung würde der Kleine sicher durchschlafen und wir auch ruhigere Nächte haben“ lautet oftmals die Empfehlung. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr mich zu rechtfertigen und schalte auf „Durchzug“.
    Es stimmt, anfangs habe ich mir keine Gedanken dazu gemacht wie lange ich stillen werde, es hat sich -wie im Artikel so schön geschrieben- einfach so ergeben. Der Kleine bestimmt wann und wie viel Muttermilch er braucht. Somit gehe ich optimal auf seine Bedürfnisse ein, dabei fühle ich mich in keinster Weise eingeschränkt. Mit der Breieinführung hat sich die Frequenz des Stillens geändert, so wie er es braucht.

    Ich kann jeder Mutter nur empfehlen den ursprünglichen Instinkten zu folgen und auf das Herz zu hören. Denn was kann es Schöneres geben als eine innige Beziehung zu seinem Kind, die meiner Meinung nach erst nur durch intensives Stillen gefördert wird. Eine Flasche kann schließlich jeder geben, eine Brust und die Wärme durch das Stillen nur die Mama.

  9. Ich stimme Ihrem Artikel voll und ganz zu. Ich bin seit 3 Wochen Mutter eines Sohnes, im stillfreundlichen Krankenhaus wurde mir die Möglichkeit des Abpumpens angeboten, jedoch waren beinahe alle Hebammen sehr von meiner Einstellung dies nicht zu tun überzeugt, auch aufgrund meines jungen Alters von 22 Jahren. Ich liebe es meinen Sohn zu stillen, diese Nähe zu haben. Natürlich ist es manchmal kräftezehrend, aber ich würde alles für meinen Kleinen tun. Da ist der Schlafmangel oder hin und wieder ein paar Schmerzen ganz leicht hinzunehmen.

    In meinem Umfeld (Mutter, Schwiegermutter, Großeltern) raten mir jedoch alle auf eine sehr energische Weise zum Abpumpen oder gar zu Milchersatz. Es sei bequemer, sie können den Kleinen dann selbst füttern und ich würde dann ja sehen, dass er genug trinken würde.
    Bisher habe ich nicht darauf gehört und werde auch so lange weiter stillen, wie mein Sohn danach verlangt. Ich habe beinahe nur 1 Tag nach seiner Geburt Milcheinschuss gehabt, und er nimmt sogar mehr zu als er müsste.
    Desweiteren stille ich ihn auch immer dann, wenn er es will, auch wenn er sich 10 min vorher eigentlich „satt“ getrunken hatte. Manchmal können auch 5 Stunden vergehen, ohne dass er an die Brust will. Er hat einfach seinen eigenen Rhythmus.

    Die Bemerkungen meiner Verwandten setzen mir dennoch zu. Sei es zum Thema Flasche geben, als auch dass ich meinen Kleinen verwöhnen und verziehen würde, wenn ich ihn stille, sobald er es verlangt.

    Ich kann verstehen, wenn sich manche Frauen dadurch entmutigen lassen. Ich persönlich werde jedoch stark bleiben, weil ich weiß, wie die Natur es gewollt hat, ist es am besten.

    LG Sarah

    1. Hallo, auch mir ging/ geht es so in meinem nahen Umfeld, dass viele fragen „Was, du stillst noch????“ Es ist soooooo anstrengend! Meine Große (5) und auch den Kleinen habe ich 1 Jahr gestillt. Wieviel Druck es da gibt. Meine Mutter sagt immer, dass der Kleine so weinerlich ist, weil er nur bei mir ist….. Noch ist das Stillen nicht so 100%ig in unsere Gesellschaft integriert und wird wohl auch noch dauern….. LG Jana

  10. Hallo, leider muss ich wieauchimmer Recht geben, was „stillfreundliche“ Krankenhäuser angeht. Ich habe meine Große in solch einem entbunden und die Aussage „alles für die Milch“ trifft durchaus zu. Auch das ungefragte Anfassen der Brust war dort „normal“. Das Pflegepersonal ist einem buchstäblich mit der Pumpe nachgelaufen…. ich hab in den 3 Tagen viel geweint und war sehr unglücklich…. zum Glück hat es unsere Stillbeziehung nicht beeinträchtigt, und ich habe meine Tochter knapp ein Jahr gestillt und auch da musste ich mir schon durchaus dumme Kommentare des näheren Umfeldes anhören….
    Mein Sohn, 6 Monate, wurde in einem „,normalen“ Krankenhaus geboren. Ich fand es prima…. Hilfe wurde angeboten, nicht erzwungen, pumpen musste ich gar nicht und der Einschuss kam von ganz allein nach 2 Tagen…. ich liebe die Stillzeit und werde sie wohl vermissen….

  11. Ich weiß nicht, ob mehr stillfreundliche Krankenhäuser eine Lösung sind. Man sollte auch dort mehr darauf achten, wie mit Müttern und ihren Brüsten umgegangen wird. Ich war in einem solchen Krankenhaus zur Entbindung meiner Großen und unsere Stillbeziehung hätte dort auch fast schon geendet. Leider weiß ich aus Gesprächen mit anderen Müttern, dass sie andernorts ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich bin also leider kein Einzelfall. Daher weiß ich nun, dass es nicht allein an mir lag. Eine Erkenntnis, die ich hormongeflutet nach der Geburt noch nicht hatte. Es wurde Druck ausgeübt („Sie müssen aber“, „Warum haben Sie nicht vor einer Stunde angelegt? Es geht nicht darum, dass Sie schlafen, es geht um den Milcheinschuss“), man machte mir Schuldgefühle („Sie wollten doch dieses Kind. Also!“, „Wollen Sie denn nicht das beste für Ihr Kind“) oder vermittelte mir ein völliges Gefühl von Unzulänglichkeit („Bei der hellen Haut und den Brustwarzen ist es klar, dass Sie Probleme haben. Stellen Sie sich aber mal nicht so an.“). Teilweise gab es auch extrem übergriffige und schmerzhafte Handlungen vom Personal, wenn etwa die völlig wunde und schmerzende Brust dem schreienden Kind in den Mund gestopft wurde, obwohl auch ich schon vor Schmerzen mehr schrie als unter der Geburt. Alles für das Stillen, alles für die Milch!
    Wenn sich so etwas stillfreundlich nennen darf, dann kann ich jede Frau verstehen, die so früh wie möglich abstillt. Gerade eine beginnende Stillbeziehung braucht Einfühlungsvermögen, liebevolle Unterstützung. Das ist anstrengend fürs Personal und schwer mit dem immer stressigen Klinikalltag mit weniger Geburtsstationen und der damit verbundenen Überbelegung vereinbar. Das weiß ich. Aber wer stillfreundlich sein will, sollte das doch ernst nehmen.
    Das Stillen hat bei uns damals erst besser geklappt, als wir dieses stillfreundliche Krankenhaus verlassen hatten. Die ersten acht Wochen hat es gedauert, um alle Verletzungen, körperlich an der Brust wie psychisch, ausheilen zu lassen und schmerzfrei stillen zu können. Nach einem Jahr hat meine Große schließlich ihrem Daumen den Vorzug vor meiner Brust gegeben, sie wollte einfach nicht mehr. Kurz nach ihrer Geburt hätte ich nie geglaubt, dass wir soweit kommen.

    1. Oje, es ist schlimm, dass Sie so schlechte Erfahrungen machen mussten – noch dazu in einem als babyfreundlich zertifizierten Krankenhaus. Die personelle Situation ist in Kliniken ja allgemein schwierig, entschuldigt jedoch nicht ein unsensibles, ruppiges Verhalten des Pflegepersonals.
      Denn gerade in den babyfreundlichen Kliniken werden alle Mitarbeitenden regelmäßig und umfassend geschult. Vielleicht hilft es Ihnen und anderen Müttern und ihren Babys, wenn Sie Ihre Geschichte auch der Klinikleitung und/oder der Stillbeauftragten der Klinik mitteilen und eine entsprechende Nachschulung vorschlagen? Ich bin mir sicher, Sie werden auf offene Ohren stoßen.
      Alles Gute für Sie,
      Regine Gresens

  12. Vielen Dank für diesen Artikel und deine wertvolle Arbeit, liebe Regine.

    Ich habe meine beiden Kinder „relativ“ lange gestillt (2 Jahre und 2½ Jahre) obwohl ich mich gesellschaftlich stark unter Druck gesetzt gefühlt habe.

    Womöglich hätte ich auch noch länger gestillt, aber selbst in meinem generell stillbefürwortenden Umfeld ist länger als ein Jahr Stillen ungewöhnlich. Ab dann häufen sich die Stimmen derer, die es auf die eine oder andere Art, wie im Artikel beschrieben, verurteilen.

    Mich macht das traurig und wütend und ich frage mich, wie ich mich weiter für die Anerkennung des Stillens einsetzen kann?

  13. Meine Kleine ist jetzt fast 16 Monate und wir stillen auch noch. Was gab das schon für blöde Kommentare von Anderen…am Anfang hat mich das noch getroffen aber inzwischen sage ich es selbstbewusst und irgendwie auch mit Stolz und erfreu mich an den entsetzten, beinahe peinlich berührten Gesichtern. Das ist so herrlich wie sprachlos manche sind. Wenn dann doch eine Frage oder ein Kommentar kommt sag ich nur, dass sich das für uns richtig anfühlt so. Mehr kommt dann von mir auch nicht, ich sehe es gar nicht mehr ein mich rechtfertigten zu müssen. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Argumente sowieso nicht ankommen.
    Bei besonders hartnäckigen „Besserwissern“ erzähle ich gleich noch von unserem Familienbett hihi.

    Der Papa fühl sich mit der Situation zum Glück auch wohl.

    Ich hatte vor der Schwangerschaft ein tolles Stillbuch gelesen und war in der Theorie halbwegs vorbereitet und hochmotiviert. Unser Stillstart war dann echt hart, die Kleine hat immer geweint beim anlegen…starke Schmerzen bei mir…ich wollte aber um jeden Preis durchhalten, wenigstens 4 Monate – für Hannah. Auch wenn jeder meinte „Flaschenkinder werden auch groß“. Zum Glück bin ich ein Dickkopf! Naja nach 5 Wochen hatte sich alles eingepegelt und seit sie größer ist ist es irgendwie noch viel schöner. Abends, Nachts und Morgens, das erhalten wir uns wohl noch ein wenig. Ich hoffe es kommt irgendwann der Moment in dem sie selber nicht mehr möchte. Unendlich Zeit haben wir leider nicht, da sie noch ein Geschwisterchen bekommen soll…klappt leider nicht mit Stillen bei uns.

    Danke für den wunderbaren Artikel!

    Und allen Mamis….macht das war sich für EUCH richtig anfühlt, wenn ihr euch beim Stillen unwohl fühlt (nach der Anfangsphase) dann bringt es vielleicht nichts…Kinder brauchen zufriedene Mamas.
    Aber nur wegen der Meinung Anderer abzustillen bringt euch um wunderbare, intensive Exklusivzeit mit euren Kleinen! Genießt es!

  14. Vielen Dank für diesen informativen Artikel!

    Meinen großen Sohn habe ich trotz anfänglichen massiven Stillproblemen bis zu seiner Beikostreife (BLW) voll gestillt. Mit 10 Monaten hat er die Brust verweigert, so dass die Milch auch ganz schnell versiegt ist.

    Da er ein guter Esser war und trotzdem noch seine Gute-Nacht-Flasche (bis die abgepumte Milch zu Ende ging, danach Pre) getrunken hat und es keinen Widerstand von seiner Seite gab, fühlte es sich nicht falsch für mich an.

    Viele Monate später erst, als er noch immer seine Gute-Nacht-Flasche (die wir immer mit viel Kuscheln verbinden, egal ob Papa oder Mama) verlangte, wurde mir klar, dass er eigentlich noch nicht abgestillt hat. Aber ich denke, dass er meine Entscheidung abzustillen akzeptiert hat. Mit ca. 2,5 Jahren hat er selbst entschieden nachts Wasser aus seiner Gute-Nacht-Flasche zu trinken. Ganz selten mal verlangt er Milch. Er ist ein wundervoller, selbstbestimmter und gesunder Erdenbürger. Ich bereue keinen einzigen Tag (auch die schmerzvollen!), an denen ich ihn gestillt habe. Wir haben eine großartige Mama-Sohn-Beziehung.

    Meinen 3 Monate alten Sohn stille ich nun voll und ich bin dankbar um meine neuen Erkenntnisse. Stillen sehe ich nun als ganz selbstverständlich und auch wenn mich regelmäßig (zu viel Stress) ein Milchstau besuchen kommt, so weiß ich, wie ich ihn wieder ausladen kann 😉 UND das es wieder gut wird! Positives Denken macht schon sehr viel aus! Und Menschen, die einen unterstützen!

    Was hätte ich anders gemacht? Mich schon viel früher mit dem Thema Stillen auseinandergesetzt! Es ist traurig, aber, wenn man niemanden in der Familie oder im Bekanntenkreis hat, die (gerne) stillt/gestillt hat und darüber berichtet, dann muss man sich im Außen umsehen und da gibt es leider viele Stolperfallen: Halbwissen, Informationsflut und Ratschläge, die sich widersprechen.

    Ich habe zwar Jungs, aber ihnen werde ich die Wichtigkeit des Stillens mitgeben. Damit sie später ihre Frauen dabei unterstützen können!

    Ich wünsche mir ein stillfreundlicheres Deutschland! Und: der Staat soll endlich tätig werden und die Werbung für Ersatznahrung reglementieren und dafür NGO’s, Vereine und Gruppen, die das Stillen (natürliche Säuglingspflege!) in den Vordergrund stellen, kostenfreien Raum geben. So wie es einst mit dem Rauchen war!

  15. Hallo Regine,
    Danke für so einen umpfangreichen Artikel. Ich bin Hebamme und IBCLC in Melbourne und interessiere mich sehr, was so in Deutschland passiert. Habe meine Nichte in Hannover letztes Jahr sehr unterstützt über Skype und Video, war bestürzt über die schlechte Hebammenversorgung in Bezug auf Ihre Stillschwierigkeiten.

    1. Hallo Constance,
      ja, sogar die nationale Stillkommission (NSK) hat in ihrem Bericht „Stillen in Deutschland“ zu ihrem 20jährigen Bestehen festgestellt:
      „Zusammenfassend deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass seit Beginn der 1990er Jahre relativ konstant zwischen 70 und etwa 90% der Mütter in Deutschland zu stillen beginnen, (aber nach wie vor ein rapider Abfall der Stillraten innerhalb der ersten zwei Monate zu verzeichnen ist, so dass nur etwa 50% der Säuglinge mit 6 Monaten noch gestillt werden. In lokalen Längsschnittdaten deutet sich allerdings eine Stagnation oder sogar ein abnehmender Trend beim vollen Stillen in den letzten 10 Jahren an.
      Die bisherige Arbeit der NSK und die Stillförderung durch einschlägige (Berufs-)Gruppen in Deutschland scheinen (somit) keinen messbaren Effekt auf das Stillverhalten gehabt zu haben.
      Daher sind in Deutschland künftig verstärkt Stillfördermaßnahmen, auch unter Berücksichtigung von besonders bedürftigen Gruppen, notwendig.“

      Es muss sich also leider hier noch vieles ändern:
      Deutschland muss stillfreundlicher werden.
      Herzliche Grüße, Regine Gresens

  16. Ein ganz toller Artikel! Ich habe es in meinem Umfeld (Krabbelgruppe, PEKiP, etc.) leider auch so erlebt. Mein Sohn ist 23 Monate und wir stillen immer noch. Es ist einfach so praktisch 🙂 Er geht in die Krippe seit er 13 Monate alt ist und ich gehe seit 4 Monaten wieder arbeiten. Mit dem Stillen in der Öffentlichkeit hatten wir nie Probleme. Die einzigen (negativen) Kommentare kommen aus der Familie… Naja, sie wissen es leider nicht besser. Aber mein Mann unterstützt uns dafür.

  17. Hallo, ich finde den Artikel sehr interessant und empfinde viel beschriebenes genauso und kenne es auch aus dem Umfeld. Ich stille nun schon 18 Monate, ohne es mir je vorgenommen zu haben 🙂 was mich an dem Artikel etwas stört, sind die veralteten Fakten. Gibt es keine neuen Studien zu dem Thema? 2009 erscheint mir doch recht weit weg und ich glaube mittlerweile sieht, zu aller Glück, die ‚Stillwelt‘ deutlich besser aus!!?? Wenn ich mit anderen darüber kommuniziere, dann greife ich auch immer auf früher (vor Flaschennahrung) zurück, würde aber gerne auch mit neueren Studien argumentieren können. Vielleicht können sie helfen? Viele Grüße und Dank.

    1. Hallo Nicole,
      leider sieht die Stillwelt nicht viel besser aus, als im Jahr 2010, als ich diesen Artikel geschrieben habe.
      Die Nationale Stillkommission hat zu ihrem 20jährigen Bestehen im Jahr 2015 eine Übersicht sämtlicher Studien zur Stillhäufigkeit und Stilldauer in Deutschland erstellt. Darin stellte sie fest:
      „Zusammenfassend deuten die verfügbaren Daten darauf hin, dass seit Beginn der 1990er Jahre relativ konstant zwischen 70 und etwa 90% der Mütter in Deutschland zu stillen beginnen, aber nach wie vor ein rapider Abfall der Stillraten innerhalb der ersten zwei Monate zu verzeichnen ist, so dass nur etwa 50% der Säuglinge mit 6 Monaten noch gestillt werden.“
      Stillhäufigkeit und Stilldauer in Deutschland – eine systematische Übersicht.
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  18. Liebe Frau Gresens

    Ich habe ihren Artikel mit großem Interesse gelesen und fühle mich gerade sehr beruhigt und bestätigt.

    Meinen Sohn habe ich mit 6,5 Monaten abgestillt. Zuvor hatte ich während der Arbeitszeit aufgepumpt. Mein Mann hatte ab dem 4. Monat das Elternjahr und hat unserem Sohn tagsüber die Muttermilch mit der Flasche gegeben. In meiner Freizeit habe ich ihn ganz normal angelegt. Das hat so toll geklappt, ich habe selbst gestaunt. Fragen und Kommentare meiner Kollegen und Vorgesetzten haben mich aber schließlich bewogen abzustillen. Im Nachhinein ärgere ich mich heute darüber. Zudem einem Stillpausen ja sogar gesetzlich zustehen (immerhin).

    Heute habe ich eine 13 Monate alte Tochter und bin viel entspannter. Seit 1,5 Monaten gehe ich wieder arbeiten und sie ist dann bei der Tagesmutter. Am Tage isst sie feste Nahrung. Aber zur Traummahlzeit, Nachts und Morgens stille ich noch. Es tut ihr so gut und sie ist so gesund und entwickelt sich prima. Zudem finde ich es praktisch, total unkompliziert und natürlich. Wir genießen es beide und wenn sie einen Infekt hat oder an den Wochenenden, bekommt sie auch zwischendurch mal die Brust, je nach Situation. Ich finde es erstaunlich, wie mein Körper sich ideal an Stillzeiten und Bedarf anpasst.

    Aber ich erlebe auch wie Kinderarzt, Freunde und besonders andere Mütter mich komisch angucken, wenn ich erwähne, dass ich noch stille. Schade!

    Ich fände es gut und wichtig, dass Mütter von Kinderärzten und Hebammen besser über die Möglichkeit und den Nutzen des Stillens, gem. Empfehlung der WHO, informiert werden würden. Denn ich habe mich auch schon gefragt, ob ich mich irgendwie abnormal verhalte, ich also quasi schon zu lange stille.

    Schön dass ich hier aufgeklärt wurde. Danke! ?

  19. Liebe Frau Gresens,

    Sie schreiben „Häufig wird die Einführung der Beikost mit dem Beginn des Abstillens verbunden, erwecken doch viele Empfehlungen den Eindruck, dass dabei nach und nach die Stillmahlzeiten durch Brei ersetzt werden.“
    Dies entspricht voll und ganz meinen Beobachtungen unter Müttern gleichaltriger Kinder. Kinder, die „klassische B(r)eikost-Einführung“ erlebt haben, waren mit spätestens einem Jahr abgestillt/auf künstliche Säuglingsnahrung umgestellt, während Kinder, die (aus welchen Gründen auch immer) keine Breikost erhalten haben, auch mit einem Jahr noch relativ häufig an die Brust gingen/gehen.
    Mein Kind ist jetzt ein Jahr alt und verlangt die Brust, wenn er es möchte. (Aktuell ist er krank und isst fast keine feste Nahrung, weshalb ich sehr froh bin, dass wir noch stillen.) Ich hatte mir in der Schwangerschaft vorgenommen mindestens 6 Monate ausschließlich und mindestens ein Jahr zu stillen. Das habe ich erreicht und gehöre damit zu den (in meinen Augen) traurigen acht Prozent, die nach zwölf Monaten noch stillen. Für mein Empfinden sollten es weit mehr als acht Prozent der Mütter sein, die Muttermilch als Haupnahrungsquelle während des ersten Lebensjahres sehen, aber man kann niemanden dazu zwingen.
    Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich Stillen als Nahrung, bzw. häufiges Stillen in einem Alter, in dem ich kein Kind mehr mit Beruhigungssauger sehen möchte, als irritierend empfinde. In diesem Alter überwiegt in meinem Empfinden der emotionale Aspekt des Stillens und den empfinde ich als sehr persönlich, als eine Art „intensives Kuscheln“. Ich hoffe, ich konnte mich (halbwegs) verständlich ausdrücken.

    1. Liebe Jenny,
      Sie haben völlig Recht. Mit zunehmenden Alter und damit auch zunehmender Beikost, wird der emotionale Aspekt des Stillens für das Kind immer wichtiger und der Ernährungsaspekt wird geringer. Nichtsdestotrotz bleibt Muttermilch bis zum Ende der Stillzeit ein hochwertiges Nahrungsmittel und kann auch gerade in Krankheitsphasen auch immer mal wieder zur alleinigen Nahrung werden, die das Kind dann aber auch nicht nur tröstet und beruhigt, sondern auch dazu führt, dass es weniger krank wird und auch schneller wieder gesund wird, als ein Kind, das jegliche Nahrung verweigert und eben nicht auf die Muttermilch zurückgreifen kann.
      Wie häufig ältere Kinder noch an die Brust gehen, ist aber individuell auch sehr unterschiedlich und geschieht dann tatsächlich auch meistens vor allem im privaten Rahmen, so dass es von der Außenwelt oft gar nicht mehr beobachtet wird und deshalb auch scheinbar nicht üblich ist.
      Letztendlich kommt es doch aber nur darauf an, ob es sich für Mutter und Kind bzw. die ganze Familie noch gut und richtig anfühlt. Und auch da gibt es eben individuelle Unterschiede.
      Herzliche Grüße,
      Regine Gresens

  20. Hallo ihr lieben. Weiß genau, wovon ihr sprecht. Alleinerziehend seit 10 Jahren mit einem 10-jährigen. Gestillt bis zum Alter von etwa 7, zuletzt als geheime Verabredung zwischen ihm und mir. Mein Sohn hat genau gespürt, dass das gesellschaftlich überhaupt nicht angekommen ist. Niemals hätte ich das geplant, so lange zu stillen. Ist einfach so gekommen, es war anstrengend, aber ganz furchtbar schön. Niemals möchte ich diese wertvolle Zeit missen. Mein Sohn ist übrigens sehr sehr selbständig. Zuerst Wurzeln, dann Flügel, das ist meine Devise. Wie soll ein Kind denn ohne verlässliche Bindung wirklich selbständig werden können? Das geht nicht.

  21. Ich arbeite als Kindertagespflegeperson (Tagesmutter) und versuche die Mütter zum Weiter-stillen zu motivieren.

    Leider wird von vielen Betreuungseinrichtungen „verlangt“, dass die Mütter abstillen oder reduzieren, dass sie mit den Kindern das „ohne-Brust-einschlafen“ üben, obwohl es gar nicht nötig ist.

    Ich betreue oft gestillte Kinder und habe keine Probleme mit Schlafen oder Trösten, obwohl ich sie nicht stille….

    Arbeiten und Stillen lässt sich verbinden – ich selbst habe meine Kinder alle über ein Jahr gestillt, die Kleinste 3,5 Jahre.

  22. Hallo Frau Gresens,

    Ich halte mich kurz: ein absolut toller Artikel, von dem ich mir wünschen würde, dass ihn viele lesen, nachdenken, handeln! Ich gehöre zu den Frauen, der es ganz egal ist, was andere denken/sagen. Wir stillen solange, wie es für uns gut und richtig ist – ich vertraue in mein Kind und erfreue mich daran, dass ich weiß, dass mein Kind die Fähigkeiten bekommt, ebenso empathisch zu sein, wie er es selbst erfahren darf.

  23. P.S.
    Man darf nie vergessen: es ist NUR die westliche Gesellschaft, die es aus verschiedenen Gründen so „festgelegt“ hat, wie lange es „angemessen“ ist, zu stillen.
    Mit den natürlichen Bedürfnissen eines Kindes hat das nichts zu tun.

  24. Ich finde es einfach nur schlimm, dass die Außenwelt auf Mütter, die ihr Kind länger als üblich stillen, reagiert, als wäre es das Abartigste, das eine Mutter tun kann.
    Dabei ist es das Natürlichste!
    Wer es erlebt hat, wie selig und entspannt ein Kind auch mit zwei Jahren oder mehr an der Mutterbrust liegt, wie es sich freut, wie es danach verlangt und beim Trinken die Augen schließt, der weiß, dass es richtig ist, auf sein Gefühl zu hören, statt auf die Leute.
    Warum sollte ich mein Kind mit 6 Monaten abstillen?
    Damit die Umwelt mir auf die Schulter klopft?
    Damit ich meinem Mann wieder voll und ganz zur Verfügung stehen kann?
    Der Partner sollte die Frau unterstützen in ihrer Stillbeziehung zum Kind, statt sie zu verunsichern und zu bedrängen.

  25. Ich stille Tandem. Die beiden sind 3 1/2 & 2 Jahre alt. Mein Umfeld reagiert überwiegend weder positiv oder negativ. Einerseits trauen sich viele nicht, andererseits bin ich gut im Ignorieren. Beim älteren Kind wurde dann oft gegafft, weil es einfach unüblich ist. Das habe ich dann zum Anlass genommen, nur noch abends und selten morgens zu stillen. Kind hat verstanden, dass andere es unüblich finden, für uns sich das dennoch richtig anfühlt, aber wir nur noch in geschützter Atmo stillen. Mal sehen ob Kind demnächst selbst äußert, dass es die Brust nicht mehr braucht. Ich kenne zwei tolle Familienväter, die sehr lange gestillt wurden und ich hatte nicht den Eindruck, dass ihnen das lange Stillen in irgendeiner Form geschadet hätte. Wir praktizieren BLW. Deshalb erübrigen sich Rezeptvorschläge für Brei. Man kann 6 Monate nach Abstillen wieder relaktieren habe ich gelesen.

    1. „Man kann 6 Monate nach Abstillen wieder relaktieren habe ich gelesen.“

      Ich stille seit 3,5 Jahren nicht mehr, aber wenn ich ein kleines Baby weinen höre, zieht es sofort in meiner Brust.
      Ich wette mit Dir – gib mir das Baby – ich leg es an und stille – spätestens nach einem Tag hab ich nen Milcheinschuss 😀

      Ich wäre ein gute Amme geworden – ganz sicher 😉

  26. Mein Sohn wurde gar nicht gestillt… -und lebt trotzdem ist Kern gesund und intelligent … so ein quatsch… kann doch jeder halten wie er will…

  27. Die WHO differenziert aber schon etwas nach Regionen.
    Geht es dabei doch nicht nur um die Stilldauer an sich, sondern auch um die Ernährung.
    Da ist es ja irgendwie logisch, dass in vielen Teilen die Stilldauer länger ist, weil sie dort die beste Ernährung ist.
    Das 1 zu 1 auf Deutschland zu übertragen, ist doch etwas kurz gedacht.

    Ich schätze, dass in einigen Ländern, in denen lange gestillt wird, bei guter Alternative ebenfalls die Stilldauer sinken würde.

    Fakt ist doch, dass wir in Deutschland ein Kind ganz hervorragend ohne Stillen ernähren können und das ist ja erstmal auch ein Glück.

    Und nur, um nicht falsch verstanden zu werden, meine Kinder wurden 6 Monate voll gestillt und auch danach habe ich weiter gestillt, gegessen haben sie, was sie wollten.

    Ich mag nur nicht dieses: Warum machen Mütter hier xy, obwohl doch alle Welt weiß, was besser ist.

    1. Ach ja, können wir in Deutschland ein Kind ganz hervorragend ohne Stillen ernähren? Woher kommen denn dann all die kranken Menschen mit ihren Allergien, Unverträglichkeit und Krankheiten? Und warum gibt’s die nicht in anderen Kulturen?
      Leider muss ich zugeben, dass auch Muttermilch oft „ungesund“ ist für das Baby, da die Mutter sich von Dingen ernährt, die schon viel zu viele Gifte und Schadstoffe enthalten.
      Zu guter Letzt geht es beim Stillen ja aber nicht nur um die Ernährung sondern um die Bindung. Und die kann man nunmal durch kein Essen der Welt ersetzen. Aber das ist nur eine weitere Erklärung, warum unsere Gesellschaft übergewichtig ist: Essen statt Nähe.

  28. Ein sehr schöner und wahrer Artikel.
    Ich persönlich finde, dass häufig auch die Wiederaufnahme der Arbeit das Stillen fast unmöglich macht.
    Wenn die Mutter unregelmäßige Arbeitszeiten hat und auch Nachtdienste machen muss, wird es schwierig.
    Zwar steht im Gesetz nichts über die Stilldauer, die vom Arbeitgeber geduldet werden muss…. Aber es gibt die Meinung, dass alles über das erste Jahr hinaus vom Arbeitgeber nicht geduldet werden muss. Dies haben Gerichte wohl bereits so ausgelegt. Und darauf berufen sich Arbeitgeber.
    Ich finde es schwierig und die Politik macht tatsächlich zu wenig für die Mütter, die das Beste für ihr Kind möchten.

  29. Hallo,
    Ich bin Erzieherin in einer Krippe und ich musste leider erfahren wie eine Mutter, deren Kind mit 1 Jahr noch gestillt wurde, von ihrem Umfeld unter Druck gesetzt wurde nun endlich ab abzustillen. Teilweise mit Ausdrücken wie, „ekelhaft“ –> kann doch schon sprechen, hat Zähne usw.
    Seitdem ich selbst ein Kind habe und stille finde ich diese Aussagen noch gemeiner und unfairer als damals.
    Ich finde, das sollte jede Mutter und jedes Kind für sich selbst entscheiden dürfen, wie lange sie stillen.
    Auch hängt vieles mit dem nicht bzw. schlecht geschultem Personal in den Krankenhäusern zusammen.
    Ohne meine Hebamme hätte ich abgestillt. Im Krankenhaus wurde ich dazu gedrängt zuzufüttern, obwohl dies nicht nötig gewesen wäre… als Dank bekam ich dann beim Milcheinschuss einen Milchstau, weil ich unfähig war anzulegen.
    Auch gleich nach der Geburt in Kreißsaal anlegen blieb mir verwehrt, da die Hebamme dort meinte:“ ach, schlafen Sie erst mal. Sie haben 24 h Zeit bis er etwas braucht.“

    Mit solch einem Verhalten und Aussagen bekommt man eigentlich keinen dazu zu stillen.
    Ich bin letztendlich froh eine tolle Hebamme zu haben, die mir alle Unterstützung gegeben hat, sodass wir einen Tag, nachdem wir zu Hause waren, voll stillen konnten!

    Danke

  30. Hallo, ich (28) hatte mit meinem 1.sohn eine wunderbare stillbeziehung über 3 1/2 jahre zum ende nur noch morgens und abends im bett… bis sein bruder auf die welt kam,… die erste zeit habe ich noch tandem gestillt aber ein gefühl in mir wollte das ich die stillbeziehung zu meinem großen nun zu ende bringe, denn die brust wäre nun für den kleinen wichtiger,… dazu kam dass meine brust durch den neuen sauger wieder sehr stark beansprucht wurde und anfing richtig weh zu tun bis sogar blut rauskam,… da habe ich mit dem großen drüber geredet und er hat verstanden dass es mit mir zu tun hat und nicht sein bruder schuld daran ist, dass er nicht mehr ran darf. er darf die brust noch festhalten und das beruhigt ihn auch schon ungemein!
    mich hat ganz stark die tatsache motiviert, dass der weltdurchschnitt bei 4 jahren liegt und das bedeutet ja das eine ganze menge frauen auf der welt ihre kleinen weit aus länger stillen als 4! aber das kam auch erst später erst dachte ich ich stille bis 2 und dann mal sehen,… nun ja es war einfach viel zu schön miteinander und ich wollte nich so ganz aufhören. wenn dann sollte man ja schon echt davon überzeugt sein diese wunderbare Beziehung zu beenden,…
    danke für den artikel
    folgt eurer intuition
    einfach liebe

  31. Danke für diesen wundervollen Artikel!
    Ich konnte gerade beim Lesen wieder etwas Kraft tanken, um die letzte stillbedingte Frustration zu verarbeiten.
    Meine Tochter ist jetzt genau ein Jahr alt und geht zur Eingewöhnung zu einer Tagesmutter.
    In den vergangenen Monaten haben wir mit „harter Hand“ daran gearbeitet, ihr die an-der-Brust-Einschlaf-Gewohnheit abzugewöhnen. Es ging nicht ohne Tränen und massiven Papa-Einsatz. Nun wacht sie nachts noch einmal auf und das ist meist der einzige Zeitpunkt, an dem ich sie noch stille. Wenn es nach mir und meiner Tochter ginge, dürfte sie wohl noch öfters an die Brust, aber mein Mann findet es langsam komisch, dass ich immer noch stille und macht das Stillen dafür verantwortlich, dass sie momentan das „Klammern“ anfängt.
    Jetzt bekommt er auch noch Rückenwind von der Tagesmutti, die ihm nach einem unruhigen Tag mit unserer Tochter (der die Eingewöhnung macht-ich gehe wieder arbeiten) nahegelegt hat, es doch nachts mal mit einem Fläschchen zu probieren: um die zu enge Mutter-Tochter-Beziehung nicht noch zu stärken.
    Ach ja, was die Außenwelt denkt, ist mir relativ egal. Ich erzähle Anderen, dass ich stille und ernte Kommentare. Na und, da stehe ich drüber. Was mich wirklich massiv belastet, sind die wiederkehrenden Auseinandersetzungen mit meinem Mann. Als ich in der ersten Zeit massive Schmerzen beim Stillen hatte: Abstillen! Als die Kleine mit fünf Monaten nur noch an der Brust einzuschlafen wollte und nachts immer wieder wach wurde, lautete seine Lösung: Abstillen! Mit acht Monaten dann zur Vorbereitung auf die Tagesmutti: Abstillen!
    Ich muss verteidigend sagen, er hatte es auch nicht immer leicht mit mir. Meine Schmerzen beim Stillen zu ertragen, meine schlechte Laune, wenn die Kleine wieder mal nachts alle zwei Stunden wach wurde, etc. Er unterstützt mich auch viel. Gerade als wir beim Einschlaf-Still-Entwöhnen Hand in Hand gearbeitet haben, war er toll!
    Aber leider weigert er sich, solche Artikel, wie diesen, zu lesen und lässt sich sehr von außen und auch von seiner Familie beeinflussen. Hier ist dann mein Sturkopf gefragt, um weiter zu stillen, wie ich es richtig und wichtig finde.

  32. Leider werden wir zur Unsicherheit erzogen. Solange nicht alles von einer „höheren“ Stelle abgesichert ist, bekommen viele das Gefühl, es sei falsch, was sie tun. Selbst wenn man seiner Intuition nachgeht, bleibt die Unsicherheit, was schlussendlich dazu führt, sich doch zu „fügen“. Wirklich sehr traurig, doch wenn man sieht, wie unselbstständig viele von uns wirklich sind, weil anerzogen, ist es kein Wunder, dass so viele Mütter tatsächlich auch gar nicht stillen. Eine furchtbare Entwicklung, die hoffentlich bald ein Ende hat. Wir haben alles, was wir brauchen! Nicht nur um unsere Kinder zu ernähren, nur wir wissen, was gut für sie ist. Die eigene Mutter meint es vielleicht gut, aber sind es die Ratschläge auch? Und wenn mein Mann meine Brüste will, muss er sie sich einfach mit SEINEM Kind teilen. Was ist denn da wichtiger – Sex oder das heranwachsende Kind? Das verstehe ich nicht. Körperliche Lust über die Entwicklung des Kindes zu stellen, ist schon heftig. Danke für den tollen Artikel. Mögen ihn hoffentlich alle werdenden Mütter lesen!

  33. Oh ja, etwas was man sich am Besten schon vor der Schwangerschaft zulegen sollte, ist ein dickes Fell und sich auf sein Gefühl zu verlassen. Ständig will einem einer was vorgeben, meint er wäre im Recht, der Nächste was andrehen und das verwirrt nur.

    Kritisch blicke ich solchen Texten gegenüber, die die dummen Kommentare in der Öffentlichkeit beim Stillen aufgreifen. Auf der einen Seite ists ja gut zu wissen, auf der Anderen schüchtert es auch ein, öffentlich zu stillen und dann findet man sich irgendwo in einer Umkleidekabine oder Treppenhaus wieder, weil das Kind Hunger hat. Irgendwie traurig .-.

    Die Hoffnung auf eine Unterstützung beim Stillen, klingt für mich eher wie ein Kampf gegen Windmühlen. Habe das Gefühl, dass weder Arzt noch Hebamme da eine Unterstützung sind und das obwohl es bei uns gerade mal ein halbes Jahr ist, also nichts ungewöhnliches. Da ist die einzige Unterstützung der Wille und ein Sturkopf.

  34. Ich finde den Text diskussionswürdig, weil er Frauen, die ihr Kind relativ früh abstillen bzw. nur noch als Ergänzung zur Breimahlzeit stillen, das Gefühl gibt, ihr Kind zu vernachlässigen. Um das klarzustellen: Ich bin absolut pro Stillen, aber auch ich werde im Mai anfangen, nachdem ich dann vier Monate voll gestillt habe, nach und nach Breimahlzeiten einzuführen. Und ich denke, dass es die richtige Entscheidung ist, weil unser Kleiner uns schon seit Wochen am Tisch das Essen in den Mund guckt und seit vorletzter Woche sogar mitkaut. Ich denke, das ist ein klares Zeichen, dass er genug von der ausschließlichen Stillerei hat. Darüber hinaus fange ich im August wieder an zu arbeiten und da mein Arbeitsort 125 km von meinem Wohnort entfernt ist und ich täglich pendel, ist das Stillen (abgesehen von abends) schlicht und einfach nicht mehr möglich. Ich finde es schade, dass der Text mir suggeriert, dass ich meinem Baby dadurch etwas Schlechtes antue. Ach ja und zum Stichwort „Empfehlungen der WHO“: Wie WORLD Health Organisation schon sagt, zielen die Empfehlungen auf alle Länder der Welt ab. D.h. für die ärmsten Regionen Afrikas und Asiens werden die gleichen Empfehlungen ausgesprochen wie für die hochindustrialisierten Länder. Da in Schwellen- und erst recht Entwicklungsländern eine Mangelernährung der Kinder (sehr) wahrscheinlich ist, sollten die Mütter dort in der Tat so lange stillen wie möglich. In Deutschland hingegen besteht nun mal in der Regel ganz und gar nicht die Gefahr, dass die Kinder mangel ernährt werden! Demzufolge finde ich es schade, dass die Leserin des Textes den Eindruck bekommt, sie würde ihrem Kind irgendetwas vorenthalten, wenn sie früher abstillt….Es wäre schön, wenn solche Texte etwas differenzierter verfasst werden würden.

    1. Ein Artikel, der mir voll und ganz aus der Seele spricht und den ich absolut und in allen Punkten so teile!!
      Ich habe unsere erste Tochter so lange gestillt, bis sie nicht mehr wollte: genau auf den Tag 27 Monate.
      Unsere zweite Tochter ist jetzt fast 1 Jahr und ich werde auch sie so lange stillen, wie sie es möchte (sie liebt es genauso wie unsere Große, vom Abstillen wird wahrscheinlich auch noch lange keine Rede sein :-). Beide habe ich 6 Monate voll gestillt. Auf ihren Brei könnte die Kleine auch verzichten. Sie mag es viel lieber, gestillt zu werden.
      Das Stillen ist einfach so eine wunderbare Sache und es macht mich und hat mich unendlich glücklich gemacht, meine Töchter damit so glücklich zu machen. Mir geht das Herz auf, wenn sie Kleine genüsslich ihre Schlücke trinkt, dabei seelig einschlummert und ganz kuschelig bei mir liegen bleibt.
      Ich bleibe jetzt auch noch extra ein weiteres Jahr zuhause, um das Stillen nicht aufgeben oder einschränken zu müssen.
      Unangebrachte Sprüche aus meinem Umfeld bzgl. des langen Stillens prallen einfach an mir ab. ICH weiß, dass mein langes Stillen nur Vorteile für sie hat und haben wird. Und eventuelle Einschränkungen machen mir überhaupt nichts aus. Ich tue das schließlich für meine geliebten Kinder! Und wenn die Kleine auch so lange gestillt werden möchte (was ich hoffe!) wie die Große – meine Güte, dann habe ich mich eben 4,5 Jahre etwas eingeschränkt (bin übrigens Nichtraucher und trinke sowieso keinen Alkohol). Was sind schon 4,5 Jahre verglichen mit meinem ganzen Leben? Das ist ja nur ein kleiner Teil und ich tue es gerne für meine Kinder.
      Auch hatte ich bisher noch keine Probleme, in der Öffentlichkeit zu stillen. Ich habe immer ein Plätzchen gefunden (Zoo, Messe, Urlaub, etc.); nie hat jemand etwas Negatives dazu gesagt. Sollte auch keiner tun, dann würde er was zu hören kriegen 😉
      Mein Mann teilt meine Meinung bzgl. des Stillens in allen Belangen und hilft, wo es nötig ist (z. B. in der Öffentlichkeit).

      Ich hoffe, dass Ihr Artikel ganz viele Frauen davon überzeugt, lange zu Stillen – für IHR Kind.

    2. Wie bei allen Texten liest man auch aus diesem subjektive Erfahrungen heraus. Ich lese den Text nicht so. Ich bin froh das es ab und an auch einen guten Text zum längeren Stillen gibt, denn meist wird es eh nur wo belächelnd erwähnt.
      Es wird allerdings wsl nie funktionieren das es mal einen Artikel über Flaschennahrung oder langes Stillen gibt von dem sich keiner der anderen Seite angegriffen fühlt. Ich hab drei Kinder weit über den ersten Geburtstag gestillt, 2 davon über den 2. hinaus, wobei der kleine noch gestillt wird. Wieso, weil es für uns passt und mir zum Glück egal ist was andere darüber denken, weil es niemanden etwas angeht. Genauso geht deine Situation niemanden außer euch was an, trotzdem darf ein anderer seine Meinung zu dem Thema äußern. Machen Pulvermilchhersteller doch auch tgl mit ihrer Werbung.

  35. Herzlichen Dank für diesen Beitrag!
    Ich bin 26, Hebamme und habe manchmal das Gefühl allein in dem Bestreben zu sein, den frisch gebackenen Müttern das Stillen nahe zu bringen.

    Ja – ich finde es schade, dass ich nur zu oft hören musste „ich bin doch keine Milchkuh“ oder „Stillen? ne ich will meine Unabhängigkeit“….Oder dass Frauen meinen, ich sei nur für Stillen, weil ich Hebamme bin.
    Ich verstehe nicht – wenn man körperlich in der Lage ist zu stillen – sich dagegen entscheiden kann; seinem Kind DAS EINZIGARTIG BESTE zu verweigern und es stattdessen mit künstlicher Milch zu ernähren.

    Ich stille meinen 6 Monate alten Sohn auch weiterhin, solange er möchte und es soll ruhig jemand versuchen, mich einzuschüchtern oder mir das Stillen zu verbieten, wenn mein Sohn Hunger hat – EGAL WO!

  36. Danke für diesen tollen Artikel! Im Moment stillen wir etwas über 4 Jahre, ich sage es schon keinem mehr, denn es ist absolut grenzwertig, was man da zu hören bekommt. Mein Ziel ist es jetzt endlich einen Schlußstrich zu ziehen, aber Töchterlein sieht das ganz und gar anders.

  37. Ein wunderbar geschriebener Artikel, der mich einmal mehr bestärkt, so weiter zu machen wie bisher. Wir stillen nun mehr fast 11 Monate. Im nächsten Monat fängt meine Berufstätigkeit wieder an und wie oft wurde mir nun geraten, abzustillen, da sich beides nicht vereinbaren ließe. Wir halten allerdings weiter daran fest, mein Sohn und ich. Es gibt uns beiden so viel. Aber es ist schon nicht einfach, sich selbst treu zu bleiben, wenn die Stimmen im Umfeld immer lauter werden, dass Stillen nach dem 1. Lebensjahr unnatürlich ist. Ich werde dies auch in meinem privaten und beruflichen Umfeld weitestgehend für mich behalten, auf Grundsatzdiskussionen habe ich keine Lust mehr. Liebe Frau Gresens, bitte informieren Sie weiterhin die Öffentlichkeit, Persönlichkeiten wie Sie sind wichtig und sehr wertvoll. Vielleicht geht eines Tages ein Ruck durch unsere Gesellschaft und Langzeitstillen wird wieder als das angesehen, was es ist, völlig normal nämlich und jedem seine Sache. 🙂

    1. Liebe Claudia,
      danke für Ihr Feedback. Ich hoffe auch, dass sich unsere Gesellschaft eines Tages besinnt und Mütter all die Unterstützung und Informationen erhalten, die es ihnen ermöglicht so lange zu stillen, wie sie es möchten.
      Ihnen und Ihrem Kleinen wünsche ich jedenfalls ein glückliches Weiterstillen,
      Liebe Grüße, Ihre Regine Gresens

      1. Wunderbarer Artikel, der so wirklich alle Gründe, warum man aufhören sollte/muss/darf, vereint. Ich hab trotzdem drauf gepfiffen und meine Tochter über 3 Jahre gestillt, auch als der kleine Bruder schon auf der Welt war. Wir haben normal mit Beikost angefangen und mit mitessen, aber am liebsten hatte sie noch die Brust. Ich hab nach 1 Jahr wieder zu arbeiten begonnen und an diesen Tagen nur noch abends und in der Nacht gestillt. War ich zu Hause, gab es tagsüber auch etwas. Wir haben uns da nicht beirren lassen durch die anderen, auch wenn es hart ist, wenn schon nahestehende Familienmitglieder sagen „jetzt wärs mal an der Zeit, sie ist doch schon ein großes Mädchen“ 😉 Mir wars egal und meiner Tochter gsd auch 😉 Ich kann nur allen empfehlen, solange zu stillen, wie es für Mutter und Kind in Ordnung ist, weil niemand anders hat was damit zu tun. Und wenn wer sagt „Naja, deine Brust haben jetzt auch schon wirklich alle gesehen“ (ich war nie eine, die sich verdeckt hat oder so), dann war meine Antwort drauf „Wenns die erste Brust ist, die einer sieht, kann er einem eh leid tun“. Man muss einfach schlagfertig werden und ein dickes Fell haben, dann klappts auch mit dem Langzeitstillen 😉

  38. Wie sehr mir diese Seite schon geholfen hat, kann ich gar nicht sagen. Ich ziehe mein ganzes Selbstbewusstsein fürs Stillen von hier. Und abgesehen von meinem Mann versteht niemand, warum ich mit Beharrlichkeit dabei bleibe und ich verstehe die Welt nicht, warum alle ihren Kindern, zumindest in meinem Umfeld, ein Fläschchen geben. Was ich mir schon angehört hab, ich muesste um mich schlagen vor Wut. Ich stosse nur auf taube Ohren und werde als ein bisschen verrückt und öko abgestempelt, wo ja mit Fläschchen alles besser klappt.
    Danke für diese Seite, Frau Gresens!

    1. Liebe Anja,
      vielen Dank für das Lob. Es freut mich natürlich sehr, dass meine Seite Ihnen hilft, Ihren eigenen Weg mit Ihrem Kind zu gehen.
      Und ich wünsche Ihnen von Herzen eine angenehme weitere Stillzeit, bis für Sie und Ihre Familie der richtige Zeitpunkt zum Abstillen ist.
      Genießen Sie es einfach und lassen Sie sich nicht verunsichern.
      Ganz liebe Grüße,
      Regine Gresens

    2. Hallo Anja,
      du sprichst mir aus der Seele!!! Warum muss man sich rechtfertigen, OBWOHL man es sich eben nicht leicht macht und die Flasche gibt. Schließlich hat man sich doch für ein Kind und dessen Pflege entschieden! Manche Mütter haben manchmal den Anschein erweckt, als wollten sie Alles und bitte auch sofort… Kind und aber bitteschön die Lebensweise bloß nicht einschränken lassen! Auch nicht für ein halbes Jahr wenigstens. Glückwunsch an die, die es durchziehen (können, es gibt ja auch Kinder, die ‚mitziehen‘), und Hochachtung an die, die das Wohl ihres Kindes (oft/ meistens) über ihr eigenes stellen.

  39. Sehr toller Artikel! Vielen Dank dafür! Ich bin 22 Jahre und mein Sohn zurzeit 11 Monate. Er wird voll gestillt und ich merke, dass es ihm einfach gut tut. Leider ist es auch bei uns so, dass ich das öffentliche Stillen meide, weil mir die düsteren Blicke einfach unangenehm sind. Ich muss mich auch oft rechtfertigen, wieso ich nicht abstillen möchte, aus meiner Brust kommt doch keine nahrhafte Milch mehr! So einen Blödsinn musste ich mir bereits anhören. Aber ich gebe nicht auf 🙂 ich werde weiterhin auf mein Bauchgefühl hören und solange mein Sohn sich dabei wohl fühlt und die Brust verlangt, wird er sie auch bekommen 🙂

    1. Liebe Lorena,
      das finde ich ganz toll. Auf das Bauchgefühl zu hören und seinem Kind zu vertrauen, ist ganz sicher der richtige Weg.
      Genießt es weiterhin, solange es sich für Euch gut und richtig anfühlt.
      Ganz liebe Grüße,
      Regine Gresens

    2. Ich stille auch mit 11 Monaten noch voll. Auch in der Öffentlichkeit. Mein Bruder fragt z.B. öfter, wann ich endlich abstille. Ich sage jedem, der mich fragt, „…..ich weiß nicht, fragt meinen kleinen Sohn. Denn ich stille so lange, bis er nicht mehr will.“ 🙂

      1. Liebe Christina,

        schade, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, bei mir war es nur die ersten 5 Wochen so schlimm. Danach wurde es viel besser und irgendwann wirklich okay (habe 27 Monate gestillt….die letzten 12 nur noch nachts). Ich denke auch, dass du dich mit der richtigen Hilfe nicht so quälen musst. Vielleicht wirst du es nie mögen aber doch wenigstens schmerzfrei sollte es sein.
        Trotzdem meine größte Bewunderung, dass du unter den Umständen so lange durchgehalten hast und es sogar wieder tun willst für ein weiteres Kind. Aber du solltest es selber wollen, nicht weil es erwartet wird. Die Meinung der Anderen ist egal, für dich muss es sich richtig anfühlen! Du sollst dein Baby ja auch genießen können, lass dir blos kein schlechtes Gewissen machen!
        Aber ich bin optimistisch – mit der richtigen Hilfestellung kann es auch echt schön werden.

        Alles Liebe!

  40. Pingback: Das Kleinkind (nachts) abstillen
  41. Danke für den Artikel. Er bekräftigt mich wieder einmal, bzw. mein Gefühl.
    Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und am Anfang dachte ich auch, wenn er ca. 1 Jahr alt ist, schläft er in seinem eigenen Zimmer, stillen wir langsam ab usw. Schlafen kann er schlecht alleine und nur am Anfang der Nacht und vom Abstillen sind wir weit entfernt. Fast täglich muß ich mich gegen meinen Freundeskreis, die Eltern und unterschwellig meinem Partner rechtfertigen.

  42. Ich bin 28 mein Sohn 9 Monate. Wir stillen voll nach Bedarf. Ich bin derzeit Alleinerziehend und muss arbeiten (3Std täglich) 🙂

  43. Sehr toller Artikel. Danke!!
    ich wünsche mir auch eine bessere Beratung für alle frisch gebackenen Mütter. Grade beim ersten Kind lässt man sich sehr leicht verunsichern. Ich bin froh, dass ich so eine super Hebamme und Stillberaterin hatte, ohne sie hätte ich vielleicht auch aufgegeben.
    Jetzt beim Zweiten hör ich auch gar nicht mehr hin und achte nur auf mein Bauchgefühl. Die Kleine bekommt was sie braucht!
    Und mein Mann liebt mich und auch meine Brüste immer noch 🙂

  44. Ich habe meine 1. Tochter auch nur 3,5 Monate gestillt und meine 2. Tochter nur 3 Monate. Ich muss sagen, dass die Mütter (ich spreche mitunter von mir) von Außen sehr viel verunsichert werden! Bei meiner 1. Tochter sollte ich zufüttern, weil sie nicht ausreichend zunahm und man der Meinung war, mit Flaschenmilch würde sie zunehmen. Also fütterte ich zu, zusätzlich zu dem Stillen. Tja, meine Tochter verweigerte dadurch immer mehr die Brust und schrie fast nur noch bis sie die Flasche bekam. An ihrer Gewichtssituation hat sich bis heute kaum etwas geändert, trotz Zufüttern, trotz Brei, trotz Essen allgemein. Deswegen sei gesagt an die, die das lesen: Wenn euch jemand sagen will, euer Kind würde nicht ausreichend zunehmen durch das stillen, scheißt drauf!!

    So! Bei meinem 2. Kind hatte ich einfach nur extrem schlechte Stillberaterinnen! Ich hatte gleich nach dem 1. Anlegen im Krankenhaus eine blutige BW und einen Tag später war die andere auch blutig. Ich habe es wirklich versucht, aber das Anlegen war dann so schmerzhaft, dass ich jedes mal Angst hatte, wenn ich mir vorstellte sie anlegen zu müssen, also pumpte ich ab und gab Flaschenmilch. Ich traute mich erst einen Monat später mit meiner eigene Hebi meine Kleine anzulegen. Es war absolut kein Problem – anfangs. Ich habe sie dann mit 3 Monaten abgestillt (also nur 2 Monate gestillt), weil sie ebenfalls wie meine Große mit 3 Monaten anfing die Brust anzuschreien. Wäre ich besser aufgeklärt gewesen, hätte ich gewusst, dass die meisten Babys das um den 3. Monat herum tun. Dieses Phänomen beobachtete ich überall. Der Energiebedarf steigt und die Milchkonzentration verändert sich, weshalb einige glauben, sie haben nicht genug Milch oder das Kind nehme nicht gut zu, trinkt mehr oder schreit viel herum. Ich habe erst danach gelesen, dass das so ist.

  45. Ein sehr interessanter und informativer Text, danke dafür. Ich habe mich absolut wieder gefunden – auf jeden Fall in der Beschreibung „erst nicht geplant und dann auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen“. Interessant ist auch, dass ich dann zu dem 1% der Mütter gehöre, die ein knapp 2jähriges Kind noch stillen.

    Mir kam es auch immer so vor, als sein mein Kind abnormal, weil es die Beikost verweigerte im ersten Jahr („Kein Wunder wenn du so viel stillst“) und der Kinderarzt wollte es regelmäßig kontrollieren, ob es neurologische Schäden aufweist. Dazu die permanenten entsetzten Fragen („Was du stillst noch“ – „Soll ich dir mal mein tolles selbstgekochtes Breirezept geben, dann klappt es bestimmt“ und das waren noch die netteren) und das Geglotze bei öffentlichem Stillen, das kann es einem wirklich verhageln.

    Bei so einer Gesellschaft muss man sich wirklich nicht wundern, dass Mütter den Mut verlieren.

  46. Hab am eigenen Leib erfahren, was es heißt, von seinem Umfeld unter Druck gesetzt zu werden, abzustillen. Diese Chance einmal verpasst, gibt es kein Zurück. Heut, da ich’s besser weiß, gibts kaum was, das ich annähernd so bereu.
    Liebe Mamas, hört auf euer Bauchgefühl! Schenkt euren Kindern mehr Liebe und Aufmerksamkeit als allem anderen.

    1. Ja kenne das leider auch 🙁 bei ich habe mich aber auch selber unter druck gesetzt und nach ca 3 Monaten war nichts mehr da 🙁 beim nächsten Kind werde ich mehr auf mich hören!!!!

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